Der "Lampenschirm" (Halskragen)

  • Für angsthunde gelten einfach noch mal andere Regeln. Das ist was völlig anderes, als die Mehrheit der Hunde, die einfach aufgrund mangelnder Erziehung und fehlendem Training sich nicht behandeln lassen.


    Potato

    Ich würde erst mal grundsätzlich üben, dass andere Menschen ihn überall berühren können. Erst mal mit möglichst bekannten Menschen und dann die Schwierigkeit steigern. Am Körper streicheln, Pfoten anfassen, Ohren hochheben, Zähne gucken etc.

    Und zusätzlich würde ich in Richtung konditionierte Entspannung und medical Training (handtarget aufbauen etc.) gehen.

  • Hm, ich hab das Problem dass einer meiner Hunde panische Angst hat vor Tierärzten, da bin ich auch mit meinem Latein etwas am Ende. Also ich alleine kann alles an ihm machen, da ist er zwar nicht begeistert, aber ein Problem ist es nicht. So etwas wie Zecken ziehen schon gar nicht, aber ich hab ihm zB auch schon ganz problemlos Fäden gezogen. Nur vor Tierärzten hat er einfach wahnsinnige Angst. Also vor Menschen allgemein, aber bei Tierärzten ist es echt schlimm. Es ist auch nicht so, dass die Behandlung nicht möglich ist, er lässt das schon über sich ergehen wenn ich ihn halte, er hat nur eben Todesangst. Er hat sich als er jünger war auch immer eingegekotet, einpinkeln tut er sich jetzt noch manchmal. Wir haben unseren Tierarzt mal beim Gassi gehen getroffen, seitdem hat er an der Stelle Panikattacken. Er nimmt in der Panik auch keine Leckerli oder ähnliches an. Also er ist dann wie im Tunnel, und für gar nichts mehr empfänglich. Deshalb weiß ich auch nicht, ob ich das für ihn irgendwie erträglicher machen kann. Ich habe gerade eh keinen Tierarzt zu dem ich einfach so könnte, aber weiß irgendwie auch nicht ob das irgendetwas ändern würde. An der Stelle an der wir dem Tierarzt begegnet sind war er ein Jahr lang regelmäßig, es ist nie wieder etwas schlimmes dort passiert, und trotzdem hat er da immer noch Angst.

    So ist es mit meiner Hündin auch. Ich kann ihr Krallen schneiden, Zähne putzen, Zecken entfernen etc.

    Aber Tierarzt ist für sie die Hölle.

    Das erste Mal war ich dort, ohne daß etwas gemacht wurde mit ihr - quasi Vorstellungsgespräch.

    Der Tierarzt hat sie nicht mal berührt, trotzdem hat sie vor Angst auf den Tisch gekackt.

    Letzhin zum Impfen war es minimal besser (Tisch blieb sauber).

    Allerdings hatte sie schon überhaupt keine Lust ins Gebäude rein zu gehen.

    Dagegen war mein vorheriger Hund das genaue Gegenteil. Der hat sich Leckerlis abgegriffen und ist immer "frohgemut" in die Praxis marschiert. Die Behandlung fand er natürlich auch blöd, aber das war schnell wieder vergessen.

    Jetzt hoffe ich einfach, daß die Kleine auch so gesund ist, wie der Große davor - dann halten sich die Tierarztbesuche in Grenzen.

  • Für angsthunde gelten einfach noch mal andere Regeln. Das ist was völlig anderes, als die Mehrheit der Hunde, die einfach aufgrund mangelnder Erziehung und fehlendem Training sich nicht behandeln lassen.


    Potato

    Ich würde erst mal grundsätzlich üben, dass andere Menschen ihn überall berühren können. Erst mal mit möglichst bekannten Menschen und dann die Schwierigkeit steigern. Am Körper streicheln, Pfoten anfassen, Ohren hochheben, Zähne gucken etc.

    Und zusätzlich würde ich in Richtung konditionierte Entspannung und medical Training (handtarget aufbauen etc.) gehen.

    Hm. Erstmal, sorry ich will jetzt hier auch nicht den Thread sprengen! Aber dass andere ihn anfassen dürfen würde irgendwie allem entgegenlaufen, was ich so gelernt habe. Es heißt ja überall, dass Besuch zB den Hund am Besten gar nicht beachten sollte, man andere Menschen fernhält, und anfassen unterbindet... Und ich muss sagen, damit dass ich andere Menschen von ihm fernhalte fahren wir ziemlich gut. Er glaubt mir dass ich das für ihn manage, und ist um einiges entspannter geworden in der Anwesenheit von anderen. Er gewöhnt sich dann auch schon irgendwann an Menschen. Also eine Freundin war uns mal für längere Zeit besuchen, die durfte ihn dann auch Kraulen etc. Unsere Sitterin darf das auch. Aber damit irgendjemand ihn jetzt anfassen könnte müsste ich ihn schon massiv fixieren, anders würde das nichts, und ich hätte auch das Gefühl, dass das unser ganzes Besuchs-training zunichte machen würde...

    Was medical Training angeht: Also an der Stelle, an der wir den Tierarzt getroffen haben, würde er jetzt nach einem Jahr regelmäßig vorbeigehen und nie wieder was passiert kein "sitz" machen. Er ist da so im Paniktunnel, dass nichts mehr für ihn existiert. Ich habe da auch noch nichts gefunden, was hilft. (Für Panikanfälle im Haus haben wir einen Panikgriff etabliert, der hilft da, aber draußen noch nichts). Also nach derzeitigem Stand würde ich sagen, ich könnte ein Jahr lang täglich beim Tierarzt sitzen ohne dass das etwas ändern würde...

  • Mein Hund war so ein Kandidat der sich nichtmal angucken ließ beim Tierarzt. von mir daheim übrigens auch nicht. Als man ihm den Kastrachip setzte musste er sediert werden.

    Stand heute ist dass er beim Tierarzt in die Praxis marschiert, hallo sagt und seine Spritze bekommt. Maulkorb hat er beim TA immer drauf bis die Behandlung abgeschlossen ist (ich will da einfach nix riskieren).


    Wir haben daran gearbeitet dass er erstmal von mir und ihm bekannten Menschen ein Fixieren zulässt und dass ich alles mit und an ihm tun kann.


    Kragen kannte er nicht, war nie nötig. dann bekam er ein Blutohr das nicht weg ging und weil nix anderes half wurde er operiert. Am Ohr waren viele Nähte und ohne Kragen ging die erste Zeit einfach nicht. 1x kurz kratzen und er würde alle Fäden ausreißen. Dann hat er halt Recht lange Kragen getragen. Anfangs fand er den doof, aber da es keine Alternative gab mussten wir da alle durch. Bemitleidet habe ich ihn auch nicht, denn es war förderlich für seine Gesundheit den Kragen zu tragen und nicht weil wir es ja so witzig finden. Dementsprechend wurde der erste Versuch den Kragen abzustreifen abgebrochen und es gab ein Donnerwetter.


    Meine Hündin trägt gerade einen Verband mit Schiene über die Schulter und das ganze Vorderbein. Da gab's auch keine Alternative und keine vorherige Gewöhnung. Muss sein und gut ist.

  • Musste leider ein behelfsmäßiger (kleinerer) Müllbeutel herhalten für die Wiese. :weary_face:

    Ich nutze für sowas immer einen Gefrierbeutel in Kombination mit einem normalem Pfotenschuh. Billiglösung. |)

  • Auch Hunde, die Probleme mit körperlicher Einschränkung, Manipulation am Körper durch Menschen haben, können so trainiert werden, dass sie gehändelt werden können. Das fängt beim tragen eines eigenen Maulkorbes an und zusätzlich würde es ja schon ausreichen, wenn der Besitzer alles mit dem Tier machen kann.

    Nicht generell. Manche müssen halt auch bei jeder Fitzelei sediert werden. Aber ja, ist wahrscheinlich eher selten

  • Ich sage es immer wieder, wir bauen Handling in der Welpenstunde mit ein, oft kommt auch eine TFA dafür. Die Leute nehmen es nicht ernst. Die stehen da und machen die Übungen nicht oder absolut halbherzig, weil keiner glaubt, dass ihr süßer Pupsi das mal nicht mit sich machen lässt. Dabei zeigen viele Welpen schon Unwohlsein und selbst auf Erklärung wächst da keine Motivation das zu üben.


    Wir üben auch Bürsten und empfehlen jedem Welpen mit Scherfell solche Übungstermine beim Groomer, das machen manche, aber auch nicht alle. Ich habe keine Ahnung, warum bei DIESEM Thema so eine Demotivation da ist. Auf Sitz, Platz & Co sind die völlig versessen, aber da...

  • Es lohnt sich aber sooooo enorm diesen Aufwand zu betreiben.


    Meine ältere Hündin hat so viel vertrauen, dass das schon seine Richtigkeit hat, was ich von ihr möchte und mit ihr mache/ (muss).


    https://photos.app.goo.gl/ZCYrjKckPxZWWMzc7


    https://photos.app.goo.gl/R4mmj2rEMGvEWAY47



    An dieser Stelle braucht man für 95% der Hunde mindestens noch eine weitere Person, um den Hund gegen seinen Willen zu fixieren.


    Das tut einem manchmal wirklich enorm leid, weil es eben auch anders geht.

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