Was ist und braucht es "Druck" im Erziehung und Ausbildung?

  • So läuft es bei uns auch. Frage: aufgebaut aber doch trotzdem mit Kommando, oder?

    Nein.

    =)


    Sitz, Platz, Rückwärtslaufen, um mich herum gehen war im Rahmen eines Körpersprachemoduls, wo eben genau diese Dinge ohne Hör-&Sichtzeichen und Zeigegesten erarbeitet werden sollten.

    =)


    In nem anderen Modul war dann noch mal ne Schippe drauf:

    Slalom, Hund bleibt an einer Pylone, Mensch entfernt sich, Mensch geht wieder hin, Hund kommt mit.

    Nächste Pylone bleibt Hund, Mensch entfernt sich, Hund wird eingeladen zu kommen, Hund bleibt, Mensch entfernt sich, Hund wird eingeladen zu kommen, Hund wird auf halber Strecke zum Stoppen gebracht, Hund wird wieder eingeladen zu Kommen.

    Alles rein über Körpersprache, nichts Konditionierung, nix Kommandos, nix mit Üben.

  • Ich habe sehr sensible Hunde, die bei Druck sehr schnell beschwichtigen und mit gehemmten Verhalten reagieren. Ich nutze bewusstes Druck ausüben nicht für Erziehung, Training oder Alltag. Ich möchte einfach nicht damit arbeiten, meine Hunde bewusst zu hemmen. Das kann natürlich mal passieren, weil ich mir nicht jeder meiner Bewegungen und Auswirkungen auf den Hund bewusst bin. Und in Notsituationen mache ich es vielleicht auch mal reflexartig. Aber ich nutze es nicht gezielt und bewusst. Wenn ich mich über die Hunde beuge zum anleinen, anfassen, hoch heben etc. kündige ich das immer vorher an, damit meine Hunde wissen, was ich jetzt tue. Somit weichen sie auch nicht zurück (wenn sie mit der Aktion einverstanden sind).


    Es gibt ja Menschen, die extrem viel über Druck ausüben, Druck wegnehmen, "Raum einnehmen" arbeiten. Sieht man in den sozialen Medien ja viel. Vorallem auch für sowas wie Leinenführigkeit, damit die Hund brav neben einem her schlendern. Da finde ich es oft sehr traurig zu sehen, dass die Hunde oft zusammenzucken, wenn der Mensch sich unbewusst mal etwas in ihre Richtung dreht.

  • Ah okay, das ist dann höhere Schule 👍🙂

  • Na ja, wenn man sich vor Augen hält, dass Hunde Meister im Lesen der Körpersprache sind, dass sie deinen Herzschlag&Puls hören, deine Pheromone riechen und dich damit schon verstehen, bevor sie lernen, die menschliche Sprache zu verstehen, macht es Sinn, sich einfach mal bewusst zu machen, was man da so mit seinem Körper treibt, erst Recht wenn man Zb unter Druck steht, weil man den Parcours vor vielen Menschen läuft und sich mal nicht mehr nur auf seine Körpersprache konzentrieren kann, sondern auch noch auf die einzelnen Stationen.

    :D

  • Alles rein über Körpersprache, nichts Konditionierung, nix Kommandos, nix mit Üben.

    Ein Hund kann nicht ohne Konditionierung lernen. Negative Verstärkung über Körpersprache zu nutzen ist auch Konditionierung.

    Ok, dann für dich: dadurch dass die Menschen jeweils ihre eigenen Hunde durch den Parcours geführt haben, waren die natürlich auf die Körpersprache ihres Menschen konditioniert.

    Aber das reine Führen durch Körpersprache wurde vorher nicht geübt, erst Recht nicht in der Aufgabenstellung.


    Dass das Hirn nur über Konditionierung lernt, ist aber so nicht ganz richtig, erst Recht gilt das nicht für Kommunikation. Die Voraussetzungen und Grundlagen beginnen mit der Pränatalen Phase, gehen weiter über die Neonatale Phase, ganz viel schon in der Transitionalen Phase und dann schließlich die Sozialisierungsphase.

    :sweet:

  • Ok, dann für dich: dadurch dass die Menschen jeweils ihre eigenen Hunde durch den Parcours geführt haben, waren die natürlich auf die Körpersprache ihres Menschen konditioniert.

    Aber das reine Führen durch Körpersprache wurde vorher nicht geübt, erst Recht nicht in der Aufgabenstellung.

    Man übt negative Verstärkung aus, indem man über Körpersprache Druck ausübt und ihn wieder weg nimmt, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt. Somit lernt der Hund über Konditionierung, welches Verhalten von ihm gewünscht ist.

  • Druck ... eins der liebsten Wörter bei der Arbeit am Vieh. Druck von Mensch auf Hund, Druck von Mensch auf Vieh, Druck von Hund auf Vieh und umgekehrt ... da kann man sich stundenlang drüber ereifern, diskutieren und philosophieren. Dafür muss man aber in der Materie drin sein, daher fange ich damit hier erst gar nicht an. Ist aber eins meiner liebsten Themen vor allem in diesem Bereich. (In der Alltagerziehung langweilt mich das schon fast. |) )

  • Ok, dann für dich: dadurch dass die Menschen jeweils ihre eigenen Hunde durch den Parcours geführt haben, waren die natürlich auf die Körpersprache ihres Menschen konditioniert.

    Aber das reine Führen durch Körpersprache wurde vorher nicht geübt, erst Recht nicht in der Aufgabenstellung.

    Man übt negative Verstärkung aus, indem man über Körpersprache Druck ausübt und ihn wieder weg nimmt, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt. Somit lernt der Hund über Konditionierung, welches Verhalten von ihm gewünscht ist.

    Noch mal: da ging es rein um dir Kommunikation, nicht ums Lernen, die Leute haben ihre Hunde vorher noch nie rein körpersprachlich ins Sitz gebracht.


    So und wie traurig wäre es, wenn ein Hirn nur über Konditionierung lernen würde.

    Da sind wir dann aber im Bereich der neurochemischen Prozesse. Das ist nen bissl komplizierter, geb ich zu.

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