Haltung zweier problematischer Hunde - Überforderung?
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Hallo zusammen,
Als erstes möchte ich mich für diesen unglaublich langen Text entschulden, wusste aber nicht wie ich ihn kürzer hätte formulieren können.
Es geht um die Hunde (5 Jahre und 1,5 Jahre) meiner Eltern.
Vor fünf Jahren haben sie sich einen kleinen Mischling geholt. Die Erziehung von ihm war, ich sage mal ausreichend.
Wenn man mit ihm allein Gassi war er eigentlich in Ordnung.
Ab und zu hat er mal Hunde angebellt, jedoch war der Großteil der Begegnungen unproblematisch.
Problematisch war da schon eher das Verhalten zuhause.
Personen, die am Garten vorbei liefen wurden grundsätzlich fast immer angebellt.
Des Weiteren hat er eine ziemliche Trennungsangst und bellte häufig, sobald er allein gelassen wurde. Ein weiteres großes Problem ist, dass bei meinen Eltern definitiv der Chef im Haus ist.
Wenn er etwas möchte oder ihm etwas nicht passt, muss er nur bellen oder fiepen und meine Eltern sind sofort gesprungen. Dadurch hat er schonmal gelernt, dass er mit einer nervigen Verhaltensweise Erfolg hat.
Als ich dann anfing mit ihm, meiner Freundin und ihren zwei Hunden regelmäßig Gassi zu gehen hat man gesehen, an welchen Stellen in der Erziehung versagt wurde.
Sobald er die beiden anderen Hunde als „sein Rudel“ angesehen hat war er wie ausgewechselt.
Wirklich jeder Hund wurde grundlos aggressiv angebellt oder angeknurrt, wodurch das Gassi zu dritt ab einem gewissen Punkt unerträglich wurde.
Er wurde wirklich stocksteif, die Rute war kerzengerade und er war absolut nicht ansprechbar.
Zu allem Überfluss fing er dann auch noch an fremde Hunde anzugreifen und hat sogar einen der Hunde meiner Freundin angegriffen und verletzt!
Zu guter letzt hat er sogar mich selbst, als ich ihn ins Auto bringen wollte, als er wieder einen anderen Hund angehen wollte, so tief in die Hand gebissen, dass es genäht werden musste. Nach diesen Vorfällen mussten wir aufhören ihn zu unseren Gassi Runden mitzunehmen, denn sein Verhalten wurde immer schlimmer - eine richtige Kathastrope.
Ablenken lies er sich durch nichts.
Als man mit ihm wieder allein Laufen ging, war er wieder normal.
Nur kamen meine Eltern vor einem Jahr auf die Idee sich einen zweiten Hund anzuschaffen, in der Hoffnung, dass unter anderem die Trennungsangst vergeht.
Doch durch meine Erfahrungen wie er sich in „seinem“ Rudel verhält habe ich ihnen dringlichst davon abgeraten, da er wirklich kein Hund ist, der in diesem Zustand für ein Rudel geeignet ist.
Und nun zu den Problemen:
Zu allem Überfluss war der neue Hund auch noch ein Mini-Goldendoodle Welpe, der ja bekanntlich viel Beschäftigung benötigt.
Ich habe zwar viel befürchtet aber die aktuelle Situation ist noch schlimmer als ich es erwartet habe. Und alle Probleme haben sich um ein Vielfaches verschlimmert.
Problem 1: das Gebell im Haus
Die Trennungsangst hat man jetzt gleich zwei Mal im Haus und vom Ausmaß ist sie auch um einiges schlimmer als vorher.
Da der neue Hund tendenziell zum „Lieblingshund“ meiner Eltern wurde, wird dieser öfter mitgenommen, wodurch der erste Hund eigentlich noch viel öfter allein ist als vorher.
Auch unsere Nachbarn haben sich bereits über das Gebelle, das zu jeder Tageszeit stattfindet, beschwert. Und da wir in einer Doppelhaushälfte wohnen, hören sie natürlich auch das Gebelle wenn die Hunde alleine sind - und das kann über Stunden gehen, da meine Eltern beide berufstätig und auch sonst öfter mal unterwegs sind.
Meine Eltern scheint das aber nicht wirklich zu interessieren.
Problem 2: das Gebell im Garten
Da der Goldendoodle aufgrund fehlender Auslastung unterfordert ist unterhält er mit seinen Belleinlagen schon lange die ganze Nachbarschaft. Er ist ein richtiger Kläffer.
Egal was sich dem Garten nährt wird angebellt in einem Ausmaß welchen ich bislang selten gesehen habe. Und Gott bewahre, wenn jemand den Garten betritt.
Angegriffen wurde zwar bislang noch niemand, aber durch das 10-minütige exzessive Bellen bekommt auch wirklich jeder im 2km Umkreis mit, dass gerade Besuch kam.
Eingegriffen wird von meinen Eltern in beiden Fällen wenig bis kaum.
Problem 3: das Gassigehen
Auch das Gassigehen mit beiden Hunden ist eine totale Katastrophe.
Und zwar eine so große, dass meine Eltern schon nach ca. Einer Woche beschlossen haben getrennt Gassi zu gehen. Denn zusammen werden nicht nur Hunde, sondern häufig auch vorbeilaufende Menschen angebellt und alles was man sonst noch so anbellen kann.
Sie geben dann auch wirklich 10 Minuten lang keine Ruhe, das ganze Gassi besteht dann nur noch aus Gekläffe, zerren, in die Leine beißen und daran reißen.
Von daher laufen meine Eltern meist getrennte Gassi Runden, die dann auch entsprechend kurz sind.
Was sich wiederum natürlich negativ auf die Hunde auswirkt, wenn man zwei sehr aktive, bewegubgsfreudige Hunde zu Hause hat, die oft nur einmal am Tag vor die Tür kommen.
An manchen Tagen gehen meine Eltern auch gar nicht mit ihnen raus - irgendwie sind die Hunde mehr zu einer Last geworden. Beziehungsweise unser Ersthund, denn ihm wird die Schuld an allem
gegeben und er muss immer zurückstecken.
Problem 4: meine Eltern an sich
Ich selbst bin kaum zuhause und alles, was ich an Erziehungsarbeit geleistet habe wurde durch die Nichtbeachtung oder Inkonsequenz meiner Eltern wieder zunichte gemacht.
Diese ganze Situation hat sich schon früh so entwickelt, ich glaube fast vom ersten Tag seitdem der zweite Hund eingezogen ist.
Aber durch die geringe Durchsetzungsfähigkeit und einer sehr kurzen Ausdauer ist die Erziehung, die, vor allem bei dem zweiten Hund nicht stattgefunden hat, komplett schiefgelaufen.
Die Hunde beherrschen nicht mal die grundlegendsten Kommsndos, von Rückruf ganz zu schweigen.
Bevor der zweite Hund zu uns gekommen ist, konnte man unseren älteren recht gut abrufen aber mittlerweile denkt man, man spricht in einer anderen Sprache zu ihm.
Mittlerweile merkt man meinen Eltern eine ziemliche Überforderung an und meine Tipps was sie machen müssten wurden alle nie versucht. Ich weiß nicht wie das alles weiter gehen soll.
Alle versuche die von meinen Eltern gegen dieses Problem unternommen wurden waren eher so halbherzig und was sie dann umgesetzt haben war immer nur die bequemste Lösung.
Das Glas in der Haustür wurde zugeklebt, der ganze Garten noch einmal umzäunt und blickdicht gemacht, sodass sie praktisch ihren eigenen eingezäunten Bereich haben, und ein Anti-Bell-Halsband wurde angeschafft (von denen ich absolut nichts halte, aber auch meine Hinweise konnten meine Eltern nicht davon abhalten es trotzdem zu kaufen)
Aber wen wundert es, gebracht hat alles nichts.
Aber wehe dem, man versucht sie mal auf die Probleme aufmerksam zu machen! Sie schieben die Schuld immer auf andere und fühlen sich persönlich angegriffen. Es ist überhaupt kein durchkommen mehr.
Glaubt ihr, dass man bei diesen Problemen, oder nur einem dieser Probleme, etwas machen kann?
Wenn ihr es bis hier hin geschafft habt, bedanke ich mich recht herzlich dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mein Anliegen durchzulesen und wünsche euch ein schönes Wochenende!
Vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps! Die Situation kann ja so unmöglich weitergehen
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Was soll man dir denn raten?
Es ist schwierig, über nicht Anwesende Dritte zu reden, und ich wüsste auch nicht, was es nützen soll, dir etwas zu raten - du hast ja keinen Einfluss auf die Situation.
Bitte sprich mit deinen Eltern.
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Vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps! Die Situation kann ja so unmöglich weitergehen
Da man weder dich, deine Eltern, noch den miteinander Umgang sehen und damit bewerten kann, wäre es die Glaskugel anschmeißen und die etwaigen Tipps können entweder passen, nicht passen oder ganz gewaltig nach hinten los gehen.
Was wohl ganz sinnig wäre, wäre nen gescheiter Trainer, der sich das ganze mal live ansieht und dann Ansätze gibt, wie ihr arbeiten könnt.
Alleine bleiben aufbauen, Frust aushalten lernen, Grenzen gesetzt bekommen, allein da scheint ja bisher nicht allzu viel passiert zu sein.
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Man kann Menschen nicht helfen, die keine Hilfe wollen.
Es sind nicht deine Hunde, ich würde da an deiner Stelle nicht rumerziehen (bringt ja eh nichts) oder Gassi gehen, wenn es dir keine Freude bereitet. Deine Eltern müssen schon selbst Hilfe haben wollen. Wenn sie das mal ansprechen, dann kannst du vielleicht einen Trainer an die Hand geben. Professionelle Menschen mit Distanz haben da meistens eine ganz andere Autorität als das Kind. Das war zumindest auch bei meiner Familie so. Sag ich was, wird es abgetan, sagt der Hundetrainer etwas, wird gemacht, was er sagt und zuhause geübt. Auch wenn es dasselbe war
Woher kommst du denn, dann kann man jemanden empfehlen, dessen Kontakt du weiter gibst?
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Die Situation ist bestimmt schwierig für dich. Du hast jedoch keinerlei Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen und es geht dich ehrlich gesagt auch nichts an.
Oft ist es besser, Abstand zu gewinnen und sich aus bestimmten Dingen komplett rauszuhalten, auch und vor allem emotional!
Nicht deine Hunde, nicht deine Baustelle. Tut mir leid!
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Wenn deine Eltern keine Hilfe wollen, dann kann man da leider nichts machen!
Ich würde nochmals mit den Eltern reden und ihnen empfehlen sich professionelle Hilfe zu holen.
Und den Nachbarn würde ich raten sich ans Ordnungsamt zu wenden wenn sie sich durch das gebell gestört fühlen
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Es sind nicht deine Hunde. Punkt. Ertragen oder Konsequenzen draus ziehen. An anderen Menschen und deren Hunden rumerziehen, definitiv nein.
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Nicht dein Zirkus, nicht deine Affen.
Mach dich frei von dem Gedanken, dafür verantwortlich zu sein.
Das bist du nicht.
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Hundlich kann ich verstehen, dass du helfen willst, aber die anderen schreiben es mehrfach - nicht deine Angelegenheit.
Lass deine Eltern machen und halte dich vollständig raus, weil du keinem helfen kannst. Es ist nicht deine Verantwortung, nicht deine Tiere und wenn deine Eltern nicht erkennen, dass sie Trainerhilfe brauchen und diese wollen, dann lass sie. So schwer das fällt.
PS Wenn die Hunde Glück haben, steigen die Nachbarn deinen Eltern so massiv aufs Dach, dass sie in Zugzwang kommen.
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Ich kann dich, in sehr weniger heftiger Ausprägung, sehr gut verstehen.
Bei meinen Eltern und ihren beiden Hunden gibt es auch keine Regeln und Erziehung, aber gleichzeitig wird sich beschwert, dass Spaziergänge anstrengend und nervig sind und umso weniger wird gegangen. Die Hunde bellen auch im Garten sehr viel … aber bei allem wird die bequemste Lösung gesucht - weniger Spazierengehen, höherer/dichterer Zaun etc.
Beide Hunde liegen mit sehr am Herzen und im Notfall würden die Hunde in meinen Besitz übergehen.
Daher habe ich bei beiden von Anfang an viel Zeit investiert in eine gute Erziehung. Die Zwei sind nämlich eigentlich gut erzogen, kennen Kommandos, können frei laufen, sind für mich annehmbar Leinenführig - ABER das funktioniert nur bei mir. Bin ich mit den Hunden unterwegs oder habe sie bei mir zuhause, dann sind die wie ausgewechselt. Der Hund, der andere Hunde anpöbelt wie irre, der liegt bei meiner Arbeit in der Tierarztpraxis ohne Leine unterm Schreibtisch und interessiert sich null für die anderen Tiere und Menschen.
Es gibt für dich eigentlich nur zwei Möglichkeiten: halte dich raus oder investiere Zeit und wahrscheinlich auch Geld in die Hunde, sodass du mit ihnen eine gute Zeit haben kannst. Und falls du dir vorstellen kannst, einen/beide der Hunde beim Auszug mitzunehmen: kläre das mit deinen Eltern, bevor du dir zu viel Mühe gibst.
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