Kastration beim Rüden und "eingebrannte" Verhaltensweisen
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Wir machen momentan wieder eine pubertäre Phase durch. Der Hund ist extrem anfällig in der Dunkelheit draußen. Man hat den Eindruck, dass er von seinem Schatten verfolgt wird. Hatten wir schon mal und nun scheint es noch verstärkter zurück. Mittlerweile läuft er auch wieder an der Schleppleine, da er zwar noch nie abgehauen ist, aber er durchaus die Intention vermittelt, mal irgendwo hinzurennen, wo er nicht hin soll. Hunde in weiter Ferne waren bis dato kein Problem, da ihn die Distanz abgeschreckt hat. Jetzt habe ich das Gefühl, dass er zumindest darüber nachdenkt. Er hat nach wie vor kein Interesse für Menschen, aber wird aufmerksam, wenn Menschen sich seltsam bewegen. Er macht eine Veränderung durch. Er ist eh starrsinnig und die Tendenz geht momentan zur Renitenz. Wie der Herr, so sein Gescherr.
Mit Druck kommt er gar nicht klar und es erzeugt mindestens genau so viel Gegendruck. Mit dem Essen bleibt er sehr schwankend und ist kaum auszurechnen.
Ich bleibe gegen eine Kastration, erwäge aber schon zumindest einen 6-Monate Chip. Wir haben in der Nachbarschaft mehrere Beispiele, wie so etwas abläuft. Wie bei euch, manchmal geht es gut und manchmal weniger gut. Der eine Rüde ist schon schreckhaft geworden. Wenn ich die nächtlichen Spaziergänge gerade betrachte, würde mich ein 45Kg Hund mit Verfolgungswahn arg stressen.
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Puh, also das Hauptproblem, nämlich die Fressunlust wäre für mich kein Grund für ne Kastra. Und beim Rest bist du, glaube ich, nicht sooo sicher, ob es auf sein Rüdesein zurückzuführen ist?
Hier ist der Zwerg, Emil, intakt. Er hatte mit vier Jahren einen Halbjahreschip, weil ich testen wollte, ob seine extreme Reizoffenheit irgendwie sexuell motiviert ist, der Hund hat sich kein Stück verändert, der Chip lief aus und das wars.
Fiete würde ich never ever kastrieren lassen, er ist sehr unsicher, hat eh ein schlechtes Bindegewebe und ist ein Fellmonster. All diese Eigenschaften könnten sich durch eine Kastration verschlechtern. Es gibt auch nicht wirklich einen Grund. Direkter Kontakt zu einer läufigen Hündin schaltet zwar seine Spracheingabe relativ zuverlässig aus, aber zuhause hat er nie gelitten, oder Futter verweigert.
Lucifer hab ich im März chippen lassen, mit knapp 1,5 Jahren. Der Hund hat nicht mehr gefressen, bekam schuppiges Fell, hat binnen kurzer Zeit 3kg abgenommen und war vorher schon sehr schlank. Er hat 24/7 gefiept (nicht übertrieben). Ich musste ihn ziemlich deckeln, denn er wurde auch uns gegenüber gerne sehr übergriffig. Pipi lecken, schäumen und klappern hab ich unterbunden so gut ich konnte, er stand aber auch oft draussen so da und rammelte die Luft. Er hatte 24/7 ein Stressgesicht und konnte, ausser mit den anderen beiden von mir, mit keinem Hund mehr frei interagieren, er wollte alles besteigen, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Und die Krönung, er stand regelmäßig mitten in der Nacht vor meinem Bett und hat geheult wie ein Wolf.
Bis der Chip wirklich Wirkung zeigte, hat ziemlich lange gedauert, aber seitdem ist er ein anderer Hund. Ich war fünf Wochen im Krankenhaus und kam wieder und er war tatsächlich moppelig, musste ihn erstmal auf Diät setzen.
Er kommt seitdem super zur Ruhe, ist noch immer Feuer und Flamme wenn Action angesagt ist, kann mit passenden Hunden zocken, frisst mit Appetit, ist wesentlich schmusiger und anhänglicher geworden. Er ist noch immer interessiert an Pipi, markiert auch, aber jetzt in einem Rahmen, wie ich das vom intakten Emil kenne. Frech ist er schon noch, aber in einem, wie ich finde, altersentsprechenden Maß.
Der Chip läuft demnächst aus und ich bin gespannt, was dann so ansteht. Ich hoffe, dass ein bisschen mehr Hirn dazu gekommen ist. Er wird nächsten Monat zwei. Meine Trainerin und meine TÄ würden ihn lieber heute als morgen kastriert sehen, eben weil er sich so krass verändert hat. Ich lasse ihn aber auf keinen Fall so früh kastrieren, der ist nämlich alles andere als erwachsen. Und ein paar mehr Muckis und generell mehr Substanz am langen Lulatsch hätte ich vorher schon gerne. Aber ich schließe die Kastra nicht mehr generell aus. Wir werden sehen....
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Puh, also das Hauptproblem, nämlich die Fressunlust wäre für mich kein Grund für ne Kastra. Und beim Rest bist du, glaube ich, nicht sooo sicher, ob es auf sein Rüdesein zurückzuführen ist?
Ich habe keine Hündin gehabt und kann deswegen nicht mitreden, wenn es um pubertäre Hündinnen geht, aber Rüden. Er ist ein Rüde, keine Frage, und zwar ein pubertierender Rüde. Seine Hormone gehen also mit ihm durch, was aber normal ist und nicht krankhaft. Zumindest sehe ich es so.
Für die TÄ ist eine Kastration angesagt oder besser angeraten. Zumindest ein Chip würden sie gerne setzen. Es ist mein erster Rüde, der so eine Problematik mit dem Fressen hat. Die anderen waren nie großer Fresser, was er bis Februar aber war, haben aber relativ konstant gefressen. Auch der spät kastrierte hat nach der Kastration sein Essverhalten nicht geändert und wurde deswegen nicht dick.
In Zukunft werde ich sicher einen Fasten-Tag in der Woche einführen. Sonst wäre ich glücklich, wenn er einigermaßen konstant essen und sein Gewicht halten würde. Wenn er dabei intakt bleibt, um so besser. Sollte er später mal gesundheitlich eine Kastration benötigen, wird er gechippt werden, wenn nötig ein Leben lang. Eine Kastration im hohen Alter mache ich nicht mehr mit, egal was TÄ da sagen oder raten.
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Nach der Angstphase kommt ein Entwicklungsschub.
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Wir haben einen kastrierten Rueden, der vorher auch unfassbar schlecht gefressen hat. Besonders schlimm (d.h. woxhenlang gehungert) war es, wenn draussen ne laeufige Huendin unterwegs war (oder eins meiner Weiber heiss). Es gab noch andere Dinge, aber das war einer der Hauptgruende fuer den Chip und spaeter dann die OP.
Ich weiss nicht wie lange der jetzt schon kastriert ist, aber es sind einige Jahre. Und..es hat sich nur eine Sache gebessert: Er hungert nicht mehr wochenlang (und schreit nicht mehr rum)! Von einem Hund der gut frisst, ist es noch immer meilenweit entfernt. Egal was es zu fressen gibt! Der frisst teilweise tagelang nichts...
Ich wuerd mich nicut drauf verlassen, dass das bei deinem Rueden hilft.
Genau die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Rüde war immer ein schlechterFresser und das änderte sich durch die Kastration nicht
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Nach der Angstphase kommt ein Entwicklungsschub.
Und wie sieht der Entwicklungsschub aus? Hört er dann endlich wieder besser und ist wieder besser abrufbar?
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Nach der Angstphase kommt ein Entwicklungsschub.
Und wie sieht der Entwicklungsschub aus? Hört er dann endlich wieder besser und ist wieder besser abrufbar?
Aus einem Entwicklungsschub geht ein Mensch-Hund-Team nur dann positiv heraus wenn während dessen an Erziehungsstrukturen festgehalten und gearbeitet wird. Der Abruf sollte abgesichert mit einer Schleppleine auch während dessen (weiter) geübt werden. Abgesichert durch Schleppleine weil Hund nicht ausbüchsen kann und der Mensch dadurch "entspannter" im Training sein kann.
Ich wäre jetzt geneigt Dir zu raten Dich durch einen Trainer mit Einzelstunden Unterstützung zu suchen. Ich meine damit nicht Unterricht am Hundeplatz sondern ganz individuell auf Euren Gassirunden, eventuell auch um Dich darin zu unterstützen ein gemeinsames Hobby zu finden.
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Wir üben ja weiterhin und die Schleppleine ist auch dran. Momentan ist er aber in einer Phase, wo es tatsächlich nach Formatierung seiner Festplatte aussieht.
Trainer haben bei uns mehr Unheil angerichtet, als mir lieb war. Ich habe sicher auch Fehler gemacht, aber fremde Fehler stören mich weitaus mehr. Wir gehen zum Hundeverein und dort auch zu den Kursen.
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Trainer haben bei uns mehr Unheil angerichtet, als mir lieb war.
Damit meinst Du selbstständig arbeitende Trainer?
Wir gehen zum Hundeverein und dort auch zu den Kursen.
Das sind ja wohl auch Trainer, aber halt für den Verein tätig ohne selbst Geld damit zu verdienen richtig?
Ich bin der Meinung, daß Dir/Euch der Unterricht im Hundeverein am Platz nur bedingt in Eurem Alltag weiter bringt. Du weißt ja vielleicht daß Hunde deutlich ortsbezogen lernen. Es gibt einige Hunde die das Erlernte am Platz "vergessen" wenn sie das Gelände verlassen und soz. im wahren Leben angekommen ist.
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Es gibt einige Hunde die das Erlernte am Platz "vergessen" wenn sie das Gelände verlassen und soz. im wahren Leben angekommen ist.
Nicht nur einige, sondern viele, jedenfalls kenne ich genügend . Auf dem Platz alles super, draußen eine Katastrophe. Das allerdings liegt in meinen Augen auch daran, dass die Menschen nur auf dem Platz mit dem Hund arbeiten und auf den Spaziergängen gar nichts tun.
"jetzt geht er schon so lange in die Hundeschule und kann immer noch nichts"
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