Bellen, Aufregung, Geräuschempfindlichkeit und/weil SDU?
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Hallo Zusammen,
Ich war mir nicht so ganz sicher, ob ich mein Thema hier oder unter Gesundheit einsortiere, aber ich lasse es mal so. Da ich gerne Eure Meinung einholen und hoffentlich von Euren Erfahrungen profitieren möchte, habe ich es mal aus dem geschlossenen Fotothread rausgeholt. Es geht um eine gesteigerte Geräuschempfindlichkeit, die immer schlimmer wird und sich in bellen äußert.
Willi bellt seit er ca. 17 Monate alt ist vermehrt, bis zu 13 Monaten nie. Er ist generell ein eher aufgeregter, stressanfälliger, nervöser Hund.
Unser Hund (intakter Rüde, geb. November 2020) wird seit ca. 6 Wochen aufgrund einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung eingestellt, die Blutkontrolle erfolgt in 10 Tagen.
Wir haben über 4 Wochen hinweg schrittweise erhöht und sind nun seit 2 Wochen bei der Zieldosis.
In der ersten Woche haben wir sofort Verbesserungen bemerkt und auch von außen zurückgemeldet bekommen. Die Geräuschempfindlichkeit nahm spürbar ab, er hat in der Wohnung eine Woche quasi nicht mehr gebellt. Er kann sich besser konzentrieren, wir machen endlich mal Trainingsfortschritte und auch unsere Hundetrainerin hat ihn als ruhiger und weniger gestresst empfunden.
Die Geräuschempfindlichkeit nimmt seit 2-3 Wochen aber wieder stetig zu. Mittlerweile meldet er in der Wohnung klopfen, klappern, Stimmen der anderen Wohnpartei, Menschen im Nachbargarten, heute Mittag hat er auf der Straße einen Mann angebellt. Er wirkt eigentlich gestresster als vor den Tabletten, wenn gleich seine Konzentration und Orientierung immer noch besser ist als vorher.
Ich habe eigentlich zwei Fragen, eine eher gesundheitlich, die andere eher Training:
1) Kann es sein, dass das einfach schon zu viel Hormone sind? Oder ist das diese Erstverschlechterung, wo man vielleicht auch durch muss?Wir rufen nachher auch mal bei der Ärztin an, ob wir vielleicht wieder runter gehen sollen…
2) Wir versuchen gerade die „Ich kümmere mich ernsthaft“ Methode: Ruhig bleiben, nachschauen, „Alles ist gut“ sagen und beruhigen. Auch das klappt nicht mehr, er steigert sich immer häufiger auch mal rein. Ich habe vorhin mal testweise geklopft (größter Auslöser) und einfach mal nichts gemacht: Auch wenn auf das Klopfen nichts passiert, niemand kommt, die Wohnungstür zu bleibt, ich nichts sage - er macht einfach weiter. Dachte vielleicht, wenn er sieht dass nichts passiert beruhigt er sich. Habt ihr dazu noch Ideen?
Liebe Grüße von Willi und uns ☺️
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- Vor einem Moment
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Hi
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Das Einstellen der Schilddrüse dauert einfach - 6 Wochen sind da gar nichts. Gerade Anfangs wird in Abständen immer wieder hochdosiert, bis ein stabiler Pegel erreicht ist. Daß es immer wieder "Rückschläge" gibt, ist normal......... die SD wird durch die zugeführten Hormone immer fauler und stellt irgendwann mehr oder weniger ihre Arbeit ein. Deshalb muss man mit dem Anpassen und Kontrollieren immer dran bleiben - häufig dauert die korrekte Einstellung und bis sich Körper und SD an die Medis gewöhnt haben ein ganze Weile - eher 6 Monate als 6 Wochen.
Da Hundi durch die Medis ansprechbarer wird, muss man natürlich auch angepasst trainieren. Die Hormone beseitigen keine Verhaltensauffälligkeiten sondern bieten die Möglichkeit, den Fuß in die Tür zu kriegen.
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Da Hundi durch die Medis ansprechbarer wird, muss man natürlich auch angepasst trainieren. Die Hormone beseitigen keine Verhaltensauffälligkeiten sondern bieten die Möglichkeit, den Fuß in die Tür zu kriegen.
Danke dir :)
Ja, das wissen wir uns draußen und generell in der Umwelt klappt das auch. Gleichzeitig haben wir das Gefühl, dass er drinnen „instabiler“ wird..ganz seltsam.
Danke für deine Erfahrungen!
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Hab einfach Geduld - auch Willi muss lernen, mit seiner neuen Befindlichkeit zurechtzukommen.
Mein Hüterich war quasi nach den ersten 2 SD-Pillen wie ausgewechselt, so ansprechbar, mir zugewandt und händelbar wie vorher nie. Doch das gab sich dann wieder - seine Einstellung hat über ein Jahr gedauert und es war ein ewiges Auf und Ab im Verhalten und auch messbar in den SD-Werten. Ebenso bei äusseren Einflüssen und dem Wechsel der Jahreszeiten - immer wieder musste seine Dosis angepasst werden.
Ich habe mich selber viel informiert, Vorträge von UBB zum Thema SDU besucht, Bücher gelesen - irgendwann konnte ich den Hüterich besser einschätzen, habe verstanden was die SD und die Hormone mit ihm machen und wusste, wann es mal wieder Zeit für Blutkontrolle war oder ob ich hoch- oder runterdosieren musste. Man wird beim eigenen Hund schnell zum Fachmann
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Eigentlich ist eine Kontrolle nach zwei Wochen stabiler Dosis auch zu früh und eine Eindosierung über vier Wochen könnte für ihn einfach zu schnell gewesen sein. Die Kontrolle wird nicht schaden, aber ob man so besonders viel davon ableiten kann, weiß man dann noch nicht. Ich würde auf keinen Fall direkt wieder runterdosieren, das ist jedes Mal ein Eingriff in den Hormonhaushalt. Gebt ihm etwas Zeit, außer es gerät völlig außer Kontrolle und ihr habt das Gefühl, der Hund leidet.
Wir versuchen seit 1,5 Jahren vernünftig einzustellen und die autoimmune Komponente macht uns immer wieder riesige Schwierigkeiten, weil meine Hündin viel zu hohe Antikörperwerte hat, weit über den Grenzwerten.
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Mich irritiert das Wort "Zieldosis".
Es gibt vielleicht eine Maximaldosis, aber keine Zieldosis. Es sei denn, man definiert Selbige als die, bei der der Hund optimal handzuhaben ist. Was ich nach der Kürze der Zeit für ausgeschlossen halte.
Ich habe Faro mit seiner Dosierung ausgeliefert bekommen, frisch gechippt. Was natürlich den ganzen Hormonhaushalt durcheinander gebracht hat. Ich habe dann gemäß dem Rat meines Tierarztes nach einer Weile testhalber angefangen, die Dosis leicht nach oben zu schrauben. Natürlich immer nur schrittweise. Irgendwann haben wir uns eingependelt bei den 400er Forthyron, je eine früh und abends.
Er hat hier relativ wenig Streß, und mit dieser Dosierung kommt er sehr gut zurecht, weiter gehe ich nicht rauf. Mein Arzt hat auch gesagt, so haben wir noch Spielraum, die 400er ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Sollte sich die Notwendigkeit also ergeben, könnten wir noch raufdosieren.
Ist aber derzeit definitiv nicht notwendig, er ist und bleibt ein Streßkeks, aber das kann ich hier entsprechend steuern, man kann ja auch mal kürzere Gassigänge machen, wenn man weiß, am Vortag hatte er Streß. Inzwischen schafft er auch problemlos Hundeschule. Es ist anstrengend für ihn, es gibt stressige Situationen, aber die können wir miteinander managen, da müssen wir nicht raufdosieren. Ist halt am nächsten Tag bissel weniger los. Ich würde auch eher die Hundeschule sein lassen, wenn ihm das zu viel ist, als ihn dafür mit mehr Medikamenten voll zu stopfen
Solange er im Alltag zurechtkommen kann, bin ich froh. Hundeschule ist nice to have, und er hat dort wirklich Spaß. Aber wäre dem nicht so könnte ich das Überleben
Wegen der Geräuschempfindlichkeit daheim kann ich wenig sagen, die hat hier mit zunehmender Dosierung eigentlich eher abgenommen. Ich könnte mir das höchstens laienhaft so erklären, daß er unter guter Medikation mehr Kapazitäten im Kopf hat, auf Umgebungsgeräusche zu achten.
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Mich irritiert das Wort "Zieldosis".
Es gibt vielleicht eine Maximaldosis, aber keine Zieldosis. Es sei denn, man definiert Selbige als die, bei der der Hund optimal handzuhaben ist. Was ich nach der Kürze der Zeit für ausgeschlossen halte.
Ich habe Faro mit seiner Dosierung ausgeliefert bekommen, frisch gechippt. Was natürlich den ganzen Hormonhaushalt durcheinander gebracht hat. Ich habe dann gemäß dem Rat meines Tierarztes nach einer Weile testhalber angefangen, die Dosis leicht nach oben zu schrauben. Natürlich immer nur schrittweise. Irgendwann haben wir uns eingependelt bei den 400er Forthyron, je eine früh und abends.
Er hat hier relativ wenig Streß, und mit dieser Dosierung kommt er sehr gut zurecht, weiter gehe ich nicht rauf. Mein Arzt hat auch gesagt, so haben wir noch Spielraum, die 400er ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Sollte sich die Notwendigkeit also ergeben, könnten wir noch raufdosieren.
Ist aber derzeit definitiv nicht notwendig, er ist und bleibt ein Streßkeks, aber das kann ich hier entsprechend steuern, man kann ja auch mal kürzere Gassigänge machen, wenn man weiß, am Vortag hatte er Streß. Inzwischen schafft er auch problemlos Hundeschule. Es ist anstrengend für ihn, es gibt stressige Situationen, aber die können wir miteinander managen, da müssen wir nicht raufdosieren. Ist halt am nächsten Tag bissel weniger los. Ich würde auch eher die Hundeschule sein lassen, wenn ihm das zu viel ist, als ihn dafür mit mehr Medikamenten voll zu stopfen
Solange er im Alltag zurechtkommen kann, bin ich froh. Hundeschule ist nice to have, und er hat dort wirklich Spaß. Aber wäre dem nicht so könnte ich das Überleben
Wegen der Geräuschempfindlichkeit daheim kann ich wenig sagen, die hat hier mit zunehmender Dosierung eigentlich eher abgenommen. Ich könnte mir das höchstens laienhaft so erklären, daß er unter guter Medikation mehr Kapazitäten im Kopf hat, auf Umgebungsgeräusche zu achten.
Achja - ich habe die Dosierung auch eher an seinem Verhalten orientiert als an Werten....
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Stimmt, BieBoss hat das gut ausgedrückt....... Es gibt keine Zieldosis, nur eine angepeilte Max-Dosis. Zählen tut aber immer die individuelle Wohlfühldosis, die nicht nur je nach Hund unterschiedlich sein kann sondern sich eben auch nach äusseren Einflüssen richten kann (nicht muss).
Edit: Dachs hatte jahrelang eine Wohlfühldosis von 40µg / kg - jetzt im Alter sind wir seit 5Monaten auf 28µg/kg runter.
40µg gilt als recht viel, normalerweise ist 30µg die Max-Dosis-
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Mich irritiert das Wort "Zieldosis".
ganz kurz, bin unterwegs, melde mich nachher:
Das ist der erste Stand vor der ersten Kontrolle, es kann gut sein dass es dann abgepasst wird. Quasi ein Zwischenziel 😊
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Gebt ihm etwas Zeit, außer es gerät völlig außer Kontrolle und ihr habt das Gefühl, der Hund leidet.
Wir versuchen seit 1,5 Jahren vernünftig einzustellen und die autoimmune Komponente macht uns immer wieder riesige Schwierigkeiten, weil meine Hündin viel zu hohe Antikörperwerte hat, weit über den Grenzwerten.
Danke dir, dann brauchen wir da einfach mehr Geduld. Diese erste Woche war einfach so toll, es ist voll schade dass es jetzt eher neue Baustellen aufmacht. Mal gespannt was die Ärztin sagt. Willi hat auch eine autoimmune SDU. Seine TG Antikörper waren bei 28%, die anderen hab ich gerade nicht im kopf. Ich habe selbst Hashimoto und auch fast ein Jahr gebraucht bis ich eingestellt war…wohlfühlen ist heute, 3 Jahre später, noch nicht wirklich. 🤪
er ist und bleibt ein Streßkeks,
Ja, das wird sich hier denke ich auch nie ändern. Vieles neue und bekannte stresst ihn, führt zu kratzen und in die Leine springen, wieder kratzen dann hecheln…wir lernen damit umzugehen und ihn zu fordern, aber nicht überfordern..
Nach euren Input scheinen wir einfach viel mehr Geduld zu brauchen 🫣
Danke!
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