Zysten - Kastration immer nötig?

  • Ich würde sie komplett kastrieren lassen.

    Warum? Wenn die Gebärmutter unauffällig ist, würde ich sie nicht entfernen lassen.


    Wir haben uns sehr schwer getan, eine Entscheidung zu treffen und so habe ich 3 tierärztliche Meinungen und eine Meinung einer Züchterin eingeholt. Alle waren sie sich einig. Zysten lassen keine andere Entscheidung als die unschöne Kastration zu und alle waren der Meinung, so lange die Geärmutter nicht krank ist , kann sie drin bleiben.

    Wir haben die OP in der Roermonder TK minimalinvasiv machen lassen .Kann ich empfehlen, kurze Heilungsphase , keinen Trichter, Entzündungsgefahr ist wesentlich kleiner als bei einer Bauchnaht

  • Gebärmutter drin lassen oder nicht scheint auch eine richtige Glaubensfrage zu sein :tropf:

    Ich habe beim Googlen sowohl Stimmen dafür als auch dagegen gefunden.


    Allerdings keinerlei Studien dazu :ka:

    Die würden mich ja tatsächlich interessieren.


    Bei meiner Hündin mit Zysten wurden auch nur die Eierstöcke entfernt.

    Ich habe damals (ist 9 Jahre her) eine Studie gefunden: ca. 100 Hündinnen, die Zysten hatten, wo die TÄ zur Kastra geraten hatten.

    Sie wurden nicht kastriert, sondern u.a. hormonell behandelt (auch weil teilweise unbedingt noch mit ihnen züchten wollte:pouting_face: ). Nach 4 Jahren waren entweder alle doch kastriert oder tot (aufgrund der Zysten und deren Folgeerscheinungen wie Tumore, Organversagen, innere Blutungen etc).
    Wenn ich die Studie noch wiederfinde, stelle ich ne´n Link hier ein.

    Ja bitte =) Ich habe nur eine sehr positive Studie zu Hormonen gefunden, bei der 67% nach 3 Gaben Zysten frei waren. Allerdings waren nur sehr wenig Hunde beteiligt.


    Wie groß sind die Zxsten denn? Meine Hündin hat auch eine, die aber (auserhalb des Zyklus mini ist) und daher nicht operationswürdig (bisher).

    Groß.

    Links ist eine Kleine, Rechts sind mehrere große. Genaue Größe steht leider nicht im Befund, aber Holly hat ja auch Probleme mit dem Zyklus deswegen.

  • Lucy haben wir bekommen, da war sie noch nicht läufig gewesen.

    Als dann die Blutungen einsetzten, hab ich gedacht, ich schwimme im Blut. Das hat über vier Wochen gedauert.

    Da sie meine erste Hündin ist, war ich natürlich unsicher, ob das normal ist, aber da ich von meiner Pflegebetreuung immer wieder beruhigt wurde, haben wir wohl zu lang gewartet.

    In der vierten Woche war morgens der ganze Flur voller Blut und wir sind in die Tierklinik gefahren.

    Lucy hatte über 20 Zysten je Eierstock und da riet man uns ganz klar zu "alles raus".

    Von Hormongabe war da gar nicht mehr die Rede.

  • Das ist aber eine andere Studie oder?

    Da geht es ja um Eierstöcke oder Eierstöcke+Gebärmutter raus operieren.


    Zitat

    Es kann daher geschlussfolgertwerden, dass es für die Entfernung des Uterus bei der routinemäßigenKastration gesunder Hündinnen keine Indikationgibt. Im Gegenteil sollte die Ovarektomie alsMethode der Wahl betrachtet werden.

    Nicht um den Vergleich Op vs. Hormone?


    Und da wurde die Studie an gesunden Hündinnen gemacht, die zeugungsunfähig gemacht werden sollten. Nicht bei schon vorhandenen Zysten.

  • Das ist aber eine andere Studie oder?

    Da geht es ja um Eierstöcke oder Eierstöcke+Gebärmutter raus operieren.

    Ja klar, ich denke, darum geht es in diesem Thread auch


    Nicht um den Vergleich Op vs. Hormone?

    nein, danach habe ich auch nicht gesucht. Wenn ich nachher noch Lust habe, frage ich Tante Google noch mal

  • Ja bitte =) Ich habe nur eine sehr positive Studie zu Hormonen gefunden, bei der 67% nach 3 Gaben Zysten frei waren. Allerdings waren nur sehr wenig Hunde beteiligt.

    achso, ich dachte, es ginge jetzt um Hormone. Hab noch was von der Uni Gießen:


    http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2012/8709/pdf/KnaufYvonne_2012_03_20.pdf


    Zitat

    Bei der bereits erwähnten Studie mit 11 Hunden, die an Ovarialzysten litten und konservativ behandelt wurden, zeigten 37 % der Tiere (n = 4/11) trotz kurzfristigem Behandlungserfolg ein erneutes Aufkommen von zystischen Veränderungen an den Eierstöcken

    Zitat

    Der Behandlungserfolg einer medikamentell durchgeführten konservativen Therapie wird meist als mäßig bezeichnet (ROWLEY, 1980; JOHNSTON et al., 2001; WEHREND et al., 2002). Zwar konnten in einer Studie 55 % der Hündinnen (n = 6/11) erfolgreich medikamentell therapiert werden (OLSON et al., 1989), wovon jedoch die Hälfte dieser Patienten einen ein- oder zweimaligen Therapieversuch mit unterschiedlichen Hormonpräparaten, unterschiedlich hohen Dosierungen sowie Injektionsintervallen benötigte. Bis zum Jahr 2002 lagen keine standardisierten Behandlungsschemata zur konservativen Behandlung von Ovarialzysten bei der Hündin vor

    Klingt für mich ziemlich stressig und auch nicht besonders gesund, wenn da so massiv mehrmals in den Hormonhaushalt eingegriffen wird und es dann in vielen Fällen dennoch zum Rezidiv kommt.


    In dem Link unter 2.7.2 steht auch, warum man die Ovariohysterektomie vorzieht.


    Zitat

    Es wird davon ausgegangen, dass die Hunde in Folge der anhaltenden, hohen Östrogenwerte auf die Eileiter und das Endometrium unfruchtbar werden und das Risiko für zystische Veränderungen des Endometriums sowie die Entwicklung einer Pyometra erhöht ist (SHILLE et al., 1984). Die Ovariohysterektomie gilt als Mittel der Wahl zur Therapie von Ovarialzysten (WEHREND und BOSTEDT, 2002). Eine standardisierte Beschreibung der Operationstechnik findet sich in der aktuellen Literatur (GROEGER et al., 2007). Von einer alleinigen Entnahme der Eierstöcke (Ovarektomie) wird abgeraten, da davon auszugehen ist, dass das Endometrium durch die verlängerte Östrogeneinwirkung zumindest histologisch verändert ist (WEHREND und BOSTEDT, 2002).

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