Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen
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Mir geht es um die sachlich und fachlich richtige Diskussion damit.
Und das man auch mal reflektiert, worüber man eigentlich spricht.
Dazu gehört dann aber auch der sachliche, fachliche und richtige (wenn auch möglicherweise kritische) Austausch zum Vorgehen dieser Prüferin im geposteten Sachverhalt. Wieso die Taschenlampe. Wenn die Nase glatt rasiert ist, dann gibts keine Vibrissen. Braucht man auch keine mit ner Taschenlampe suchen. Wenn nicht (ich rasiere wenn meist auf 3mm runter) dann kann ich die Vibrissen bei meinem Hund auch wunderbar ohne Taschenlampe oder Lupe sondern mit bloßem Auge erkennen. Ab wie viel cm sind Vibrissen ok? Ab wie viel nicht? Wonach wird hier bewertet? Was ist zumutbar oder nicht? Ist Moustache ok oder nicht?
Ich sag auch nicht, dass NICHT geprüft werden soll. Vorschrift ist Vorschrift und so sind die Dinge eben auch gerade, obs gefällt oder nicht, ob man zustimmt oder nicht. Aber dann doch bitte so, dass man weiß, worauf man sich vorbereitet, nachvollziehbar und - falls es stimmt mit dem Tierarzt danach - dann bitte, ohne dass die Hunde bei der Überprüfung zu Schaden kommen.
Sag ich ja - im Moment gibt es da überhaupt keinen Konsens und auch keine Rechtssicherheit. Das macht das Ganze für alle Beteiligten ja so schwierig.
Aber man kann sich halt auch nicht im Gegenzug hinstellen und ernsthaft behaupten, dass Vibrissen grundsätzlich funktionslos sind.
Und nochmal - ich habe nicht einmal gesagt, dass ich das Vorgehen der Richterin in diesem speziellen Fall irgendwie "sinnvoll" finde. Keine Ahnung warum die Taschenlampe. Ich war nicht vor Ort und kann das gar nicht beurteilen. Vielleicht hat sie eine Sehschwäche?
Ich hab echt keine Ahnung ... aber offensichtlich war ihr wichtig, die Vibrissen zu kontrollieren. Ich denke mehr, kann man da gar nicht zu sagen.
Und selbstverständlich sollte eine Überprüfung ablaufen, ohne dass der Hund Schaden davon trägt. Versteht sich von selbst, denke ich!
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... dieses Vibrissen-Thema...
Zu allem anderen äußere ich mich nicht, aber was die Taschenlampe soll, versteh ich absolut nicht.
Pudel mit Vibrissen... ohne Taschenlampe:
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da schreibt eine, dass fibrissen in die Haut gewachsen sind und chirurgisch entfernt werden mussten. Kann das wirklich passieren?
Mein Mann hat stark lockigen Bartwuchs und tatsächlich sehr oft eingewachsene Haare. Zum Rasieren gehört bei ihm eine Nadel dazu. Meistens entdeckt er sie zeitig, aber er hat sich auch schon mal ein knapp 10 cm langes Haar unter der Haut vorgeholt. Ich würde es also nicht ausschließen.
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Alles, was Bonadea sagt, außer:
Wenn Sinushaare so eine untergeordnete Rolle in der Evolution gespielt hätten, wieso sind sie dann derart weit im Tierreich verbreitet?
Brustwarzen bei männlichen Säugetieren sind völlig überflüssig, es gibt sie trotzdem zuhauf.
Möglicherweise sind Vibrissen an vielen Hunde(rasse)n nicht mehr so nützlich wie sie es mal waren oder sein könnten. Sie waren aber einfach nur unnütz und nicht gefährlich, sodass sie aus dem Grund nicht verschwunden sind.
Und auch wenn ich hier anderer Meinung bin, was die Evolution der Sinushaare angeht, so bin ich der Meinung, dass vorhandene Organe nicht* amputiert gehören. Weder Vibrissen, noch Brustwarzen.
*wobei mir immer wieder die Einschränkung "nicht ohne vernünftigen Grund" dazu in den Sinn kommt. Ich weiß, dass damit die Landwirtschaft gemeint ist, wo man Hoden, Hörner, Schwänze amputiert.
Aber kann ein vernünftiger Grund nicht auch auf die Vibrissenthematik zutreffen? Höhere Hygiene + unzumutbar langes Verharren, um Bart von Vibrisse zu trennen, sodass beides abgeschoren werden darf?
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Also ich will die Besitzerin hier nicht verteidigen! Das mit den vibrissen ist wirklich hinlänglich bekannt. Und glaubt mal, in geschlossenen Gruppen ist der O-Ton genauso, wie zum Beispiel in der pudelgruppe hier im DF... Wir wissen, dass das verboten ist, interessiert uns aber nicht.
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Ich schreibe auch in der Pudelgruppe mit und verwahre mich gegen diese Aussage.
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Alles, was Bonadea sagt, außer:
Wenn Sinushaare so eine untergeordnete Rolle in der Evolution gespielt hätten, wieso sind sie dann derart weit im Tierreich verbreitet?
Brustwarzen bei männlichen Säugetieren sind völlig überflüssig, es gibt sie trotzdem zuhauf.
Möglicherweise sind Vibrissen an vielen Hunde(rasse)n nicht mehr so nützlich wie sie es mal waren oder sein könnten. Sie waren aber einfach nur unnütz und nicht gefährlich, sodass sie aus dem Grund nicht verschwunden sind.
Und auch wenn ich hier anderer Meinung bin, was die Evolution der Sinushaare angeht, so bin ich der Meinung, dass vorhandene Organe nicht* amputiert gehören. Weder Vibrissen, noch Brustwarzen.
*wobei mir immer wieder die Einschränkung "nicht ohne vernünftigen Grund" dazu in den Sinn kommt. Ich weiß, dass damit die Landwirtschaft gemeint ist, wo man Hoden, Hörner, Schwänze amputiert.
Aber kann ein vernünftiger Grund nicht auch auf die Vibrissenthematik zutreffen? Höhere Hygiene + unzumutbar langes Verharren, um Bart von Vibrisse zu trennen, sodass beides abgeschoren werden darf?
Wurde ja hier schon verlinkt und gibt nochmal einen sehr anschaulichen und sehr guten Überblick, dass Sinushaare kein Relikt der Evolution sind, sondern dass sie in den meisten Säugetieren ein überaus empfindliches und sensibles Organ sind - auch in Hunden:
https://www.tierhyg.vetmed.uni-muenchen.de/download/doering-vibrissen-hund.pdf -
Sollte es da Neues geben, gerne her damit.
Auch der Riesengraumull (ok, ich musste googlen was das ist) hat Vibrissen von Interesse.
Bei Pferden ist Tasthaare abschneiden schon "ewig" verboten. Inzwischen auch international. Also da definitiv kein neues Thema.
Finde ja die Anfangshypothese, wenn andere Säugetiere ihre Vibrissen ernsthaft nutzen tut es der Hund auch. Einfach naheliegender als, der Hund bildet die berühmte Ausnahme.
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Alles, was Bonadea sagt, außer:
Wenn Sinushaare so eine untergeordnete Rolle in der Evolution gespielt hätten, wieso sind sie dann derart weit im Tierreich verbreitet?
Brustwarzen bei männlichen Säugetieren sind völlig überflüssig, es gibt sie trotzdem zuhauf.
Möglicherweise sind Vibrissen an vielen Hunde(rasse)n nicht mehr so nützlich wie sie es mal waren oder sein könnten. Sie waren aber einfach nur unnütz und nicht gefährlich, sodass sie aus dem Grund nicht verschwunden sind.
Und auch wenn ich hier anderer Meinung bin, was die Evolution der Sinushaare angeht, so bin ich der Meinung, dass vorhandene Organe nicht* amputiert gehören. Weder Vibrissen, noch Brustwarzen.
*wobei mir immer wieder die Einschränkung "nicht ohne vernünftigen Grund" dazu in den Sinn kommt. Ich weiß, dass damit die Landwirtschaft gemeint ist, wo man Hoden, Hörner, Schwänze amputiert.
Aber kann ein vernünftiger Grund nicht auch auf die Vibrissenthematik zutreffen? Höhere Hygiene + unzumutbar langes Verharren, um Bart von Vibrisse zu trennen, sodass beides abgeschoren werden darf?
Zu den letzten Sätzen: Ja, kann. Aber hier bewegt man sich in einem rechtlich nichts abgesicherten Raum. Und das ist mit eine Krux für die Halter.
Aktuell noch ist die Bewertung des Abschneidens der Vibrissen als Amputation nicht direkt in irgendeiner Verordnung festgelegt, sondern es ist eine (sich auf Gutachten stützende) Auslegung der TSchHVO. Heißt: Es ist rechtlich nicht ausdifferenziert und entsprechend gibts auch keine rechtlich ausdifferenzierte Auslegung dafür, was „sinnvolle Gründe“ für das Kürzen der Vibrissen sein könnten.
Ebenso gibts daher (noch?) keine standardisierten Verordnungen dafür, was da wie geprüft wird. Was unter Anderem mit ein Grund dafür sein wird, was hier die Diskussion wieder belebt hat (aus der ich mich bewusst raushalte, weil ich kein Mitglied der entsprechenden Social Media Plattformen bin und deshalb absolut nicht beurteilen kann, was da passiert ist).
Für mich als Halter eines Pudels jenseits vom Ausstellungswesen heißt das: Wenn ich mich dazu entscheide, meinem Hund im Rahmen von aus meiner Sicht artgerechter Pflege die Vibrissen zu kürzen und das als das „kleinere Übel“ betrachte, trage ich das Risiko, dass bei einer etwaigen Anzeige die zuständige Behörde zu einer anderen Einschätzung kommt als ich und ich entsprechend belangt werde. Ist jetzt so. Gefällt mir nicht, muss mir nicht gefallen. Aber dieses Risiko habe ich mit diesem Hund „eingekauft.“ Ich kann noch nicht mal behaupten, dass das völlig unwissend war, ich hatte es nur damals bei Weitem nicht in der Tragweite eingeschätzt, die es (für mich) aktuell tatsächlich hat.
Österreich hat laut Auskunft des dortigen Tierschutzbunds nachkorrigiert, da ist mittlerweile nur noch das Scheren der Vibrissen aus ästhetischen oder kommerziellen Gesichtspunkten untersagt. Es sei nun dahingestellt, ob das aus Sicht des Tierschutzes zu begrüßen ist. Ja, bei Pferden und Katzen z. B. wird es schlecht möglich sein, so easy pflegerische Gründen für das Kürzen der Vibrissen anzuführen, insofern ist die Regelung auch weiterhin nicht obsolet. Bei Hunderassen mit Bart wird damit die weitere Auseinandersetzung mit der Frage umgangen.
Das neue TSchG in Deutschland ist noch nicht verabschiedet. Ich hoffe, dass nach der Verabschiedung etwas mehr rechtliche Klarheit geschaffen wird. Allerdings sollten sich die Halter von Bartrassen auch bewusst machen, dass das TSchG nicht auf Hunde bzw. spezielle Rassen zugeschnitten ist und es auch nicht sein kann, es muss praktisch anwendbar für alle erfassten Tierarten bleiben. So dass es gut sein kann, dass man als doch relativ kleine Interessensgruppe nicht umfassend vom Gesetzgeber „bedient“ wird. So dass da möglicherweise eine Lücke bleiben wird.
Sinnvoll wäre es, wenn sich die entsprechenden Interessensverbände konstruktiv und auch selbstkritisch mit dem Thema auseinandersetzen würden.
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Ich glaube, das was einigen hier mitunter aufstößt, ist einfach die Verhältnismäßigkeit. Im Qualzucht-Thread ging es lange um einen minus-null-nasigen Mops, der Preise abgeräumt hat, und hier leuchtet man nem Pudel mit ner Taschenlampe ins Gesicht, um die Vibrissen zu... ja, zählen? Ich schere den Bart meines Pudels oft runter wenn zu lang (und ja, auch die Vibrissen, die ich mir sonst bei der Bartpflege meist beim Kämmen raushole, einfach, weil es hygienischer für ihn ist, sich keine Hautirritationen bilden und er sich automatisch nicht mehr an der Nase kratzt) und kann selbst jetzt noch die Vibrissen im Fell mit erkennen. Dazu brauch ich keine Taschenlampe. Fehlt ja noch, dass da bald jemand mitm Lineal am Hund steht. Da können sie gleich mal die Nasenlängen mitmessen bei einigen Rassen mitmessen. Da passt einfach die Verhältnismäßigkeit nicht.
Dass es riskant ist, bei Austellungen die Schnute zu rasieren, sollte klar sein, selbst wenn es oft nicht kontrolliert wird. Das ist eben ein Risiko, das man in Kauf nehmen (muss). Dass die Reaktionen bei Facebook ohnehin meist übel polemisch und deswegen übers Ziel hinaus schießen, ist doch eigentlich auch fast jedem klar. Dennoch
Ist doch total daneben, Hunde abzuleuchten, ob und ggf. wie viele Barthaare vorhanden sind. Wird das wenigstens ordentlich dokumentiert, gezählt, Länge vermessen, Winkelung der Barteln auch, jede Windung der Locken in die Länge gezogen, um die exakte Bartellänge zu bestimmen....?!
Besonders vor diesem Hintergrund.
This !
Wegen der Vibrissen wird teilweise so ein heckmeck betrieben, aber bei QZ Rassen tut sich seit Jahrzehnten gefühlt garnix.
Man kann bspw Kopf-/Nasenlänge nachmessen, man kann die Nasenlöcher kontrollieren, man kann Falten zählen, man könnte manch andere Rasse mal auf die Waage stellen damit die nicht locker 10 kg + überm Standard haben.
Aber nööö, wir beleuchten eine Pudelschnuut und zählen Vibrissen.
Dabei weiß wir gesagt keiner wie viele dran sein müssen, wo die drann sein müssen, wie lang die dran sein müssen... Und um zu checken DASS welche da sind, muss man ja wohl nicht intensiv mit der Lampe durchleuchten.
Es is einfach diese Verhältnismäßigkeit das es so lachhaft und unfair wirken lässt.
Man glaubt echt die haben den Schuss nicht gehört...
Ein paar Rings weiter waren da sicher Hunde am schlürfen, halb ersticken, würgen...
Aber Hauptsache dem Pudel mal durchs Gesicht geblendet.
Warum fangen wir nicht bei den ganz offensichtlichen Dingen an, die jeder Depp erkennt?
Weil Pudel anscheinend irgendwie die besseren Sündenböcke darstellen ? Weil man die QZ Lobby nicht anpissen will ? Warum das da so schwer ist ??
Und etwas versuchen zu kontrollieren wo man im Grunde noch fast garnix weiß, das is dann einfacher?
Kapier ich nicht ^^
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