"Der Hundeprofi" und "Rütters Team"
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Das finde ich ein tolles Bsp., denn es können verschiedene Dinge passieren. Mir fallen ad hoc drei ein:
1. Nala ist tatsächlich nachhaltig beeindruckt und wird das Verhalten erstmal oder sogar nie wieder zeigen.
2. Nala versucht es wieder, am gleichen Ort oder an anderer Stelle, vllt ändert sie ihre Strategie oder sie versucht es einfach stumpf auf die gleiche Weise.3. Nala stellt generell infrage, ob Kaya ihr etwas zu sagen hat.
Klar, da kommt es generell auf die Konstellation der beiden an.
1. Ich halte Nala für eine recht ruhige, ziemlich "weiche" Hündin mit ausgeglichenem Temperament. Die hat's halt heute mal probiert und die Reaktion kam schnell und nachdrücklich. Ich denke nicht, dass das noch Mal ein Thema wird.
2. Sie ist verfressen, dass sie es mit einer weniger konfrontativen Strategie versucht, Kaya ein Kauteil quasi abzugaunern, könnte ich mir vorstellen.
3. Kann natürlich im Zuge des Erwachsenwerdens kommen, denke ich aber eher nicht. Viele Hunde respektieren ja, dass der andere etwas hat und das auch beansprucht. Die wenigsten kloppen sich da doch auf Teufel komm raus drum, wenn sie sich grundsätzlich grün sind.
Ich fand, dass Kaya das gut und angemessen geregelt hat. Sollte so eine Situation kippen, muss man als Halter natürlich eingreifen.
Ist aber jetzt ein bisschen Off-Topic.
Ist gar nicht OT, denn es ging mir nicht um die Konstellation zwischen den Hunden, sondern um die Antwort auf die Frage, von welchen Bedingungen es abhängt, ob ein "sozialer Abbruch" erfolgreich ist bzw. auch in der Folge erfolgreich bleibt.
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Abbruch wie er hier manchmal recht "geheimnisvoll" beschrieben wird und schnell Gewalt vermutet wird, weil die Beschreibung schwer fällt, hat viel mit Präsenz und Führung zu tun. Das macht es so schwer zu beschreiben.
Es ist in erster Linie eine mentale Frage, das Bewusstsein für die eigene Präsenz und Sicherheit in die eigene Führungsrolle.
Wenn ich mir sicher bin, dass ich in meinem Haus der Chef bin ohne jeden Hauch von Zweifel oder Diskussionsspielraum, wirke ich schon ganz anders.
Was aber oft zu sehen ist, ist mehr oder weniger ein Ringen um diese Führungsrolle, permanent auf unangenehme Weise diesen Anspruch allen unter die Nase reiben, grob werden und durch dieses Verhalten zu signalisieren eben nicht sicher zu sein, stets das Gefühl zu haben kämpfen zu müssen und jedem zu sagen "ich bin der Boss"... und sich dann zu wundern wenn es nicht klappt und gröber zu werden, lauter zu werden und sich von jedem Pups angegriffen zu fühlen.
Ich hatte damals mit beiden Rüden ja eine ähnliche Situation wie hier, nur waren die älter, und die haben sich benommen. Was mich gestört hat und warum ich einen abgegeben habe war, dass ich das zwar kontrollieren konnte aber die Spannung zwischen den beiden nicht besser wurde. Sie haben sich zusammen gerissen, weil ich es wollte, da gab es keine Unklarheiten, aber sie haben nicht entspannt zusammen gelebt.
Das ist der andere Aspekt.
Für mich war klar, das muss nicht sein, ob ich es nun handeln kann oder nicht, es wird keinem der Hunde gerecht, das geht für alle besser.
Da muss man im Zweifelsfall auch mal sich selbst ganz nüchtern abbrechen, bevor die Hunde den Preis für das eigene Ego bezahlen müssen.
Ich finde, das Mentale, die innere Einstellung oder die eigene Haltung (oder wie man es sonst nennen will) ist ein ganz wichtiger Aspekt.
Wenn ich nicht dahinterstehe, ich nicht ganz klar sein kann und mein Handeln für gerechtfertigt halte, dann sollte ich es lassen.
Die wichtige Frage ist ja, wie merkt man, dass man sich in einer unguten Spirale befindet, dass es in einen Machtkampf mit dem eigenen Hund ausartet?
Für mich persönlich geht es nicht darum, den Hund zu unterwerfen, wenn ich Verhalten abbreche. Mir geht es darum, eine Handlung zu beenden, die gefährlich oder störend ist. Danach bin ich ganz schnell wieder im "alles ist gut"- Modus. Das fühlt man irgendwie, ob es passt. Ich fühle einfach, ob die Schwingungen zwischen Kaya und mir stimmen. Das hört sich total esoterisch an, was ich überhaupt nicht bin, aber ich kann es nicht anders beschreiben.
Ich hatte als Junghund mit ihr auch mal eine Phase, wo es nicht so gepasst hat. Da haben wir uns ein Stück weit aneinander abgearbeitet und es fehlte an diesem Gefühl, dass man gern beieinander ist.
Man merkt irgendwie schon, ob die Beziehung auch für den Hund passt, ob eine Harmonie da ist.
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Indem man sich selbst ehrlich reflektiert, nicht an irgendwelche naturgegebene Autorität glaubt (das schreiben sich viele gerne selbst zu und es wird auch von Außen teils an Menschen hingetragen bzw ihnen zugeschrieben "dominant" zu sein, obwohl sie in Wahrheit einfach unmöglich sind, keinen Widerspruch und keine Reflektion aushalten und dann schlicht grob und unfair werden - da hängt auch wieder dieses altgeprägte Bild von "Dominanz" drin, das Gegenüber fühlt sich hilflos, derjenige der vermeintlich so "dominant" ist bezieht diese Dominanz ausschließlich aus der Hilflosigkeit und Überforderung des Gegenübers mit seiner unmöglichen Art und Weise, mit Führung hat das aber nichts zu tun, es ist ein recht billiges Schauspiel...) sondern sich ehrlich entwickelt.
Wenn Du sicher bist in Deiner Sache, wenn Du auch entspannt Fünfe gerade sein lassen kannst, wenn Du auch Verantwortung übernimmst für das was schief geht (nicht, wenn es gut läuft ist alles Deine tolle Arbeit, wenn es nicht läuft ist der Hund kacke, der Züchter doof...), all sowas.
Der Chef sein ist nur selten cool, wenn man es ehrlich ist. Bisschen wie Tierberufe, am Ende schippt man meistens Sch****, fährt mitten in der Nacht am Wochenende zu Klinik/Stall, weil Notfall etc.pp. Nichts für Leute die immer glänzen wollen.
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Tucker , da sagst was richtig Gutes, möchte ich absolut unterschreiben.
Und mehrfach liken!
Eins möchte ich noch hinzufügen!
Trainieren und erziehen bedeutet auch Disziplin und Fleiß.
Ich habe schon viele Leute gesehen mit ersten sehr „Schwierigem“ Hund, die derart nett mit dem Hund umgingen und unfassbar fleißig und ausdauernd an der Erzihung dran waren und wo es dann echt ein super Ergebnis war.
Wenn man natürlich, wie auch häufig, halbherzig 20 verschiedene „Methoden“ in 10 Wochen ausprobiert und das Spielzeug Hund immer noch nicht läuft wie ein Neuwagen, dann wird’s auch mit Rütter nix.
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Und die Methode muss nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen passen!
Sonst kann der nicht authentisch und echt sein. Und das ist für mich am wichtigsten.
Bei mir haben Korrekturen und auch Lob immer dann am besten gewirkt wenn sie echt waren.
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Indem man sich selbst ehrlich reflektiert, nicht an irgendwelche naturgegebene Autorität glaubt (das schreiben sich viele gerne selbst zu und es wird auch von Außen teils an Menschen hingetragen bzw ihnen zugeschrieben "dominant" zu sein, obwohl sie in Wahrheit einfach unmöglich sind, keinen Widerspruch und keine Reflektion aushalten und dann schlicht grob und unfair werden - da hängt auch wieder dieses altgeprägte Bild von "Dominanz" drin, das Gegenüber fühlt sich hilflos, derjenige der vermeintlich so "dominant" ist bezieht diese Dominanz ausschließlich aus der Hilflosigkeit und Überforderung des Gegenübers mit seiner unmöglichen Art und Weise, mit Führung hat das aber nichts zu tun, es ist ein recht billiges Schauspiel...) sondern sich ehrlich entwickelt.
Wenn Du sicher bist in Deiner Sache, wenn Du auch entspannt Fünfe gerade sein lassen kannst, wenn Du auch Verantwortung übernimmst für das was schief geht (nicht, wenn es gut läuft ist alles Deine tolle Arbeit, wenn es nicht läuft ist der Hund kacke, der Züchter doof...), all sowas.
Der Chef sein ist nur selten cool, wenn man es ehrlich ist. Bisschen wie Tierberufe, am Ende schippt man meistens Sch****, fährt mitten in der Nacht am Wochenende zu Klinik/Stall, weil Notfall etc.pp. Nichts für Leute die immer glänzen wollen.
Oh, das gefällt mir gut.
Oft, wenn es bei einem selber nicht läuft, fragt man sich ja gerne mal "Andere geben sich nicht halb so viel Mühe, wieso klappt es bei denen?"
Eben WEIL sie die Dinge nicht zerdenken und authentisch auftreten. Sich selbst, seine Schwächen, seine Stärken und auch den Hund kennen(lernen), die eigenen Denkweisen und Methoden ruhig mal in einer ruhigen Minuten hinterfragen und nicht mittendrin, nicht überlegen, was wann "sitzen" sollte... und dadurch auch zufriedener mit dem Hund und der allgemeinen Situation sind. Das überträgt sich auch auf den Hund.
Ich versuche mittlerweile, beim Hund weniger "mentale Schnellschüsse" zu machen, weil "eigentlich müsste das doch mittlerweile klappen!!" und "andere können das auch!" und "wie sieht das denn sonst aus?!"
Wir sind halt wir, für uns als Team muss es passen, und es ist ein Prozess. Heutzutage wird einem ja oft aberzogen, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen. Dann tendiert man auch u. U. dazu, das für den Hund zu übernehmen.
Und deshalb habe ich mittlerweile auch kein festes "Abbruchsignal" mehr - weil wenn es der Hund ignoriert, dann ist es "kaputt" und dann kann man nochmal "ganz von vorne anfangen damit!!" und was wir nicht alles gehört haben damals. Das war ziemlich belastend und funktioniert für mich nicht. (Der Hund lässt sich heute trotzdem problemlos abbrechen.)
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Und manche Leute haben einfach auch unkomplizierte Hunde und deshalb halten sie sich für den grössten Hundeguru....
Leute bei dem der Universalwunderabbruch nicht klappt die sind einfach nicht authentisch genug mit ihrem Hund?
Also ich finde das schon etwas lächerlich wie hier teilweise argumentiert wird.
Ich glaub ja eher das es auf das Problem einhergehend die Motivation vom Hund und der allgemeine Trainingszustand (der je nach Hund und Erregungslage in der Situation vielleicht auch länger braucht um erarbeitet zu werden) ankommt.
Und selbst dann hängt es von es von der bisherigen Lernerfahrung des jeweiligen Hundes ab.
Nen erwachsenen Hund aus dem TS, der vielleicht schon Erfahrungen gemacht hat und Strategien entwickelt hat, ist halt was anderes als ein Züchterwelpe der von klein auf bei seiner Bezugsperson lebt.
Nicht das es nicht auch TS Hunde gibt, die man durchaus beeindrucken kann, ist halt vielleicht etwas wo man nen längerem Atem braucht und es mit nem reinen "Anschiss fürs Leben" nicht getan ist sondern viel mehr die Arbeit drum herum zu bewerten ist, als am "Ende" das lass das.
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Leute bei dem der Universalwunderabbruch nicht klappt die sind einfach nicht authentisch genug mit ihrem Hund?
Also ich finde das schon etwas lächerlich wie hier teilweise argumentiert wird.
Hm, meinst du mich?
Ich sehe das nämlich nicht so. Das würde unser Leben mit dem Pudel nämlich sehr viel einfacher machen Er kennt einen Abbruch, ja, aber die Universalwundervariante haben wir leider nicht entdecken können. Aber das ist okay.
EDIT: Und eine große Krux ist halt auch einfach: Meistens sieht man nur die "braven" Hunde rumlaufen, das vermittelt auch den falschen Eindruck, bei "allen anderen" wäre alles easy. Die "Gremlins" (unseren Pudel auch!) trifft man nachts
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Wer hat überhaupt einen "universellen Wunderabbruch" erwähnt?
Es ist doch seit Seiten klar, dass es das nicht gibt und immer von Hund und Situation abhängig ist.
Aber es geht immer darum wie gut der Hundehalter seinen Hund lesen kann, wie er mit Special Effects umgeht, wie er sich selbst einschätzen kann, wie gut er erkennt wann er die Strategie wechseln muss... das macht für mich alles Führungsqualität aus.
Und das ist eben eine stete Entwicklung, keine feststehende Eigenschaft für immer bei allen und in jeder Situation.
Authentizität hingegen würde ich mit Vorsicht genießen. Auch Frust und Verzweiflung sind sehr authentisch, das bildet man sich ja nicht ein. Und trotzdem ist es weder fair noch angemessen den ganz authentischen Frust über das Nichtfunktionieren einer Sache per Strafe an den Hund weiter zu geben, passiert aber oft.
Da sind wir wieder bei der Arbeit an sich selbst.
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Wir sind zwar keine Hunde, ganz klar, aber ich finde man kann es einfach so super bei Hunden sehen.
Oft (nicht immer) ist es ja so das grade bei Welpen und sehr jungen Hunden das Fehlverhalten von erwachsenen Familienmitgliedern mit recht viel Getöse geahndet wird. Das ist häufig richtig laut und sieht manchmal auch heftig aus.
Je mehr die Kleinen aber lernen und es auch schaffen mehr aufs Gegenüber zu achten, desto leiser wird das auch. Knurren, Lefze ziehen, etc etc.
Die müssen ja erstmal lernen das ein Knurren heißt "Gleich gibts Ärger", und das ein LEfzenheben halt heißt "Gleich knurr ich und dann gibts Ärger", und so weiter. Die kommen mit dem Wissen ja nicht auf die Welt.
So mach ich das halt auch, Fehlverhalten wird deutlich körpersprachlich und laut geahndet, danach wird das sehr schnell (je nach Hund) auf immer leisere Töne runtergeregelt. Der leiseste "Ton" ist am Ende halt das Heben einer Augenbraue.
Hat bisher noch jeder Welpe quasi sofort verstanden und konnte das eben dann auch lernen also wie sein Mensch da kommuniziert.
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