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Ich habe im April eine damals knapp 6 Monate alte Hündin mittels Direktimport aus Rumänien übernommen und hatte (bisher zumindest)
Glück mit dem Hund. Sie kam aber bereits mit ein paar Tagen mit Schwester und Mutter in den Shelter.
Würde ich das noch einmal machen? NEIN
Ich gebe das kleine Monster nicht mehr her, versuche aber auch, die ersten Wochen u Monate aus meinem Gedächtnis zu streichen.
Es war wirklich schwer, obwohl ich der Meinung war, mich genügend informiert zu haben und mit den Problemen eines Hundes aus dem Auslandstierschtuz klar zu kommen. Mittlerweile stellt sich aber immer mehr der Herdenschutzanteil in diesem Hund heraus.
In einem städtischen Umfeld kann ich mir diesen Hund z.B. gar nicht vorstellen.
In Vergesellschaftung mit einem weiteren Hund? Kann ich nicht beurteilen/käme hier gar nicht erst in Frage.
Bahn fahren / im Büro liegen? Schwer vorstellbar.
Es kann einfach KEIN Mensch vorhersagen wie sich solch ein Hund entwickelt, nicht im mindesten.
Ohne die Möglichkeit einer Pflegestelle und einem sehr fähigen Trainer im Hintergrund würde ich das an deiner Stelle nicht machen, auch wenn das Mitleid für diesen von die gewählten Hund sehr groß ist.
Und gib dich bitte nicht der Illusion her, nach 2 oder 3 Wochen den Hund mit ins Büro nehmen zu können.
Natürlich kann es gut gehen und der Hund kommt hier klar, aber ich fürchte eher nicht.
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Hi
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Hallo
* ich habe irgendwie "noch" keinen Überblick, wie sich unser Leben mit einem 2. Hund ändern wird - was sind die Gefahren?
Ich habe selbst im Februar eine Hündin aus dem Tierschutz aufgenommen und man unterschätzt den Mehraufwand gerne mal. Man kann nicht zwingend immer mit beiden Hunden gleichzeitig spazieren gehen, sie sollen ja auch ohne einander "funktionieren". Dabei hat man dann gerne schon das Problem, dass der neue Hund ja nicht allein bleiben kann, man also immer drauf angewiesen ist, dass der Partner zuhause ist.
Je nachdem wie sicher/unsicher der neue Hund ist, kann ein Spaziergang mit zwei Hunden echt zum Spießrutenlauf werden.
Bei mir war die erste Zeit nicht dran zu denken mit beiden gleichzeitig an der Straße entlang zu laufen, weil der kleine Hund mit Anlauf in die Leine sprang, sichh dabei drehte und in die Leine wickelte etc.
Ich bin zu jedem Spaziergang mit dem Auto gefahren um anfangs möglichst reizarm spazieren zu gehen.
Ich weiß nicht wo ihr wohnt und wieviel dort los ist aber ich würde sowas immer im Hinterkopf haben.
Wisst ihr was zur Rassebeteiligung? Gerade aus Rumänien kommen häufig Mixe mit Herdenschutzanteil, das muss man wollen und können.
Danke für deine Einschätzungen, mal stellt sich so etwas oft einfach vor, als es ist.
Wir leben zwar am Land, aber schon eher dicht verbaut, mit Nachbarn und Autos etc. Klar könnte ich immer wo hinfahren, wo es ruhiger ist.
Die Orga meint auch, dass ein Herdenschutzhund im Mix ist, wobei sie eben gerade diese eine Hündin trotzdem als ruhig, menschenbezogen, zutraulich etc. einschätzen und deswegen ins Adoptionsprogramm mit aufgenommen haben. Dieses "Glück" haben viele andere Hund im Shelter nicht und werden nach 14 Tagen umgebracht. -
Vergesst bitte nicht: Es ginge hier ja nicht um den EINEN Hund, dem man sich notfalls voll widmen könnte, wenn man sonst keine Verpflichtungen hat - es ist noch einer da, der auch zu seinem Recht kommen muß.
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Zitat
ruhig, menschenbezogen, zutraulich etc.
Der Hund hat bisher ein Jahr auf der Straße und eins auf vier Quadratmetern zugebracht - wie kommt man da bitte auf solche Einschätzungen?
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Sprich: solche Hunde haben eigentlich sowieso keine Chance auf Vermittlung weil sich die meisten Menschen sowieso nicht trauen, einem solchen Hund ein Zuhause zu geben.
Da frage ich mich dann, ob dem Hund geholfen ist, wenn er 2 Jahre oder noch länger in einem Zwinger sitzt oder ob ein schnelles Ende nicht gleich besser wäre.
Der schlimmste Fall wäre wohl, dass die Orga den Hund retour nehmen müsste oder er ins Tierheim muss. Damit wäre dann wohl auch niemandem geholfen.
Vielleicht klingt das jetzt bei Dir nur aus Frust so, aber ... ich finde nicht, dass man wertend darüber sprechen sollte, dass sich "keiner traut, so einem Hund ein Zuhause zu geben".
In vielen Fällen ist das einfach eine realistische Einschätzung sich selbst UND dem Hund zuliebe.
Den Hund fragt nämlich keiner, ob er unbedingt nach Berlin Mitte in die 5. Etage und 40-minütiger Fahrt zur täglichen Büroarbeit "gerettet" werden wollte.
Wie sinnvoll es ist, Hunde jahrelang in Sheltern "aufzubewahren" ... darüber lässt sich streiten. Ich hab eine ziemlich unpopuläre Meinung dazu.
Der schlimmste Fall ist, dass die Orga sagt, sie hat keine Pflegestelle und keine Kapazität. Deutsche Tierheime sind nicht zur Aufnahme verpflichtet und dann steht man da mit einem unglücklichen Hund in einer unglücklichen Situation.
Das System der Direktimporte, das nur auf Mitleid ("guck, der lebt schon so lange im Shelter. Wir haben keine Pflegestellen.") setzt, ist mir ein Graus, denn im Grunde geht es da nicht ums Retten. Sobald der Hund in Deutschland und das Geld geflossen ist, endet häufig die "Tierliebe".
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Nur ein Punkt von vielen: Diese Orga hat also keine Pflegeplätze, sondern karrt die Tiere nur ins Land. Was also, wenn es bei euch schiefgeht?
Wenn du plötzlich einen nicht sozialisierten, vielleicht angst- oder territorialaggressiven, vor Verstörung nicht anpassungsfähigen ehemaligen Straßenhund am Hals hast? Wenn dein eigener Hund entdeckt, dass er nicht teilen will? Wohin dann mit dem "Problemtier"? Wo hast du Rückhalt? Wer soll dir die Last abnehmen? Privat kriegst du sowas kaum vermittelt, und das nächste Tierheim wird sich mit Recht bedanken.
Nein, so stimmt das nicht.
Die Orga arbeitet mit Pflegestellen und mit Direkt-Adoption.
Sie kümmern sich in Rumänien um mehrere Shelter und haben derzeit ca 3000 Hunde "im Programm", die sie so einschätzen, dass sie mit dem westlichen Leben zurecht kommen würde.
So viele Pflegestellen gibt es aber natürlich nicht, somit warten die Hunde teils jahrelang in ihren Kennels - sei mal dahingestellt, ob damit den Hunden geholfen ist.
Denn normalerweise werden alle Hunde, die von den Hundefängern gefangen und in die Shelter gebracht werden nach 2 Wochen - ich schätze mal - erschlagen oder sie lassen sie verhungern oder was auch immer. -
Die Orga arbeitet mit Pflegestellen und mit Direkt-Adoption.
Sie kümmern sich in Rumänien um mehrere Shelter und haben derzeit ca 3000 Hunde "im Programm", die sie so einschätzen, dass sie mit dem westlichen Leben zurecht kommen würde.
So viele Pflegestellen gibt es aber natürlich nicht, somit warten die Hunde teils jahrelang in ihren Kennels - sei mal dahingestellt, ob damit den Hunden geholfen ist.Fällt Dir bei der Zahl nicht selbst auf, dass das nicht funktionieren kann?
Die suchen 3000 Pflegestellen für Hunde, die seit Jahren im Shelter sitzen und Du glaubst, dass sie Dir in angemessener Zeit (unter 2 Tagen) eine Lösung anbieten können, wenn das bei Dir schief geht?
Warum haben sie dann die Pflegestelle nicht vorher?
Weil es Kalkül ist. Die gehen das Risiko schlichtweg ein und hoffen, dass der Käufer eben nicht den Mumm hat, den Hund wieder abzugeben und sie in die Pflicht nehmen zu wollen. So können sie Dir alle Kosten direkt aufs Auge drücken, während Pflegestellen ja meist noch Tierarztkosten o.ä. erstattet bekommen.
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Dann können sie dir ja sicher vorab die Frage beantworten, was mit dem Hund passiert, wenn er hier Schiffbruch erleidet? Ist das dann deine Verantwortung oder schaffen sie das Tier zurück nach Rumänien - hier gibt es ja offenbar keine Pflegestellen? Oder was genau?
Bitte, niemand will dir hier deine guten Absichten irgendwie madig machen, aber das ist eine Frage, die du unbedingt vorab klären mußt. Schon im Interesse deines vorhandenen Hundes. Denn dass die Hündin jetzt, eingeschüchtert und noch nicht erwachsen, verträglich ist, heißt noch lange nicht, dass sie das unter anderen Bedingungen und voll erwachsen bleibt. Und Hündinnen können da wirklich sehr, sehr deutlich werden.
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Sprich: solche Hunde haben eigentlich sowieso keine Chance auf Vermittlung weil sich die meisten Menschen sowieso nicht trauen, einem solchen Hund ein Zuhause zu geben.
Da frage ich mich dann, ob dem Hund geholfen ist, wenn er 2 Jahre oder noch länger in einem Zwinger sitzt oder ob ein schnelles Ende nicht gleich besser wäre.
Der schlimmste Fall wäre wohl, dass die Orga den Hund retour nehmen müsste oder er ins Tierheim muss. Damit wäre dann wohl auch niemandem geholfen.
Vielleicht klingt das jetzt bei Dir nur aus Frust so, aber ... ich finde nicht, dass man wertend darüber sprechen sollte, dass sich "keiner traut, so einem Hund ein Zuhause zu geben".
In vielen Fällen ist das einfach eine realistische Einschätzung sich selbst UND dem Hund zuliebe.
Den Hund fragt nämlich keiner, ob er unbedingt nach Berlin Mitte in die 5. Etage und 40-minütiger Fahrt zur täglichen Büroarbeit "gerettet" werden wollte.
Wie sinnvoll es ist, Hunde jahrelang in Sheltern "aufzubewahren" ... darüber lässt sich streiten. Ich hab eine ziemlich unpopuläre Meinung dazu.
Der schlimmste Fall ist, dass die Orga sagt, sie hat keine Pflegestelle und keine Kapazität. Deutsche Tierheime sind nicht zur Aufnahme verpflichtet und dann steht man da mit einem unglücklichen Hund in einer unglücklichen Situation.
Das System der Direktimporte, das nur auf Mitleid ("guck, der lebt schon so lange im Shelter. Wir haben keine Pflegestellen.") setzt, ist mir ein Graus, denn im Grunde geht es da nicht ums Retten. Sobald der Hund in Deutschland und das Geld geflossen ist, endet häufig die "Tierliebe".
Ja du hast recht, ich teile auch deine Meinung, aber wie du siehst gibt es - man nehme mal nur meinen Hund her - auch positive Beispiele. Er ist ein Vorzeigehund und wäre ohne die Orga aus der Slowakei im Shelter in der Slowakei auch getötet worden.
Und ich habe 2 Nachbarn, die sich Hunde von Züchtern geholt haben und beide Hunden haben einen ziemlichen Schaden, kläffen ununterbrochen, können nicht alleine bleiben, zittern, wenn sie in die Stadt müssen etc.
Möchte nicht wertend klingen oder frustriert (bin ich auch nicht), aber jedes Lebewesen ist im Grund eine Wundertüte.
(wobei natürlich ein Hund, der 2 Jahre die Hölle erlebt hat auf 4m² eine Wunderwunderwundertüte sein wird)
Deine Einstellung zur "Aufbewahrung in den Sheltern" teile ich, man tut den Hunden damit wohl nichts Gutes, wenn man sich mehrere Jahre einsperrt, mit zuwenig Futter, Wasser, ohne Schutz vor Witterung und 24h Lärm.
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Puh, finde es wirklich schwer etwas dazu zu schreiben. Ich kann deine Beweggründe so gut verstehen und dennoch kann man ja keine Fernprognose geben.
Selbst habe ich eine Direktimporthündin aus Kreta und die würde euer Leben direkt meistern.
Bekannte von mir haben einen Direktimport aus Rumänien und nach 1 1/2 Jahren geht quasi nach wie vor nichts. Weil Angst, Angst und nochmal Angst. Und der Hund ist in einem Lebensumfeld, wo das aber tragbar ist.
Und ein dritter Direktimport (Podenco-Mix aus einer Tötungsstation) hat bestimmt 6 Monate gebraucht zum Ankommen, aber da wäre es wohl auch möglich. Kann allerdings null alleine bleibe.
Aber wie soll man das hervorsehen?
Solltet ihr das machen, müsstet ihr wirklich auf das "Schlimmste" eingestellt sein und einen guten Plan B haben.
So ganz generell würde ich aber eher davon abraten - eure Situation natürlich nur von außend betrachtend.
Viele Grüße
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