Labrador Welpen die Beißhemmung beibringen

  • RafiLe1985 Das ist voll in Ordnung :) Stimmt auch. Es ist unser erster Hund. Ich versuche mich viel zu informieren und alles richtig zu machen, aber das Endprodukt sehe ich ja selber.

    Gerne hätte ich gerade irgendeinen Experten bei meiner Seite, der mir genau sagt, was ich tun soll :face_with_head_bandage: Es ist auch manchmal schwer zu sagen, welcher Tipp gefährliches Halbwissen ist und wann wer echt Ahnung hat. Bei dir merke ich, dass du sie hast. Ich habe schon so viele komplett unterschiedliche Meinungen gehört, dass mein Hund gleichzeitig über- und unterfordert zu seien scheint.


    Danke für den Hinweis, werde ich machen :winking_face:


    Spielzeug ist jetzt weggeräumt. Was sind Basics für dich? Vorhin hat er 1h versucht wieder die Wohnung umzugestalten und mich zum Spielen zu animieren, nachdem wir kurz draußen waren zum Geschäft verrichten. Wie würdest du da reagieren? Er kam in den Welpenstall. Auch da wurde alles gezerrt und gebissen. Also von Ruhe war er weit entfernt. Jetzt...1h später...schläft er. Eigentlich müsste er bald wieder raus. Bzw. um 10:00 machen wir die etwas größere Runde.

    Haltest du es für sinnvoll ihn mal 1h draußen zu lassen und machen zu lassen? Ohne spazieren...wir haben auch einen Garten (nicht direkt bei uns, müssen wir hinfahren). Oder aktuell eher kontraproduktiv? Ich kann garantieren, dass er da 1h durchgehend toben wird.


    Ich füttere ihn dreimal. Um 6, 12 und 18 Uhr. Bekommt er oft auf der Schnüffelmatte. Soll ich das besser lassen? Oder sogar alles über die Hand füttern?


    Die Angst habe ich. Einen wilden, ungestümen Junghund...

    Und sorry, wenn ich so viel doof nachfrage :see_no_evil_monkey:

  • BieBoss bin mittlerweile wirklich verunsichert.

    Er ist echt sehr sehr unerschrocken. Strenges Nein und selbst groß über ihn beugen. Pffff...interessiert ihn nicht. Bleibt er bellend, schnappend mit Blick zu mir an Ort und Stelle. Irgendwann legt er sich dann erschöpft und murrend hin, für 2 Sekunden und stürzt sich dann auf das nächste Objekt. Diese 2sec frustrierte Ruhe belohnen? Weiß nicht, ob das wirklich der richtige Moment ist. Ich schlage ihn nicht, schiebe ihn aber hart zurück. Das könnte er auch als Spielen interpretieren...vermutlich auch. Er ist extrem körperlich und beim Spielen sehr grob, auch zu anderen Hunden. Habe die Befürchtung, dass er schon abgehärtet ist.


    Oh und mir wurde gesagt "Das Nein kannst du dir sparen, das versteht er nicht. Er denkt du bellst mit und findet es lustig! Das muss er erst lernen" Deswegen habe ich damit angefangen.


    Aber ich werde es versuchen und mir das so bildlich vorzustellen, dass er schon ein erwachsener Hund ist und die Situation wirklich nicht mehr akzeptabel ist. Ich gebe mein Bestes.

  • Wenn er jetzt schläft, lass ihn um Himmels Willen schlafen! :upside_down_face:


    Im Moment ist bei euch das Problem, dass sein gesamtes "Problemverhalten" der Tatsache geschuldet ist, dass er viel zu überreizt ist. Das bedeutet, ihr habt ihm viel zu viele Reize angeboten, die sein Spatzenhirn noch nicht verarbeiten kann. Und um das zu kompensieren, dreht er derart hoch und kommt gar nicht mehr zur Ruhe.


    Kennst du das, wenn du tagsüber etwas ganz Aufregendes erlebt hast und dann am Abend nicht einschlafen kannst? Genau das erlebt dein Welpe gerade täglich mehrfach. Er hat zu viel erlebt und kommt nicht zur Ruhe deswegen. Und daher fängt er an, allen möglichen Mist zu machen. Nach müde kommt blöd!


    Ich würde dir ein vollständiges "Reset" empfehlen. Du musst einen Modus finden, wie er sich entspannen und zur Ruhe kommen kann. Wie sieht ein Welpenauslauf aus? Ist das eine reizarme Umgebung? Es sollten keine Spielzeug oder ähnliches drin sein (und auch nichts, dass er als Spielzeug missbrauchen kann.)


    Ich würde es so machen: Du gehst morgens um 6 Uhr mit ihm kurz runter zum Lösen. Dann gibt es Futter. Gleich im Anschluss kommt er 30 - 45 Minuten in den Welpenauslauf. Dort gibst du ihm eine Kaustange mit der er sich beschäftigen kann. Dann gehst du mit ihm nochmal runter zum Lösen und er kommt wieder in den Welpenauslauf. Und dann lässt du ihn in Ruhe und gehst deinen normalen Tätigkeiten nach. Am Anfang ist es sicher einfacher für ihn, wenn er dich sehen kann. Z.B. machst du Home Office und ignorierst ihn. Wichtig ist, dass du dabei ruhig und nicht gestresst oder genervt bist, auch wenn er Terz macht. Wenn er zur Ruhe gekommen ist, keine Ansprache! Nicht loben, nix. Das verführt ihn nur wieder zur Aktivität.


    Um 12 Uhr beginnt das Ganze wieder von vorne. Kurz runter zum Lösen. Futter. Kaustange im Welpenauslauf. Lösen. Ruhe im Welpenauslauf. Der allergleiche Ablauf um 18 Uhr. Um 22/23 Uhr nochmal runter zum Lösen und dann direkt ins Bett. Lösen immer an der gleichen Stelle!


    Am nächsten Tag von Neuem. Solange bis er keine Probleme mehr hat, im Welpenauslauf zur Ruhe zu kommen. Keine Schleckmatte, keinen Kong, keine Welpenschule, kein gar nichts. Der Hund muss runterfahren!


    Wenn das mit dem Ruhe halten im Welpenauslauf zuverlässig drei Tage am Stück klappt, kannst du langsam wieder anfangen, "mehr" mit ihm zu machen. Dann könntest du zum Beispiel um 12 Uhr vor dem Futter wieder einen Bindungsspaziergang (Freilauf, freies Erkunden) machen. Und dann eine Woche mal nur das als "Extra".


    Ganz wichtig: Mit einem Welpen kannst du NIE zu wenig machen. Nie. Nur zu viel. Wenn er jetzt mal 10 Tage Sparprogramm hat, so what.


    Edit: Und lass bitte Strafreize komplett weg! Komplett! Selbst ein "Nein!" Du bist Ersthundehalterin, unerfahren. Das kann eigentlich nur schief gehen.

  • Und dann muss man hier im Forum definitiv auch aufpassen bzgl. gefährlichem Halbwissen. Oben schrieb irgendwer, er würde seinen Welpen zum Tierarzt bringe, wenn er 22 Stunden schlafen würde... Joah, was ist das für ein Spruch bitte... Der einzige Sinn dahinter ist dich zu verunsichern. Welpen haben ein Schlafbedürfnis von 18 - 22 Stunden. Das ist physiologisch bedingt. Punkt. (Ein erwachsener Hund hat ein Schlafbedürfnis von 16 - 20 Stunden. Da dürfte es doch logisch sein, dass ein Welpe da noch mehr benötigt!)

    Das triggert mich gerade enorm! Du sprichst von gefährlichem Halbwissen und schreibst deine Erkenntnisse doch auch nur ab.

    Nur weil immer und immer wieder die Aussage kopiert und wiederholt wird, dass Welpen 18 bis 22 Stunden Schlaf benötigen, wird es doch nicht richtiger! Wieviel persönliches Wissen, wieviel Erfahrung hast du tatsächlich damit? Wie intensiv hast du dich mit der Studienlage dazu befasst?

    Nur mal ganz auf die Schnelle habe ich beispielsweise diese Quelle dazu gefunden:

    https://www.schlaf.de/ratgeber…20insgesamt%20l%C3%A4nger.


    Darin ist von mindestens 11 Stunden die Rede.

    Die Forschung dazu ist relativ dünn, obwohl es ja eigentlich ganz einfach erscheint das mal niederzuschreiben. Wenn man intensiver sucht, wird man bestimmt viele Aussagen als Nebenresultat einer Forschung finden.


    Mal zu meiner Qualifikation:

    Ich bin approbierte Tierärztin mit 10 Jahren Praxiserfahrung, ich habe im Bereich Verhalten promoviert (da ging es um die soziale Wiedererkennung von Ferkeln, also nichts am Hund). Ich habe inzwischen den 5. Welpen, der komplett bei mir aufwächst, allerdings habe ich zusätzlich auch schon zwei Würfe großgezogen. Ich bin aktiv in der Rettungshundearbeit und da stellvertretende Übungsleitung. Ich habe mich intensiv im Bereich Hundeverhalten fortgebildet, sowohl tiermedizinisch, als auch über die Rettungshundearbeit. Ich halte selbst Vorträge zum Thema Verhaltensontogenese und Kommunikation beim Hund.


    So, und nun sage auch ich hier:

    Ich würde einen 12 Wochen alten Welpen, der 22 Stunden am Tag schläft für krank halten!


    Bezüglich gefährliches Halbwissen:

    22 Stunden schafft ein neugeborenen Welpe, der außer der Suche nach der Zitze und dem regelmäßigen Saugakt nichts weiter tut.

    Die Aktivitätszeiten dehnen sich über die Tage und Wochen immer mehr aus. Ein 12 Wochen alter Welpe, der es noch auf 18 Stunden bringt, schläft definitiv überdurchschnittlich viel. Natürlich gibt es da individuelle Schwankungen und wach sein heißt nicht automatisch spielen und toben, aber in einer Wachzeit von gerade mal 2 Stunden am Tag, schafft es der Welpe gerade mal zu fressen und sich zu lösen. Erkunden, Spielen, Muskelentwicklung, Skelettstärkung, Verhaltensentwicklung... wären nicht adäquat möglich.

    In meinen Augen verunsichert man Neuhundehalter, die alles richtig machen wollen enorm mit solchen Aussagen.

  • 22 Stunden schafft ein neugeborenen Welpe

    Also ist meine Aussage doch richtig. Wo ist dein Problem? Ich habe geschrieben, Welpen haben ein Schlafbedürfnis von 18 - 22 Stunden. Und dann intensiv erklärt mit Abwechslung von Aktivitäts- und Ruhephasen bei Welpen im Alter des Welpen der TE.


    Nur mal ganz auf die Schnelle habe ich beispielsweise diese Quelle dazu gefunden:

    https://www.schlaf.de/ratgeber…20insgesamt%20l%C3%A4nger.

    Und das hältst du für eine vertrauenswürdige Quelle?! Alles klar...


    Allein die Tatsache, dass du meinst hier Rechenschaft über deine Qualifikation ablegen zu müssen... Naja... Aber klar, du hast natürlich vollkommen recht und alles Andere ist natürlich falsch!


    Tut mir Leid, dass ich mir erlaube, in einem öffentlichen Forum eine Neuwelpenbesitzerin zu beraten, die massive Probleme mit ihrem Welpen hat. Das dürfen schließlich nur Tierärzte. Mea culpa!

  • RafiLe1985 hälst du wirklich so deine Welpen?


    Hast du schonmal einen Wurf aufgezogen und beobachtet?


    Ich finde deine Aussagen sehr befremdlich. Das Schlafbedürfnis von Hunden ist individuell so wie bei uns Menschen. Es gib sie, diese Hunde die 20 std schlafen, es gibt aber auch viele die das nicht brauchen und trotzdem nicht drüber sind.


    Einen agilen kleinen Welpen zur Ruhe zu zwingen macht noch mehr Stress, auf beiden Seiten. Nach deinem Vorgehen bekommt der Hund 3 mal die Möglichkeit sich kurz zu lösen und soll sich dann im Welpenauslauf alleine vergnügen. Bzw hat da nicht mal bis auf eine kaustange die Möglichkeit sich selbst zu beschäftigen. Das endet ziemlich sicher in Geheule und Gitter beißen aus Frust.


    Man kann den Hund wenn er draußen war und offensichtlich müde ist ihn am Tag mal Auszeiten im Auslauf gönnen und sich selbst auch, aber dieses Programm über 3 Tage. Keine Nähe? Keine Möglichkeit zum spielen?


    Es ist ein junger offensichtlich selbstbewusster Hund der sich ausprobiert.

    Und nicht jedes vermeintliche „Problemverhalten“ ist auf fehlende Ruhe oder übermäßige Reize zurückzuführen.

  • Und das hältst du für eine vertrauenswürdige Quelle?! Alles klar...

    In diesem Artikel werden zumindest zahlreiche Quellen zu der Aussage angegeben. Das ist deutlich mehr, als die immer wieder kopierte Aussage "18-22 h" bringt.

    Wir sprechen hier nicht über einen neugeborenen Welpen, sondern über einen 3 Monate alten, darum ist die von dir zitierte Aussage "Einen Welpen der 22 h am Tag schläft, würde ich zum Tierarzt bringen." an dieser Stelle sehr zutreffend.


    By the way: 11 h Schlaf finde ich tatsächlich auch sehr wenig und habe die Quellen nicht im Einzelnen durchgesehen, um zu schauen, welche Daten da tatsächlich Grundlage sind. Da bräuchte ich mal mehr Zeit für, allerdings wären wir da wieder beim Rechtfertigen und das brauche ich ja nicht, sagst du.

    Mir ging es schlicht um die Tatsache, dass da seit Jahren Zahlen von verschiedenen Blogs, Zeitschriften und Hundeschulen abgeschrieben werden, ohne sie zu hinterfragen.


    Du selbst schreibst, es wäre unbedingt nötig sich fortzubilden und wirfst anderen gefährliches Halbwissen vor. Darum habe ich (nur für dich) geschrieben, wo ich mein Wissen herhabe.

  • Tut mir Leid, dass ich mir erlaube, in einem öffentlichen Forum eine Neuwelpenbesitzerin zu beraten, die massive Probleme mit ihrem Welpen hat. Das dürfen schließlich nur Tierärzte. Mea culpa!

    Das ist Bloedsinn und das weisst du ganz genau.

    Aber wenn du anderen 'gefaehrliches Halbwissen' unterstellst, musst du dich ueber gewisse Reaktionen nicht wundern.


    Deine Aussage bezog sich auf Welpen, keine Altersunterscheidung. Zw. einem neugeborenen Welpen und einem mit 12 Wochen liegen aber Welten bzgl. Schlafbeduerfnis usw.

  • Hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe?! Offenbar nein! Es geht darum, einen Welpen der massiv überdreht ist und für die TE kaum mehr händelbar ist, auf den "Normalzustand" zurück zu bekommen.


    Dazu habe ich einen Weg beschrieben. Nicht mehr, nicht weniger.


    Natürlich halte ich meine Welpen nicht so. Aber ich habe ja die beschriebenen Probleme auch nicht.

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