Labrador Welpen die Beißhemmung beibringen

  • Ich würde es auch mal ganz ohne Leckerli versuchen.

    Zieh dir meinetwegen dünne Handschuhe an und zieh ihm das Geschirr paarmal am Tag einfach so an. Jedesmal, wenn er an irgendeiner Stelle mitmacht oder es ruhig zulässt, lobst du mit einer ruhigen tiefen Stimme. Negative Aktionen ignorierst du. Ist das Geschirr dran, kannst du mit einer höheren Stimme und Leckerli loben. Mehrmals am Tag.

  • Ich würde vor allem mal außerhalb der Zeiten üben wo es rausgeht und der Zwerg eh schon aufdreht üben.

    Einfach so zwischendurch als Trainingseinheit.

    So wie Anfassen lassen und still halten, Bürsten, Krallenpflege, Zahn- Maulkontrolle etc auch.

  • Meine Beobachtung bei so Kandidaten ist, dass aktives üben von zB Geschirr an und ausziehen kontraproduktiv sein kann, solange das noch mit Stress belastet ist.



    Dann lieber irgendwann am Tag einen grossen Klecks LeParfait oder so ne Hundetubenpaste auf den Boden schmieren. Wirklich viel, es muss 10sek lang reichen. Geschirr zumachen. Schlecken lassen. Fertig.


    Nichts mehr.


    Später wieder nen grossen Klecks auf den Boden schmieren. Geschirr ausziehen. Schlecken lassen. Fertig.


    Sobald die Hände sich im Sichtfeld des Hunde bewegen und Leckerchen ins Spiel kommen, wird das wieder hektisch und man hat zu wenig Hände.


    Das Üben von Manipulation an Pfoten etc. würde ich unter Anleitung aufbauen.


    Oder - wenn du gut nach geschriebener Anleitung lernen kannst: medical Training.


    Nichts anderes ist das. Aushalten von Dingen, die zu Beginn komisch sind.

    Aber auch da, in der Ruhe lieht die Kraft. Und solange ihr beide mit Händen und Zähnen gegeneinander seid, ist alles was mit Händen am Hund rum tatscht ein Problem.


    Da muss erst mal Ruhe rein. Vom Verständnis her.

  • Sensibel ist er nicht. Gehen mit ihm die Welpenschule und er ist auch beim Spielen mit anderen Welpen immer der wildeste und testet auch bei Hunden stark seine Grenzen. Die anderen Welpen quietschen und haben sogar teilweise Angst vor ihm. Die Trainerin meint aber, dass sein Verhalten normal ist und er einfach ein aufgeweckter, mutiger, verspielter Welpe ist.

    Auch beim Spiel mit anderen Hunden bemerke ich dieses Verhalten. Er bellt und knurrt sie spielerisch an. Ist es denen zu viel schnappen sie kurz knurrend hin. Doch beeindruckt ihn auch nicht wirklich und er geht nochmal hin. Erst wenn ihm die Hunde stark in die Schranken weisen, hört er kurz auf.

    Hat sich das mittlerweile irgendwo gebessert? Bzw. wird da irgendwas begleitet in der Spielgruppe?
    Wenn nicht, lohnt es sich auch da, für dich mit einem Trainer dran zu arbeiten.

    Als meine Hündin bei mir einzog, lernten wir in unserer Wohngegend jemanden mit fast gleichalten Retriever kennen. Eigentlich ja ein Glück, sollte man meinen... Aber das war so ein Rabiater Welpe, dass ich die ständig trennen während des Spiels und dann auch das Spiel jedes Mal abgebrochen hab. Die Halter selbst waren zwar Nett, aber als Erst Hunde Halter standen die nur daneben und ließen ihren Hund halt machen. Meine Hündin hatte nach jedem der Kontakte Kratzer von den Milchzähnen des anderen Retrievers.
    Dann nach Monaten, wo die beide schon größer und ich hatte gehofft auch reifer waren, hatten wir es nochmal versucht die zusammen laufen zu lassen...
    Was soll ich sagen. Meine Hündin hatte wieder Kratzer von dem und da hatte der schon lange keine Milchzähne mehr.
    Und dieser Hund wird täglich zur vollsten Hundewiese der Stadt gebracht, zum auspowern und hat trotzdem ein richtig beschissenes Sozial Verhalten und beherrscht das Thema Beißhemmung nicht mal im Pubertären Alter. Und die Halter stehen nur daneben und lassen den machen....

    Bei meiner Hündin war/ist das richtige Sozialverhalten auch kein Selbstläufer. Obwohl wir nie Schwierigkeiten wegen der Beißhemmung hatten. Aber sie musste auch lernen, das ein Tackle zur Begrüßung falsch ist und ich es ihr auch nicht erlaube. Und sie musste auch lernen, dass sie nicht einfach bei jedem Hund einen Body Slam aufs Kreuz zu machen hat.
    Aber sie hat das nicht nur durch andere Hunde so gelernt. Sondern weil ich Notfalls eingegriffen hab, wenn die sich so Blöd benommen hat.
    Oder auch sehr viel gelobt, wenn sie sich richtig gut Verhalten hat.
    Allerdings muss man bei sowas auch Wissen, wie man dem Hund auch bei sich selbst vermittelt, wenn man etwas nicht will.
    Wenn ihr das für euch schon nicht hinbekommt, dem Hund ausreichend zu vermitteln, wie er mit seinen Zähnen mit euch umzugehen hat. Werdet ihr das auch nicht schaffen, wenn es um fremde Hunde geht. Da wird der euch auch nicht für voll nehmen.

    Dein Hund sollte auch als Welpe schon lernen, keine anderen Hunde zu Piesacken, die Angst vor ihm haben. Ich kann das auch von deiner Welpengruppe so nicht nachvollziehen, wieso dein Hund andere ärgern darf, die offenbar Angst zeigen.
    Und auch von Fremden Hund, wird ein aufdringlicher Labrador, schnell gebissen. Ich hab dutzende Retriever in meiner Wohngegend. Da wurden so einige schon als Welpe gebissen.

    Am besten sind dauerhafte Hunde Bekannte. Und das muss auch nicht immer ein Spieltreff dann sein. Einfach angeleint, neben dem anderen Hund laufen und sich gut benehmen ist auch viel Wert.

    Die besten treffen hatten wir immer, mit ungefähr gleich Alten und gleich großen Hunden. Da fand dann immer dieses Wechselseitige statt. Mal ist einer oben, dann der andere. Mal rennt der eine vor, dann der andere.

  • Ehrlich gesagt nicht. Wir dachten jetzt, wir haben einen guten Spielkameraden gefunden. Doch beim letzten Spieltreffen hat er die Hündin nur genervt und geärgert. Haben sie ständig auseinander genommen, weil sie damit überhaupt keine Freude hatte. Waren dann beim nächsten Mal gemeinsam spazieren und selbst da wollte er sie ständig anspringen.


    In der Welpengruppe wurden wir dann in die Gruppe mit den größeren Welpen geschickt. Dort hatte er dann Angst und hat sich nur bei uns versteckt. Mein Gefühl ist, wenn er den Hund nicht kennt, ist er mal zurückhaltend...später aber nur mehr frech und wild.


    Danke für deine Schilderung...ja so einen Rüden möchten wir wirklich nicht heranziehen. Werde das mal ansprechen beim Trainer.

  • wildsurf Danke für deine tolle Beschreibung :) Tatsächlich machen wir vieles auch schon so. Ich bin einmal 20min unterwegs (spazieren) und dann einmal 1h (im Garten oder irgendwo in der Natur, aber ohne Action). Ansonsten gibt es nur Pipi-Pausen draußen.

    Ja, der Welpenlaufstall ist 1m hoch und hat einige Quadratmeter.

    Ich lass ihm eigentlich wirklich viel Freiraum. Wenn er mal in der Wohnung einschläft, beachte ich ihn nicht. Ich habe untertags selber genug zu tun:grinning_face_with_smiling_eyes: Ich spiele mit ihm in der Wohnung auch gar nicht. Seitdem entspannt er auch viel besser und er hat keine Probleme selber zu spielen. Am liebsten trägt er seine Spielsachen von A nach B und kaut dann daran herum.

    Im Welpenzimmer ist nur sein Reich. Da stören wir ihn gar nicht, außer wenn wir ihn holen zum rausgehen.

    Aber vielleicht gebe ich ihn wirklich wieder öfter ins Welpenzimmer...er wird nur immer ruhiger in der Wohnung und dann habe ich ihn auch draußen gelassen.

    Mich zwickt er nicht mehr so oft wie zu Beginn, weil ich ihn nicht (mehr) ständig betatsche oder beachte. Meinen Freund aber schon, der hat das noch nicht ganz verstanden. Und Besuch sowieso...

    Aber wenn man ihn mal berührt, zwickt er ziemlich schnell und auch fest. Er sucht aber schon oft die Nähe und Körperkontakt. Das beißen wirkt auf mich wirklich nur spielerisch und nicht genervt, weil er Ruhe möchte.


    Garten haben wir nicht direkt vor der Haustür. Wohnen aber sehr ruhig und er kann draußen auch ohne Leine laufen. Wir nehmen die Leine natürlich aber immer mit! Und deswegen auch das Geschirr, es kann immer was sein.


    Das mit dem Beißen in die Lippen, war sicher nicht seine Schuld. Ich bin mittlerweile auch strenger zu Freunden und Familie. Es reicht leider nicht einmal zu sagen "Bitte lasst euch nicht beißen und geht weg". 99% hören nicht darauf oder meinen nur, dass sie das nicht stört. ABER MICH!

    Er versteht es sonst nie, dass Menschen Hände nicht gebissen werden sollen. Einer hielt ihm sogar die Füße hin zum reinbeißen und wollte ihn animieren, obwohl er das selber noch nie gemacht hat. Hab dem Freund sofort gesagt, er soll das bitte lassen. Heute wollte er das auch mal mit meinem Fuß probieren. Er lernt Blödsinn so schnell.

    Hab nicht damit gerechnet, dass man auch Menschen erziehen muss :face_with_rolling_eyes:

  • Hoher Ton wie ein „iiii“ wenn er zu fest beißt wäre ein Zeichen wo Hunde in der Regel schnell verstehen,dass sie zu weit gehen und es einem weh tut.Das du an gegenseitigen Respekt arbeitest hört sich gut an.


    Lg Simon

  • Ganz allgemein gesagt: lass mehr die Hände weg vom Hund,


    Ich bin mittlerweile auch strenger zu Freunden und Familie. Es reicht leider nicht einmal zu sagen "Bitte lasst euch nicht beißen und geht weg". 99% hören nicht darauf oder meinen nur, dass sie das nicht stört. ABER MICH!

    Das obere ist echt wichtig. SEHR.

    Und daran sollten sich ALLE halten.

    Wenn die Leute nicht auf dich hören, dann lass den Hund nicht zum Besuch. Versuche dich auch mal in der Familie durchzusetzen!

    Ich meine (bitte nicht übel nehmen) .... wenn du deinem Freund nicht klar machen kannst, dass du ein Verhalten von ihm nicht möchtest, dann ist es ja auch nicht verwunderlich, wenn du beim Hund nicht durchkommst...


    Zum Geschirranziehen: Ich würde damit neu anfangen. Und zwar an einem anderen Ort. zB Wohnzimmer statt Flur. DAs schlechte Muster durchbrechen.

    Vielleicht auch mit einem neuen Geschirr. Vielleicht eines, das man nicht über den Kopf ziehen muss.


    Und dort noch mal mit ganz ganz ganz viel Ruhe neu anfangen, das zu üben. Ich würde ihn erst mal ruhig sitzen lassen. Belohnen. Und dann mit Annäherung-Rückzug üben. Also mit dem Geschirr näher kommen. Wird der Hund unruhig, nimm es wieder weg (idealerweise nicht erst wen er zappelt, schon bei den kleinesten Anzeichen von Aufregung in der Mimik). Ausatmen. Hund wieder hinsetzen. Nochmal. Immer ein bissel näher. Ganz in Ruhe. Vor allem NICHT plötzlich schnell die letzten Zentimeter drüberstülpen! Das ist die Todsünde!

    Gerade die letzten Zentimeter sind entscheidend, die müssen in Ruhe passieren. Ganz und gar ohne Hektik.

    Lieber jetzt ein paar mal wirklich Zeit investieren, als ein Dauerthema draus machen.

    Viel mit Leckerlie würde ich nicht machen, wenn der von Futter so aufdreht. Aber am Schluss noch mal setzen und Belohnen. Bevor es rausgeht.


    Euer Problem ist, dass der Hund bei allem hochdreht. Mit jedem aufgeregten Handling, mit jeder "schnell schnell drüber ziehen" wird das schlimmer.


    Als erste Notmassnahme - lasst ein Halsband nachts dran und geht morgens damit raus. Wenn die Blase drückt und es schnell gehen muss, ist es ungünstig.

  • Hallo :)


    ich dachte ich melde mich mal wieder, denn das Thema "beißen" ist leider noch nicht ganz durch bei uns :loudly_crying_face:

    Das Management Zuhause funktioniert derzeit super. Er beißt keine Möbel mehr an (nur Schuhe sind leider noch sehr interessant, aber die bringt er uns und lässt sie bei "Aus" sofort fallen), ist ruhig Zuhause, versteht Grenzen, lässt sich brav das Geschirr anziehen und auch im Auto ist er super.

    Doch er beißt immer noch und mittlerweile hat er auch fast alle neuen Zähne...heute hat auch eine Freundin geblutet. Nur ich weiß nicht, wie ich das mit ihm üben soll, denn MICH beißt er nicht mehr! Und auch Leute, die selber Hunde haben und wissen wie man mit so verspielten/mauligen Hunden umgeht, beißt er nicht.

    Doch gerade bei unerfahrenen, teils ängstlichen Personen ist er komplett überdreht, beißt sie und kommt extrem schwer runter. Gerade ängstliche Personen fangen dann aus Schock mit den Händen zum herumfuchteln an und dann sieht er es als lustiges Spiel. Da nehme ich ihn natürlich sofort raus aus der Situation. Letztens hatten wir Besuch bei uns in der Wohnung. Die Gäste waren absolut ruhig und lieb zu ihm, doch er hat sie nur genervt. Ist zu ihnen hochgesprungen, hat ständig nach ihren Armen gegriffen oder ihre Kleidung angeknabbert. Wir haben ihn dann in seinen Welpenlaufstall gesperrt.

    In der Wohnung geht das...nur unterwegs ist es schwer. Ich bin durchgehend damit beschäftigt ihn von Menschen wegzuzerren, er möchte ja auch absolut jeden Menschen begrüßen und haut sich dann voll in die Leine mit seinen bereits 20kg. Mitnehmen zu Familie und Freunden ist absolut unmöglich und tue ich mir aktuell nicht mehr an. Er kommt außerhalb unserer Wohnung nicht zur Ruhe und ich bin nur am aufpassen.


    Er ist mittlerweile knapp 5 Monate alt. Sollte das Beißen nicht langsam aufhören?


    Unser Trainer meint "Mal für 5 Minuten anbinden", "in den Welpenlaufstall geben", "nicht zu Menschen lassen". In der Theorie klingts einfach, aber in der Praxis oft unmöglich. Im Wohnzimmer meiner Schwiegereltern kann ich ihn nirgends anbinden und dort ist auch kein Welpenlaufstall, die Familie kann ich auch nicht andauernd von dem Hund fernhalten. Wie gesagt...aktuell nehme ich ihn gar nicht mehr mit.


    Falls ihr noch irgendwelche Tipps habt, bin ich sehr dankbar :pleading_face:  :sparkling_heart:

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