Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen
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Ich hatte das schon so verstanden, dass einige Leute gar nicht mitgehen, dass die Vibrissen bei den Hunden überhaupt eine Funktion haben oder dass die Funktion nicht "wichtig" wäre.
Ich glaube, jeder, der schon mal Hunde einerseits und Katzen, Ratten oder Kaninchen andererseits im Vergleich beobachtet hat, kann bestätigen, daß die Tasthaare bei den letzteren eine viel, viel größere Rolle spielen als bei Hunden. Was nicht heißt, daß sie bei Hunden völlig funktionslos wären. Aber eben doch eher nachrangig.
Bei Hunden wiederum gibt es nicht "den" Hund. Wieviel Funktion die Tasthaare haben , ist je nach Rasse und Behaarung und auch individuell unterschiedlich. Bei einem Hund mit wolfsähnlichen Fell wie Schäferhund oder Husky stehen die Vibrissen frei und sind normalerweise auch gut ausgeprägt.
Bei anderen Rassen sind die Tasthaare verkümmert, verkrümmt, fehlen teilweise oder sind im dichten Bart versteckt.Ein Unterschied in der Lebensqualität läßt sich aber nicht erkennen. Ich habe einen deutschen Schäferhund, einen Sheltie und einen Pudel gehabt und kann das somit durchaus vergleichen. (Am wenigsten Lebensqualität hatte übrigens der Sheltie ganz unabhängig von seinen vorhandenen Tasthaaren, und zwar aufgrund seiner ausgeprägten Unsicherheit. )
Konsequent im Sinne von Zurimor weitergedacht, dürften eigentlich überhaupt nur noch Hunde mit möglichst wolfsähnlichem Aussehen gezüchtet werden, denn alle anderen, die von diesem Muster abweichen, sind ja in der einen oder anderen Weise eingeschränkt: Hängeohren sind Stehohren unterlegen, kurze Beine sind weniger effektiv als lange, kurzes oder weiches Fell wärmt nicht ausreichend, Ringelschwänze sind weniger präzise in der Kommunikation als eine voll bewegliche Rute usw usf.
Hunde bestehen aber nicht nur aus Tasthaaren, sondern bringen viele weitere Eigenschaften mit, die zu den Haltern und ihren Lebensumständen passen sollten. Die Vielfalt der Rassen sah kein Geringerer als Eberhard Trumler als eine große Kulturleistung des Menschen an, vergleichbar mit der Mondlandung. Und das war ein Forscher, der sich so intensiv wie nur wenige andere mit Hunden und ihren wilden Verwandten befaßt hat.
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Wobei ich mich frage wie viel es dem Hund nützt wenn sie so gebogen ist
Warum? Also warum sollte es einen Unterschied machen, ob die Vibrisse geschwungen ist oder gerade?
WENN sie funktioniert, ist das, was registriert und weiterverabeitet wird, eine Verformung der Ursprungsform. Da würde doch die Vibrisse von deinem Foto genauso gute Dienste leisten wie eine, die gerade ist.
Gebogene Vibrissen nerven halt dann, wenn die auf die Augen zielen oder ins Maul wachsen. Das machen zwar nicht alle automatisch, bloß weil sie gebogen sind. Aber wenn ich's mir aussuchen kann, bin ich aufgrund dessen natürlich auch für die gerade Wuchsform.
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Weil Gebogene anders schwingen als Gerade.
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Meine Schlußfolgerung wäre schlicht, Hunde mit Schurfell nicht mehr zu züchten anstatt Studien zu fordern, die belegen, daß Vibrissen für Hunde genau so wichtig sind wie für Katzen oder andere Tiere. Die sind ja nicht aus Jux und Dollerei am Tier dran. Mir genügt da der begründete Verdacht,zumal ich an meinem Hund sehe, daß die nicht grundlos am Tier vorhanden sind.
x Rassen einfach auf Grund eines Verdachtes verbieten wollen, ist jetzt schon bissl Quatsch, sorry.
Hier kann keiner das Leiden benennen, das Hunde haben sollen, wenn man ihnen Vibrissen kürzt oder das Gesicht frei schert
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Da du ja meinst, u.a. Katzen mit Hundem vergleichen zu muessen bzgl. deiner Vermutung im.Bezug auf Vibrissen, wirft doch anderen bitte nicht Whataboutism vor..
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Whataboutism
Vibrissen bei anderen Tieren fallen nicht darunter, wenn es um Vibrissen geht, ist nicht themenfremd.
Wenn Du schon die „Whataboutism-Keule“ auspackst, dann lies doch vorher den Threadtitel. Es geht um das Vibrissen und das Tierschutzgesetz. Um Letzteres ging meine Argumentation, ist also definitiv nicht themenfremd Und von Dir kam die Forderung, Pudel nicht mehr zu züchten.
Es gibt nun mal gerade vor dem Hintergrund des TSchG gute Gründe dafür, eine hervorragend an die Umweltanforderungen angepasste Rasse weiter zu züchten. Zu Gute, um sie wegen einer „Annahme“ wegzuwischen. Das hat mit Whataboutism nix zu tun.
Wobei ich tatsächlich Deiner Forderung zustimmen würde, sollte das Erfordernis, die Vibrissen zu kürzen, Leid und starke Einschränkung für das Tier bedeuten. Ich sehe das nur nicht. Deshalb wüsste ich es gerne genau.
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Auch bei kurzhaarigen Hunden sind die Vibrissen ja durchaus gebogen. Manche mehr, manche weniger:
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Aber sie wachsen halt nicht uns Maul. Hätte ich zumindest noch bei keinem Kurzhaarhund gesehen.
Lillys Vibrissen sind auch gebogen, aber nie bis zur Halbkreisform oder gar lockig. Und sie kann sie stellen. Das hätte ich bei Momo noch nie gesehen.
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Wie lang wurden denn die längsten Vibrissen bei euren Hunden?
Dunja hatte ein sehr langes unter der Schnauze (etwas weiter hinten wo dieser Knubbel ist) geschätzt 12-15 cm. Das wuchs so dass es bei normaler Kopfhaltung ständig Berührung zum Hals gab, dadurch ständig sensorische Informationen? Aber dieses Tasthaar ist jetzt weg, ob abgebrochen oder ausgefallen weiß ich nicht, abgeschnitten habe ich es definitiv nicht.
Phonhaus Das Argument dass dein Hund durch bessere Anpassung an unsere Art der Hundehaltung mehr Lebensqualität hat weil kein Jagdtrieb, taugt leider nicht als Argument für die ganze Rasse. Da gibt es beim Pudel nämlich die komplette Bandbreite von 0 jagdlichen Interesse bis "Jagdsau" und wenig jagdliches Interesse ist meines Wissens auch kein Zuchtziel.
Ob und in welchem Maße ich meinen Hund jagdliches Interesse ausleben lasse und wie das mit dem Tierschutz vereinbar ist, ist finde ich ein anderes Thema.
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Da hast Du schon recht, aber mir gings nicht um „kein Jagdtrieb“ (den hat dienKleine durchaus auch). Mir gings um die ausgeprägte Kooperationsbereitschaft mit seinem Menschen, die dennHund empfänglich für Alternativen macht .
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Da hast Du schon recht, aber mir gings nicht um „kein Jagdtrieb“ (den hat dienKleine durchaus auch). Mir gings um die ausgeprägte Kooperationsbereitschaft mit seinem Menschen, die dennHund empfänglich für Alternativen macht .
Ah ok, ja dem stimme ich zu.
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