Welpengassi und die fremden Menschen..

  • Hallo zusammen,


    ich bin nicht sicher ob es dieses Thema schon gibt, falls doch sorry! :smiling_face_with_halo:


    Mein mittlerweile fast 5 Monate ( am 28.09 :smiling_face_with_hearts: ) alter Irish Red Setter Rüde Namen´s " Brownie " , ist Menschen gegenüber sehr zugänglich, freundlich..

    dies finde ich per se nicht schlimm aber! beim Gassi gehen merken die Leute, die auf uns zukommen das natürlich..


    Wir sind gerade dabei zu " üben " , dass er nur auf mein "Okay" zu fremden Menschen hingeht und nicht wenn er dies einfach so möchte. :winking_face:

    Das klappt eigentlich auch ganz gut, auch wenn er am Pferd mit läuft (bin dann auch immer zu Fuß, Pferd wird nicht geritten. ist Rentner, als Hintergrundinfo) Außer ..er wird von Fremden angesprochen..dann muss ich mich wieder interessanter machen, damit ich wieder seine Aufmerksamkeit erlange. ( Wenn ich vorher schon sehe es kommen Leute soll er bei mir bleiben - " Kommando Fuß - dann Leckerli Leckerli usw dabei gehen wir weiter..) (Tipps nehme ich gerne an :) )


    Fakt ist..durch seinen "Welpen-Süßheits-Bonus :smiling_face_with_hearts: " meinen die Leute IHN (Ich werd links liegen gelassen :pouting_face: ) permanent anquatschen und auch zum Teil OHNE meine Erlaubnis streicheln zu wollen :pouting_face:..

    Erschwert das Training ja mal so überhaupt nicht :face_with_steam_from_nose: ... naja wie dem auch sei.. ich wollte mal Frust ablassen in der Hoffnung auch Gleichgesinnte zu finden :hugging_face:

  • Da wirst du dir ein dickes Fell und eine breite Brust zulegen müssen. Nein im Ernst bleibe mit deiner Hauptaufmerksamkeit bei deinem Brownie und nehme aus dem Augenwinkel wahr was der Mensch tun wird. Ich denke es hilft Euch wenn ihr nicht direkt auf den Menschen zugeht, sozusagen Abstand behaltet. Kurz vor dem Nahbereich würde ich auch ganz klar sagen, daß nicht gestreichelt wird, und mich nicht wirklich in der Situation aufhalten sondern zügig weitergehen. Was der andere Mensch von mir denkt ist mir ehrlich gesagt völlig egal.

    Vor 2 Jahren kam ein Mann von schräg hinter mir, ich hatte ihn nicht gesehen/gehört, und hat aus dem Nichts unsere damalige Hündin angetatscht. Meine spontane Reaktion war, daß ich ihm direkt ebenso auf den Kopf getascht hab. Seine etwas entrüstete Frage: was machen Sie da - meine Antwort: das gleiche wie Sie anfassen ohne zu fragen und sich zu kennen. Wir sind zügig weiter gegangen und ich hörte seine Frau mit ihm schimpfen "ich hab dir schon immer gesagt, daß man das nicht macht".

  • .dann muss ich mich wieder interessanter machen, damit ich wieder seine Aufmerksamkeit erlange.

    Laß das mal weg.

    Aktiv werden, um überhaupt die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, ist keine so gute Idee.

    Leine dran und einfach weiter gehen.

    Du kannst den Hund wieder belohnen, WENN er Dich aktiv wieder anschaut.


    Wenn Du Dich "zum Affen machst", könnte es sein, daß Du den eigenen Hund unfreiwillig dafür belohnst, daß er sich anderen Menschen zuwendet. Und in dem Alter ist es normal, daß alles Neue, Fremde interessanter ist, als der eigene Mensch. Den kennt man ja schon!

    Und in dem Alter ist es auch normal, daß die Aufmerksamkeitsspanne nicht so groß ist und lange anhält!

    " Kommando Fuß

    Ich würde mal behaupten, daß Du Dir Dein eigenes Kommando "kaputt" machst. Der Hund kennt es eh noch nicht, kann sich eh noch nicht lange konzentrieren, und lernt nur, daß man auch was anderes machen kann.

    Klar, die Ansätze - wie Du es später mal haben willst - kannst Du schon anfangen zu üben. Aber das Kommando würde ich erst deutlich später einführen wollen, WENN der Hund verstanden hat, worauf es eigentlich ankommt und anfängt, es auch richtig umzusetzen.



    Daß fremde Menschen immer Hunde toll finden, daran wird man sich gewöhnen müssen.

    Es gibt diejenigen, die gerne locken, oder ungefragt tätscheln, oder was auch immer für kreative Ideen sie kommen. Sie gehen ja immer für ihre eigene Situation aus, sind sich nicht im Klaren, was es übergreifend auf andere bedeuten könnte. Warum auch? Ist ja nicht ihr Problem!

    Man muß es nicht hinnehmen!

    Man kann zum Beispiel Lockerfolge verhindern, indem der Hund an der Leine geführt wird, idealerweise den Hund noch auf der abgewandten Seite laufen läßt. Menschen, die direkt auf einem zulaufen, die kann man auch blocken, oder man läuft einfach auf der anderen Straßenseite. Mann kann auch einfach nur laut kommunizieren, was man will.

    Menschen, die höflich sind und lieber erst fragen, denen kann man immer noch anders begegnen, als den aufdringlichen.

  • Außer ..er wird von Fremden angesprochen..dann muss ich mich wieder interessanter machen, damit ich wieder seine Aufmerksamkeit erlange.

    Möglicherweise ist hier ein Fallstrick, der Trainingserfolge verhindert.


    Euer Fokus muss bei euch liegen, noch bevor die anderen Menschen aktiv werden können.


    Also Leine dran, du konzentrierst dich völlig auf deinen Hund, ignorierst die anderen Menschen, führst den Hund möglichst so an ihnen vorbei, dass sie keine Chance haben an ihn ranzukommen.


    Oft reicht bei solchen Menschen zu sehen, dass du gerade sehr intensiv etwas anderes machst, und sie dabei nicht stören sollen.


    Wie HiRoEm wäre mir da auch egal, was die anderen Menschen von mir denken.


    Das "Fuß"-Kommando wäre mir auch noch zu früh, das kann er noch nicht leisten.


    Du willst doch auch das Lernziel erreichen, Menschen zu ignorieren und sie zu passieren, ohne sich ihnen zuzuwenden?


    Grundsätzlich bin ich der Auffassung, es ist schön wenn andere - auch fremde - Menschen meinen Hund mit positiven Augen sehen, sich in dessen Gegenwart an ihm erfreuen und es schön finden dass er da ist.


    Trotzdem soll er nicht von sich aus andere Menschen mit seiner Aufmerksamkeit beglücken.


    Mein Leifur ist auch so ein überaus menschenfreundlicher Kandidat, diese Menschenfreundlichkeit ist von mir erwünscht.

    Bei ihm hat es auch länger gedauert ihn zu lehren, nicht zu jedem Menschen hinzugehen.

    Dazu habe ich schon frühzeitig angeleint und seine Aufmerksamkeit bei mir gehalten.


    Heute läuft er im Freilauf an allen Passanten vorbei - es sei denn, sie sprechen ihn freundlich an.

    Ihnen darf er sich dann auch zuwenden, weil ich mir bei solchen Menschen eben sicher sein kann: Sie wollen diesen Kontakt.


    Wo das nicht erwünscht ist, weil es z. B. zu Komplikationen kommen kann, leine ich einfach an.

  • Wenn ich mit meiner Hundetrainerin unterwegs war hat sie Menschen die auf uns zukamen direkt gebeten, den Hund bitte zu ignorieren. Mache ich zum Teil auch. Dummerweise sind es oft Menschen, die keinen Hundekontakt mögen, die sich dann so seltsam verhalten, dass sie Hunde direkt anziehen..😳

  • Die anderen haben ja schon gute Sachen gesagt. Aber ich würde dir auch nochmal raten, wenn du siehst, dass Menschen zu deinem Hund wollen oder ihn ansprechen: geh dazwischen. Die merken das nicht von selbst. Man muss ja nicht direkt anpampen aber schon deutlich machen, dass das gerade respektlos bzw. ungewollt ist.


    Das gilt für die Momente, wo du nicht drum rum kommst bzw. keinen Abstand einhalten kannst. Wenn du zB schon siehst wie jemand ankommen will, hast aber noch genug Zeit um wegzugehen oder mehr zur Seite dann mach das!


    Da muss es dir auch egal sein, ob du gerade unhöflich bist. Diese Personen waren es ja mal ganz nebenbei schon davor :)

  • Weiß nicht, ob das bei Dir was bringt und vom Handling her geht, wenn Du noch das Pferd dabei hast.


    Ich arbeite sehr viel mit Zeigen und Benennen, das kam daher, dass unser Junior anfangs etwas ängstlich war. Aus dieser Unsicherheit ist eine Fiddelei gegenüber Menschen entstanden, auf die er immer schwanzwedelnd zu lief, v.a. wenn sie ihn ansahen.


    Ich habe ihm einige Begriffe beigebracht (Fahrrad, Auto, Mensch, Kind, Hund).

    Wenn ich sage "Wo ist...?", dann sucht er aktiv mit den Augen danach, sobald er es gesehen hat, markere ich mit einem Markerwort und belohne ihn.

    Irgendwann, wenn der Hund das Prinzip verstanden hat, wartet man nach dem "Wo ist...?", woraufhin der Hund dann zu der Sache schaut, eigentlich auf das Markerwort wartet und dann i.d.R. zu mir schaut ("Ja was is' jetzt?!"). Dann wird sofort gemarkert.


    Faktisch ist es dann so, dass der Hund die Aufgabe hat, z.B. den Mensch mit den Augen zu suchen, dann zu mir schaut und belohnt wird. Dadurch vergisst er, dass dieser Mensch vielleicht interessant sein könnte und geht weiter.

    Hat bei uns echt gut geklappt. Meist geht er jetzt schon automatisch mit Blick zu mir an Menschen vorbei.

    Sollte er doch mal ablegenkt sein, sage ich "look!", um ihn daran zu erinnern, was er tun soll.


    Hoffe das war verständlich. Klingt jetzt vielleicht etwas kompliziert, aber so arbeite ich bei allen Dingen, die in irgendeiner Weise schwierig für meine beiden Hunde sind.

  • Wir sind gerade dabei zu " üben " , dass er nur auf mein "Okay" zu fremden Menschen hingeht und nicht wenn er dies einfach so möchte.

    Finde ich ungünstig. Für den Hund kann das zu einem "Jetzt musst Du Dich mit dem auseinandersetzen" werden. Hunde laufen ja zu den Menschen um zu beschwichtigen und "gut Wetter zu machen". Nicht, weil sie Fremde mögen ...


    Ich ärgere mich nicht mehr über Menschen, die meine Hunde anquatschen. Ich benutze sie zum Training. Ich übe mit meinen Hunden, dass jedes nur ans Abwenden denken belohnt wird, bergeweise. So lernen sie nachhaltig, dass sie gar nicht hin müssen. Und, wenn sie doch mal Kontakt aufnehmen, jederzeit gehen können.


    Ich halte Welpen und Junghunde übrigens nicht vom Springen ab. Wer meinen (jungen) Hund anquatscht, muss damit leben, dass er dreckig wird und sie vielleicht auch ihm Gesicht hängen hat. Langfristig erledigt sich das durch das Training dann ja eh von selbst.


    PS: Dein Welpe ist jetzt ein Junghund. ;)


  • So mache ich das bei meinem Junghund aktuell auch..


    Da ist der Fremde, ihn lockende Mensch quasi das Signal dafür, sich dem eigenen Mensch zuzuwenden, weg von dem lockenden Menschen.

    So wie das ausgesprochene Wort Sitz das Signal ist fürs hinsetzen.

  • Hunde laufen ja zu den Menschen um zu beschwichtigen und "gut Wetter zu machen". Nicht, weil sie Fremde mögen ...

    Das mag für einige Hunde zutreffen, aber das jetzt so pauschal auf alle Hunde beziehen, halte ich für falsch.


    Meine Hunde, aber wirklich extrem unser Leifur, haben alle Menschen dermaßen positiv belegt, dass sie tatsächlich freudig von sich aus Kontakt suchen.

    Hier war es immer meine Aufgabe, die Hunde schon von Welpe an zu lehren, dass man an fremden Menschen auch völlig ignorant vorbei gehen kann, dass Menschen völlig normales Umweltgeschehen sind, die nicht jedesmal mit Aufmerksamkeit "beglückt" werden müssen, und Hund auch ohne durch Menschen abgelenkt zu werden seinen eigenen Geschäften nachgehen kann.


    Das ist natürlich bei Hunden wie den meinen eine andere Aufgabe, als bei Hunden die von ihrem Charakter/ihren Veranlagungen her eher erst mal vorsichtig oder gar befremdlich auf andere Menschen reagieren.


    Das Ziel ist aber das Gleiche: Menschen gehören zur normalen Umwelt, und es ist völlig normal diese nicht zu beachten, solange die Situation nicht etwas anderes verlangt.


    Ich persönlich finde Hunde, die jeden Menschen ungefragt und unaufgefordert beglücken, als extrem lästig.


    Deshalb gehe ich genau so vor:


    Ich übe mit meinen Hunden, dass jedes nur ans Abwenden denken belohnt wird, bergeweise. So lernen sie nachhaltig, dass sie gar nicht hin müssen. Und, wenn sie doch mal Kontakt aufnehmen, jederzeit gehen können.

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