Vorurteile "Kampfhund"
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Bullterrier haben es mir sehr angetan, es sind so tolle Tiere. Allerdings, die Auflagen und die Meinung der Gesellschaft machen es mir zumindest unmöglich, so einen Hund zu halten.
Problematisch wird diese ganze "Kampfhund"Geschichte natürlich auch dadurch, dass so viele dieser Rassen unter unmöglichsten Bedingungen produziert werden, viel zu jung von der Mutter getrennt und dann unter unwürdigen, traumatisierenden Umständen hierher transportiert werden. Solche Hunde landen dann meistens noch bei der berüchtigten Klientel, werden wegen amtlicher Auflagen im Verborgenen gehalten, schlecht sozialisiert und lernen kein gutes Hundeleben kennen.
Gut gezogene "Kampfhunde" bei erfahrenen, bemühen Haltern sind wesensmäßig fast eine andere Rasse......
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....ich vermute stark, dass der Typ einfach schon öfter blöd angesprochen oder angestarrt wurde, so eine Antwort gab's von mir auch paar Mal wenn mir an dem Tag Leute bzgl dem Hund schon wieder auf den Keks gingen...
Leider nicht, er hat das insoweit ernst gemeint. Er hat mir ne ganze Story erzählt was er für nen Hund will, der scharf ist aber aufs Wort hört bla bla bla... (ich will da keinem zu Nahe treten, aber es war ein "Ich schwör, Alda"-Typ).
Dass Hunde gerne zergeln, weiß ich. Das macht sogar Emmi, auch wenn sie kein Terrier ist. Als Welpe mussten auch T-Shirts und Hosen dran glauben, zwar wenige, aber trotzdem. ;-)
"Scharf machen" ist das fix nicht.
Das wollte ich irgendwie auch damit ausdrücken als ich gesagt habe "sah nicht professionell aus". Aber darum ging es mir gar nicht. Sondern um die Vorstellung vom Halter was er vor hat. Ob das klappt oder nicht ist ja was anderes. Und wahrscheinlich wäre besser, wenns nicht klappt in dem Fall.
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Bei uns in Bayern ist das ja sehr reglementiert.
Entsprechendes Klientel "behilft" sich dann bei uns mit DSH, Dobermännern, Rottweilern oder Bulldoggen, die demonstrativ mit Kettenhalsbändern und oft ohne Leine ausgeführt werden und leider meiner Erfahrung nach zu 80% keine Hunde sind, denen ich nachts begegnen möchte. Beißvorfälle sind hier an der Tagesordnung, aber es passiert leider nichts i.S. von irgendwelchen Auflagen.
Ich bin mir sicher, dass es die Kombination "entsprechende Anlagen des Hundes plus entsprechende Halter" ausmacht.
Mein Vater hätte gerne einen Amstaff, wenn es erlaubt wäre, aber bei ihm bin ich mir sicher, dass es eine Schmusebacke werden könnte, einfach, weil mein Vater nicht zu diesem Klientel gehört.
Ich selbst hätte allerdings Bedenken, es hinzubekommen und bei der Erziehung Fehler zu machen, deswegen würde ich mir immer nur einen Hund holen, der als Anfängerhund verschrien ist. Was nicht heißt, dass es bei denen auch zu Vorfällen kommen kann, aber vermutlich ist die Gefahr geringer.
Witzig, da fällt mir ein, dass ich die allererste gefährliche Hundebegegnung mit meinem Senior damals mit einem Zwergpudel hatte, der echt eine Kampfmaschine war
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Ich denke es liegt halt zu einem großen Teil auch an den Haltern.
Vor drei oder vier Jahren bin ich einem jungen Mann begegnet, der einen Bullterrier-Welpen hatte und auf der Wiese mit einem "bissfesten )
Empfinde ich überhaupt nicht so. Beispiel: Habe erfahrene Trainer:innen im Bekanntenkreis, die wirklich schon viele, auch kerniger Hunde großgezogen haben und gaaanz weit Weg von diversen Klischees sind. Und trotzdem gibt es da Pits und Staffs, die nach Einsetzen der Pubertät ohne große Warnanzeichen Hunde des eigenen Haushalts getötet haben
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Und trotzdem...
Hab ich ja gar nichts anderes behauptet, nur dass solche Probleme halt durch unerfahrene bis unvernünftige Halter halt noch verstärkt werden können und das halt mit zu den Vorurteilen beiträgt.
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Mein erster Hund war eine Staffmix-Hündin aus dem TH, bewusst gewählt tatsächlich, weil die damals stapelweise in den TH saßen und ich dem ganzen Kampfschmuser, das Problem ist immer am anderen Ende der Leine etc. Kram geglaubt habe. Bzw. als Hundeanfänger allgemein total unterschätzt habe, wie viele Dinge halt nicht einfach eine Frage der Erziehung sind, sondern Genetik, die sich schlicht nicht wegerziehen lässt.
Mit 2 Jahren hat sie langsam angefangen, andere Hunde doof zu finden, und das hat sich schnell massiv gesteigert. Es gab einzelne Ausnahmen und auch die Hunde, die sie kennengelernt hat, bevor sie richtig erwachsen war, waren OK, aber größtenteils wäre sie auf jeden Hund mit massiver Beschädigungsabsicht losgegangen. Und bei Ressourcen jeglicher Art kannte sie gar keine Freunde mehr, da musste nur ein anderer Hund zu nah an "ihrem" Mauseloch o. ä. vorbeigehen.
Ich hab in der Zeit sehr viele andere AmStaffs und Mixe kennengelernt und grad dieses von jetzt auf gleich massiv auf andere Hunde losgehen, aus teils nichtigen Anlässen, das war einfach bei den meisten ein Problem. Ein minimales Anspannen, ein leichtes starr werden der Pupillen und eine Sekunde später hing der Hund im Artgenossen (bzw. hätte es gemacht, wenn nicht mit Leine und MK gesichert). Da bleibt keine Zeit, zu reagieren, das ist unvorhersehbar und ein Grund, warum ich mit meinen Hunden bei Begegnung mit solchen Rassen gar kein gutes Gefühl habe. Bzw. nach mehreren blöden Vorfällen mittlerweile einen großen Bogen mache, auch wenn vielleicht doch mal einer dabei wäre, der ein normales Sozialverhalten hat. Und leider ziehen diese Rassen doch recht viele Leute an, die in ihrem Hund nur ein missverstandenes Schaf sehen, aber das Potential völlig verkennen (und ich kann es verstehen, ging mir ja ganz genauso).
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Man sollte halt aufhören zu denken, dass man die Genetik eines Hundes durch ganz viel Liebe und Erziehung ändern kann. Im Endeffekt geht es in der Hundehaltung doch immer darum, mit den Anlagen, die ein Hund mitbringt, leben zu können, bzw. im besten Fall den Hund genau wegen dieser Anlagen ausgewählt zu haben.
Evtl. sind viele Hunde gar nicht schwierig, sondern nur unpassend, unpassend für das Leben, für das sie ausgesucht wurden.
Ich würde am liebsten alle verniedlichenden Rassebezeichnungen verbieten lassen. Ein Hund ist kein süßes, knuffiges Kuscheltier, das immer nur nett und lieb ist. Hunde und ihre Anlagen gehören Ernst genommen.
Der Begriff Kampfhund ist mMn verbrannt, weswegen ich ihn auch nicht verwende, aber prinzipiell fände ich an dem Begriff nichts anrüchiges, wenn hier die Hunde zusammengefasst werden, die eben ursprünglich für Schaukämpfe (Hunde, Bären, Bullen usw.) gezüchtet wurden. Heute verbindet man mit dem Begriff aber eher etwas anderes, weder HSH oder Rottweiler gehören zu den Kampfhunden. Also entweder man benutzt den Begriff richtig oder gar nicht, aber irgendwelche Hunderassen, die manchmal rein willkürlich und von Land zu Land auch ganz verschieden auf irgendwelchen Listen gelandet sind, als Kampfhunde zusammenzufassen, das macht für mich keinen Sinn, denn welche Kategorie soll das bitte sein. -
Ich habe mir mal, weil ich kurz vor der Übernahme eines AmStaffs aus dem Tierschutz war, einiges an Literatur zugelegt. In dem Buch einer renommierten, langjährigen britischen Staffzüchterin stand schon im Vorwort, dass es Regel Nr. 1 sei, keinen erwachsenen Staff (egal, welchen Schlages) mit anderen Hunden zusammenzulassen oder auch nur da leinenlos zu führen ,wo andere Hunde im Revier wären. Die Genetik wäre einfach zu stark, und die Gefahr, dass die Hunde blitzschnell getriggert würden ,wäre zu groß.
Den Hund hab ich dann nicht genommen ,weil ich in letzter Minute über Dritte rausfand, dass der total friedliche Kampfschmuser (der zu Menschen wirklich reizend war), mit dem Erwachsenwerden schon mehrmals unvermittelt kleinere Hunde angegriffen hatte, den letzten so heftig, dass ihm ein Date mit dem Amtstierarzt bevorstand. Davor sollte er möglichst schnell verschwinden - was mir die Vermittler verschwiegen hatten ,obwohl sie wußten, dass ich ihn mit einem sehr lebhaften kleineren Hund vergesellschaftet hätte.
Natürlich habe ich dann schweren Herzens verzichtet (wie gesagt: der Hund war entzückend) und bekam noch eine ganze Zeit Mails mit bitteren Vorwürfen - vor allem dem, dass "Leute wie Sie" diese so durch und durch harmlosen und mißverstandenen Hunde "stigmatisieren" würde.
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Vielen Dank euch allen schon mal! Solche Kritik ist auch verständlicher als so manche Sätze die man von vielen Haltern kriegt (bei der kleinsten Kritik sei man ja einfach gegen die Rasse und auf die tatsächliche Kritik wird nicht eingegangen)
Ich finde es aber spannend festzuhalten, dass wenige von euch selbst ein „Problem“ mit diesen Rassen haben, sondern erst, wenn es um den eigenen Hund geht. Versteht mich nicht falsch das ist absolut verständlich und geht mir auch so. Mein Hund ist auch nicht dabei wenn ich die benannte Freundin besuche.
Ich find diese wirklich sehr sachlichen Meinungen einfach klasse! Aux so etwas hatte ich gehofft
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McChris
Hat den Titel des Themas von „Voruteile "Kampfhund"“ zu „Vorurteile "Kampfhund"“ geändert. -
Die Böllerkoppe, die ich aus den 90 ern kenne, waren alle echt ganz mies mit anderen Hunden. Einiges aber ganz toll mit den menschlichen Familien Mitgliedern. Was davon heute übrig geblieben ist, oder aus vernünftiger Begleithunde Zucht aus England kommt, weiss ich nicht. Ich mach nen Bogen um "solche" Hunde. Aus Sorge,vdass einfach nur die Wesensfestigkeit abhanden gekommen ist. Obwohl ich "echte" bull and Terrier toll finde. Gerade wegen ihrer Art von Null auf Hundert zu gehen bei Erregung. Sonst aber sehr lange sehr geduldig und liebevoll mit ihren Menschen zu sein. (Das gilt eher für die rat Terrier. Also Fellterrier-artige x Bull)
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