Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen
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Ich nehme in der Frage schlicht zugunsten des Hundes an. Haben Vibrissen bei Hunden eine Funktion und sie werden abgeschnitten, wird der Hund in seiner Wahrnehmung eingeschränkt. Haben sie keine Funktion und sie bleiben dran, ist das dem Hund egal. So simpel. Weshalb es durchaus sinnvoll wäre, sich auf Rassen zu verlegen, die nicht am Kopf geschoren werden müssen, so lange diese Frage nicht geklärt ist. Dürfen Halter von Pudeln, Terriern, etc. auch gerne doof finden.
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Ich nehme in der Frage schlicht zugunsten des Hundes an. Haben Vibrissen bei Hunden eine Funktion und sie werden abgeschnitten, wird der Hund in seiner Wahrnehmung eingeschränkt. Haben sie keine Funktion und sie bleiben dran, ist das dem Hund egal. So simpel. Weshalb es durchaus sinnvoll wäre, sich auf Rassen zu verlegen, die nicht am Kopf geschoren werden müssen, so lange diese Frage nicht geklärt ist. Dürfen Halter von Pudeln, Terriern, etc. auch gerne doof finden.
Betroffen sind halt nicht nur gezielt gezüchtete Hunde, sondern auch jeeede Menge Mixe, die im Tierschutz sitzen. Meine Yorkiehündin wird auch geschoren und stammt aus dem Auslandstierschutz. Aufgrund ihrer Ängste ist Fellpflege für sie ohnehin ein Stress-Thema. Am Kopf kann man bei ihr meist eh nur ganz wenig machen, weil sie das das psychisch ganz schlecht aushält, wenn ich da jetzt auch noch wie ein Luchs aufpassen muss, dass ja keine Vibrisse aus Versehen mitgeht, na danke. Dann kann ich sie um den Schnauzenbereich rum eigentlich nur komplett versiffen lassen
Es sitzen ja zig Yorkiemixe, Maltesermixe etc. im Tierschutz, ich will nun zwar nicht den Teufel an die Wand malen, fände es aber schon sehr traurig, wenn die jetzt schlechtere Vermittlungschancen aufgrund solcher Gesetze haben
Persönlich möchte ich zukünftig zwar nicht mehr unbedingt einen pflegeintensiven Hund (nichts gegen meine Jasmin, sie ist die Beste ), aber wenn, würde ich mir das wohl zwei Mal überlegen, wenn man da immer Angst haben muss, wegen einer versehentlich gekürzten Vibrisse Ärger zu bekommen.
(Ich selbst habe vor einiger Zeit beschlossen, meine Hündin nur mehr selber zu scheren, sie ist dann zwar nicht so hübsch wie vom Frisör, hat aber weniger Stress. Meine sehr verständnisvolle, extrem geduldige Hundefrisörin des Vertrauens ist nämlich vor 1,5 Monaten tödlich verunglückt...
Bin aber halt kein Profi und kann nicht 100% garantieren, da nicht mal eine Vibrisse zu erwischen...)
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Ja, die meine ich. Und offiziell ist es eben noch nicht.
Ich bin extre deswegen Mitglied im GKF geworden, um die Ergebnisse einzusehen.
Was heißt "unbefriedigende Ergebnisse"?
Es wurden lediglich 2 Hunde für diese Untersuchung heran gezogen. Wovon einer sich auch nicht so richtig super zuverlässig auf das Gerät zum Testen der Vibrissen-Empfindlichkeit trainieren ließ, aber irgendwie hat man das dann trotzdem mit in die Auswertung mit reingenommen. Resümee war, dass die Vibrissen weniger empfindlich sind als bei Ratten und Seehunden, aber aufgrund der Ergebnisse als sensibles Sinnesorgan einzuordnen sind. Also im Prinzip ist nicht das Ergebnis unbefriedigend sondern die Basis auf der man zu den Ergebnissen kam.
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Ich für meinen Teil hatte die letzte Zeit Gelegenheit, nochmal verstärkt darauf zu achten, wie mein Pudel auf Berührungen an seinen Vibrissen reagiert.
Am meisten reagiert er noch auf die vorne an der Schnauze, auf die am Kinn überhaupt nicht (vorne am Kinn sehe ich gar keine). Die über den Augen sind komplett funktionslos und verkrüppelt gewachsen, die stecken auch schlicht in der Krone, werden mit der Zeit dünner und fallen dann aus. Da wird er überaus gerne gestreichelt, unabhängig davon, ob die Tasthaare über den Augen gerade vorhanden sind oder nicht. An den seitlichen Tasthaaren reagiert er wenig bis gar nicht auf Berührung.
Er ist genervt von den Fusseln in seinem Gesicht, ich schere ihn nachher mal aus und lasse den Bart vorne sowie die Tasthaare an "Kinn"/"Wangen" etc. stehen. Bin gespannt, wie das klappt.
Und dann waschen wir mal vorsichtig den Pornobalken ( ) mit einem natürlichen festen Hundeshampoo und schauen, wie er damit zurechtkommt. 80er, wir kommen.
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Pornobalken, ich werd mich weg
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Bin aber halt kein Profi und kann nicht 100% garantieren, da nicht mal eine Vibrisse zu erwischen...)
Das kann auch kein Profi garantieren.
Mal so als Hinweis : Je nach Salon muss man nen Wisch unterschreiben in welchem drin steht dass es einem bewusst ist, dass trotz größter Vorsicht auch Verletzungen zu Stande kommen können ( naja, und eben bzgl Datenschutz).
Jeder Groomer hat mal versehentlich einen Hund verletzt, einfach weil es leider Teil des Risikos ist.
Es sind nunmal Lebewesen, die in aller Regel nicht ansatzweise so still halten wie Menschen, an denen man mit scharfen Gegenständen rum hantiert.
Einmal doof geschüttelt - Cut im Ohr.
Einmal Pfote gezuckt - ins Leben geschnitten.
Im worst case geht das leider schneller als man denkt.
Wie soll das dann bitteschön mit Vibrissen funktionieren? Die wie mehrfach erwähnt, im Fell meistens total untergehen...
Bemühen keine zu erwischen, ja, das geht.
Praktisch steht da halt der Zeitplan im Weg ( man steht permanent unter Zeitdruck).
Aber tatsächlich? Es gibt trotz größter Vorsicht und Know-How einfach keine Garantie auf Unversehrtheit der Vibrissen.
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Ich nehme in der Frage schlicht zugunsten des Hundes an. Haben Vibrissen bei Hunden eine Funktion und sie werden abgeschnitten, wird der Hund in seiner Wahrnehmung eingeschränkt. Haben sie keine Funktion und sie bleiben dran, ist das dem Hund egal. So simpel. Weshalb es durchaus sinnvoll wäre, sich auf Rassen zu verlegen, die nicht am Kopf geschoren werden müssen, so lange diese Frage nicht geklärt ist. Dürfen Halter von Pudeln, Terriern, etc. auch gerne doof finden.
So simpel ist es eben leider nicht. Weil es den Hunden zumindest zum Teil nicht egal ist, wie hier seitenweise schon ausgeführt wurde, wenn das Gesichtsfell stehen bleibt.
Man kann es sich natürlich einfach machen und Argumente, die nicht der eigenen Sicht entsprechen, einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Dann wird simpel.
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Joa, find ich doof, da ich dann als Hundeallergiker, der auf haarende Rassen reagiert, auf Hundehaltung verzichten darf, da die meisten nicht haarenden Rassen in irgendeiner Form geschnitten werden müssen und man eben auch beim kürzen eines Bartes die Vibrissen kürzt.
Das kürzen von nach wachsenden Haaren mit einer Amputation gleich zu setzen ist für mich immer noch lächerlich.
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Ich bin extre deswegen Mitglied im GKF geworden, um die Ergebnisse einzusehen.
Mitglied bin ich auch, schon länger. Ich hab nochmal geschaut, ja in der ersten e-mail Ausgabe ist der Abschlußbericht. Aber obwohl seitdem die HP mehrfach aktualisiert wurde, steht die Forschung Vibrissen immer noch unter Aktuell. Ohne es sicher zu wissen, erweckt das bei mir den Anschein, das da noch was läuft...
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Mit dem Ergebnis bisher kann man halt auch nicht viel anfangen. Die Studie müsste, um fürs Thema hier signifikante Aussagen zu treffen, sich zum Einen auf Hunde generell beziehen und zum Anderen darauf, ob es einen Unterschied zwischen Hunden mit kurzem Gesichtsfell und barttragenden Rassen bzw. Rassen mit Scherfell gibt.
Und es bleibt die Schwierigkeit, dass das Untersuchungskriterium „schwammig“ ist. Wenns nur darauf hinaus geht, ob Vibrissen empfindlich sind bzw. Hunde mit sich besser orientieren können als ohne, dann ist imner noch die Interessenabwägung zwischen notwendiger Pflege und Unannehmlichkeiten fürs Tier nicht geklärt.
Es müsste also erstmal festgezurrt werden, welche Qualität die „Empfindlichkeit“ bzw. Beeinträchtigung haben muss, damit sie als schwerwiegend eingestuft wird und als strikter zu beachten als pflegerische Erfordernisse. Das ist schon ein komplexes Thema. Es sei denn, es käme heraus, dass Hunde keinerlei Beeinträchtigung durch das Kürzen der Vibrissen haben. Damit würde ich im Vorfeld aber nun nicht unbedingt rechnen.
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