Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen

  • Eben hab ich Elliot ausgeschoren. Darf ich das noch hier schreiben? :denker: Ich hab wirklich mal bewusst nur die Vibrissen berührt, mal nur Fell berührt... die Reaktion war immer gleich. Nämlich gar keine. Dann hab ich einfach mal am Fell "gezogen", an den Vibrissen "gezogen", Reaktion auch exakt gleich. Gar keine.

    Kimi wachsen gerade Bart und damit auch Vibrissen für ein RO Turnier in zwei Wochen. Was ich total interessant finde: Bei ihr sind die Vibrissen schon deutlich länger und viel besser sichtbar (obwohl sie weiße hat) als bei Elliot. Beide wurden zum gleichen Zeitpunkt das letzte Mal ausgeschoren. Bei Elliot waren die Vibrissen nur bei näherem Hinsehen sichtbar, bei Kimi sieht man es viel mehr. Interessant ist: Elliot wurde von klein auf ganz regelmäßig ausgeschoren, Kimi nicht. Ob das einen Unterschied macht?

  • also sogar zu dem Quatsch, den sie jetzt machen, musste man sie zwingen.


    Es zeigt einfach dass der VDH eben doch Mittel und Wege hat, etwas zu bewegen. Sie wollten einfach nicht das richtige tun.

    (das sie auch das falsche eigentlich nicht tun wollten, ändert daran nichts).


    Fakt ist: Der VDH hat keine Handhabe, der VDH kann nix machen - das stimmt einfach nicht.

  • Doch das stimmt so.

    Dir scheint nicht klar zu sein, welche Handhabe ein Verein hat. Der unterliegt den gueltigen Gesetzen (und der VDH zusaetzlich der FCI). Der kann weder gegen FCI-Regeln verstossen, noch sich ueber das Gesetz stellen.

    Bsp:

    Sagt der Gesetzgeber in DE es duerfen in DE keinerlei...Moepse (als Bsp.) mehr gezuechtet werden, MUSS der VDH das annehmen - auch gegen die FCI! Das landeseigene Recht steht ueber irgendwelchen anderen Dingen.

    Wenn der VDH jetzt von sich aus sagt 'ab Datum xzy duerfen bei uns keine Moepse mehr gezuechtet werden' wuerde das mind. einen A**** voll Klagen nach sich ziehen und ich (als Laie) behaupte der VDH haette da schlechte Karten.

  • Aber der VdH ist ein starker Interessensverband, dem in der öffentlichen Wahrnehmung Expertise zugebilligt wird. In der Regel jede Verordnung wird den Verbänden, für die sie Arbeit in der Umsetzung bedeuten, im Vorfeld vorgelegt, damit die Gelegenheiten zu Äußerungen haben.


    Die Verordnung war schon im Entstehungsprozess weidlich bekannt und öffentlich diskutiert. Das Qualzuchtverbot gibts ja schon seit Jahren. Zumindest ein Landesamt hat in der Begründung für die Ausstellungsauflagen klar geschrieben, dass die so verhängt wurden, weil Veranstalter und Verband es versäumt haben, ein eigenes Konzept zur Umsetzung vorzulegen.


    Mir kommts so vor, als sei in dem gesamten Prozess die Erwartung da gewesen, dass sich - wie seinerzeit beim TSchG auch - in der Praxis schon nichts ändern wird und man daher auch nichts tun oder sich reflektieren braucht. Ging diesmal nach hinten los. Leider an der falschen Stelle. Aber das bringen Verordnungen so mit sich - am einfachsten und schnellsten wird das reguliert, was man auf einen Blick sehen und (vermeintlich!) einfach regulieren kann.

  • Wenn es um Beeinträchtigungen der Sinnesleistung geht, müsste auch verboten werden das Hunde mit Haaren vor den Augen leben müssen. Diese müssten entsprechend gekürzt oder zusammen gebunden werden, damit der Sehsinn nicht beeinträchtigt wird.

    Wobei man den Augen schaden kann wenn man das Gummi nicht richtig setzt. Sitzt es zu stramm, kann sich das Auge entzünden.

  • Da heisst es ja immer, die würden "schützen".


    Genauso wie Fellmassen angeblich isolieren bei Hitze. Komisch, dass Hunde, die nur rumliegen, plötzlich wieder rennen und toben können, sobald man sie vom Pelz befreit (egal mit welcher Methode).

    Ich hoffe, ich trete keine Diskussion übers Scheren los. Mich kotzt es einfach an, dass Hunde mit komplett disfunktionalem, übermässigem Fell munter gezüchtet udn ausgestellt werden dürfen, egal, wie sehr es sie in ihrem Leben einschränkt.

    Ein anderes Problem is halt auch schon ( je nach Rasse) die Fellpflege.


    Es ist nunmal ein Unterschied ob einmal die Woche bspw 10-20 Minuten kurz durch Bürsten reicht, oder ob man alle paar Tage ran muss/das Bürsten automatisch Stunden dauert.

    Es macht nen Unterschied ob alles Dreck und Co wieder von alleine raus rieselt und das Fell Wasser erstmal abweist, oder ob sich das Fell mit allem einsaugt und der Hund deswegen dauernd in die Wanne muss.

    Einen Hund der damit kein Problem hat, oder es sogar mag, den belastet sowas nicht.

    Aber ganz, ganz viele Hunde empfinden Fellpflege als notwendiges Übel bis verdammt ätzend. Für solche Hunde, ist es ne richtige Tortour wenn man sie andauernd in die Wanne stellen, oder ewig am Fell rum hantieren muss. Und wenn der Hund dann zusätzlich noch anderweitig eingeschränkt ist ( bspw Herzkrank), kann das auch gesundheitlich richtig bedenklich sein wenn man die Fellpflege nicht einfach kurz halten kann.

    Gut, im worst case machste halt das Fell kaputt Hauptsache der Hund is schnell fertig.


    Aber trotzdem...

    Bei einigen Rassen is das schon echt extrem geworden mit den Plüschbomben.

  • Ich habe nun auch mal ein Foto von den Vibrissen versucht. Normalerweise ist Bobbys Gesicht ausgeschoren, aktuell urlaubsbedingt etwas länger (und für meinen Geschmack wirkt er jetzt schon ziemlich verlottert |) ).

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    Fürs Drumherumschneiden finde ich nicht nur die seitlichen Tasthaare schwierig, sondern vor allem die am Kinn. Bobby hat fast an der kompletten Unterseite welche, ich wüsste nicht, wie ich da kürzen sollte, ohne diese zu erwischen.


    Ich finde das Thema so furchtbar. :no: Einerseits möchte ich natürlich nur das Beste für meinen Hund, und allein die Möglichkeit, dass ich ihm durch das Scheren irgendwie schaden könnte, bedrückt mich. Andererseits schubbert er sich bei längerem Haar öfters im Gesicht, also scheint es ihn dann zu jucken, und seine Augen tränen viel mehr. Gleichzeitig bemerke ich absolut keinen Unterschied, und er reagiert auch nicht auf Berührungen an den Vibrissen. Und ja, ehrlich gesagt finde ich es persönlich auch einfach hygienischer und schöner mit geschorenem Gesicht. :ka:


    Man wird durch diesen Beschluss so in eine Zwickmühle gedrängt und das finde ich in Anbetracht von wirklichem Tierleid sehr unfair. :muede: Unsere Tierärztin ist übrigens Vorsitzende einer DPK-Bezirksgruppe und hat uns noch nicht darauf angesprochen, ich werde sie beim nächsten Besuch aber fragen. Ihre eigenen Pudel sind ausgeschoren mit kleinem Alibi-Bärtchen vorn.

  • Mico musste jetzt auch mal zum Bartschneiden antreten und ich hab mir dieses Mal wirklich Mühe gegeben kein einziges Tasthaar abzuschneiden.

    Mal ganz davon abgesehen das meine eh schon beschränkten Talente in dem Bereich es aussehen lassen, als hätte sich ein Grundschüler ausgetobt, war es für Mico auch mit großem Stress verbunden. Zum einen weil es sehr viel länger gedauert hat, aber auch weil ich viel mehr an ihm herummachen musste um die blöden Dinger überhaupt zu sehen. Gerade vorne konnte ich quasi überhaupt nicht machen, weil die Vibrissen da so fein sind das Mico schon hätte sediert sein müssen um sie erfolgreich zu vermeiden.



    Und ich hab mal versucht die sichtbaren Vibrissen, soweit ich sie selbst in diesem schwarz-braun-weißen Wirrwar erkennen kann, anzuzeichnen.



    Absolut keine Ahnung wie man das bei Pudeln auch nur halbwegs erfolgreich hinbekommen kann. Bei Meek, dessen Barthaare ja wenigstens den Anstand besitzen halbwegs ordentlich nach unten zu wachsen, ist es schon eine absolute Geduldsprobe für mich und schrecklich für Mico. Ich glaube mehr hasst er jetzt eigentlich nur noch Krallenschneiden...

  • Es wird auf das „Alibibärtchen“ rauslaufen, denke ich. Ich hasse, hasse, hasse das. Es ist völlig sinnfrei und unlogisch, löst nicht das Problem, das Vibrissenkürzungen etwaig mit sich bringen, sondern gibt nur vor, alle hätten alles richtig gemacht. Meine innere Zwangsneurotikerin springt bei sowas im Fünfeck. :fluchen:


    Aber so funktioniert Bürokratie halt :ka:

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