Zweithund aus einem Shelter aus Rumänien - eure Einschätzungen

  • Wenn es um rumänische HSH allgemein geht und eine seriöse Vermittlung würde ich mal Ira Vaculik empfehlen, die arbeitet als Pflegestelle mit einem Verein zusammen, nimmt immer wieder einzelne Hunde auf (allerdings Akbash) und hat womöglich geeignete Kontakte.

  • Also ich persönlich sehe halt bei den Jagdhunden aus Italien und Spanien ein viel kleineres Risiko.


    Ja, die sind manchmal auch „gestört“, leben aber ganz anders mit dem Menschen zusammen und die wenigsten zeigen Aggressionsverhalten und co.

    Da gibt es ja viele Orgas, die mit den Jägern vor Ort „arbeiten“ damit die Hunde eben nicht erhängt werden o.ä.


    Jagdhunde sind meiner Meinung nach anpassungsfähiger was das Leben in dicht besiedeltem Gebiet angeht als es ein HSH ist.

    Natürlich gibt es auch da Ausnahmen aber wenn man allein die letzten Monate mal schaut was hier im Forum für Fälle aufgetaucht sind… das waren eher selten die Jagdhunde aus dem südlichen Raum… :sweet:

    Genau so meinte ich das auch!


    ich habe eigentlich gemeint, dass ich vielleicht eine Orga finde, die ich auf Pinta aufmerksam machen kann. Wird vermutlich sehr schwer bis unmöglich werden, würde auch finanziell unterstützen, so wie ich auch bei prodog schon eine Rettungspatenschaft übernommen habe.

    So habe ich dieses Problem auch immer gelöst bzw. zu lösen versucht! Manchmal ist es mir auch gelungen! :bindafür:

  • Lysaya welcher Thread war denn das mit HSH? Würde ich mir gerne durchlesen. Danke

    Gast106801


    Musste jetzt etwas suchen. Hier ist eine der Stellen, die ich meinte. Der Thread ist sehr lang, zeigt aber ziemlich gut, wie das ablaufen "kann", wenn die Orga sich weigert, die Verantwortung zu übernehmen.

  • Falls dir die Hündin gar nicht aus dem Kopf geht - wie wäre es denn, wenn ihr selbst nach Rumänien ins Tierheim fahren, ein paar Tage dort verbringen und sie kennenlernen würdet? Dazu könntet ihr ja auch euren Ersthund mitnehmen.


    Ich habe das bei meinem Schäferhund-Mix aus Spanien so gemacht und fand das ganz gut. Vor Überraschungen hat es mich zwar auch nicht bewahrt (mein Hund reagierte angstaggressiv auf jemanden im eigenen Haushalt, was im Tierheim nicht erkennbar war). Aber so ein gewisses Gefühl für den Grundcharakter des Hundes (z. B. neuem gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen oder sehr ängstlich) kriegt man durch Besuche vor Ort und Spaziergänge ja schon.


    Natürlich ist eine Übernahme auch dann immer noch ein ziemliches Risiko, aber kein ganz so grosses mehr wie beim klassischen Direktimport, den man nur von Bildern kennt.

  • Fusselnase


    Ich finde die Hündin von den Videos und Bildern her auch sehr angenehm. Die Frage hier ist nicht, ob der Hund definitiv kompliziert und schwierig ist, sondern in welchem Grad die TE darauf angewiesen ist, dass er es nicht ist. Und dieser Grad st hoch. Und dann wird es heiß ohne die Sicherheit, dass der Verein den Hund auch zurücknimmt, wenn alle Stricke reißen.


    Das kann unbestritten auch gut gehen. Aber es handelt sich um ein Lebewesen. Und da würde ich nie mit der Haltung darangehen „Es wird schon gutgehen“, sondern genau hinschauen.


    Wir haben unsere bulgarische Hündin übernommen - im Wissen um den Deprivationsschaden, der war keine Überrraschung (und die sah ganz, ganz anders aus als Pinta, Deprivation würde ich bei der nicht erwarten) - weil wir alle der Fragen, die ich gestern gestellt habe, bejahen konnten.


    Außer der Einstellung darauf, dass es bestimmte Sachen gibt, auf die wir Lilly zuliebe verzichten werden und dass sie nie ein Hund für fremde Menschen sein wird, ist davon nichts eingetreten. Aber ohne diese Optionen hätte ich Lilly nicht genommen, mir wäre die Gefahr zu groß gewesen, dass sie schlussendlich leidet.

  • Also ich persönlich sehe halt bei den Jagdhunden aus Italien und Spanien ein viel kleineres Risiko.


    Ja, die sind manchmal auch „gestört“, leben aber ganz anders mit dem Menschen zusammen und die wenigsten zeigen Aggressionsverhalten und co.

    Da gibt es ja viele Orgas, die mit den Jägern vor Ort „arbeiten“ damit die Hunde eben nicht erhängt werden o.ä.

    Jap, das ist auch meine Erfahrung. Es gibt da je nach Ursprungsland auch rasseübergreifend gewisse Tendenzen. So erleb ich z. B. die Italiener und Spanier als grundlegend netter/freundlicher gegenüber Menschen als die "Ostblockhunde". Gibt ja auch einen Thread dazu, in dem die Tendenzen nach "Nationalität" diskutiert werden.

    Aber auch da gibt's Ausnahmen, nicht falsch verstehen ...


    Mashas Verein vermittelt ja primär die ganzen Jagdhund(mixe), die da ausrangiert werden und da geht die Tendenz doch deutlich in Richtung

    - schüchtern bis ängstlich

    - von "zurückhaltend gegenüber Menschen" bis "würde am liebsten auf seinem Menschen leben" und "alle Menschen sind toll"

    - "liebt andere Hunde" bis "andere Hunde sind ok, braucht man aber nicht wirklich"

    - macht jeden Blödsinn mit (inkl. Bootsfahrten und Cafébesuche usw.)


    Viele Jagdhundmixe der aktiven Nutzer in der Vereins-WhatsApp-Gruppe sieht man regelmäßig bei Begleithundaktivitäten (ich nenns einfach mal so). Und das fast durchweg ziemlich entspannt. Eine Hündin aus dem Chat ist z. B. ganz oft dabei zu sehen, wie sie auf dem Boot ihrer Menschen in der Sonne Mittagsschlaf hält ... oder auf der Familienfeier seelenruhig auf dem Sofa neben Oma Annegret pennt.


    Der Verein hat aber eben auch HSH bzw. deren Mixe in der Vermittlung. Zwar hauptsächlich die "netten" Exemplare (v. A. viele Maremmani oder Pyrenäenberghunde), die dann eben auch gut in Deutschland zurechtkommen, aber eben doch einen anderen "Ansatz" vom Menschen erfordern. Darauf wird aber auch explizit hingewiesen; auch darauf, dass diese Hunde bevorzugt in ländliche Gegenden mit Garten oder Hof vermittelt werden usw.


    Und Masha merkt man auch an, dass sie ganz anders mit Menschen zusammengelebt hat als z. B. Dino (mein Rumäne), bei dem ja nun gar nichts bekannt ist. Masha ist, obwohl großer Schäferhund- und ggf. HSH-Mix, einfach lieb gegenüber Menschen. Klar, die wacht und bellt, wenn jemand am Zaun oder Haus vorbeigeht - aber ihr fehlt da irgendwie diese "ernste" Vehemenz, die Dino ja durchaus an den Tag legt...


    Ich glaub, allgemein kann man schon sagen, dass Hunde aus Südeuropa weniger "Problempotential" mitbringen als z. B. die Osteuropäer. Der Anteil an ängstlichen Hunden dürfte da gleich hoch sein, aber ich hab das Gefühl, dass die Osteuropäer deutlich öfter Vorwärtstendenz zeigen als z. B. die Südeuropäer (die dann halt öfter den Rückwärtsgang einlegen).



    Mit dem Wissen geh ich inzwischen auch anders an das Thema Auslands-Tierschutz ran... Ich mag meinen Problembären in Form von Dino, ich mag die Herausforderungen, die er eben mit sich bringt und ich liebe seine Art mir gegenüber. Aber ich weiß nicht, ob ich mich wissentlich wieder auf so einen Hund einlassen wollen würde. Ich glaube, wenn, würde es dann doch lieber so ein Angsthund-Verschnitt wie Bonny werden. Die bringen auch Einschränkungen mit sich, aber ein Hund, der sich bei Besuch lieber verkrümelt ist mir um ein Vielfaches lieber als einer, der den Besuch am liebsten schreddern würde.

    Und ich denke, man muss "das" auch erstmal selbst erlebt haben, um zu wissen, worauf man sich u. U. mit einem HSH-Mix aus Rumänien einlässt. Ich kenns ja von mir selbst: lesen und erzählt bekommen kann man viel, aber damits erst richtig im Kopf ankommt und der auch auf "Vernunft" umschaltet, muss man es dann doch selbst gesehen haben.

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