Kastration beim Rüden und "eingebrannte" Verhaltensweisen

  • Ich hab jetzt nur diesen Thread gelesen und bin mir grad nicht ganz sicher was du dir eigentlich von einer Kastration erhoffst?

    Das er besser frisst? Kann sein. Kann auch sein das er dann, wie wohl viele Kastraten, deutlich mehr fressen will als gut wäre und ihr dann ein ewiges Thema mit abnehmen habt.

    Das er draußen entspannter ist? Nun, vielleicht. Aber vielleicht liegt es garnicht so sehr an läufigen Hündinnen und mehr an Streß durch andere Faktoren?


    Der Hund ist doch erst 20 Monate alt. Da kommt doch noch ein ganzes Stück erwachsen werden.

    Und wie sieht es aus mit anderen Hilfen, zB Mönchspfeffer? Mein intakter Rüde hat von unserer TA Hanftropfen bekommen als wir hier ne Gasthündin hatten die in der Standhitze war.

    Bevor ich eine Kastration aus "Vielleicht frisst er dann wieder und ist draußen entspannter" auch nur in Erwägung ziehen würde würde ich vorher alles andere ausschöpfen.

    Und ich hab hier ja nen Kastraten sitzen, damals kastriert mit 1,5 Jahren weil Einhoder und mir der TA viel Angst gemacht hat wegen Entartung. Heute würd ich nur den innenliegenden entfernen lassen und nicht komplett kastrieren.


    Du sagst doch selbst das ihr eh ein Futterthema habt. Das würde ich als erstes angehen.

    Und gleichzeitig draußen mehr Führung reinbringen. Denn Ausschachten ist auch ein Zeichen von Überforderung/Streß ganz ohne sexuelle Komponente und da hilft ne Kastra halt überhaupt nicht.

  • Semmi

    Eine weitere Anregung, ich kenne aber Deine anderen Threads nicht: was machst Du, um ihn vom Kop her zu beschäftigen?

    Das jetzt keine Höchstleistungen bzgl. Hundesport zu erwarten sind, ist klar, aber meiner Erfahrung nach hilft es enorm, Rüden durch Training 'abzulenken'.

  • Semmi

    Eine weitere Anregung, ich kenne aber Deine anderen Threads nicht: was machst Du, um ihn vom Kop her zu beschäftigen?

    Das jetzt keine Höchstleistungen bzgl. Hundesport zu erwarten sind, ist klar, aber meiner Erfahrung nach hilft es enorm, Rüden durch Training 'abzulenken'.

    Genau.

    Das ist mir auch noch eingefallen.

    Dein Kosmos scheint sich ja ausschließlich um deinen Hund, sein Fressverhalten und seine eventuellen „Gebrechen“ zu drehen. Was ja grundsätzlich verständlich ist, wir alle sind hier ähnlich.

    Aber machst du mit dem Hund auch was, außer spazieren zu gehen und ihn da mit Agusaugen zu beobachten? Berner könnten vielleicht gute Zughunde sein, es gibt zig Möglichkeiten für ein Kopftraining (muss ja kein Hupla) sein. Beschäftigst du deinen jungen Hund (und dich?) oder wartest du nur aufs nächste Wiegen? Ich habe alle deine Beiträge verfolgt und mir fiel auf, dass du dazu nie was geschrieben hast (oder ich habe es überlesen). Vielleicht ist eure Beziehung durch dieses ständige den Hund beobachten, sich Sorgen machen, auch stressig geworden. Sucht euch doch eine nette Beschäftigung, wo ihr als Team zusammen wachsen könnt. Dann verdrängst du das Thema (was in meinen Augen keins ist) ein bisschen, konzentrierst dich auf die positiven Seiten und gibst dem Hund mal Zeit sich zu entspannen. Junge Hunde wollen Action, auch wenn sie rassemäßig eher zur Kategorie gemütlich zählen. Ich kenne hier einen Berner von Welpe an, der nicht nur am Rad läuft, sondern auch eine Ausbildung zum Therapiehund gemacht hat. Ein sehr entspannter, intakter Rüde von 5 Jahren.

  • Allerdings war der Hund wesenstechnisch nach der kastration wie ausgewechselt und hat sein Leben lang drunter gelitten.

    Könntest du bitte spezifizieren, warum er da

    Ich hab jetzt nur diesen Thread gelesen und bin mir grad nicht ganz sicher was du dir eigentlich von einer Kastration erhoffst?

    Das mit den Magenschmerzen konnten wir nicht bestätigen, was aber nicht heißt, dass er sie nicht hat. Und der TA meinte, als wir die Gastritis auf Verdacht behandelt haben, dass es Stressbedingt sein könnte. Ich halte die Kastration weiterhin für nicht notwendig, möchte aber meinem Hund helfen, wenn er Probleme hat.


    Die Fütterung ist, wie ich schon sagte, auch ein leidiges Thema. Da sind wir dran.


    Semmi

    Eine weitere Anregung, ich kenne aber Deine anderen Threads nicht: was machst Du, um ihn vom Kop her zu beschäftigen?

    Das jetzt keine Höchstleistungen bzgl. Hundesport zu erwarten sind, ist klar, aber meiner Erfahrung nach hilft es enorm, Rüden durch Training 'abzulenken'.

    Richtiges Training oder Hundesport machen wir nicht. Wir haben versucht ihn abzulenken, in dem wir ihn beschäftigen. Irgendwie scheint es aber nach hinten losgegangen zu sein. Dann wollte er erst recht nicht mehr fressen. Seitdem versuchen wir es mit Reizarmut.

  • Piero wurde nach der kastration super unsicher und dadurch angstaggressiv.

    Tierarzt, jegliche Manipulation, andere Hunde, Gewitter, laute Geräusche. Manche Orte, etc

  • Wie soll ein Rüde denn lernen sich zu verhalten, wenn der Besitzer ihn nicht anleitet und der Hund noch nie mit läufigen Hündinnen unterwegs war? Das kann man doch üben, bevor man darüber nachdenkt einen nicht mal 2 Jährigen großen Hund zu kastrieren.

  • Richtiges Training oder Hundesport machen wir nicht. Wir haben versucht ihn abzulenken, in dem wir ihn beschäftigen. Irgendwie scheint es aber nach hinten losgegangen zu sein. Dann wollte er erst recht nicht mehr fressen. Seitdem versuchen wir es mit Reizarmut.

    Das ist eine sehr diffuse Aussage. Wenn Beschäftigung in Stress für den Hund ausartet, dann war es vermutlich schlicht das Falsche. Der wenige Kontakt zu anderen Hund ist vermutlich auch ein Stressfaktor. Diese beiden Dinge würden sich ja durch eine Kastration nicht verändern.

  • Das Ausschachten oder seine Erektionen kann ich nicht beeinflussen und wüsste nicht, wie ich ihm das aberziehen könnte.

    Darum geht es auch nicht, sondern eher darum ihm beizubringen das man sich wegen sowas nicht “aufregen” muss/sollte. Es geht um das Erregungslevel. Und da kann man erzieherisch schon einiges erreichen.


    Das wäre auch mein erster Weg und eben versuchen mit Mönchspfeffer oder so zu unterstützen. Mehr Beschäftigung, die nicht in Stress ausartet usw

  • Richtiges Training oder Hundesport machen wir nicht. Wir haben versucht ihn abzulenken, in dem wir ihn beschäftigen. Irgendwie scheint es aber nach hinten losgegangen zu sein. Dann wollte er erst recht nicht mehr fressen. Seitdem versuchen wir es mit Reizarmut.

    Verständnisfrage: Beschäftigt ihr ihn immer erst, wenn er schon Stress hat, oder habt ihr sowieso ein gemeinsames Hobby?

  • Das ist eine sehr diffuse Aussage. Wenn Beschäftigung in Stress für den Hund ausartet, dann war es vermutlich schlicht das Falsche. Der wenige Kontakt zu anderen Hund ist vermutlich auch ein Stressfaktor. Diese beiden Dinge würden sich ja durch eine Kastration nicht verändern.

    In der Woche ist es meistens schwer, aber am WE versuchen wir ihm die Kontakte zu liefern. Obwohl er für andere Hunde kaum ein Problem darstellt, da er kleine Hunde wenig beachtet und auch nicht anspringt, verstehe ich es nicht, dass man ihn meidet. Er ist groß, mehr aber auch nicht. Ich kann andere HH aber nicht zwingen, wenn sie glauben, dass er ihre Lieblinge in der Mitte durchbricht.


    Ich bleibe dabei, dass ich die Kastration nicht für nötig halte. Da mir aber bis dato jeder TA dazu geraten hat, es mit dem Chip zu versuchen, möchte ich es aber dennoch nicht vollkommen ausschließen. Seine Hormone machen ihm Stress, aber nicht nur die.


    Wie soll ein Rüde denn lernen sich zu verhalten, wenn der Besitzer ihn nicht anleitet und der Hund noch nie mit läufigen Hündinnen unterwegs war? Das kann man doch üben, bevor man darüber nachdenkt einen nicht mal 2 Jährigen großen Hund zu kastrieren.

    Ich kenne keine und hab auch keine getroffen. Mein Hund dementsprechend auch nicht. Ich könnte eine Anzeige in die Zeitung setzen. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Piero wurde nach der kastration super unsicher und dadurch angstaggressiv.

    Tierarzt, jegliche Manipulation, andere Hunde, Gewitter, laute Geräusche. Manche Orte, etc

    Das haben wir momentan leider auch. Die Pubertäts-Welle ist wieder da angekommen, wo man Mülltonnen wieder als gefährlich ansieht, obwohl er sie jede Woche sieht und kennt.


    Verständnisfrage: Beschäftigt ihr ihn immer erst, wenn er schon Stress hat, oder habt ihr sowieso ein gemeinsames Hobby?

    Unabhängig vom Stress. Ein gemeinsames Hobby haben wir nicht, würde ich sagen.

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