"Der Hundeprofi" und "Rütters Team"
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Habe die ganze Folge gesehen. Mein Fazit:
Junger Hund (4,5 Monate) tobt zusammen mit Muttern und Kind 5 und Kind 2 Jahre, durch den ganzen Haushalt.
Keine Regeln, keine Grenzen, alles tobt, ißt und frißt wild durcheinander.
Kein Management, keine Regeln und keine Grenzen, weder für Kinder, noch Hund.
Große Überraschung: Der milchzahnige Hund "beißt", lässt sich seinen Kauknochen nicht aus der Schnauze zerren, klaut den umherlaufenden Kindern deren Essen aus der Hand.
Kleinkind und Hund zusammen im Fahrradanhänger: Hund beißt Kind.
Muttern klagt.
Das ist die Ausgangslage.
In meinen Augen ein stinknormaler Hund, Junghund, der macht, was er will, weil er es kann.
Fertig.
Rütters Einschätzung: "Aggressiver Hund", totaler Schwachsinn!
Der Trainingsansatz: Mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
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Rütters Einschätzung: "Aggressiver Hund", totaler Schwachsinn!
Absolut. Einen aggressiven Hund habe ich die ganze Folge über nicht gesehen!
Ich finde nur prinzipiell die Ansätze nicht verkehrt, Ruhezonen, Deckentraining, Management, Beschäftigung und auch Grenzen aufzeigen (weil er die ja bislang nicht gekannt hat).
Nur eben diesen Grenzen setzen beim ersten Mal mit der Trainerin fand ich heftig, aber ansonsten...
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Was mich am meisten an diesem Trainingsteil stört ist, dass die Trainerin mit dem Hund agiert und nicht die Halterin.
Ich verstehe schon, dass manchmal der Trainer mit dem Hund was zeigen muss, aber mMn sollte das Training zum größten Teil durch den Halter erfolgen - der muss das ganze ja auch im Alltag umsetzen.
Gut fand ich, dass die Trainerin immerhin zugegeben hat, dass sie den Trainereffekt auf ihrer Seite hat - was aber dem Halter nicht viel bringt. Wenn er die Übung nachstellt und der Hund ihn nicht für voll nimmt/daraus ein lustiges Spiel macht, dann nützt es dem Halter halt nichts zu wissen, dass es bei ihm wg. des nicht vorhandenen Trainereffekt nicht klappt, dann muss der Halter wissen, wie er reagieren muss.
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Mich stört am allermeisten, dass diese Sendung so eine Reichweite hat und entsprechend beseelte Welpen- und Junghundehalter das glauben.
Aggressive Welpen und Junghunde werden wie Pilze aus dem Boden schießen, weil "der Rütter hat ja gesagt..."
Den Ansatz der Trainerin, der wohl wegen des schnellen und nachhaltigen "Erfolgeseffekts" gewählt wurde,
wird garantiert von diesen TV-informierten Leuten übernommen.
Arme Hunde!
Gerade ein Rütter sollte wissen, welche Wirkungsbreite seine Sendungen haben und entsprechend viele Leute seine "Weisheiten" unreflektiert nachplappern und das Gesehene stumpf beim eigenen Tier anwenden.
Wenn nun Hans und Franz mit der Reizangel durch die Gegend fuchteln oder ihre Hund befutterbeuteln, bis der Arzt kommt - tja, das richtet keinen extrem großen Schaden an.
Aversive Ansätze zu zeigen, gerade bei so einem harmlosen, netten Tier, ist unverhältnismäßig und ein Rütter muss damit rechnen, dass die entsprechende, gläubige Klientel, erst recht unverhältnismäßig und ungerecht agieren wird.
Folge sind verstörte Hund und sowas beim falschen Kandidaten angewendet, wird schmerzhaft.
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Wenn nun Hans und Franz mit der Reizangel durch die Gegend fuchteln oder ihre Hund befutterbeuteln, bis der Arzt kommt - tja, das richtet keinen extrem großen Schaden an.
Doch. Die Reizangel schädigt die Gelenke. Und wenn der Futterbeutel die einzige Nahrungsquelle für den Hund ist, fällt dieser auch unter Starkzwang.
Ich finde positive Strafe per se nicht schlimm und setze sie auch selber ein. Nur in diesem Fall finde ich sie - von dem, was man im TV gesehen hat - übertrieben.
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Ja, man kann mit allen Mitteln Schaden anrichten und auch Fütterung ausschließlich als Druckmittel ist Starkzwang - sicherlich.
Den meisten Hundehaltern ist das in der Praxis hoffentlich eh zu anstrengend, so dass eher wenig so übertrieben wird
Diese Übertreibung - bei der Hundeeinschätzung "aggressiv" und dann aversiv gearbeitet - darin sehe ich das massive Problem.
Gerade diese Kombination ist in diesem Sendungsformat "Rütter" tatsächlich hochproblematisch.
Denn die Nachahmung dieser Vorgehensweise, bei Hunden, die einfach schlicht unerzogen und schlecht gemanagt werden, ist unfair und mies und wenn das dann nachgeahmt wird, obendrein mit falschen Timing, etc...
Da ist der Schaden ungleich größer, als bei den anderen Geschichten.
Edit: Rütter sollte bei seinem Entertainment bleiben und den Rest an den Nagel hängen.
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Reizangel halte ich bei vielen Hunden für problematisch.
Als Mittel zur Auslastung völlig ungeeignet.
Als Hilfsmittel für Impulskontrollübungen,maximal.
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Eher OT
Das hat man auch gerne mal, wenn erwachsene Hunde nach dem Drohen "durchziehen" und Hunde solchen Typs das nicht kennen. Die kreischen dann auch.
[Externes Medium: https://youtube.com/shorts/47Nog9IlWGk?si=IYBWWAn9Vp8kxxS4]Das drohen im Vorfeld hab ich leider nicht drauf. Sie hat es davor recht lang gezeigt und das wollte ich eigentlich filmen. Aber als ich dann gefilmt hab, gabs eine auf die Nuss.
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Eher OT
Das hat man auch gerne mal, wenn erwachsene Hunde nach dem Drohen "durchziehen" und Hunde solchen Typs das nicht kennen. Die kreischen dann auch.
[Externes Medium: https://youtube.com/shorts/47Nog9IlWGk?si=IYBWWAn9Vp8kxxS4]Das drohen im Vorfeld hab ich leider nicht drauf. Sie hat es davor recht lang gezeigt und das wollte ich eigentlich filmen. Aber als ich dann gefilmt hab, gabs eine auf die Nuss.
Das ist ja nix. Ich habe in der Hundeschule immer mal wieder Welpen, die überhaupt keine Maßregelung kennen und bei meinen Hunden das erste Mal drauf stoßen. Schreiend und winselnd davon rennen und sich in den Büschen verkriechen und erst Mal schwer geschunden drin sitzen bleiben ist da so ein Klassiker. Ich finde das auch nicht schön. Mir tun diese Welpen leid, dass sie bis dahin davor "bewahrt" wurden und es nicht lernen durften. Aber meine Hunde machen es sauber und setzen es durch. Nach wenigen Stunden reagieren diese Kandidaten dann auf Drohsignale meist sehr prompt mit Distanzvergrößerung und Rückzug. Aber es wäre natürlich trotzdem besser sie würden es direkt von Anfang an lernen ...
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wenn erwachsene Hunde nach dem Drohen "durchziehen"
Entscheidendes Stichwort: nach dem Drohen.
dass der arme Kerl überhaupt keine Idee davon hat, dass man Individualbereiche wahren soll
Und das ist der zweite Punkt, der mir beim Rüttertraining schon lange immer wieder übel aufstößt: Es wird gestraft, ohne dass der Hund auch nur den Ansatz einer Idee hat, worum es gehen könnte, geschweige denn, dass er eine Alternativhandlung in seinem Repertoire hätte. Gut, ich strafe generell nicht so gern, und wenn, dann bin ich überwiegend im Bereich negative Strafe unterwegs - lieber Hund, so wird das nix, denk dir mal was besseres aus! Aber einen Hund ohne jede Vorwarnung, ohne jede Vorstellung von seinem "Vergehen", und ohne jegliche Alternative zu strafen, empfinde ich in hohem Maße unfair und auch vertrauensschädigend. Und gerade bei einem halbwegs normalen Welpen/Junghund muss das in aller Regel doch echt nicht sein.
Was dann wahrscheinlich der Grund ist, weshalb er zu gerne alle möglichen Hunde als hoch dramatisch darstellt. (Oder vielleicht doch eher, um seine eigene Kompetenz hochzuspielen? Mit was für heftigen Hunden er bzw. "seine" Trainer doch klarkommen?)
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