Was ist und braucht es "Druck" im Erziehung und Ausbildung?

  • Ev ist es auch ein Thema wer Druck ausübt? Ob HH weiß was er tut, auch in Richtung den HUnd lesen kann.


    Druck Punktgenau :) auch wieder loslassen kann? Blöd wenn halt einer nachbaut was ein andere vorturnt und nicht weiß um was es geht. Auch ein Punkt dann in den huschus. Nicht alle HT unterrichten in Richtung Hund beobachten.


    Kannte ein HT die einen Hund der den Druckpunkt eben nicht nahm als der andere schon ewig beschwingt hat…einen verwöhnten Rotzaff.

    Im Prinzip ist es teilweise absolut vergleichbar mit Menschen

    Wenn ich auf der entsprechenden vergleichbaren Ebene bleibe


    Bei Druck ist der professionelle Aspekt für mich dem beziehungsaspekt immer übergeordnet


    Nehmen wir zb das Problem "festhalten statt fixieren "


    Beim fixieren würde ich als Reaktion auf Druck eher Gegendruck erwarten,

    gesamtDruck steigt ,durchaus explosiv gerne aus einem kurzen freien intervall heraus

    Beim wirklich gekonnten " Halten" eher Entspannung , gesamtDruck sinkt ,eher unduliernd


    Ich muss schon schnell genug anpassen können und regulieren

    Der Druckpunkt ist keine konstante sondern eher eine sehr komplizierte Formel

    Die sich aber durch Wissen, Erfahrung, Intuition etwas vereinfachen läßt

  • Es geht nicht immer ohne Druck, leider. Ich habe ja unter anderem deshalb Terrier, weil ich ihre Diskussionsfreude so schätze, aber manchmal muß ein Hund einfach wissen, dass es Limits und sogar Tabus gibt, die zu überschreiten eine so unangenehme Erfahrung nach sich zieht, dass hund das besser sein läßt.


    Habe ich hier ziemlich massiv eingesetzt, als zu der "Deutschland sucht den Superjäger"-Finalistin die ersten Hühner einzogen. Der Hund war so im Tunnel, dass ich da mit einer ganzen Würstchenbude wedeln und Alternativen hätte anbieten können ,bis wir beide im Rentenalter gewesen wären. War der Terrier egal. Er wollte die Beute!


    Folglich habe ihn mit massivem Druck unterbrochen, heißt konkret: mit einer verbalen Ansprache, die ich mir in dieser Deutlichkeit für ganz, ganz wenige Momente aufhebe, die, der Hund also nicht kennt und entsprechend eindrucksvoll fand. Und mit einem gezielten Handfegerwurf ins Kreuz samt "dir fällt gleich der Himmel auf den Kopf!!"-Anbrüller beim ersten ernsthaften Zugriffsversuch. Da war ich wohl so überzeugend, dass das auch der einzige Angriff blieb. Heute haben wir zehn unfallfreie Jahre zu verzeichnen, der Hund kann die Hühner unglaublich gut lesen und geht jedem Konflikt aus dem Weg. Das hätte ich ohne Druck am Anfang - und damit die latente Drohung im Hintergrund - nie hinbekommen.


    ABER, und das ist ein großes ABER: neben dem Druck gab es immer auch reichlich Belohnung für jedes noch so kleine gewünschte Verhalten. Jedes Abwenden ,jedes Unterbrechen des Fixierens, jedes Ignorieren lästiger Hennen brachte zuverlässig einen Regen an Lob und Leckerchen, die dem Hund dann doch alles andere als egal waren - aber um die Aufmerksamkeit erstmal von der Beute wegzukriegen, brauchte es Druck.


    Jedenfalls früher. Heute reicht eine moderate Abmahnung, wenn die Situation doch mal kritisch wird, der Terrier blickt zu prompt mir, ich lobe - und der Hund rast mit Vollgas in die Küche, setzt sich vor den Kühlschrank und fragt ganz deutlich: "Zahlst du bar?!" Was ich natürlich auch nach zehn Jahren noch tue. Und wie!


    Mein Fazit wäre. Ohne Druck, notfalls auch mal härteren ,geht es nicht - aber um damit was zu erreichen, sollte man den sehr sparsam einsetzen und dann wirklich mit Positivem verbinden. Klappt bei uns echt gut

  • Ich nutze für Hunde die ich noch nicht gut kenne, aber bei mir leben/frisch einziehen/Urlaubsvertretung usw viel Körpersprache (also auch Druck) zur Alltagskommunikation.

    Das liegt einfach daran, dass das allen beteiligten etwas im Blut liegt und die Hunde ja normalerweise noch gar keine oder sehr wenige Kommandos können. Ringkämpfe führe ich nicht aus und wenn der Hund erst mal auf die Körpersprache nicht reagiert, wird erst mal gemanagt.

    Trainieren tu ich mit Druck allerdings dann nicht. Nach und nach wird die Methode bewusst Druck Aufbau und Wegnahme zur Kommunikation durch Kommandos und andere Signale ersetzt.

  • Bemühe mich. Wir haben einen Filmausschnitt von zwei Rüden angeschaut, wie es manchmal halt so ist, fehlen ein paar Sekunden bis man die Kamera draufgehalten hat.

    Zu sehen waren zwei Rüden, einer der Ohren angelegt hatte, vieles rückwärts gerichtet zu sehen war, Gähnen, züngeln, Pfote anheben usw. Dinge die einfach dem Beschwichten zugeordnen sind. . Der Rüde auf den anderen Seite nahm sich einfach nicht zurück, blieb bei drohen fixierend großmachend. Mir wurde erklärt, dass übermäßig verwöhnte Hunde sich einfach anders verhalten.( nicht zurücknehmen?)


    Hunde normal denDruck da auch rausnehmen wenn der andere schon mit erhoben Händen dasteht. Wäre ev mal ein Thema ausgelagert, mich würde das schon sehr interessieren.


    Bin nur einfach HH, aber ich fand’s einfach logisch und nein das war war kein HT vom alten Schlag usw.Mit entsprechender Methode.

  • Ja, das finde ich auch interessant.

    Ich beobachte ja voll gern Hunde in der freien Interaktion, wozu ich hier bei mir auch viel Gelegenheit habe.

    Ich werfe mal die Behauptung in den Raum, dass vor allem ältere, souveräne Hunde Druckaufbau und Druckwegnahme richtig gut beherrschen.

    Das konnte ich bei dem alten Ridgebackrüden meiner Freundin und der pubertären Kaya gut beobachten. Sie spackte, er stoppte sie mit einem Blick und groß werden, Körperspannung. Fing sie dann doof zu fiddeln an, zog er noch die Lefze und erst als sie runterfuhr und ruhig wurde, löste er auf und nahm den Druck weg. Dabei blieb er ganz ruhig, aber strahlte dabei einen enormen Ernst aus.

    Ich nehm mir den immer ein bisschen als Vorbild, wenn ich so einen Jungrambo stoppen will. Muss aber sagen, Penho konnte das besser.

    Ich denke, das gehört in den Bereich "saubere Kommunikation", die auch Hunde erst lernen müssen. Konnte der Hund aus deinem Beispiel halt nicht. Verwöhnte Prinzen dürfen das vielleicht nie lernen, was sicherlich nicht dazu beiträgt, dass sie relativ stressfrei durchs Leben kommen.

  • Nein, ich habe geschrieben, dass ein Hund nicht ohne Konditionierung lernen kann. Das ist ein Unterschied ;)

    Und ob du was wiederholst oder nicht, ist nicht entscheidend, ob Lernprozesse in Gange gesetzt werden. Es wäre nicht sehr schlau, wenn ein Lebewesen ausschließlich durch Wiederholungen lernt.

    Du redest also von operanter und klassischer Konditionierung, mir käme noch soziales Lernen, Sensibilisierung und Gewöhnung als Lernformen dazu.

    Dann noch mal die Differenz, wie ein Gehirn lernt, zu lernen, Genetik, Epigenetik und stoffwechselindiziertes Verhalten...

    Was ist denn stoffwechselindiziertes Verhalten? :denker:

  • Du redest also von operanter und klassischer Konditionierung, mir käme noch soziales Lernen, Sensibilisierung und Gewöhnung als Lernformen dazu.

    Dann noch mal die Differenz, wie ein Gehirn lernt, zu lernen, Genetik, Epigenetik und stoffwechselindiziertes Verhalten...

    Was ist denn stoffwechselindiziertes Verhalten? :denker:

    Sexualverhalten und Beutefangverhalten.


    (Weils andere "Voraussetzungen" hat, als zB Sozialverhalten, Spielverhalten, agonistisches Verhalten&Co.).

  • Sexualverhalten und Beutefangverhalten.


    (Weils andere "Voraussetzungen" hat, als zB Sozialverhalten, Spielverhalten, agonistisches Verhalten&Co.).

    Ah, verstehe. Hat das noch irgendeinen anderen Namen? Ich hab das gegoogelt und nichts gefunden.

    Stoffwechselbedingtes Verhalten Hund, Ethogramm des Hundes, Funktionskreise des Hundes, Dr. Peddersen- Federsen....

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