Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen
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Aber das „Problem“ ist ja nicht neu, neu ist nur, dass es als Solches gesehen und thematisiert wird. So frustrierend es ist, letztlich ist es im Sinn des Hunds
Die Frage ist: Ist diese Entscheidung tatsächlich im Sinne des Hundes oder ist es nur ein Alibiverbot, um von wirklichen Qualen abzulenken? Es dürfen weiter fröhlich Hunde ohne Nasen, ohne Beine, mit Bergen von Fell, mit Taubheit, überlangen Ohren gezüchtet und prämiert werden, aber an den Vibrissen hängt man sich auf und lässt ja nicht mal Kompromisse zu, also ein kürzer scheren des Bartes und das Kürzen der Vibrissen auf eine bestimmte Länge
Ich für mich habe beschlossen, dass ich das Thema für nicht so schlimm bewerte, dass ich die Zucht für nicht vertretbar finde. Weil nur ein kleiner Teil der Hunde betroffen ist und weil ich der Ansicht bin, dass fehlendes Gehör nicht mit Qualen oder sehr schlimmen Einschränkungen für Hunde verbunden ist.
Diese Einstellung finde ich jetzt ehrlich gesagt schräg. Taubheit ist durchaus eine Einschränkung für Hunde und da gehts dann auch nicht darum, wie der Mensch es bewertet
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Lustig, du darfst also bzgl Cattle das mit der Taubheit hinnehmbar finden, aber Pudelhalter verhalten sich wie Brachyhalter in der Diskussion?
Sehe ich hier ziemlich anders, hier wird von einigen Pudelhaltern doch genau das gefordert, dass auf wissenschaftlicher Basis geforscht wird und daraufhin entschieden.
Ich als Pudelhalter wäre sofort dafür, dass es wenn es möglich wäre so zu züchten, dass der Pudel funktionierende Vibrissen hat und von sich aus eine kurze Schnauze. Ich bin aber kein Züchter und nicht sonderlich interessiert an Genetik, scheinbar ist dies ja nicht so eben möglich.
Ich lebe aber auch täglich mit diesen agilen, aktiven Hunden, mal mit Bart, Mal ohne und sehe keinen Unterschied und keine Einschränkungen, die vergleichbar wären mit sowas wie Blindheit, Taubheit oder Atemnot. Und ja, mir ist bewusst, dass es nur mein subjektiver Eindruck ist. Darf sich aber jeder gerne in meinem Fotothread z.B. einen Eindruck davon machen in Bildern und Videos.
Also darf ich doch ebenso zu dem Endresultat kommen, dass ich die Zucht so ebenso als vertretbar werte. Taubheit sehe ich da deutlich einschränkender. Meine Freundin hat eine taube Hündin, ja man merkt es oft gar nicht, aber sie ist auch schon Mal weg gelaufen, weil sie ja den Rückruf nicht hört (orientiert sich sonst eigentlich immer gut am Frauchen und der Zweithündin, aber da war es halt mal anders) und das hätte sehr gefährlich enden können in der Situation.
Bei der ausgeschorenen Schnauze wachsen die Vibrissen übrigens immer sehr schnell nach bei meinen Hunden und stehen aus dem Fell heraus und machen so sicher eher Sinn als wenn sie länger sind, sich kräuseln und im Bart verschwinden. Amputierte Körperteile wachsen ja aber üblicherweise eigentlich nicht nach.
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Aber das „Problem“ ist ja nicht neu, neu ist nur, dass es als Solches gesehen und thematisiert wird. So frustrierend es ist, letztlich ist es im Sinn des Hunds
Die Frage ist: Ist diese Entscheidung tatsächlich im Sinne des Hundes oder ist es nur ein Alibiverbot, um von wirklichen Qualen abzulenken? Es dürfen weiter fröhlich Hunde ohne Nasen, ohne Beine, mit Bergen von Fell, mit Taubheit, überlangen Ohren gezüchtet und prämiert werden, aber an den Vibrissen hängt man sich auf und lässt ja nicht mal Kompromisse zu, also ein kürzer scheren des Bartes und das Kürzen der Vibrissen auf eine bestimmte Länge.
Das sind für mich als Betroffene zwei unterschiedliche Fragen.
Das eine ist die Haltung zum Tierschutz allgemein und die ist unstreitbar wichtig. Und natürlich habe ich dazu auch meine ideologischen Vorstellungen und würde mir bei einigen Rassen wünschen, dass sie definitv nicht mehr gezüchtet werden. Und insgesamt, dass Funktionalität auch beim Begleithund mehr im Fokus steht als die Optik.
Das andere ist eine Frage, bei der ich als Halter selbst betroffen bin und wo ich zumindest für meinen individuellen Hund (und für etwaige zukünftige eigene Hunde) gefragt bin, hin- anstatt wegzuschauen. Und Vergleiche mit Rassen, die offenkundig bzw. schmerzhaft betroffen sind, die helfen mir bei diesem Teil nicht weiter, bei dem es mir um das Beste für meinen Hund geht. Die helfen eher beim Verdrängen, deshalb versuche ich, die dabei auszuklammern.
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Limetti kann man schräg finden, aber so hab ich mich halt für mich (aktuell) positioniert.
Warum geht es nicht danach, wie der Mensch es bewertet? Was ist sonst der Maßstab?
Na der Hund, den es betrifft, wenn die Zucht so abläuft, daß es taube Hunde gibt und der taube Hund sein Leben lang damit leben und u.U. auch leiden muß.
Ich finde es schade (wenn auch wenig überraschend), wie Halter betroffener Rassen hier direkt in den Verteidigungs-, Abwehr- und Relativierungsmodus kommen. So schade, weil es quasi 1:1 dasselbe Verhalten ist, das Kurzschnauzenbesitzer zeigen (und das ja allgemein verachtet und beschimpft wird).
Aha, aber beim Cattle ist die Reaktion "für mich bewerte ich Taubheit! als nicht schlimm, also ists ok" dann was? Wo ist jetzt der Unterschied zum Brachihalter, der einen Schaden am Hund (und Taubheit ist ein Schaden), relativiert?
Ich für mich habe beschlossen, dass ich das Thema für nicht so schlimm bewerte, dass ich die Zucht für nicht vertretbar finde. Weil nur ein kleiner Teil der Hunde betroffen ist und weil ich der Ansicht bin, dass fehlendes Gehör nicht mit Qualen oder sehr schlimmen Einschränkungen
Nur weil Du es für vertretbar bewertest, lebt der Hund damit vielleicht gar nicht gut.
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datKleene mh, anscheinend konnte ich nicht so rüberbringen, was ich meinte.
Mir geht es nicht um das Ergebnis, sondern die Denk- oder Diskussionsweise. Ich finde sehr wohl, dass Pudelhalter den Standpunkt einnehmen können, dass trotz unbrauchbarer / rasierter Vibrissen gezüchtet werden soll. Mit meinem letzten Absatz wollte ich andeuten, dass ich das genau so sehe.
Was ich meine, ist das ins Lächerliche Ziehen oder Wegreden des Problems. Und die Argumentationsmuster, die dahinterstehen. Und natürlich meine ich nicht ALLE Pudelhalter hier, nur oft fällt es mir auf.
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Limetti wenn man jetzt nicht in der Tierkommunikation unterwegs ist, beurteilt aber doch der Mensch, ob der Hund leidet, wie stark usw. Klar wünsche ich mir, dass das möglichst genau herausgefunden wird und nicht dass Hans Müller sagt "ich glaube aber ...".
Für mich ist der Unterschied zum Brachyhalter, dass diese ganz eindeutig massiv eingeschränkt sind, was sich permanent deutlichst zeigt. Grundlegende Bedürfnisse (Atmen, Schlafen in normalen Positionen, Fressen und Kauen, ausdauerndes Bewegen) können nicht hinreichend erfüllt werden. All das können gehör- oder fibrissenlose Hunde nach meinem Empfinden sehr gut. Allerdings würde ich mich - das ist zumindest der Anspruch an mich - auf jeden Fall vom Gegenteil überzeugen lassen.
Und deinen letzten Absatz, da kann ich nicht widersprechen, ja.
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"es gibt 53246 Rassen mit Bart und die Hunde hatten noch nie Fibrissen" (seit wann ist DAS denn ein gutes Argument?).
Wo steht n das?
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"es gibt 53246 Rassen mit Bart und die Hunde hatten noch nie Fibrissen" (seit wann ist DAS denn ein gutes Argument?).
Wo steht n das?
Puh, weiß nicht so genau. Irgendwo auf den letzten Seiten und sicher x-mal übers Forum verteilt. Das war mehr so eine freie Zusammenfassung meinerseits. Muss nicht wörtlich genommen werden und kann auch als Unfug abgetan werden.
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WENN wirklich durchgesetzt wird, das Vibrissen notwendig sind, das jeder Hund sie braucht und nutzen können muss, dann ist absolut jeder Hund mit Bart oder generell langem Fell im Gesicht eine Qualzucht.
Und was ist dann eigentlich mit all den Plattnasen? Die können doch definitiv keine Vibrissen nutzen?
warum sollen Kurznasenrassen ihre Vibrissen nicht nutzen können?
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