Kommando "bleib"
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das lerntheoretisch die Belohnung das Kommando ja beendet
Das stimmt doch pauschal nicht.
Ich kann doch dem Hund auch beibringen indem ich in hoher Frequenz belohne, dass es sich lohnt sitze/liegen/stehen zu bleiben.
Eben nicht das Auflösen belohnen.
Und sie benennen das eben mit "bleib"
Ist in MEINEN Augen doch das selbe - auser ich hab nen totalen Denkfehler.
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Also das ist mir zum Beispiel sehr wichtig, dass der Hund eben nicht auflöst wenn ich belohne bzw lobe. Das trenne ich von Beginn an klar, Lob und Auflösung haben nichts miteinander zu tun. Erst später und bei bestimmten Aufgaben wird die Auflösung auch zur Belohnung wenn es halt grad passt.
Aber sonst wird strikt getrennt, sonst kann ich ja extrem schlecht hoch getaktet verstärken, weil ich sofort mit der Belohnung auflöse.
Bleib will ich aber nicht, wenn ich bspw grad Fuß aufbaue, da will ich den Hund ja mitnehmen.
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Wir benutzen 'stai' manchmal aber das bedeutet dann 'du bleibst alleine zu Hause' und ist kein Kommando in dem Sinne sondern Kommunikation, die zu funktionieren scheint. 'Aspetta' gibts auch, was dann soviel heisst wie 'warte hier, wie ist mir egal, machs dir bequem ich komme gleich wieder'.
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Ich trenne das auch. Wichtigster Unterschied: Position bei "bleib" ist mir egal, aber der Hund wird immer abgeholt. Bei "platz" und "sitz" rufe ich auch mal ab.
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...ich muss gerade an unsere Nachbarn denken. "Bleib" ist irgendwie deren häufigstes Kommando.
Ich höre ständig: "bleib...bleib...BLEIB.....BLEIB!!!!!....BLEIB!!!!!!!!!!!!!!!!" mit ansteigender Lautstärke
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Worin ist der "Sinn" von "bleib" zu finden?
Naja: in jeder normalen Hundeschule lernt man: SITZ heißt, der Hund soll sich hinsetzen. PLATZ heißt, der Hund soll sich hinlegen. Wenn er das macht, wird bestätigt, Ende der Übung. Kommando beigebracht. Ich hab nie ne Hundeschule kennengelernt, die das so aufbaut, daß SITZ so lange gilt, bis man das beendet.
Das mag im Sportbereich anders sein, und die BH ist ja die Einstiegsprüfung für den Sport. Das ist aber nicht der Normalfall!
Die normale Variante ist doch, Neuhundehalterin Frau Mimimi Ahnungslos geht in die Hundeschule und ist happy, wenn der Hund nach 8 Wochen die Herausforderung meistert, auf das Kommando SITZ hin den Arsch gen Boden zu bewegen..... *ggg Jubel, freu *leckerliewerf..... Mehr wollen die doch gar nicht lernen, und wenn man den Leuten damit kommt, daß sie das SITZ langsam immer länger halten lassen sollen, sind die doch völlig überfordert. Wie schon beschrieben: bei einem Timing, das zB erst bestätigt, wenn der Hund schon aufgelöst hat, und so - ich mein, damit braucht man keine höheren Anforderungen zu stellen....
Wenn Mimimi Ahnungslos dann Monate später drauf kommt, daß es nervig ist, wenn sie mit Nachbarin Quasselstripp redet, den Hund zwischendrin 27 Mal ins Sitz beordern zu müssen, ist es schon zu spät. Dann kommt die Rettung: das große BLEIB! Mitsamt der zugehörigen Körpersprache. Und hey- der Hund versteht (die Körpersprache), und bleibt im SITZ. Problem gelöst, das Bleib hat seinen Sinn gefunden. (ja, ich weiß - wenn man das BLEIB dann aber auch nicht durchsetzt oder irgendwie auflöst, und wenns nur durch Weitergehen mit Hund ist, versaut man sich DAS dann auch noch..... Dumm gelaufen.....)
Ich selbst hab das auch mit den ersten beiden Hunden so gelernt, damals im Verein. Familienhundeverein halt. Das Höchste, was dort an Sport gemacht wurde, war die BH. Da war dann das "SITZ (.. uuuund BLEIB!" *hust) schon den Fortgeschrittenen der BH-Übungsgruppe vorbehalten.
Heute, bei Faro, halte ich das anders. Weils einfach leichter ist, von Anfang an darauf zu achten, ein Auflösesignal (Frau Ahnungslos: "WAS fürn Ding???") einzuführen, und/oder die Regel: jedes Kommando gilt, bis ich was Andres sage - und wenns nur das Auflösesignal ist. Bei ihm hab ich, obwohl er ja erwachsen zu mir kam, den Vorteil, daß ich eh alles neu für UNS aufbauen muß. So lernt er halt gleich: Fraule sagt, SITZ ist das, wo man sich ne halb Stunde lang den Popo verkühlen muß. Oder: Fraule erwartet, daß ich so lange sitze, bis sie was Andres sagt oder weitergeht. Man definiert damit die Bedeutung der Kommandos (die er von früher her vielleicht schon gekannt haben mag) für sich als Team neu. Ist quasi wie Welpe ;-) Nur daß der Hund deutlich mehr Konzentration aufbringt als in Solcher *gg
Aber er kennt auch in BLEIB oder WARTE. Wenn ich den Raum verlasse, und er nicht mitkommen soll (obwohl ich mich ja sonst freue und ihn lobe, wenn er sich an mir orientiert!), dann bekommt er ein BLEIB; wenn er auf mich warten soll, eben WARTE. Weil ich zB zuerst ums Eck gucken möcht, obwohl er vor mir läuft, oder schnell nen Kotbeutel entsorgen gehen möchte, und ich ihm damit signalisieren möcht, er kann in der Zwischzeit gern rumschnuppern oder chillen. WARTE im Sinne von "Wir machen gleich weiter!", bei BLEIB hingegen passiert erstmal nix mehr, er kann pennn, chillen, sich putzen, schnuppern - egal, keine Erwartungshaltung fördernd.
Und manchmal - nur gaaanz manchmal, da erwisch ich mich dabei, wenn er ungebeten aus dem Sitz aufzustehen überlegt, mit einem warnenden BLEEEEEIB diesen bösen Gedanken unterbrechen zu wollen.... Was man mal gelernt hat, wird man einfach so schnell nimmer los...... *gg Da muß ich mir echt selbst auf die Finger hauen ab und an....
OT: Achja - nachdem ich zB in der Hundeschule weiß, daß er bei großer Aufregung noch nicht in der Lage ist, den Hintern am Boden zu lassen, während die Halter im Stuhlkreis sitzen, und ein HH mit seinem Hund Schlangenlinien durch läuft, bekommt er dann das ziemlich unverbindliche im Ton fragende "Kannst Du sitzen?" - Kommando . Dann setzt er sich, wenns geht, und guckt ganz stolz, ob ich das zu schätzen weiß - aber man sieht genau, daß er das nur macht, weil ich so nett gefragt habe, und wenn´s ihn reißt, steht er wieder auf.... *gg Aber ich merke: geht immer länger, und wenn er dann langsam runterkommt, weil müde von den anstrengenden Übungen, geb ich auch mal ernstes SITZ Kommando - das macht er dann schon schön. Sind ja erst seit Juli dabei.... Daß er es tatsächlich kann, hab ich letztes Mal gesehen. Da sollte er sitzen, und ich die Halle verlassen, drumrum ghen, und hinten wieder reinkommen. Da saß er wie festgenagelt ;-) Ist halt einfach die Aufregung dort, die ihn noch ab und an aufspringen läßt. Deswegen das "Frage"-Kommando.... Aber wenn er so aufgeregt ist, und ich setz das SITZ mit Strenge durch, geht erstens die Freude sofort flöten, er wird unsicher, und zweitens ist das für ihn dann so viel Streß, daß er anfängt, zu knurren (Überforderung und Gewalt in der Vergangenheit) - er KANN s dann schlichtweg nicht. Aber er ist auch a weng a Sonderfall... *gg Da kann ich nur mit Spaß arbeiten, aber dann macht er echt ALLES für mich. OT-Ende....
Aber im allgemeinen Familienleben, so mit Kindern und so, die sich am Hund ausprobieren - da darf man halt auch nicht vergessen, daß im Alltag oft die Konsequenz fehlt, drauf schauen zu können, daß der Hund das Kommando auch richtig ausführt. Ich sag SITZ, die Türklingel geht, ich laufe weg - Hund steht auf..... Ich schick den Hund ins Körbchen, Kleinkind kommt ums Eck, wirft den Ball von sich, am Hund vorbei - der springt NATÜRLICH hinterher..... Ja mei - wie soll der so lernen, daß das Kommando gilt, bis ich was Andres sage? Aufm Platz würde es vielleeeicht noch klappen. Aber im Alltag ist das ganz schnell wieder "versaut". Und als Otto Normal-Familienhund braucht man die Regel auch nicht. Weil man sich im Alltag, wenn mans echt mal braucht, mit dem viel einfacheren BLEIB helfen kann, bei dem der Hund die Anforderung, die Position jaaa nicht zu ändern (aufstehen oder hinlegen), gar nicht erst erfüllen muß.
Außerdem, man stelle sich diese Situation vor: Hund wird ins FUß beordert, zB weil der pöbelnde Nachbarfiffi entgegenkommt. Macht Hundi auch schön. Man bleibt, als Nachbars Fiffi tobend näherkommt, vorsichtshalber am Rand des Weges stehen, Hund setzt sich ohne extra Kommando, wie sich das im Fuß gehört. Man geht weiter - er geht mit, weil er ja im Fuß ist. So - will ich nun aber, daß er sitzenbleibt, weil ich Nachbars Fiffi schnell einfangen oder mit dessen Halter bissel smalltalken möchte - wie bring ich ihm das bei? Auch da kann ich ein BLEIB nutzen. Denn wenn ich das FUß an der Stelle mit Auflösekommando beende, sprintet er mit Sicherheit zu Pöbel-Fiffi hin..... *gg
Also, in BLEIB KANN schon seinen Sinn haben.... Auch wenns bei Hundesportabsichten kontraproduktiv ist, es brauchen zu müssen *gg
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Sooo nun komm ich alter Querulant.
Weil... Ich sag total gern Bleib.
Mir gefällt Bleib.
Und seit ich gemerkt habe, dass es hier der neue Aufreger wird sag ich's noch viel lieber.
Ich hab Sitz und Platz ordentlich aufgebaut, und das wird erst aufgelöst wenn ich es eben auflöse.
Am Hundeplatz und im Training gebe ich auch ganz brav korrekte Kommandos.
Aber im Alltag schieb ich total gern ein Bleib hinterher.
Warum?
Weil ich es kann.
Und soll ich was verraten...
Ist meinem Hund total egal.
Ich darf sooft Bleib sagen wie ich will, das regt den gar nicht auf. Der wartet einfach weiter auf das Auflöse Kommando.
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Ich sage auch öfter mal "Bleib".
Mein erste Hundetrainerin hat gemeint, "Bleib" bedeute einfach nur: "Hund, bleib wo du bist, rühr dich nicht von der Stelle - ob du dabei sitzt, liegst, stehst oder Handstand machst, ist mir völlig wumpe!"
So finde ich dieses Kommando durchaus sinnvoll
Und wenn ich Fotos von den Hunden mache, hypnotisiere ich die regelrecht mit "Bleib... bleeeeeeiiiib.... bleeeib"
Ich find's nicht schlimm und die Hunde stören sich auch nicht daran, ob das jetzt also 100%ig korrekt ist oder nicht nach welchen Standards auch immer, tangiert mich eigentlich gar nicht.
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Beim Fotographieren wiederhol ich das Bleib auch öfters mit deutlichem Handzeichen. Beim Fotograpgieren mach ich halt für den Hund sehr einladende Dinge wie in die Hocke gehen und Geräusche damit sie in die Kamera schauen. Ist mir aber egal, ich hab nicht den Elan das so viel zu trainieren, dass ein Bleib am Anfang reicht.
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Heute im Wald: Leif läuft voraus, kommt an eine Wegkreuzung, die ich nicht einsehen kann, sieht etwas, schaut zu mir, setzt sich.
Braver Hund, zeigt mir an dass da etwas kommt, bekommt dafür natürlich ein Lob - und direkt darauf ein "Bleib".
Sitz wäre blöd, denn das tut er ja schon, wenn ich will dass er das was er selber gemacht hat auch weiter macht, gibt es das "Bleib".
Etwas später sieht er irgendetwas im Unterholz, schaut - und setzt sich (Das hat er ja noch nie gemacht ).
Gab natürlich ein Lob - und ein "Bleib".
Gestern mit jemandem unterhalten, Hunde legen sich hin. Bin dann einige Schritte gegangen um ein Dummy aufzuheben, wollte mich aber weiter unterhalten. Damit die Hunde mein Bewegen nicht als Startschuss zum Fortsetzen des Spaziergangs ansehen, gab es ein "Bleib".
Im Kommando "Fuß" setzt sich der Hund automatisch, sobald ich stehenbleibe. Will ich ohne ihn weitergehen, bekommt er ein "Bleib" und setze mich erst dann in Bewegung.
Die erste Basis für das "Bleib" wurde beim Aufbau des "Sitz auf Distanz" geschaffen: Der Hund sitzt vor, und ich gehe einige Schritte rückwärts, behalte den Blick dabei auf den Hund gerichtet, und gebe dabei körpersprachlich unterstützt das Signal "Bleib".
Im weiteren Verlauf lässt sich das "Bleib" sehr vielfältig einsetzen, z. B. auch wenn ich das Haus verlasse und nicht will dass der Hund mitkommt.
Auch heute: Ich war vollgepackt mit Sachen, u. A. eine frische Decke für den Kofferraum.
Die Hunde kamen mit zur Tür, bekamen dann von mir ein "Nein - Bleib", und ich ging alleine, brachte erst alles zum Auto.
Das vorangehende "Nein" bezog sich auf ihr Vorhaben, mich zu begleiten. Das stand nämlich in der Denkblase über ihrer Stirn, weil sie genau wussten, dass ich jetzt mit ihnen den mittäglichen langen Spaziergang machen werde.
Sowohl im Alltag als auch im Sportgebrauch macht das "Bleib" für uns sehr viel Sinn - und ist nicht aus irgendeiner Inkonsequenz entstanden, sondern ganz gezielt aufgebaut und geübt worden.
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