Ruhestrategien: Fellnase findet keine Ruhe
-
-
Hallo zusammen
Ich darf mich überhaupt nicht beschweren, meine Hündin ist in vielen Situation super entspannt. Dennoch gibts auch Momente mit denen sie nicht zurechtkommt bzw. ich ihr gerne zu mehr Entspannung verhelfen würde.
Situation A
Abends wird meine Fellnase sehr müde, findet aber irgendwie keine Ruhe - sie möchte ununterbrochen bei mir und gestreichelt werden. Das führt dazu, dass sie beim Streicheln aufschreckt, weil sie kurz eingenickt ist. Das kann sie nicht zulassen. Sie schiesst dann auf - sie könnte ja Streicheleinheiten verpassen. Mit der Pfote signalisiert sie, dass sie weiter gestreichelt werden will, ist aber offensichtlich einfach nur am Ende. Sie hechelt dann, kämpft gegen das Einschlafen, ihre Augen schliessen sich und der Kopf senkt sich. Das wiederholt sich nicht selten mehrmals - das ist sichbar keine angenehme Situation für sie.
Ich habe schon versucht ihr das Streicheln zu entziehen (in der Hoffnung, sie kann den Gedanken «loslassen») oder habe sie ins Bettchen geschickt. Sie schläft teilweise 10-15 Minten ein, erwacht dann aber wieder und sitzt dann einfach hechelnd und sichtbar müde im Bettchen, schaut mich an und findet wieder keine Ruhe. Zeitweise hat mir das so leid getan, dass ich selbst einfach ins Bett gegangen bin - teilweise bereits um kurz nach 21 Uhr - nur, damit sie Ruhe findet. Das ist für mich okay, ist aber auch nicht immer eine Option.
Andere Schlafmöglichkeiten (Bettchen) nutzt sie dann nicht. Sie schläft auch meist am Boden. Wenn ich ins Bett gehe, bleibt sie noch kurze Zeit in ihrem Bettchen im Wohnzimmer und kommt dann ins Schlafzimmer oder legt sich in den Flur. Es scheint fast, als würde sie auf mich warten. Dann findet sie Ruhe.
Mich stresst das selbst unheimlich, wenn ich sie so leiden sehe, ehrlich gesagt.
Situation B
Sie läuft mir in der Wohnung oft nach. Anfänglich dachte ich «egal, sie checkts irgendwann» - inzwischen glaube ich, dass das auch für sie ein unheimlicher Stressfaktor sein muss - irgendwie hat sie das Gefühl, dass sie was verpasst oder mir folgen muss.
Beispielsweise liegen wir entspannt im Wohnzimmer. Ich stehe auf um mir was zu trinken zu machen. Sie folgt mir etwas zeitversetzt bis vor die Küche, legt sich hin. Sobald sie den Popo auf dem Boden hat, bin ich wieder auf dem Weg ins Wohnzimmer. Sie steht wieder auf und läuft zurück.Diesen Stress möchte ich ihr gerne nehmen, weiss aber nicht so recht wie. Ich habe versucht ihr das irgendwie mit «bleib» beizubringen, in dem ich auf sie zugegangen bin, sobald sie aufsteht, oder hab sie ins Bettchen geschickt...das funktioniert aber nicht und mir fehlt die richtige Strategie.
Habt ihr Ideen oder konkrete Strategien für diese Situationen?LG
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Ruhestrategien: Fellnase findet keine Ruhe* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Mir geht/ging es ganz ähnlich mit Ruby.
Sicher dass Situation B kein kontrollierendes Verhalten ist? Wäre nicht allzu selten, viele haben einen kleinen Kontroletti daheim sitzen (mich eingeschlossen). Dass das Stress für beide Parteien ist stimmt natürlich absolut.
Hier würde ich mit räumlicher Trennung arbeiten. Türgitter etc. Sie soll lernen, dass sie eben nicht immer Zugriff auf dich hat.
Statt einem "bleib" (was viele ja auch inflationär benutzen), evtl lieber ein "Ablegesignal" nutzen. So dass sie weiß "Aha, ich kann entspannen, es wird nichts passieren und ich verpasse auch nichts".
Evtl hat sie das "bleib" schon mit einer gewissen Erwartungshaltung verknüpft.
Dazu gibt's wirklich gute Anleitungen im Netz, Zweck Deckentraining und co.
Was ich aber grundsätzlich geändert habe war, dass sie gelernt hat dass es in Raum xy in der Zeit von xy nichts für sie abzugreifen gibt. Niemals. Konsequent.
Am Anfang wenn sie mir hinterhergedappelt kam fiel hier Mal ein Leckerchen, da wurde ein bisschen gezergelt und hier gab's n Nackenkrauler.
Natürlich kam sie dann immer wieder mit, könnte ja was gutes bei rausspringen ;-)
Ich weiß nicht wie du das handhabst aber bei uns war das der Gamechanger in Sachen "bleib doch einfach Mal liegen ich hol mir nur fix was zu trinken". Zwischen 11-15 Uhr (als Beispiel) gab es einfach KEINE Bespaßung. Und im Gegenzug dafür, dass sie mir nicht hinterherkam habe auch ich mich an Regeln gehalten (wenn sie ruht, wird sie nicht angesprochenen, gestreichelt oder sonstiges)
Zu deinem ersten Problem fiele mir ein konditioniertes Entspannungssignal ein. Uns ging es ganz genauso, Madame konnte nur ruhen wenn ich ebenfalls geruht habe... Irgendwann hab ich den Begriff "schlafen" eingeführt. Im Sommer hilft ihr bei 30 Grad in der Bude auch eine Kühlmatte. Diese Matte gepaart mit dem Begriff "schlafen" wird sehr gut angenommen. Rein ins Wohnzimmer, rauf auf die Matte und im Traumland war sie.
Ich weiß aber nicht, ob es für eure konkrete Situation da noch bessere Ansätze gäbe, da sie ja offenbar dringend Streicheleinheiten möchte, das war bei uns nicht so.
Evtl hilft es sie immer langsamer zu streicheln (quasi mit ihrem Puls nach untenzufahren) und irgendwann nur noch die Hand an ihrem Körper zu haben? So hat sie Kontakt aber schrickt ggf. nicht mehr auf.
Nachtrag, was mir gerade noch einfällt: Euer Tagesablauf ist soweit ausgeglichen? Nicht dass sie abends evtl vor Unter- oder Überforderung einfach nicht gut zur Ruhe kommen kann.
Schmerzen sind auch ausgeschlossen?
-
Das Nachlaufen hatten wir mit Türgittern und später Tür schließen in den Griff bekommen.
Von am Anfang nur ein paar Meter vor dem Türgitter hin und herlaufen und dann zurück, sodass man nur kurz um die Ecke verschwindet bis zu am Ende beiläufig Tür gelassen schließen kurz weg sein und dann immer länger. Die Schwierigkeit gesteigert hatte ich dann nur wenn der Hund einigermaßen entspannt war. Ziel war, dass er trotz mit Bekommen meines Weg gehens weiter schlafen konnte.
Bei uns werden werden aktuell auch Boden dem Bettchen vorgezogen aus Wärmegründen. Eine weiche Decke auf der man mit dem Kopf liegen kann aber der Körper auf den kühlen Fliesen ist gerade hoch im Kurs.
Das Hecheln beim Einschlafen hatten wir früher auch mal beim Einschlafen. Das ging weg als generell sein Stresslevel sank. Dann ist er auch schneller tief eingeschlafen.
Wie ist den allgemein ihr Stresslevel?
-
Ich weiß nicht wie du das handhabst aber bei uns war das der Gamechanger in Sachen "bleib doch einfach Mal liegen ich hol mir nur fix was zu trinken". Zwischen 11-15 Uhr (als Beispiel) gab es einfach KEINE Bespaßung. Und im Gegenzug dafür, dass sie mir nicht hinterherkam habe auch ich mich an Regeln gehalten (wenn sie ruht, wird sie nicht angesprochenen, gestreichelt oder sonstiges)
Das Training hatten wir auch ritualisiert. Es war zu Beginn des Trainings immer klar in Situation xy darfst du eh nicht mit + es passiert nichts spannendes und Mensch ist eh gleich wieder da.
-
Situation A kenn ich gar nicht...
Situation B hatte ich Anfangs auch.
Er hat entspannt geschlafen ist aber sobald ich aufgestanden bin , sofort hinterher gekommen.
Ich hab das dann so hinbekommen, dass ich ihn da total ignoriert habe. Ich habe ihn nicht angesehen und so getan als ob er Luft wäre.
Wenn er mir dabei in die Quere gekommen ist, bin ich auch mal, sachte natürlich, in ihn reingelaufen....war nach ein paar Tagen kein Thema mehr!
-
-
Ich hab das dann so hinbekommen, dass ich ihn da total ignoriert habe. Ich habe ihn nicht angesehen und so getan als ob er Luft wäre.
Wenn er mir dabei in die Quere gekommen ist, bin ich auch mal, sachte natürlich, in ihn reingelaufen....war nach ein paar Tagen kein Thema mehr!
Ist wahrscheinlich die Frage ob das Hinterherlaufen mehr Kontrolle ist, dann könnte auch Korrektur helfen oder aus Unsicherheit/Stress. Stress geht durch Korrektur eher nicht weg und verlagert sich dann.
-
Zuviel Aufmerksamkeit am Hund. Zuviel Sorge. Zuviel Betüdeln. Halte ich für die wahrscheinlichste Variante.
Erster Hund, seit ein paar Monaten da, alles dreht sich drum. Ist aber für Hunde selten gut, der Dreh- und Angelpunkt zu sein.
Wie sie zur Ruhe kommt? Vermutlich in dem sie es lernt. Jetzt ist Ruhe mit Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit von Dir belegt. Sogar die Bettgehzeit orientiert sich am Hund. Auch innerhalb der Wohnung kann sie nicht allein mit sich bleiben. Ob das Kontrolle ist oder "Angst vor Kontrollverlust" oder "Eigentlich zu drüber, um runter zu kommen", kann ich nicht beurteilen. Wobei es fast egal ist. So ist auf Dauer nicht gut.
Babygitter, Hund zur Not auch mal anhängen, Streichelangebote, natürlich, aber nicht auf Aufforderungen eingehen, die eben zum immer selben Schema führen, sowas in der Art wär mein Ansatz. Und sich auch wieder ein bisschen fürs eigene Leben interessieren und dafür, dass man auch andere Dinge zu tun hat, als den Hund in den Schlaf zu wiegen, das lenkt bisweilen den Fokus etwas vom Hund. Andere Einstellung bewirkt anderes Auftreten.
-
Ich hab das dann so hinbekommen, dass ich ihn da total ignoriert habe. Ich habe ihn nicht angesehen und so getan als ob er Luft wäre.
Wenn er mir dabei in die Quere gekommen ist, bin ich auch mal, sachte natürlich, in ihn reingelaufen....war nach ein paar Tagen kein Thema mehr!
Ist wahrscheinlich die Frage ob das Hinterherlaufen mehr Kontrolle ist, dann könnte auch Korrektur helfen oder aus Unsicherheit/Stress. Stress geht durch Korrektur eher nicht weg und verlagert sich dann.
Oh das ist definitiv Kontrolle bei ihm gepaart mit der Angst was Fressbares zu übersehen!
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!