Probleme mit der einjährigen Hündin: Angstbellen?
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- Bella zieht extrem an der Leine, ich war eine Weile nicht mehr Gassi mit ihr und niemand hat das geübt
- Sie bellt Radfahrer, Jogger und andere Hunde EXTREM an. Ich denke, sie ist unsicher und hat Angst?
Zu diesen zwei Punkten kann ich wärmstens das Studium des Online-Kurses von flying-paws zur Leinenführigkeit empfehlen.
Den findet man hier http://www.hundeschule-melsung…elsungen_und_Umgebung.htm unter Online-Training.
Da wirst Du denke ich gute Denkanstöße zum Thema bekommen und es ist auch eine sehr detaillierte Anleitubng dabei, besser als Dir das in einem Forum jemand aufschlüsseln könnte.
Ist es wirklich schon zu spät? Habe ich diesen Hund nun komplett verzogen und wir werden immer Stress haben beim Gassi gehen?
Nein, ganz sicher nicht. Es ist jetzt natürlich mehr Arbeit, aber man wird auf jeden Fall noch etwas daran ändern können. Eine Trainerin vor Ort wäre sicher gut. Magst Du Deine PLZ schreiben? Dann kann Dir vielleicht jemand eine Hundeschule empfehlen.
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Hi
hast du hier Probleme mit der einjährigen Hündin: Angstbellen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Ja, ist blöd gelaufen, jemand anderer hätte mit dem Hund...seis drum! Es klingt nicht so, als ob du irgendetwas aus Ignoranz oder Faulheit unterlassen hast, sondern weil es dir nicht möglich war.
Eine psychische Erkrankung ist KEINE Ausrede, sondern schlicht und einfach eine Erkrankung, mit allen Einschränkungen, die dazugehören!
Magst du uns mal schreiben, was zu Hause alles gut läuft bei euch, in welchen Punkten du stolz bist auf deine Hündin, in welchen Situationen sie das Verhalten zeigt, dass du dir wünscht von ihr?
Ist gut möglich, dass man trainingstechnisch darauf aufbauen und anknüpfen kann und die Erfolge auf "draussen" übertragen kann.
Deprivationsschaden wird sie wohl keinen haben, wenn sie den normalen Alltag im Haus mitlebt und dort unauffällig ist. Ein guter Umgang mit dem Leben vor der Türe, mit Artgenossen und unbekannten Situationen fehlt halt, aber wie gesagt, vielleicht kann man aus den Dingen schöpfen, die im Alltag schon gut gefestigt sind.
Toll jedenfalls, dass du jetzt die Kraft dazu hast, das Training anzugehen. Lass dich bitte nicht von Rückschlägen und Leerläufen entmutigen, denn das haben auch gesunde Menschen mit "normalen" Hunden und hat mit eurer Situation gar nichts zu tun!
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Hallo Leute,
danke für eure Antworten. Ich beschreibe mal unseren bisherigen Alltag:
Gassi wird mit ihr 3-4 mal gegangen, zusätzlich haben wir einen großen Garten, in dem sie sich gerne aufhält. Wenn sie etwas im Garten essen möchte, können wir sie bis jetzt nicht davon abhalten. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, sie findet es lustig, wenn wir versuchen, ihr etwas wegzunehmen. Beim Gassi gehen klappt das jedoch schon ganz gut, da lässt sie (fast) alles liegen
Kontakt zu anderen Hunden hat sie nur beim Gassigehen und da läuft es nicht besonders gut. Sie bellt sie an, wird ganz hibbelig und möchte (mein Eindruck) spielen, ist jedoch sehr wild dabei und manchmal haben meine Eltern das Gefühl, sie würde andere Hunde beißen wollen, sodass Kontakt gemieden wird
Sie liebt Kinder über alles und spielt sehr gerne mit ihnen, vermutlich weil Kinder mit Bellas Energie mithalten können Auf Besuch allgemein reagiert sie immer positiv, sie liebt alle Menschen sofern sie nicht laufen oder auf dem Rad unterwegs sind
Ansonsten spielt sie sehr gerne mir Bällen, mit ihren Spielsachen, mit Müll, ich glaube, es gibt nichts, womit sie nicht gerne spielt. Und das machen wir natürlich auch, wir beschäftigen uns sehr viel mit ihr und auch als ich mein Zimmer kaum verlassen habe kam sie oft zu mir mit Spielzeugen und wir haben immer gespielt
Sie ist zu uns eine ganz Liebe, wenn auch oft frech.
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Nachdem was du hier beschreibst, kannst du "Deprivationsschaden" als worst-case-Szenario wohl streichen.
Wenn du jetzt (evtl. mit Unterstützung durch einen Trainer) anfängst ihr dabei zu helfen, mit Aufregung umzugehen und zu lernen sich zu beherrschen, ist zwar Einiges verpasst worden... aber bei Weitem nicht alles verloren.
Wichtig scheint mir:
- eine Balance zwischen Auslastung/Auspowern (das kam ja sehr kurz) und Ruhe zu finden. Dein Hund ist momentan schnell überfordert, weil sie wenig kennengelernt hat. Irgendwann knallen dann die Drähte aneinander und sie kann nur noch laut und wild. Ihr müsst jetzt was aufholen - aber eben so dosiert, dass sie es verarbeiten kann.
- das Gleiche gilt für den Kontakt zu anderen Hunden; hier ganz konkret: Ein Hund sollte Kontakt zu Artgenossen haben - das heißt bei Weitem nicht, dass sie Kontakt zu allen (oder auch nur den meisten) Hunden habt, denen ihr begegnet. Aber generell muss sie die Chance auf Interaktion haben - die sie auch erst lernen muss. Aber genau wie im ersten Punkt: Es kommt sehr auf das richtige Maß an.
Ich würde mir wirklich einen Trainer suchen, der euch dabei hilft. Denn zwischen "endlich was mit dem Hund machen" und "den Hund völlig überfordern" ist in eurem Fall die Grenze wahrscheinlich fließend.
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Eine Depression ist ja keine Ausrede, sondern eine ernsthafte Erkrankung und es ist gut, dass es Dir wieder besser geht.
Dein Hund klingt nach einem ganz normalen, rotzfrechen JRT, der schlicht und ergreifend nicht erzogen ist. Die Baustellen finde ich nicht dramatisch, sondern typisch:
- Bella zieht extrem an der Leine, ich war eine Weile nicht mehr Gassi mit ihr und niemand hat das geübt
- Sie bellt Radfahrer, Jogger und andere Hunde EXTREM an. Ich denke, sie ist unsicher und hat Angst?
- Autofahren ist die Hölle, ihr wird vorne und hinten kotzübel und übergibt sich leider auch
Leinenführigkeit ist ja ein Klassiker. Dazu gibt es hier zig Threads und Anleitungen zum Aufbau.
Das Jagen von Radfahrern und Joggern klingt nicht nach Angst, sondern kenne ich gerade bei Terriern in erster Linie als fehlgeleiteten Jagdtrieb. Also eine Kombination aus keine/ zu wenig rassegerechte Auslastung und aufgestauter Energie, die sich ihre Bahnen sucht. Entsprechend würde ich mich einerseits um eine passende Auslastung kümmern (bitte kein Bällchen werfen!), ein Abbruchsignal etablieren und dem Hund zeigen, was ich von ihm erwarte. Ruhig weiterlaufen/ ignorieren, Radfahrer und Jogger anzeigen, was auch immer.
Autofahren kannst Du ebenfalls mit dem Hund trainieren, ggf. kannst Du da einen Tierarzt mit hinzuziehen, um die Ursachen abzuklären und zu gucken, ob man das Training tierärztlich unterstützen muss.
An Deiner Stelle würde ich nach einem Trainer suchen, der Euch gezielt anleitet und eine sinnvolle Reihenfolge festlegt. Wenn Du grob Deinen Wohnort angibst, kann Dir sicherlich jemand einen Tipp geben.
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Ansonsten spielt sie sehr gerne mir Bällen,
Bälle würde ich bei diesem Typ Hund niemals zum Spiel benutzen.
Die werden bei meinen Hunden (JRT/PRT) nur bei Suchspielen genutzt, oder als Punkt, den ich meine Hunde beim Training umrunden lasse bzw. zu dem ich sie schicke und daneben absitzen/ abliegen lasse.
Macht deutlich müder als Wurfspiele, weil der Kopf und der Körper angestrengt werden müssen, und die Hunde drehen nicht hohl.
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Im Grunde fängt man mit der Erziehung im Innenbereich (Haus/Garten) an. Hier sollten zunächst Regeln etabliert werden, so dass der Hund lernt, sich an euch und euren Wünschen zu orientieren. Hier werden die ersten Kommandos geübt und gefestigt.
Wenn man im Innenbeteich schon keinen Zugriff auf den Hund hat, wird es draußen nicht klappen.
Wichtig ist m.A.n. auch an der Erregungskontrolle zu arbeiten. Also zu sehen, wie und wann der Hund sich hochfährt und wie man ihn wieder runterfahren kann. In hoher Erregungslage ist es nämlich schwierig, mit dem Hund sinnvoll zu arbeiten. Solange er z.B draußen auf 180 ist, braucht ihr dort gar nicht viel verlangen. Sichern und managen und Umweltgewöhnung, damit er auch im Aussenbereich ruhiger wird.
Ich denke, dass hier schon ein bisschen planvoll vorgegangen werden sollte und Trainerunterstützung wäre sinnvoll. Wenn man nämlich an den richtigen Punkten ansetzt, lösen sich andere Probleme von selbst, die z.B. mit der hohen Erregungslage zusammenhängen, wie z.B. dass sie draußen auf alle möglichen Bewegungsreize anspringt (z.B. Fußgänger, Radfahrer).
Ich finde, dass du insgesamt einen Hund beschreibst, der sich recht hochfährt. Da muss man m.E. ansetzen.
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Tatsächlich sind in so einem Fall Gruppenstunden nicht geeignet um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wenn ein Hund auf dem Platz überfordert ist, ist das keine geeignete Lernumgebung. Natürlich sind Reaktivität und mangelnde Leinenführigkeit klassische Probleme, an denen man arbeiten kann, aber in eurem Fall würde es wirklich Sinn machen, wenn mal jemand den ganzen Tagesablauf anschaut und schaut, wie es deiner Hündin draußen wirklich geht. Ich kann mir schon vorstellen, dass Stress/Unsicherheit da eine große Rolle spielt und man darauf achten muss. Stelle dich darauf ein, dass ihr an den Problemen nur schrittweise arbeiten könnt und es insgesamt einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird. In dieser Zeit ist es wichtig Auslöser für Reaktivität außerhalb von Trainingssituationen so weit wie möglich zu meiden, so kommt man wesentlich schneller zum Ziel.
Aber es wird sich auf jeden Fall für dich und deine Bella lohnen -
Unser JRT-Mix Gasthund ist ähnlich gestrickt wie deine Hündin, zu wenig klare und zielgerichtete Beschäftigung, zu wenig Alltagsgewöhnung ausserhalb der eigenen vier Wände, fährt schnell hoch, reagiert stark auf Bewegungsreize, lässt sich fast nicht bzw. nur mit Schreckreiz abbrechen (das will keiner, ab und zu ist es aber notwendig bei ihm weil er sich mit der Leine selbst strangulieren würde sobald er im Tunnel ist). Er ist aber ein unheimlich lieber, verschmuster, braver Kerl im Haus, da klappt fast alles (ausser, dass er halt inneinigen Dingen recht unerzogen ist, aber das ist eine andere Geschichte).
Erste Maßnahme, wenn er bei mir ist, ist ein vernünftiges Geschirr beim spazieren gehen damit ich ihn sicher und schmerzfrei halten kann (die Besitzerin verwendet leider nur Halsband). Weiters abseits der hauptfrequentierten Gassiwege Strecke machen damit die Lernzeit in der "Hunde-Rush hour" kurz und aushaltbar für ihn bleibt. Er braucht unheimlich viel Individualdistanz. Das heisst für mich extrem vorausschauend agieren, große Bögen laufen, immer auf die vom Auslöser angewandte Seite nehmen.
Ich hab mich mit ihm, bewaffnet mit einer Leberwursttube, zu Beginn einfach auf eine Bank beim Bahnhof gesetzt und nur beobachtet und geschaut. Und jedes Mal, wenn er ansprechbar war (da musste ich früh genug erkennen und schnell agieren): große Party. Wenn er sich selbst fortbewegt hat, war er komplett "on". Ruhig sitzen und nur gucken war viel besser für ihn.
Am Anfang war jede kleine Bewegung im Radius von 20 m "whow" für ihn. Andere Hunde: kläffend in der Leine hängen. Radfahrer, Inlineskater, Jogger, rollende Koffer, Kinderwägen, LKWs usw. nicht viel besser. Dadurch, dass er die Situation immer und immer wieder hatte, mit genug Abstand und ohne dass sich starker Frust und Stress aufgebaut hat, hat er tatsächlich gelernt, wie er Bewegungsreize und Ungewohntes besser aushalten kann und dass es eine Superbelohnung gibt, wenn er die Nerven behält.
Jack Russels sind, wie soll ich das formulieren, kleine Biester. Unglaublich selbstständig, schnell im lernen (vor allem die menschlichen Schwachstellen werden ohne Skrupel zum eigenen Vorteil genutzt), leicht cholerisch veranlagt, kleine Napoleons, aber auch wahnsinnig anhänglich und durch präsente und sichere Führung absolut gut zur Zusammenarbeit zu bewegen. Man braucht ein Quäntchen Humor und viel innere Ruhe bei ihnen, dann sind das total witzige Hunde.
Was du schreibst, klingt jetzt nicht ungewöhnlich und unmachbar. Ein guter Trainer, ein guter Trainingsplan, viel Routine und Kontinuität im Alltagstraining, gute Nerven und ein bisschen Schokolade für dich, dann wird das schon!
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Ja, kann schon noch werden.
Wird aber schon viel Geduld und viel Trainingsfleiss verlangen. Und bei Hund und Mensch Frustrationstoleranz und Humor.
Das wird kein Spaziergang.
Ich kenne einige Jack Russells, die mit besseren Voraussetzungen echte Arschkrampen sind.
Das sind keine Oma-Hunde und sie wollen geführt und beschäftigt werden.
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