"Der Hundeprofi" und "Rütters Team"

  • Jao, also wenn ich da jetzt zurück auf meine Rasse geh, gibt's da eigentlich drei Möglichkeiten auf die man stoßen könnte :


    1. Die, die meinen man müsse einfach streng sein und dem Hund nur deutlich genug die Grenzen zeigen.


    2. Diejenigen, die nicht weiter kommen weil sie die Rasse als soooo stuuuuur empfinden.


    3. Diejenigen die die Rasse wirklich verstehen und konsequent, aber für den Hund verständlich trainieren.


    Wobei eigentlich das Maß aller Dinge mMn immer Nr 3 sein sollte, vollkommen Rasse unabhängig ( gut, inwiefern man eine Rasse wirklich verstehen muss hängt half auch bisschen davon ab wie relevant das ist - bei nem Malteser egaler sein als bei nem Mali, als spontanes Beispiel).


    Ich sehe es allerdings eher so dass es weniger Rasse-, als eher Hundetyp- spezifisch ist.


    Hab ich ne gängige Begleithundrasse oder nen Spezialist? Ist es eine Rasse mit Wach-/Schutztrieb? Oder was Jagiges? Ein Hütitüti?

    Ist der eher sensibel? Eigensinniger?


    Also, ich würde zumindest vermuten dass jemand der bspw Kangals kann auch entsprechend Kenntnisse über andere HSH hat.

    Oder jemand der Weimaraner Erfahrung hat, eher mit nem DD kann.

    Jemand mit Mali Erfahrung auch mit LZ DSH und Herdern.


    Wenn ich Probleme mit Schutztrieb hab, geh ich bspw nicht zu jemandem der sich eher auf Border Collies oder Labis eingeschossen hat.

    Wenn ich nen Jagdhund hab, eher weniger zu jemandem der HSH-affin ist.


    Oder so ähnlich, dass man meinen Gedankengang quasi versteht.

  • Ich finde es schon sinnvoll wenn der Trainer wirklich eine Idee hat wofür die Rasse ursprünglich gezüchtet wurde und ob das "Problemverhalten" sogar eines ist, dass dafür gebraucht und gefördert wurde. Das ist der Punkt den ich bei MR echt vermisse. Alles was sich vom Retriever-Bild unterscheidet ist für ihn ein Problem das verblendete Züchter geschaffen haben. ( Das extrem verfressene vom Labrador ist dagegen nie ein echtes Problem... Auch in dieser Folge nicht...) Da hätte er echt noch etwas an Fortbildungsbedarf...

    Aber rassemäßig spezialisierten Trainern fehlt manchmal auch der Blick fürs Individuum...

    Den Besitzern übrigens auch. So hat es leider ziemlich langes gedauert bis ich begriffen habe, dass mein 2. Schnauzer leider Recht wenig von der "harten" schnauzerart mitbekommen hatte. Der war ein veritablen Sensibelchen. Da habe ich (und der Trainer) viel falsch gemacht...

  • Ich glaube nicht, dass man als Trainer zwingend Rassespezialist sein muss.

    Letztlich sind’s alles Hunde, alle lernen ja doch irgendwie nach den selben Gesetzen.

    Das heißt natürlich nicht, dass man jeden Hund gleich arbeiten muss / kann / darf. Es ist ja doch sehr individuell, was jeder einzelne Hund als Belohnung empfindet, welche Art von Grenzen setzen gut machbar ist usw.

    Auch sollte man natürlich den Hintergrund und die Aufgaben der Rassen kennen, da sich dadurch ja häufig Problemverhalten ableitet.

    Ich spreche jetzt weniger von meinen Erfahrungen, da diese erst seit kurzem so gesammelt werden. Aber auch meine Trainerkollegen bestätigen das. Gefühlt haben 90% der Hundehalter die selben Probleme: Rückruf, Leinenführigkeit, Hundebegegnungen … manche noch das jagen und manche das allein bleiben. Dabei kann man nicht wirklich sagen, dass es sich hier um Probleme von Rassespezialisten handelt.

  • Gibt es irgendwo das komplette Video vom Setter? (falls ich einen Link übersehen habe, sorry)


    Ich habe einen English Setter aus dem Tierschutz, draußen ist der auch wuselig, aber bei weitem nicht so, wie in dem kurzen Videoschnipsel, den ich gesehen habe. (deswegen interessiert mich auch das ganze Video). Meiner hält zu Hause wunderbar Ruhe und ist ein total entspannter Hund. Er geht regelmäßig mit mir ins Büro und ist da auch total entspannt und schläft fast den ganzen Tag auf seinem Kissen. Meine Kollegen behaupten schon, ich würde ihm Schlaftabletten während der Arbeitszeit geben :D Draußen ist er halt viel am Schnüffeln, Nase immer unten wie ein Staubsauger.


    Die Hündin eines Freundes, auch English Setter ist da schon wesentlich verrückter, die ist draußen auch immer auf 200%. Hat keine Zeit für nix , muss alles abchecken, alles sondieren, beobachten. Aber sie ist schon ansprechbar, das braucht aber viel Training.


    Unser erster Hund war ein Irish Setter (da war ich 10), der war auch nicht so verrückt wie der English Setter in dem Video. Ja, energiegeladen und immer am Schnüfeln klar. Aber völlig durchgeknallt war auch der nicht. Und zu Hause war der auch ein absolut ruhiger unauffälliger Vertreter, unheimlich sensibel und anhänglich. Durch ihn hab ich auch mein Herz an die Setter verloren :smiling_face_with_hearts:

  • Gefühlt haben 90% der Hundehalter die selben Probleme: Rückruf, Leinenführigkeit, Hundebegegnungen … manche noch das jagen und manche das allein bleiben. Dabei kann man nicht wirklich sagen, dass es sich hier um Probleme von Rassespezialisten handelt.

    Gefühlt haben sehr viele Menschen Eigenverantwortung verloren, Kreativität ins Nirwana geschickt, leiden unter der Reizüberflutung aus TV/social media/Werbe - Bereich, die sie nicht für sich selbst einordnen/sortieren können ... wie sollen sie also entspannt ihrem Hund etwas vermitteln können, z.B. simple BASICS :( :


    Teils habe ich auch den Eindruck, dass ihnen zu viele Angebote viel zu früh unterbreitet werden!

    Keine Zeitfenster mehr für lernen, für verfestigen der Basics vorhanden ist.


    Hundesportlern wird oder wurde ja schon immer gerne vorgeworfen: ihr nutzt eure Hunde als Sportgeräte, die müssen ja zwei bis drei Mal die Woche auf den Platz, wollen das eure Hunde überhaupt usw.


    Ja man hat ein Ziel, verfolgt einen Plan und das strukturiert und zwar bestenfalls für Hund und Mensch.


    Und genau das vermisse ich bei vielen Hundebesitzern.

    Ihren Schützlingen wird eine komplette Überflutung dargeboten, oft schon bei (oder gar vor) Einzug des vierbeinigen Lieblings. Wäre ich Hund ich würde zu Schädigungen neigen ...

    Nichts schlimmeres für einen Hund als einen langweiligen, ideenlosen Besitzer der nur nach Anweisungen Dritter zu funktionieren scheint.


    Nicht falsch verstehen, ich finde es mega, dass es unterstützende Hundevereine/Trainer gibt, das stelle ich null in Frage, aber dass teilweise so viele Menschen mit einem normalen (BASICS) Hundehalteralltag nicht mehr alleine klar kommen, bringt mich immer mehr ins grübeln ehrlich geschrieben :ka:


    Wobei mein Statement am Ziel vorbei schießt, denn es geht um die Shows von Rütter und deshalb ist diese Info hier natürlich absolut richtig:

    Über die Casting Agenturen werden natürlich auch Leute gesucht, die hohe Einschaltquoten versprechen. Da passen Personen, die tatsächlich ernsthaft mit dem Hund trainieren und gute Fortschritte machen, nicht in das Konzept. Ich bin in so einem Verteiler und es ist gruselig, wie die Leute geködert werden.


    ---


    Wonder2009 ich meine nicht dich, bzw. deine Tatigkeit damit, dich habe ich lediglich der Einfachheit wegen zitiert, sehs mir bitte nach, ja?

    Janz im Gegenteil, wie gerne würde ich mit eurem Trupp z.B. mal eine Outdoor-Tour machen :D das waren so tolle Eindrücke auf Insta :bindafür:

  • Ich glaube nicht, dass man als Trainer zwingend Rassespezialist sein muss.

    Letztlich sind’s alles Hunde, alle lernen ja doch irgendwie nach den selben Gesetzen.

    Nicht "Rassespezialist" aber ein Grundwissen über unterschiedliche Hundetypen sollte vorhanden sein. Es gibt da ja halt für die Grundprobleme, die du aufzählst, Grenzen und Besonderheiten, die rassespezifisch sind. So spinnen sich Hütehunde, gerade aus Arbeitslinien, halt superschnell ewige Verhaltensketten, die mit minimaler Belohungsvalenz (reicht teils schon anschauen) aufrecht erhalten werden, während man bei anderen Hundetypen stumpf belohnen und abbrechen kann (in der Tendenz, natürlich gibts Ausreißer).


    Zitat

    Auch sollte man natürlich den Hintergrund und die Aufgaben der Rassen kennen, da sich dadurch ja häufig Problemverhalten ableitet.


    Genau das eben...

  • natürlich wieder die Empfehlung: "Mache Dich interessanter als das Wild".

    :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot:

    Oh man, nun hab ich echt laut losgelacht!

    Spätestens an DER Stelle weiß man, daß man verkehrt ist, und legt den Rückwärtsgang ein, wenn einem ein Trainer das erzählt.....


    Ich mein, generell ist es schon toll, wenn der Hund weiß, bei mir ist megageil, hier gibts immer Spaß. Logisch. So fürn Rückruf im Alltag erleichtert es einem schon das Leben, wenn Hundi weiß, daß sich Herkommen voll lohnt. Aber damit gegen den Jagdtrieb anstinken? Die möcht ich sehn, wie sie sich interessanter als Wild macht.... Is bestimmt lustig anzusehen......


    Danke für diesen Lacher des Tages...... :rolling_on_the_floor_laughing:



    hat sie und weiß doch genau, wo auf der Wiese ich stehe

    Und das Schlimmste ist; sie merken auch genau die Zehntelsekunde, in der man nicht im Kopf bei ihnen ist, und hauen genau dann ab. So viel Aufmerksamkeit 24/7 krieg ich von nem Nichtjagdhund net..... NOCH mehr Aufmerksamkeit geht ja gar net.... Prio 1 in dem Moment - ne, jederzeit!- ist der Halter. Weil nur wenn der wegschaut, kommt man zum Wild. Also ist der Halter mega wichtig. :flexed_biceps:

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