Zweithund aus einem Shelter aus Rumänien - eure Einschätzungen

  • Ich krieg sie einfach nicht aus dem Kopf verdammt ... :pleading_face:

    Du wirst es machen, das sagt mir meine Intuition.

    Bitte berichte gerne wie es funktioniert und wie Du klar kommst wenn der Hund dann bei Dir sitzt.

  • Ich krieg sie einfach nicht aus dem Kopf verdammt ... :pleading_face:

    Du wirst es machen, das sagt mir meine Intuition.

    Bitte berichte gerne wie es funktioniert und wie Du klar kommst wenn der Hund dann bei Dir sitzt.

    Ich versteh die Gefühlsseite, aber realistisch denke ich mir: Hoffentlich nicht ...


    Da sind zu viele Menschen und Tiere beteiligt, denen man allen gerecht werden muss.

  • Du wirst es machen, das sagt mir meine Intuition.

    Bitte berichte gerne wie es funktioniert und wie Du klar kommst wenn der Hund dann bei Dir sitzt.

    Ich versteh die Gefühlsseite, aber realistisch denke ich mir: Hoffentlich nicht ...


    Da sind zu viele Menschen und Tiere beteiligt, denen man allen gerecht werden muss.

    Ja ich denke auch so....weiß aber von mir wie das ist wenn ich mir sowas in die Birne gesetzt habe. Zumindest früher war dass dann so dass ich Dinge wider besseren Wissens und trotz vieler Erfahrungswerte von Menschen die wussten von was sie sprachen getan habe. Und deshalb denke ich die TE wird fast gar nicht anders können obwohl mindestens 15 Gründe dagegen sprechen.

  • Die absoluten minimalen Basics hier wären:


    - Guter Trainer an der Hand, falls sie problematisches Verhalten entwickelt

    - Die Möglichkeit, eine Tagesbetreuung dauerhaft zu finanzieren, falls weder Büro noch Alleinsein klappen

    - Zwinger, falls sie Stress mit 24/7 Menschkontakt hat

    - Die Möglichkeit, fürs Gassi raus in die Pampa zu fahren

    - Räumlich in der Wohnung zu trennen, falls es Knatsch zwischen den Hunden gibt

    - Partner trägt es mit


    Bekämet Ihr das zur Not hin?

  • - genügend Geld, um einen evtl. schwerkranken Hund viele Jahre medizinisch versorgen zu können. MMK sind nicht günstig ...

  • Mal eine ganz andere Frage. Hatte der Verein der Übernahme eindeutig zugestimmt oder war es erst eine eher unbestimmte Vorabinformation.

    Die Übernahme eines schwierigen Kandidaten wird nämlich auch öfter einmal abgelehnt wenn die Vermittlerin/der Vermittler denkt die Vermittlung wäre keine gute Idee.

  • Mal eine ganz andere Frage. Hatte der Verein der Übernahme eindeutig zugestimmt oder war es erst eine eher unbestimmte Vorabinformation.

    Die Übernahme eines schwierigen Kandidaten wird nämlich auch öfter einmal abgelehnt wenn die Vermittlerin/der Vermittler denkt die Vermittlung wäre keine gute Idee.

    Ich glaube nicht bzw. würden sie es jetzt vermutlich sowieso ablehnen nachdem wir schon telefoniert haben und ich meine Unerfahrenheit in Bezug auf HSH preisgegeben habe.

  • Weiter vorn hast du sinngemäß geschrieben, dass dein Freund/Mann eigentlich nicht gewillt ist, sein Leben wegen des Hundes umzustellen. genau das wäre aber für mich wirklich DER Grund, diesen Hund nicht zu holen. Neben deinem Hund ist er derjenige, den es am meisten betrifft. Und gleichzeitig derjenige, auf dessen Mithilfe, Geduld und Verständnis du angewiesen sein wirst. Solange er es nicht aus tiefster Überzeugung ebenso will, würde ich Abstand nehmen von einem Hund, der aufgrund der Rasse so eine Menge Problempotenzial mitbringt.


    Ich weiß übrigens sehr genau, wovon ich da reden, denn wir haben 2020 als Zweithund eine Schäferhündin, Sally, von Prodogromania übernommen. Jetzt ist sie der wundervollste Hund, den wir uns vorstellen können und sie passt so gut zu uns, dass wir manchmal über unser Glück mit ihr philosophieren während sie zwischen uns auf dem Sofa liegt und schnarcht :) ABER, das erste dreiviertel Jahr war echt hart und wir haben das nur geschafft, weil wir zu zweit waren. Wenn mein Mann nicht hundertprozentig mitgezogen hätte, weiß ich nicht, was passiert wäre.


    Der Verein hat übrigens eine geschlossene Facebook-Gruppe für Leute, die einen Hund von dort haben. Dort sind hauptsächlich süße Fotos und Friede-Freude-Eierkuchen-Posts zu finden. Hin und wieder erhält man aber auch Einblicke ins echte Leben: Hund wird über Wochen/Monate nicht stubenrein, Hund liebt Frauchen, aber hasst Männer, Hund kommt nicht mit Ersthund klar, Hund ist aufgrund von Krankheit eine nervliche und finanzielle Herausforderung usw. usf. Wie würdest du, würdet ihr klarkommen, sollte euch so etwas passieren? Versteh mich nicht falsch, überwiegend scheinen die Direktübernahmen gut zu gehen, aber den einen oder anderen trifft es dann eben doch.


    Wir hatten übrigens vor Sally, die zwei Jahre in Baile saß, schon zwei andere Auslandhunde. Jerry, DSH, der in Spanien nur ein halbes Jahr im TH saß, dafür aber als Mobbingopfer, kam auch direkt zu uns. Und Maja, die ein Jahr in Spanien und dann noch zwei Jahre im dt. TH saß, von wo wir sie geholt haben. Beide Hunde waren meilenweit entfernt von "gestört", "depriviert" oder sonstwas. Sie haben sich in unsere Leben eingefügt, sind mit uns in Urlaub gefahren, waren offen und freundlich zu fremden Menschen und wir hatten ein schönes gemeinsames Leben mit jedem dieser Hunde. Nur deshalb haben wir uns bei Sally getraut, aber je mehr ich von den Worst-Case-Situationen lese, desto mehr wird mir klar, dass Sally wohl die letzte Direktübernahme gewesen ist. Ich will einfach das Glück nicht zu sehr herausfordern...


    Ich wünsch dir eine gute Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt!

  • möp, sorry, ich antworte normalerweise nicht auf einen Thead, bevor ich nicht alles gelesen habe.

    Entschuldigt im Vorfeld bitte Dopplungen zu Zuvorgeschriebenem.... mir fliegt da emotional gerade zu viel um die Ohren, wenn ich so manche Räuberpistolen hier lese, deshalb muss ich aufhören, das zu lesen. Tut mir einfach nicht gut.

    (Können die anderen vielleicht nachvollziehen, wenn Zucht-Bashing betrieben wird, das geht einem irgendwann an die Pelle. Und mir eben das "alles Betrug, alles unseriös, die Hunde werden extra produziert..." - da krieg ich einfach Bauchweh.)


    Deshalb nur kurz: pdr ist ein seriöser Verein - aber leider zu groß, um die Hunde wirklich einschätzen zu können, in Bucov ist das umso schwerer. In Baile zum Beispiel wieder besser...

    Ich schließe mich verruecktsein in ihrer Einschätzung des Vereins komplett an:

    Ich empfinde den Verein als seriös, aber man muss eben auch ganz klar sehen wo die Grenzen des Auslandstierschutzes sind. Nämlich das immer Zeitmangel herrscht, nicht jeder freiwillige Helfer (der Hunde einschätzt) wirklich viel Erfahrung hat und das Ressourcen immer knapp sind.


    Du willst nicht unbedingt einen Zweithund, es geht um diese Hündin, ich weiß. Aber kleinere Vereine können die Hunde einfach wesentlich besser einschätzen. Im Rahmen der Möglichkeiten natürlich, denn Shelter ist immer anders als Wohnung und enges Zusammenleben mit Menschen.

    Ich hatte Hunde aus großen und kleineres rumänischen Shelteranlagen... und ich würde die kleineren immer bevorzugen, wenn ich nicht "all in" gehen kann. Und das kann ich eigentlich nie, weil ich eben Hunde habe, die hier sind, weil ich in der Stadt lebe und weil ich in einem Mehrfamilienhaus lebe.


    Es wird (oder wurde zumindest früher) übrigens meines Wissens nach auf MMK getestet, allerdings nur mit Snap4D-Tests und die Aussagefähigkeit dieser Tests ist nicht so genau und bezieht sich auf die Zeit bis zum Testtag. Deshalb muss anschließend in Deutschland erneut getestet werden, wie bei jedem Hund, der ohne entsprechenden Schutz im Süden war. (Wissen ja nur leider viele Leute nicht, die im Sommer mit ihren Hunden zum Camping nach Italien fahren).



    Nun zum eigentlichen Thema:

    - ich bin das, was man hier gern despektierlich "Tierschutzuschi" schimpft. Und auch hier würde kein Hund einziehen, wenn es keine "gebrauchten" gäbe. Deshalb bin ich ja schon naturgemäß deiner Verliebtheit eher wohlwollend gesonnen.

    Aber ich würde hier doch auch eher sagen: ich glaube, vielleicht passt ein anderer Hund einfach besser. (Sagt sich so leicht, ich weiß)


    Bei dir sind einfach doch ein paar Bedingungen zu viel für das, was man hier schon erahnen kann. Und das ist für mich irgendwie ein Unterschied: ob man das Risiko in Kauf nimmt, dass es zu Problemen kommt (ist halt immer auch Lotto) oder ob man sehenden Auges ahnt, dass das vielleicht ne Nummer zu groß ist (also wie beim Lotto nur 5 Zahlen anzukreuzen).

    Und wenn das Setting einfach nicht superflexibel ist, dann ist es einfach einfacher, sich in Hunde zu verlieben, die z.B. schon auf einer Pflegestelle leben.


    Und ich sag das nach einigen Direktimporten und nicht mit leichter Zunge, denn ich weiß auch, wie schwer man die aus dem Kopf bekommt, in deren Bild man sich mal verliebt hat. Es ist halt wirklich immer Projektion. Diese ziemlich magische "die ist es"-Erfahrung ist leider immer nur eine hoffnungsvolle Vorstellung und bewahrheitet sich keineswegs immer.



    Ich hab da noch ein gutes Beispiel! Eine sehr erfahrene Vermittlerin aus "meinem" Verein hatte sich auf Distanz in einen Hund im eigenen Shelter verliebt. Sie hat ihn auf Herz und Nieren prüfen lassen, da sie ein Baby hatte und nicht selbst hinkonnte. Etliche Videos wurden gemacht - mit Katzen, mit Kindern mit anderen Hunden im Freilauf, bei Bedrängung, bei so ziemlich allem, was ihr eingefallen ist. Der Hund hat alle Tests im Shelter mit Bravour gemeistert und es kam ein ganz toller Hund bei ihr an. Und trotzdem passte es nicht. Zwei Trainerinnen später und mit aller möglicher Unterstützung: es hat nicht gepasst, in ihrem Fall, weil der Kerl extrem gestresst war und (möglicherweise dadurch zusätzlich getriggert) extrem gejagt hat. Die Katzen im Shelter nicht - ihre Katzen aber sehr wohl. Und auch ihr Pferd. Er hat zudem angefangen, das Baby zu verteidigen gegen für ihn Fremde. Und er hatte einen massiven Hüftschaden, der vorher zwar klar war, dessen Ausmaße sich aber dann doch mit der hier üblichen Diagnostik verheerender darstellten.


    Sie hat ein anderes, besseres Zuhause für den Hund gesucht weil auch sie, als "Profi", sich da verkalkuliert hat.


    Ich würde also wie viele andere hier auch dazu raten, ein wenig Abstand vom Herz zu nehmen und mich dann kalkulierter neu zu verlieben.

  • Weiter vorn hast du sinngemäß geschrieben, dass dein Freund/Mann eigentlich nicht gewillt ist, sein Leben wegen des Hundes umzustellen. genau das wäre aber für mich wirklich DER Grund, diesen Hund nicht zu holen.

    Das möchte ich auch noch mal extra unterstreichen! Wenn der Partner so einer Entscheidung nicht mit vollem Herzen zustimmt, sondern nur, weil er oder sie überredet wurde, dann kann das desaströs für die Beziehung werden. Denn jedes Problem das "dein Hund" zukünftig macht, wird als doppelt so schlimm empfunden.

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