Einmal wieder - extremer Welpenblues

  • Der Welpenblues ist mittlerweile ja sogar untersucht worden, es hängt unter anderem mit den Veränderungen im Alltag zusammen. Veränderte Gewohnheiten und Abläufe, Verantwortung, etc.


    Helfen tut vielen zu wissen,

    dass der Spuk meistens nach ca 14 Tagen vorbei ist,

    dass man damit nicht alleine ist,

    wenn man sich Auszeiten nimmt (mal 2h nur für sich alleine hat, ohne Hund, nur du und ein gutes Buch, oder ein Spaziergang ohne Hund)

    dass man nicht alles perfekt machen muss


    Das wird schon. 💗 Organisier dir jeden Tag Zeit für dich, das ist wichtig. Ein Gleichgewicht wieder herstellen, denn der Hund ist NICHT der Mittelpunkt. Sollte er auch gar nicht, das tut ihm auch nicht gut.

  • Die Kaninchen werden sich da definitiv dran gewöhnen, dass jetzt ein Hund im Haus ist und es wird komplett normal werden.

    Wenn die Kaninchen noch nie Kontakt zu Hunden hatten, ist natürlich für die auch alles neu und ungewohnt. Gib auch den Tieren Zeit sich aneinander zu gewöhnen und das wichtigste: mach kein Aufsehen darum. Wasch dir nicht extra doll die Hände, wenn du zwischen Hund und Kaninchen wechselst, mach einfach so wie immer.


    Hier bei uns leben 6 Kaninchen und zwei Hunde. Zwei Kaninchen sind in Innenhaltung und teilen sich den Haushalt, die anderen vier sind draußen mit im Garten. Alle Tiere haben direkten Kontakt zueinander und alles läuft problemlos (außer die Kaninchen sind mal wieder zu dreist mit den Hunden, dann muss ich die langohren verscheuchen, um den Hunden ihren Freiraum zu geben).

  • ich hadere, dass es nicht mein Traumhund ist

    Hm - hast Du bei Deinem Freund/Mann nach einer Woche schon gewußt, daß es Dein Traumpartner ist, mit dem Du Dein Leben verbringen möchtest? Oder hast Du ihn dann doch erstmal kennengelernt, bevor Du Dich für ihn entschieden hast?

    Denn genau das ist der Anspruch, den Du da grad an Dich stellst: daß Du den Hund nach so kurzer Zeit schon als Traumhund bezeichnen könntest! Entschuldige - aber WAS bitte, stellst Du für Anforderungen, an Dich, aber auch an dieses arme kleine Wesen??

    Laß das doch erstmal ankommen, lern es richtig kennen, beobachte es, spiel mit ihm, hab Spaß damit! Lern es erstmal kennen! Mehr verlangt im Moment NIEMAND von Dir- und wenn doch, dann darfst Du denjenigen allen Ernstes fragen, ob er noch ganz dicht ist *ggg Mit schönen Grüßen von mir! Mach Dir doch net so nen Streß!

    Und nun bin ich so oberflächlich?

    Nein, das bist Du überhaupt nicht, sonst würdest Du Dir nicht solche Gedanken machen! Aber Du bist viiiiiel zu verkopft! Genieß diese so kurze Welpen- und Junghundezeit doch einfach erstmal ein wenig. Verbanne irgendwelche Forderungen und Anforderungen aus Deinem Kopf. Hör auf, den Hund mit irgendwann mal gehabten Hunden oder Eurer Traumrasse zu vergleichen. Guck ihn einfach an, was macht er, wie spielt er, was mag er, was eher nicht, wovor hat er Angst (und beschütze ihn dann entsprechend, damit er sich auf Dich zu verlassen lernt), was kann er schon alles, woran hat er Spaß, schau, ob es ihm gut geht. Beschäftige DIch mit ihm. So lernst Du ihn kennen, und wirst dann schon sehen, was sind die Seiten, die Dir an ihm gefallen, und wo mußt Du noch ein wenig mit ihm arbeiten, damit er so ist, wie Du das möchtest. Damit Ihr zusammnwachsen könnt. Wo braucht er Selbstbewußtsein oder mehr Orientierung an Euch, wieviel Spiel braucht er, was ist für ihn zu viel.


    Hör auf mit diesen Ansprüchen an Dich selbst, dann brauchst Du auch keine Angst zu haben, daß Du diese nicht erfüllen könntest. NIEMAND wird Dich nach 4 Wochen bewerten kommen, ob Du schon "der perfekte Halter" geworden bist. Dein Hund ist noch nicht stubenrein?? Na und, dafür kann er vielleicht schon ne Viertelstunde allein im Wohnzimmer schlafen! Wenn irgendwer Dir erzählt, sein Hund konnte in dem Alter mehr als Deiner - na und? Hat der dann auch mit 12 sein Abitur in der Tasche gehabt?


    Wälze Dich nicht in Ängsten und Selbstmitleid und steigere Dich damit nicht in einen sogenannten "Welpenblues" rein - sondern genieße diese Zeit des Kennenlernens, des Vertrauensaufbaus, der Freude aneinander. Alles Andre ist verschwendete Zeit! Und Ärger macht nur alt und häßlich *gg


    Also: aufstehen, tiiiiiief ausatmen, Nase putzen, Krönchen richten und losgehen. MIT Deinem kleinen Hundetier. ;-) Viel Freude!

  • Augen zu und durch.

    Wenn euch jetzt ganz spontan ein/ auffällt das ihr spitze generell total blöd findet dann gebt ihn ab / zurück. Gibt genug Leute die sich über einen jungen spitz freuen. Hund ist nicht gleich Hund. Es gibt Rasse Eigenschaften beim Spitz ist das das wachen.


    Ansonsten verstehe ich nicht wieso du deine Kaninchen nicht mehr anfassen kannst. Wasch dir doch die Hände, meinetwegen zieh dir andere Kleidung an und gut ist es doch?

  • Es wurde ja das wichtigste schon gesagt.


    Ich hab mir noch einen Satz rausgepickt:


    Aber er sagt, wir schaffen es nur zu zweit. I

    Was um Gottes Willen gibt es denn da zu "schaffen"? Ich habe den Eindruck, der Welpenblues erwischt v.a. Leute, die aus der Hundehaltung gedanklich sowas wie einen Fulltimejob machen unddauernd um den Hund rumhühnern.


    Mach dein Leben weiter wie bisher und lass den Kleinen einfach mal zusehen, wie der Hase bei euch so läuft. Kein Aufhebens um den Hund. Das macht den nur nervös. Nur das was halt nötig ist, Füttern, Rausgehen, die allerwichtigsten Regeln vorleben (ihn mal kurz alleine lassen, Kaninchen anstarren unterbinden, was auch immer). Ganz selbstverständlich und ohne Tamtam..

    Wenn du viel Zeit hast - dann verbringe die mit ruhigen Sachen, Lesen, Am Computer sitzen oder Fernsehen, damit der Hund zur Ruhe kommen kann. Das hinterhertapern wird i.d.R. besser, wenn sich der Hund eingewöhnt hat, ansonsten kannst du dann auch erzieherisch einwirken. Jetzt würde ich erst mal dafür sorgen, dass der Hund zur Ruhe kommt, indem du selbst ruhig wirst. Wenn er sich in deiner Nähe aufhält, sogar Kontakt möchte, schön, wenn nicht, dann nicht.

    In 2 Wochen habt ihr euch aneinander gewöhnt.


    "Schaffen" sollte am besten erst mal gar keiner was müssen. Schon gar nicht 2 Leute. Da wird der Hund ja irre.


    deswegen heißt es bei Menschenbabys auch Wochenbettdepression.

    Sorry, nein, aber eine Post Partem Depression ist wirklich etwas ganz anderes. Der Vergleich ist unpassend.

    Und es ist nicht hilfreich, sich vorzustellen, man müsse einen Junghund so aufwändig versorgen wie ein Baby.

    Wäre das so, würde ich mir NIE wieder einen Hund holen :-) Menschenbabys und Kleinkinder sind absurd anstrengend und fordernd, ich kenne keine junge Eltern, uns damals eingeschlossen, die nicht ab und zu oder öfter am Rande ihrer Kräfte waren - das ist normal.

    (Eine Wochenbettdepression ist auch das noch lange nicht. Das ist eine schwerwiegende, hormonell ausgelöste Erkrankung.)

  • Mein Welpenblues bei Iwan damals lag definitiv an meinem Perfektionismus. Ich bin aber auch generell ein Mensch, der alles durchdenkt und jede Eventualität ins Auge fasst, noch bevor sie eingetreten ist. Das ist ohnehin mental anstrengend und ich muss mich da immer wieder selbst dran erinnern, dass ich nicht alles beeinflussen kann.

    Als Iwan mit etwas über 12 Wochen hier einzog hatte ich keine Zeit für Gedanken vorher, weil der Knopf ziemlich spontan binnen einer Woche hier war (Donnerstag Mail an die Züchterin, Freitag telefoniert, Sonntag besucht, Dienstag war er hier). Das war zum einen gut, weil ich mich sonst vermutlich nochmal umentschieden hätte, aber alle Gedanken und Sorgen, die ich mir sonst im Vorfeld gemacht hätte, überrollten mich zeitgleich mit dem Krümel.


    Meine ganzen Pläne waren schon zunichte, als er die erste Pfote über die Schwelle setzte und erstmal anfing zu humpeln. Der eigens für die Folgewoche angesetzte Check-Up beim TA musste vorgezogen werden und damit war für mich schon Chaos. Dann vertrug er das Futter nicht ... die Decke war nicht genehm ... er wollte die ausgesuchte Gassistrecke nicht laufen ... er hat meine Tochter gebissen ... und alles, was ich so schön geplant uns skizziert hatte, war hinfällig.


    Geholfen hat mir ein Anruf beim Züchter. Rückblickend war der zwar wirklich hart, aber er hat mir den Kopf gerade gerückt und das war das einzig Richtige. Hätte mich jemand noch mitleidig bestätigt, das hätte mir nicht geholfen. Ich brauchte einen klaren, harten Blick auf das Ganze und jemanden, der mir unverblümt sagt, dass ICH das Problem bin. Als ich das begriffen habe, lief es hier super und Iwan war mein Seelenhund.

    Bei Bodo war ich schon viel ruhiger, aber auch da hatte ich mit mir zu kämpfen, wusste aber, dass ich das schaffe. Das machte es einfacher.

    Bei Lucy war ich nur nervös, ob wir von der Orga die Zusage endlich bekommen, weil ich die kleine Giftspritze nicht mehr abgeben wollte xD Sie bringt mir auch jeden Tag bei, dass nicht alles nach meinen schönen, perfekten Plänen geht.

  • Du möchtest perfekt sein?

    Erlaube es dir.


    Weinen ist erlaubt.

    Einmal essen in 24 Stunden ist Bedingung, egal was und wieviel und von wem zubereitet. Gesundheitliche Einschränkungen müssen beachtet werden.

    Mindestens 5 Minuten Gassi gehen mit dem Hund, morgens, mittags und abends

    Mindestens 5 Minuten spielen mit dem Hund, morgens, mittags und abends

    Weinen ist erlaubt.

    Mindestens 5 mal am Tag den Hund loben.

    Mindestens 2 mal etwas konsequent verbieten.

    Mindestens 10 Minuten mit dem Partner kuscheln.

    Mindestens 1 mal dem Partner danken, dass er auch viel Arbeit übernimmt.

    Ein seichtes Buch lesen oder einen noch seichteren Film gucken und anschließend eine schriftliche Zusammenfassung an einen Freund oder eine Freundin schicken und diese davon überzeugen diesen Film und das Buch auch zu konsumieren.

    Weinen ist erlaubt.

    Jetzt warst du lange genug perfekt und nach dieser Woche ist auch der Welpenblues weg.

    Falls nicht, weinen ist erlaubt und eine Wiederholung der Vorschläge auch.

    Noch besser sind eigene Ideen. :bussi:

  • Bei uns war es auch nicht einfach, obwohl es der zweite Hund war.


    Er hat so gemüffelt, als er einzog, und so junge Welpen soll man ja nicht baden. Und ich bin ein Nasenmensch.

    Und es war ein Winterwelpe, bzw. zog er im Herbst ein. Dauernd in die Kälte rausgehen, aber keine Möglichkeit haben, mit ihm mal länger draußen was zu machen, weil er immer gleich fror. Also immer in der Bude hocken und dauernd zu schauen, ob er vielleicht Pipi machen muss.

    Daneben ein genervter Ersthund, der keinen Bock auf nen Welpen hatte. Sprich: Um den mussten wir uns deutlich mehr kümmern als vorher.


    Oh Mann.


    Besser wurde es bei uns erst relativ spät, als es Frühling wurde und man einfach Spaß zusammen haben konnte. Und als man langsam seinen Charakter erkannte und die beiden Hunde etwas miteinander anfangen konnten.


    Wären diese erschwerten Bedingungen nicht gewesen, wäre es sicherlich auch nach 2-3 Wochen besser geworden.


    Es dauert oft, bis eine Beziehung entsteht. Auch beim Ersthund aus dem Tierheim war es so. Ein wirklich lieber Hund, jeder mag ihn sofort, aber bis man das Gefühl hatte "den gebe ich NIE mehr her!" hat es auch einige Monate gedauert.

  • Eines vorab, weil mein Statement sonst etwas harsch wirken mag: Mach vielleicht mal einen neutralen Selbsttest zum Thema Depression oder sprich mit deinem Hausarzt darüber, so etwas kann auch völlig unabhängig von einem Hund entstehen oder vorhanden sein und ist eine ernstzunehmende Sache!


    Wenn du keine haben solltest:


    Ich hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einer Tierärztin, die ihren ersten eigenen Hund seit Kurzem hat. Sie sagte selbst, dass sie sich nicht hätte vorstellen können, wie einschneidend diese Veränderung ist, obwohl sie sehr vieles über Hunde weiß und ihn jederzeit problemlos aufschneiden könnte.


    Wir haben das Thema Hund 2 Jahre lang geplant und umgesetzt, inklusive Umzug deswegen und dennoch haben wir die Veränderungen unterschätzt. Wenn es nach meiner Frau gegangen wäre, hätten wir den Hund in den ersten 2 Wochen wieder abgegeben. Wir hatten bis dahin ein sehr ruhiges, sehr freies Leben, jetzt ist da ein Tier, das mindestens regelmäßig Essen und Gassi gehen muss. Mehr als einmal habe ich von anderen Hundehaltern gehört "Tiere geben so viel zurück". Ich habe dann immer gefragt: "OK, wann fängt das an?"


    Inzwischen kann ich für mich sagen "ungefähr nach 3 Monaten". Und zwar nicht unbedingt, weil sich der Hund so toll entwickelt - nur ein Wort: "Pubertät". Bei uns war eine Herausforderung, dass gesundheitlich bedingt das gesamte Hundethema (Gassi, Erziehung, Tierarztbesuche...) bei mir gelandet ist. Das war ungeplant ein wenig viel Last auf einem allein, allerdings hatte ich dadurch extrem viel Gelegenheit, sehr schnell sehr viel zu Lernen. Das hat dazu geführt, dass ich jetzt sehr viel besser mit dem Tier zurecht komme als meine Frau.


    PS zum Thema Geruch: Dank Homeoffice haben wir uns einander hinsichtlich Geruch schnell angenähert...


    Was ich damit sagen will: Vermeiden oder Last ungleich verteilen ist ganz sicher keine Lösung für dein Problem! "Rumheulen" hilft da nix, wenn es dazu führt, dass dann dein Mann mehr macht, seine Beziehung stärker wird und du dich noch mehr ausgegrenzt oder überfordert fühlst. Geh das Thema aktiv an, reiß dich zusammen und mach´ deinen Job! Klar geplante feste Abläufe und Verantwortlichkeiten können dabei helfen.

  • woher kommt denn diese Ansicht, das man Welpen nicht baden soll? :thinking_face:

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