Alleine bleiben und Meldeverhalten
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Hallo zusammen und guten Morgen!
Unser Linos ist nun ca. 13 Monate alt und ganz offensichtlich mitten in der Pubertät. Wir haben ihn im Dezember aus Griechenland adoptiert, was in ihm drinnen steckt kann man nur erraten. Seine Mama sieht aus wie eine rauhaarige Bracke, er ist ebenfalls struppig und vom Charakter her hat da bestimmt eine Art Terrier und Jagdhund mitgemischt. Außerdem entwickelt er Territorialverhalten, an dem wir arbeiten.
Letzteres stellt uns natürlich vor Herausforderungen. Während er zu Beginn Fremde ganz toll fand, ist er ihnen gegenüber nun sehr skeptisch. Das geht so weit, dass sogar Kellner (bzw. vor allem Kellnerinnen, er scheint eher ein Problem mit Frauen zu haben) angeknurrt und angebellt wurden. Warum ich aber heute um eure Hilfe bitte, ist folgendes:
Wir haben das alleine Bleiben von Anfang an geübt. Hat auch erst super geklappt, dann von einem Tag auf den anderen fand ers doof und hat gebellt und geweint. Wir haben also von vorne begonnen und mittlerweile klappt es wieder besser. Wir haben aber Auf und Abs, manche Tage sind problemlos, an manchen bellt und weint er wenn wir die Wohnung verlassen, aber nur sehr kurz. Dann kaut er an seinem Knochen und legt sich schlafen. Wenn wir zuhause sind, dann ist es übrigens nicht so, dass er uns permanent folgt. Im Gegenteil, ich sitze im Büro und er liegt alleine im Wohnzimmer auf seiner Decke oder im Vorzimmer, wo es kühl ist.
Was aber wirklich nervt ist sein Meldeverhalten. Er meldet generell, wenn er etwas im Hausflur hört. Da wir im 3. Stock wohnen, passiert im Stiegenhaus natürlich immer wieder etwas und sind Nachbarn unterwegs. Er muss selbst kleinste Geräusche kommentieren. Wenn wir zuhause sind, unterbinden wir das durch "Nein" und Lob, wenn er still ist. Haben es auch schon mit zur Tür gehen und die Lage "checken" versucht. Beeindruckt ihn wenig. Wenn er aber alleine ist, dann steigert er sich richtig rein und bellt die Türe an. Nicht ewig, aber doch 1-2 Minuten und das sehr laut. Seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl. dass es schlimmer ist, er bellt sogar, wenn im Erdgeschoss jemand die Haustüre öffnet (Das höre nichtmal ich. Aber als ich gestern nachhause gekommen bin, hat ein Postbote bei den Nachbarn geläutet und in dem Moment ging seine Bellerei schon los).
Habt ihr Tipps, wie wir sein Melden beenden können? Unsere Wohnung ist recht offen angelegt, d.h. er hat, wenn er alleine ist, Vorzimmer, Wohnzimmer und Küche zur Verfügung. Da gibt es keine Türen, die wir schließen könnten. Ich könnte ihn sonst nur ins Bad, Büro oder Schlafzimmer sperren, was ihm bestimmt nicht gefallen würde. Und ich nehme an, dass er die Geräusche auch da hören würde.
Liebe Grüße
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Hier hat es geholfen dem Hund klar zu machen, dass die Wohnung im Blick zu haben nicht sein Job ist. Wer keinen Job hat entspannt besser, wer besser entspannen kann, schläft tiefer. Wer tiefer schläft, bekommt weniger Geräusche mit. Bedeutet: Es wird nicht mit direktem Sichtkontakt zur Wohnungstür gelegen, auch nicht mitten im Weg in irgendwelchen Durchgängen. Und auch nicht mitten im Zimmer, wo man jede Bewegung und jedes Geräusch viel besser mitbekommt.
Mein Weg wäre nicht Türen schließen als Hilfsmittel zu nutzen, sondern dem Hund selbst zu zeigen, welches Verhalten erwünscht ist. Die Tür ist eine Barriere, von der der Hund nix lernt.
Ständiges hinterher dackeln zum Kontrollieren der Menschen in der Wohnung ist verboten, genau so wie ständig an mir dran zu kleben.
Dazu habe ich bei einigen wenigen Geräuschen bewusst ruhiges Verhalten belohnt. Das allerdings auch nur, wenn er eh recht entspannt im Hundebett lag.
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Hallo!
Wie gesagt, er liegt gerne im Vorraum, weil es da kühler ist. Ist in der Hinsicht vielleicht nicht der strategisch günstigste Platz, aber er schläft da auch gern mal nachts. Ansonsten hat er Hundebetten bzw. Decken in den anderen Räumen, alle eher in Ecken oder an den Seiten, also nicht mittendrinn. Aber er liegt schon gerne auch mitten im Raum, da kann ich wohl mal ansetzen, dass er das nicht mehr soll. Wenn er alleine ist, liegt er dann aber dennoch meistens im Vorraum oder mitten im Wohnzimmer. Da habe ich dann ja keinen Einfluss, wohin er sich legt.
Er läuft mir ansonsten aber nicht hinterher, ist oft in einem anderen Raum als ich. Klebt also nicht, kontrolliert nicht.
Liebe Grüße
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Hi, es gibt verschiedene Varianten.
Ich habe es so gemacht, dass ich mit vor zum Gartentürchen gegangen bin, geschaut hab und in beruhigendem Tonfall gesagt habe "Das ist nur die Nachbarin/der Postbote/xy". Immer gleich. Dann bin ich nur aufgestanden, hab in die Richtung geschaut und mein Sprüchlein gesagt. Dann hab ich begonnen, ihn schon vorher abzufangen. Also Hund hört das Postauto, will aufspringen, vorlaufen und bellen, ich stoppe ihn und sage "das ist nur die Post/xy".
Irgendwann ist man soweit, dass der Hund den Kopf hebt und man sagt seinen Spruch und Hund legt sich wieder ab. Dazu muss man selbst halt recht präsent sein, denn ich muss die Post oder die Nachbarin vor dem Hund hören und auch den Hund im Blick behalten.
Im Mehrfamilienhaus ist es schwierig, wenn es so hellhörig ist. Eine Mischung aus "Nein!", umlenken und "ich gucke nach, geh du derweil auf deinen Platz" könnte euch helfen. Auch eine Barriere zur Tür zu bauen, mit Welpengitter, Türgitter etc könnte helfen, um Abstand zum Reiz zu schaffen. Wir haben im Garten dazu einen zweiten Zaun gezogen, so dass der Hund nicht bis ganz vorn zum Gartentürchen kann.
Vielleicht würde es dem Hund helfen, das Schlafzimmer als Ruheraum zu etablieren, und in den Türrahmen ein Türgitter zu klemmen. Und dann die immer gleichen Abläufe, wenn man geht, und der Hund bleibt im Schlafzimmer. Manche lassen auch das Radio leise laufen, wenn sie gehen, so werden Geräusche von außen überdeckt.
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Ich denke, da wird eine ordentlicher Schuss Genetik mit reinspielen. In diesen Mixen sind oft auch ernsthafte Wächter drin, die den Job haben aufzupassen, vor allem, wenn man nicht da ist.
Mein Spitz zum Beispiel wird von seinem Wachjob entbunden, wenn ich nicht da bin, indem er in dem hintersten Raum, der am weitesten weg von Eingangstür ist, bleibt. Hat er alles frei zur Verfügung, rennt er immerzu herum und lauscht. Auf Dauer würde er dann wohl auch die Kläfferei anfangen.
Allerdings weiß ich nicht wie er sich in einem Mietshaus verhalten würde. Das wäre für ihn vermutlich ein Wohnort mit dem er enormen Stress hätte. Bei so Wächtern ist ja in der Genetik auch mit drin, dass man einen gewissen Radius "eigenen Grund und eigenes Gut" um sich hat ...
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Läuft das Radio oder Fernseher, wenn du weg bist? Oder generell auch, wenn jemand zu Hause ist?
Wir haben ein paar Jahre mit zwei Hunden quasi im Erdgeschoß eines Mehrparteienhauses gewohnt. Das heißt, da ist wirklich jeder, der reingekommen ist, direkt vor unserer Haustür vorbeigegangen.
Bei uns wars bestimmt auch Gewohnheit, weil sich ja ständig was gerührt hat.
Wenn die Hunde alleine waren, hab ich den Fernseher eingeschaltet (damals waren um die Zeit immer Kochsendungen und Talkshows ). Da war quasi immer Stimmengewirr und somit waren Personen und Stimmen im Stiegenhaus nichts Besonderes.
Hab den beiden im Wohnzimmer Kongs gefüllt und die Türe zum Vorraum nur einen Spalt offen gelassen. So konnten sie immer in die ganze Wohnung, haben sich aber vermutlich die meiste Zeit im Wohnzimmer aufgehalten. Da hat man generell nicht so viel gehört und dazu war ja noch der Fernseher an.
Direkt abtrainieren musste ich ihnen nichts. Ich denke, bei euch wird das schon klappen - es dauert halt eine Zeit.
Evtl. könnt ihr auch bewusst üben, indem Freunde/Nachbarn zu Übungszwecken im Flur unterwegs sind oder sich unterhalten und du belohnst weiterhin das Ruhigsein.
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Ich denke, da wird eine ordentlicher Schuss Genetik mit reinspielen. In diesen Mixen sind oft auch ernsthafte Wächter drin, die den Job haben aufzupassen, vor allem, wenn man nicht da ist.
Mein Spitz zum Beispiel wird von seinem Wachjob entbunden, wenn ich nicht da bin, indem er in dem hintersten Raum, der am weitesten weg von Eingangstür ist, bleibt. Hat er alles frei zur Verfügung, rennt er immerzu herum und lauscht. Auf Dauer würde er dann wohl auch die Kläfferei anfangen.
Allerdings weiß ich nicht wie er sich in einem Mietshaus verhalten würde. Das wäre für ihn vermutlich ein Wohnort mit dem er enormen Stress hätte. Bei so Wächtern ist ja in der Genetik auch mit drin, dass man einen gewissen Radius "eigenen Grund und eigenes Gut" um sich hat ...
Ja, da ist bestimmt etwas mit Wachinstinkt drinnen. Das merken wir an seinem generellen Verhalten bzw. eben auch an seiner Skepsis Fremden gegenüber. Umso wichtiger ist es uns, hier rechtzeitig und richtig zu trainieren, damit das Problem sich nicht verfestigt. Er mag ja schon keinen Besuch in der Wohnung, also jedenfalls keine Fremden. Heute war ein Handwerker da, da hab ich ihn gleich in die Box gepackt und nach ein paar Minuten Bellerei hat er sich dann beruhigt und es war ok.
Läuft das Radio oder Fernseher, wenn du weg bist? Oder generell auch, wenn jemand zu Hause ist?
Wir haben ein paar Jahre mit zwei Hunden quasi im Erdgeschoß eines Mehrparteienhauses gewohnt. Das heißt, da ist wirklich jeder, der reingekommen ist, direkt vor unserer Haustür vorbeigegangen.
Bei uns wars bestimmt auch Gewohnheit, weil sich ja ständig was gerührt hat.
Wenn die Hunde alleine waren, hab ich den Fernseher eingeschaltet (damals waren um die Zeit immer Kochsendungen und Talkshows ). Da war quasi immer Stimmengewirr und somit waren Personen und Stimmen im Stiegenhaus nichts Besonderes.
Hab den beiden im Wohnzimmer Kongs gefüllt und die Türe zum Vorraum nur einen Spalt offen gelassen. So konnten sie immer in die ganze Wohnung, haben sich aber vermutlich die meiste Zeit im Wohnzimmer aufgehalten. Da hat man generell nicht so viel gehört und dazu war ja noch der Fernseher an.
Direkt abtrainieren musste ich ihnen nichts. Ich denke, bei euch wird das schon klappen - es dauert halt eine Zeit.
Evtl. könnt ihr auch bewusst üben, indem Freunde/Nachbarn zu Übungszwecken im Flur unterwegs sind oder sich unterhalten und du belohnst weiterhin das Ruhigsein.
Ja, ich lasse ihm immer den Fernseher laufen, wenn er alleine ist. Aber nicht allzu laut, vielleicht müsste ich mal auf "normale" Lautstärke schalten. Tagsüber rennt der sonst eigentlich nicht, da ich viel im Home Office arbeite. Ich hab schon überlegt, ihn auf Musik zu konditionieren - also beruhigende Playlist als Entspannungssignal. Bisher haben wir das nur mit einem Duft probiert, aber ehrlicherweise wohl nicht konsequent genug, denn ich glaube nicht, dass das Signal so wirklich verfestigt ist.
Das Schlafzimmer als Ruheraum wäre eine Option. Er hält sich dort aber generell sehr wenig auf, maximal, wenn wir schlafen gehen. Nachts schläft er dann manchmal auf seiner Decke im Zimmer, aber meistens wandert er von dort ins Vorzimmer und ins Wohnzimmer. Wie gesagt, er sucht nicht permanent unsere Nähe, sondern ist da eher selbstständig.
Den Tipp mit dem bewussten Ruhigsein belohnen nehme ich mir zu Herzen, da werden wir mal probieren, das so umzusetzen. Meistens reagiert er halt schon, bevor wir überhaupt was wahrnehmen - so ein feines Gehör wie er hab ich offensichtlich nicht
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Ich würde versuchen das Schlafzimmer als Ruhezone aufzutrainieren.
Nur, damit Du einen Ausblick bekommst: Das "Freuen" war die Vorstufe davon, dass er sich mit Fremden nicht wohlfühlte. Da Wachen reift bis zum dritten Lebensjahr aus. Typischerweise fängt das in dem Alter an, in dem der Hund jetzt ist und reift dann erst richtig aus die nächsten Jahre.
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Ich würde versuchen das Schlafzimmer als Ruhezone aufzutrainieren.
Nur, damit Du einen Ausblick bekommst: Das "Freuen" war die Vorstufe davon, dass er sich mit Fremden nicht wohlfühlte. Da Wachen reift bis zum dritten Lebensjahr aus. Typischerweise fängt das in dem Alter an, in dem der Hund jetzt ist und reift dann erst richtig aus die nächsten Jahre.
Danke! Das ist zwar ein anderes Thema, als das ursprüngliche, aber hast du hier einen Rat, wie wir entsprechend vorgehen können, um das Wachen in den Griff zu bekommen bzw. damit sich keine Aggressionen gegen Fremde verfestigen?
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Meine Rumänin ist auch eine ernsthafte Wächterin. Im Mietshaus 2. Etage wurde auch gern gebellt, wenns im Treppenhaus lauter wurde. Ich habe sie immer gleich weggeschickt, ins Körbchen und habe "übernommen" mit rausschauen und "alles ok" sagen. Nach kurzer Zeit war sie wieder aus dem Körbchen freigegeben.
Hytserisches Gekeife gab es hier auch öfter, da hat sie eines Tages einen mächtig Anschiss kassiert (weil ich extrem erschrocken bin, als sie da auf einmal losgelegt hat). Alle netten Trainings-Versuche vorher klappten nur semi gut. Der Anschiss kam aus Reflex und war sehr ernst von mir gemeint (weils echt nervt, wenn man immer wieder erschrickt, weil der Hund loslegt). Seitdem war Ruhe und sie hat nur noch leiser Einzelwuffend mal was gemeldet. Das ist ok, so darf sie Bescheid geben. Da hab ich wieder geschaut, "Alles ok" gesagt und sie hat den Kopf abgelegt.
Erstaunlich, was so eine ernst gemeinte Ansage von mir bewirkt hat. Die war hier unser Gamechanger...
Ansonsten halte ich meinen Hund von Fremden weg. Sie findet das nämlich nicht cool. Handwerker muss sie eh nicht näher kennenlernen und wird nicht dazugelassen. Wenn sie wen kennenlernen muss (sie ist Bürohund), wird langsam rangeführt. Ist die Person öfter da, gehts dann eh. Sie bleibt aber Wächterin. Läuft jemand zu meinem Tisch, will sie jeden vertreiben ("freundlich" mit anhüpfendem wegschieben). Darum ist ihre offene Box hier der Ort aller Orte. Da muss sie drin warten, wenn Besuch kommt oder sie einfach nix zu melden hat. Das habe ich sehr langwierig aufbauen müssen. Immer Leckerchen reingeworfen, für jedes ruhige Verhalten und drin bleiben. Mittlerweile rennt sie automatisch rein, wenn im Büro die Tür aufgeht.
Viel Glück! Ein Wächter im Blut ist nicht immer einfach. Vielleicht ist es bei deinem Pupertier aber auch nur eine übersensible Phase. Dran bleiben.
PS: Achja, sie wird ebenfalls beim Alleinbleiben nicht in den Hauseingang gelassen und bleibt im Nebenraum. Es ist ebenfalls tabu, direkt wachend dort zu liegen. Strategische Wachpositionen sind tabu, solange man nicht kontrollierbar ist. (Mittlerweile darf sie im Garten wachen und ist sofort abrufbar. Man muss sich sowas als Hund eben auch verdienen.)
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