Fell lang lassen oder Kurzhaarfrisur?

  • Diese Frage hab ich mir noch bei keinem meiner Silkys gestellt - aber wie in so vielem, ist auch hier bei Sandor alles irgendwie komplizierter... Kurz gesagt, ich kämpfe mit mir, ob ich ihm nicht doch eine Kurzhaarfrisur verpassen sollte. Bevor irgendwelche Kommentare kommen im Sinne von "wieso einen Langhaarhund, wenn einem dann die Fellpflege zu viel ist": Wie gesagt, in jetzt 33 Jahren mit Silkys hab ich noch keinen kurz geschnitten, und wer den Krümel kennt der weiß, sein Pflegezustand ist durchaus ok. Im Gegenteil, ich liebe diese Optik, und es würde mir im Herzen weh tun, das zu zerstören:



    Kommt das Aaaaber... Er wird ja auch nicht jünger (im Dezember ist er 13). Und das verändert schon was.


    Wieso ich auf den Gedanken komme, das Fell zu schneiden:


    • Blätter und Stöckchen im Fell stören ihn zunehmend, und ebenso ist er zunehmend genervt, wenn ich ihm das unterwegs dann rausziehe.
    • Es wird ja nun bald Herbst und damit kühler. Weil er auf Kälte mit der Haut reagiert, und natürlich auch im Sinne der Gelenke und vor allem des Rückens, bekommt er dann draußen einen Pulli an. Wenn er damit aber länger läuft, verwuselt das Fell im Bereich der Vorderbeine/Ellenbogen ordentlich.
    • Weiteres Problem mit der Kälte: Weil er ja mit der Haut reagiert, muss er öfter gebadet werden, und entsprechend auch trocknen. Bei Wärme kein Problem, im Winter aber schon. Ich heize die Wohnung ohnehin nur für den Krümel, das könnte in diesem Winter aber zum Thema werden, und damit das Trocknen erst recht. Mal abgesehen davon, dass es für ihn natürlich besser wäre, schnell trocken zu sein.


    Auf der anderen Seite hab ich aber auch Bedenken (und keineswegs nur die zerstörte Optik):


    • Wie gesagt, empfindliche Haut. Wird es da nicht vielleicht erst recht zum Problem, wenn weniger Fell da ist und damit die Haut natürlich auch "offener" liegt?
    • Wenn ich ihm auf kurzes Fell einen Pulli anziehe (was dann natürlich komplett unumgänglich ist), liegt der dann ja viel direkter auf der Haut - reizt das dann möglichweise zusätzlich?
    • Problematische Hautstellen finden: Zur Zeit geht das recht gut, weil sich das lange Haar ja problemlos scheiteln lässt. Das geht aber mit kurzem Haar wohl eher nicht, oder?
    • Und natürlich die Prozedur selbst, ist das für die Haut nicht vielleicht erst recht ein ziemlich übler Reiz?



    Ein echtes Dilemma also. Deshalb meine Frage: Was gibt es denn hier für Erfahrungswerte dazu? Wäre das eher hilfreich, oder muss ich dann über meinen hässlich gemachten Hund weinen und hab obendrein alles nur noch schlimmer gemacht? :ka:

  • es zu kürzen heisst doch nicht dass es 10mm sein müssen. Ich würde es einfach versuchen insgesamt etwas zu kürzen und dann schauen ob er klarkommt. jetzt hat er ja echt tolle lange Haare aber bei 5cm ist die Haut doch auch noch geschützt. Sieht sicher nicht toll aus aber egal. Andiamo hat ja auch nur noch seine schnelle Frisur und auch die wird mit Sicherheit noch einer Schermaschinenlänge weichen müssen

  • Kürzer und rappelkurz sind ja zwei verschiedene Sachen.


    Ich würde einfach bisschen kürzer scheiden und schauen wie er damit zurecht kommt. Das Fell an den Beinen kannst du ja noch n tick kürzer machen wenn es sonst so verwuselt beim laufen mit Pullover an.

  • Mein Pudel und mein Pudelmix sind beide in den warmen Monaten extrem kurz geschnitten (also natürlich nicht so, dass die Sonne bis auf die Haut kommt, aber eben rasse-untypisch kurz). Im Winter so, wie es vertretbar ist. Da bekommen sie dann auch einen Mantel an.

    Regelmäßig wird der Haarschnitt von den "Pudel-Omis" kopfschüttelnd kommentiert.


    Aber: Ich finde es herrlich, und ich glaube die beiden auch.

    • Sie reißen sich beide nicht darum, alle zwei Tage durchgebürstet zu werden.
    • Beide lecken sich bis aufs Fleisch, wenn man etwas im Fell hängt, das ich übersehen habe.
    • Im Sommer hecheln sie viel weniger, wenn sie frisch geschoren sind.
    • Im Winter hängen nicht diese extremen Schneebälle im Fell, die ihnen Probleme beim Laufen machen.
    • Sie trocknen schneller, wenn sie nass sind (längeres Haar wäre bei der Rasse auch kein Schutz vor Nässe, es saugt sich ja sofort voll).
    • Kletten bekommt man schneller raus.
    • Zecken entdeckt man schneller.
    • Die Pudelohren sind durch den Behang nicht so schwer und flattern im Wind, was (hoffentlich) eventuellen Ohr-Krankheiten etwas vorbeugt.
    • Verfilzungen hatte ich in acht Jahren Hundehaltung genau einmal: Das war im letzten Winter beim Pudel-Welpen, weil ich ihn da noch nicht so kurz geschoren hatte. Nach einmal (!) Y-Geschirr war das Haar am Bauch komplett verfilzt.
    • usw.


    Sicherlich ist es eine Spur Pragmatismus (Faulheit...) und für jedes der o.g. Probleme gäbe es eine andere Lösung. Aber warum umständlich, wenn es auch praktisch geht?

    Mir ist es da auch egal, was Rassestandards und Pudel-Omis sagen. Mein Senior ist eh ein Mischling.



    Ich (und auch viele andere Leute) finden die kurzen Haarschnitte auch optisch schöner. Aber das ist Geschmacksache. Letztendlich muss es den Hunden gut gehen, und ich bin mir sicher, dass das mit kürzerem Fell so ist.

  • Ich würde auch erstmal die goldene Mitte ausprobieren.


    Du kannst alles mit Kamm und Modellierschere pi mal Daumen einkürzen, oder mal bei einer Maschine den längsten Scheraufsatz nehmen und mal testen.


    Rappelkurz würde ich ( erstmal) nicht machen.

  • Hey meine Liebe :)


    ich habe zwar keinen Yorkie, aber kenne das Problem mit dem langen Fell bei meinen Shih Tzus.


    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass meine Mädels mit kurzem/kürzerem Fell einfach glücklicher und aktiver sind.

    Bei der Fellpflege sparst du dir einfach so viel Zeit und vor allem Stress (für euch beide). Die Fellpflege im Winter finde ich ehrlich gesagt bei langem Fell noch schlimmer für beide Seiten. Dann lieber kürzer und ein Mantel egal, was andere Leute dazu sagen. Es geht ja um den Hund und nicht darum, dass er passend zu deiner Kleidung ist.

    Langes Fell bzw das ständige Kämmen ist mMn viel stressiger für die Haut, als das viel seltenere Schneiden.


    In dem Punkt kannst du das auch gut mit dem Menschen vergleichen. Die gereiztere Kopfhaut haben meistens eher die langhaarigen. Kurzhaarige haben viel weniger Probleme (spreche aus Erfahrung, bin gelernte Friseurin)


    Unsere Große Maus ist benimmt sich mit kürzeren Haaren jedes Mal wieder wie ein Welpe. So aktiv ist die mit dem langen Fell nie.


    Letztendlich musst du das für dich entscheiden. Es bringt dir nichts, wenn du Bauchschmerzen bei der Entscheidung hast.


    Aber wie ich zu meinen Kunden die auch von Popolänge bis Schulterlange Längen haben wollten immer gesagt habe: Wir können ja langsam anfangen. Lieber mehrere kleine Schritte als einen Großen. Lieber erst etwas mehr als sonst abschneiden und danach siehst du ja, was sich wie entwickelt und entweder sagst du jau das finden wir beide super oder du sagst nö das war ne blöde Idee


    P.S. ich weiß nicht, ob du das auf meinem Profilbild erkennen kannst, aber meine Daisy hat auch keine Millimeter Länge und ist dennoch kurz :)

  • Manchmal hab ich das Gefühl, dass das Fell in halblang schneller filzt als in lang, gerade an den Ellenbogen oder wo das Geschirr sitzt. Vielleicht würde ein Regenmantel auch besser passen als ein Pulli, der ja eng anliegt?


    Zum Baden: da würde ich in zwei Bademäntel investieren. Die nacheinander anziehen, erst den einen, und wenn der durchfeuchtet ist, den anderen, bis der Hund trocken ist. Dann ausbürsten, fertig. So erkältet sich hier auch meine pubertäre Frostbeule nicht xD


    Mir scheint, dir gefällt eigentlich das Lange besser. Dann würde ich das beibehalten und woanders ansetzen, sonst ärgert man sich jeden Tag über die Optik vom Hund, weil man es eigentlich lieber anders hätte :see_no_evil_monkey:

  • Kiri, zwar Yorkie Mix aber im Grunde ja nicht weit weg vom Silky trägt immer Sommer relativ kurz (9mm mit dem Fell geschoren und 9mm gegen den Strick Beine und nochmal 3mm gegen den Strick Pfoten)

    Ich finde das Yorkie Fell, wenn es nicht dauernd ständig und immer gepflegt, gezopft oder sonst wie betüddelt wird wenig alltagstauglich


    Sieht dann in etwa so aus.

  • Momo fand die Hitze scheußlich und wir haben sie wenig professionell, aber sehr zügig sehr kurz geschoren. Zumindest im Sommer bleibt das jetzt so und sie fühlt sich geschoren sichtlich wohler. Gestern hat mich sogar der Rappel gepackt und das Bärtchen samt Vibrissen kam weg. Ratzekahl, damit ich es so schnell nicht wieder machen muss. Die Schnauze sieht jetzt aus wie ein Nacktmull. Ich find sie mit Bärtchen schöner, aber sie leidet so dramatisch, wenn ich das Kletten rausfriemel (für die Ohren muss ich mir noch was überlegen. Rasierte Ohren sehen bestimmt ziemlich doof aus :skeptisch2: )


    Der Nachteil: Ich nutze die herrlich kühlen Nächte nicht richtig, weil ich Sorge habe, dass es den Hunden zu kalt wird.

  • mh also ich hab ja nun hier inzwischen jede Menge Pudel gehabt. Immer im vollen Ornat bzw 2 der Großen waren auch mal wirklich ringsum kurz. Was auffallend war, war dass kurz viel pflegeintensiver ist als lang. Die Hunde im Conti oder Löwe werden hier alle 6-8 Wochen vor dem Schneiden gebürstet. Ansonsten nur mal fix den Kopf zum Zöpfe machen. Selbst jetzt die Zwergin in Mode bürste ich nur nach dem Baden alle 14 Tage. Was ich aber mache ist, sie abends mit dem Blower durchzupusten. Da fliegt Naturdeko dann raus falls es noch welche gibt oder ich seh sie und kann sie noch rausfummeln. Dauert beim GP 2-3 Minuten jeden Abend , bei der Zwergin 30 Sekunden. Und dass ich das so mache hat definitiv was mit Faulheit zu tun. Ständiges Bürsten schädigt die Haarstruktur und kaputte Haare filzen natürlich sehr schnell. Gruseliger Kreislauf. Bevor ich das so gemacht habe musste ich Andiamo damals wirklich alle 2 Tage bürsten. Dauerte ei dem Wollmonster wirklich 1 1/2 Stunden und das braucht kein Mensch. Aber meine hunde lieben es gebürstet zu werden und Andiamo und ich machen es manchmal einfach so um gemeinsam zu entspannen (so alle 4 Wochen mal)

    Zecken finde ich beim Blowern egal bei welcher Haarlänge und bei kurzem Haar auch nur so. Thema Naturdeko nochmal: in kurzen Locken bleibt alles hängen in langen fällt das echt wieder raus wenn es nicht gerade Kletten sind. Im direkten Vergleich war der kurzlockige immer noch eklig sandig, nass und pattig, während die beiden Nacktarschies schon wieder gut aussahen. Selbst Wasser und Sand hängt in diesen kurzen straffen Locken drinnen. Bemerkenswert ist aber dass man bei langer Wolle einen wunderbaren Schutz vor Nässe hat. Obwohl alle eine unterschiedliche Haarstruktur hatten sind die nicht einfach nass geworden. Da kann man auch mal ins Wasser hopsen, sich schütteln und dennoch ist der Hund noch puffig und aufgeplustert. So schnell wird da nichts nass. Oberflächlich ja aber da reich ein kleines Tuch um das abzuwischen. Das lockt zwar ein aber bis auf die Haut nass waren die Jungs hier beim schwimmen nur wenn sie stundenlang drinnen waren oder eben sehr kurz geschoren waren. Sind schließlich mal zur Wasserjagd genau aus dem grund des Schutzes mit diesen Haaren so gezüchtet worden. Kurzgeschoren wurde hier bei 30°C aber aufs Baden verzichtet weil viel zu kalt. Einzig Schneebömmel sind echt lästig aber bei dem bissl Schnee hier gibt es einfach Stulpen an.


    Also bei dir mag das alles so klappen weil ihr euch so arrangiert habt aber es geht durchaus auch anders und mit dennoch mit wenig Aufwand. Und ja meine Hunde sind aktiv. Hundesport inklusive Fährten auf jedem matschacker, See und Elbe direkt vor der Tür und dazu täglich Wiesen im Freilauf. Die durften und dürfen sich immer einsauen.


    Sorry fürs OT...

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