Welpe will weder kuscheln noch gestreichelt werden

  • Meine Kleinpudelhündin Cara hat als Welpe und Junghund jeden Streichelversuch in ein Beiß- und Raufspiel umgewandelt.

    Ja, kenne ich hier auch. Oder jetzt, wo sie erwachsen ist, wird der Ball geholt. Ob das nun eine Streß-Reaktion ist oder ein: wenn du gerade Zeit hast, dann spiel doch lieber mit mir, weiß ich nicht. Denke aber Letzteres, denn sie dürfte ja jederzeit gehen.


    Wenn sie Nähe will, legt sie sich neben mich am Schreibtisch, aber auch dann will sie einfach eher da ruhig liegen. Sie liegt es aber auch, den Bauch gestreichelt zu bekommen und stupst dann immer nach, wenn sie weiter möchte. Ich höre zwischendurch immer kurz auf, um zu schauen,ob sie lieber genug hat.


    Auch tagsüber und nachts schläft sie, wenn die Tür offen ist, gerne auch mal einfach von sich aus in einem anderen Raum als ich.


    Eigentlich klingt das recht selbstsicher.


    Ich glaube nicht, daß die wenigen unfairen Situationen daran Schuld sind, daß sie nicht kuscheln will. Bei den anderen wird sie wie schon geschrieben wurde eher aus Unsicherheit so aufdrehen und versuchen diese zu beschwichtigen. Oder es ist etwas Besonderes, wenn sie sie wiedersieht.

  • Unser jetzt Junghund fing erst zu kuscheln an, als er vielleicht so 7 Monate alt war. Vorher war er einfach nicht wild drauf, egal, wer ihn streicheln oder kuscheln wollte. Auch gemeinsames Liegen auf dem Sofa fand er unnütz. Auf dem Schoß sitzen sowieso.

    Es war jetzt nicht so, dass er uns gemieden hat. Spielen, "Raufen", etc. waren vollkommen ok für ihn.


    Er kam dann relativ plötzlich, dass er aktiv Nähe gesucht hat und sich gerne streicheln ließ. Nur nicht am Kopf, das mag er nach wie vor nicht.

    Wir haben es nicht erzwungen, v.a. haben wir eh noch einen anderen Hund, der sehr kuschelbedürftig ist ;-)


    Übrigens ist unser Junghund auch einer, der sehr gerne mal ganz woanders schläft. Eigentlich ist das angenehmer, als wenn einem ein Hund ständig hinterher läuft.

  • Ich glaube auch, dass menschliches Kuschelbedürfnis nicht auf Hunde übertragbar ist. Meine Hunde haben, wenn ich darüber nachdenke, nie wirklich "gekuschelt". Lili legt sich manchmal eng neben mich und schläft ein,

    wäre das mit kuscheln gemeint?

    Warte doch einfach ab, und mach dir nicht so viele Gedanken. Irgendwann kommt es bestimmt zu mehr Körperkontakt und Nähe , ohne Zwang oder eine Erwartungshaltung.

  • Ich hab einen ganz eigenes Kerlchen daheim, und wir haben auch richtig lange gebraucht, bis wir zusammen gefunden haben. Potato hat als Welpe bei jeglichem Streicheln geknurrt, das fand ich schon doof. Er hat auch immer alleine geschlafen, während unser anderer Hund, der Terrorkuschler, immer in unserem Bett geschlafen hat. Aber irgendwie sind wir mit der Zeit zusammen gewachsen, und ich finde seine merkwürdigen Eigenarten mittlerweile sehr liebenswert. Mittlerweile würde ich auch sagen er knurrt nicht wenn man ihn anfasst, sondern er brummt genervt vor sich hin, wie so ein grummliger alter Opa :ugly: das ist mir auch manchmal ganz egal, und ich knuddel ihn trotzdem durch. Aber dafür kennen wir uns einfach mittlerweile genug um zu wissen wann das okay ist ( wenn er in Spiellaune ist). Wenn er schlafen will hat er im Wohnzimmer dafür einen bestimmten Sessel, und auf dem will er weder angefasst noch angeschaut werden. Respektier ich. Nachts schläft er mittlerweile im Bett, und zwar auf meinen Füßen, und zwar immer mehr so, dass er unbedingt die ganze Nacht so schlafen muss, dass er mich ständig berührt. Wenn wir woanders schlafen ganz extrem. Aber auch so, wenn ich wie heute krank im Bett liege, kommt er sehr oft zu mir, schmiegt sich an mich und schläft. Streicheln tu ich ihn dann aber auch nicht wirklich. Ich würde sagen, gerade dadurch dass er so speziell ist haben wir mittlerweile eine ganz besondere Art der Zuneigung entwickelt, die auch keineswegs schlechter ist, als bei unserem Kuschelmonster. Nur anders eben. Ich würd euch einfach Zeit geben, auf eure ganz individuelle Art zusammenzuwachsen, und dann wird das bestimmt auch mit der Nähe, wenn auch auf eure Art.

  • Andere Leute werden überschwenglich begrüßt, sie lässt sich von ihnen streicheln, leckt ihnen durch's Gesicht etc. Das macht sie bei mir wirklich nie.

    Das ist auch gut so, denn das ist unterwürfiges Begrüßen zur Beschwichtigung. Es wäre schade, wenn Dein Hund das bei Dir tun müsste zur Absicherung.

    Wenn ich sehe wie in der Hundeschule manche Welpen sich wirklich von sich aus zwischen die Beine kommen oder sich auf den Rücken drehen um gekrault zu werden

    In meiner Hundeschule verstecken sich unsichere Welpen zwischen den Beinen der Menschen und werfen Welpen sich aus Unterwürfigkeit auf den Rücken. Ganz, ganz selten ist Mal einer dabei, der tatsächlich angefasst werden möchte. Die Allermeisten zeigen bei Anfassen Stressverhalten. Was ihre Menschen in der Regel nicht so interpretieren ...

    während sie mir in die Augen geschaut hat auf den Teppich gepinkelt

    Du meinst, sie weiß, dass Du Urin auf dem Teppich blöd findet und sie sich daran aufgeilt, dass Du sauer bist?

    Habe die meiste Zeit, und mache es zum Teil auch immernoch, das Futter löffelweise gegeben

    Da stehe ich komplett auf der Leitung. Kannst Du das Mal erklären?


    Ich habe so ein Bisschen dem Eindruck, dass Du eigentlich einen menschlichen Partner wolltest und der Hund nun diese Rolle zu erfüllen hat. Auch sein Verhalten wird so interpretiert.

  • Immerhin war es ja auch die meiste Zeit, die ihr jetzt zusammen seid, ziemlich warm. In dieser Zeit kuschelt mein Schoßhund😀 auch nicht. Er schläft zwar im Bett neben mir, aber ohne Körperkontakt. Sobald es draußen dann mal wieder unter 10 Grad geht,, schmeißt er sich wieder auf meine Füße und seufzt zufrieden. Kann durchaus sein, dass dein Hund zum Kuschler wird, wenn wir dann im Winter bei sparsamen 18 Grad im Wohnzimmer sitzen werden…


  • Zu Punkt 1:

    Nein, natürlich nicht. Es hat mich einfach nur in dem Moment sauer gemacht, weil sie schon lange nicht mehr in die Wohnung gemacht hat, und normalerweise hat sie mehr oder weniger deutlich gemacht, dass sie muss, wenn ich mal nicht schnell genug selber rausgegangen bin.

    Das war einfach sehr unerwartet, und es hat mich natürlich frustriert, vor allem nach den ganzen Fortschritten vorher. Mir ist komplett bewusst, dass ein Hund da nichts reininterpretiert oder sonstwie mit einer Einstellung an sowas drangeht.


    Zu Punkt 2:

    Angefangen habe ich das, weil sie immer so geschlungen hat, und ich keinen Anti-Schlingnapf habe (inzwischen habe ich einfach eine Tasse reingestellt, klappt super). Habe dann einfach immer Löffelweise das Futter gegeben, und wo ich dabei war auch einfach bisschen Sitz und Platz geübt. Also ohne irgendwelche verrückten Hintergedanken :p . Inzwischen kriegt sie auch immer wieder das Futter komplett im Napf da das mit der Tasse im Napf super klappt.


    Reininterpretieren kannst du natürlich was du willst, aber einen menschlichen Partner soll sie definitiv nicht ersetzen. Klar fände ich es schön wenn ich mit ihr kuscheln könnte, aber wie schon geschrieben akzeptiere ich wenn das nicht so ist. Meine Sorge war einfach auch dass es an mir liegt.



    Achja, da auch mehrere Leute geschrieben haben dass das wilde Begrüßen von anderen mit Beschwichtigung zu tun hat.. Klar kann ich das nicht ausschließen, aber irgendwie kommt mir das garnicht so vor. Ich würde sie als total selbstsicher beschreiben, und sie scheint sich einfach riesig über andere Leute zu freuen.

    Diese wilden Begrüßungen macht sie vor allem bei Leuten die sie kennt, aber nicht so oft sieht, wie z.B. meine Eltern wenn sie zu Besuch kommen.

    Aber gut, ausschließen kann ich es wie gesagt nicht.


    Auf jeden Fall bedanke ich mich für das ganze Feedback, ihr habt mir definitiv wieder neue Blickwinkel eröffnet, und auch gezeigt, dass das nicht-schmusen-wollen wohl doch normaler ist als ich bisher aufgefasst habe.

    Auch möchte ich nochmal anmerken, dass es nicht so ist als ob die Kleine mich komplett meidet.. Sie kommt auch oftmals und legt sich neben mich, oder springt nachts auf's Bett zu mir, und auch hört sie echt gut für ihr Alter würde ich sagen. Die Trainerin in der Hundeschule hat auch gesagt, dass die Bindung nicht allzu schlecht sein kann wenn der Rückruf so gut klappt wie er klappt (wobei ich da natürlich einfach denke, dass das auch ean den Leckerchen liegen könnte).


    Naja, ich bin ja sowieso echt zufrieden mit ihr allgemein, das war halt ein Punkt der mich verunsichert hat. Und da habt ihr mir jetzt durch eure Erfahrungsberichte sehr geholfen. Danke!

  • Auch ein selbstsicherer Hund kann in gewissen Situationen unsicher sein. Und bei einem 5 Monate alten Jungspund waere sowas auch einfach normal. Die sind noch lange nicht fertig in der Entwicklung.

    Es ist nicht selten, dass ein Labrador im Konflikt fiddeln 'waehlt' und fuer Anfaenger ist es mEn fast unmoeglich das zu erkennen. Das ist nicht boese gemeint oder so. Da fehlt einfach die Erfahrung.

  • Auch ein selbstsicherer Hund kann in gewissen Situationen unsicher sein. Und bei einem 5 Monate alten Jungspund waere sowas auch einfach normal. Die sind noch lange nicht fertig in der Entwicklung.

    Es ist nicht selten, dass ein Labrador im Konflikt fiddeln 'waehlt' und fuer Anfaenger ist es mEn fast unmoeglich das zu erkennen. Das ist nicht boese gemeint oder so. Da fehlt einfach die Erfahrung.

    Ja, natürlich. Ist ja auch mein erster Hund, habe da garkeine Vergleichserfahrung, das ist lediglich mein Bauchgefühl. :)

    Was mich dann eher interessiert ist, ob ich da irgendwas tun kann um herauszufinden ob sie unsicher ist, und wenn ja, ob ich dann irgendwie anders reagieren kann um ihr die Unsicherheit zu nehmen, oder ob sie einfach Erfahrungen sammeln sollte.


    Noch als Zusatzinfo: Sie freut/reagiert so unabhängig von der Umgebung, sowohl draußen als auch bei mir im Garten oder in der Wohnung, und auch wenn ich z.B. Besuch habe der über Nacht bleibt, da ist sie dann schon zu meinem Besuch aufs Bett morgens gesprungen als ich die Tür aufgemacht habe und hat ihn wachgeschleckt. ^^

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