Wir brauchen unsere Tierärzte!
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Ich las vor Kurzem voller Schrecken dass die Suizidrate unter den Tierärzten dramatisch höher liegt wie beim Rest der Bevölkerung.
Ich habe meine Lebenlang schon Tiere und bis auf 1 Vorkommnis vor 30 Jahren war ich immer so dankbar und zufrieden mit der Behandlung durch unsere TÄ. Wir haben das Glück dass unsere TA-Praxis fußläufig in direkter Nachbarschaft liegt, wir gehen da schon seit 25 Jahren hin und es gab noch nie einen Grund zu meckern. Unsere Tiere (Hunde und Katzen) hatten schon ziemlich vieles wo wir froh waren kompetente Hilfe am Start zu haben. Ich könnte inzwischen schon ein Buch schreiben.
Unser Tierarzt ist noch so einer der auch Großtiere behandelt und im Notfall den Leuten auch mal ein Huhn schlachtet. Ich muss ihn echt mal fragen ob er auch mit so Spezialisten zu tun hat die meinen er müsse Tag und Nacht umsonst arbeiten.
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In der Regel macht man einen Job in der Tiermedizin, weil man Tiere mag.
Und das ist der Haken an der Sache: man ist mit dem Leid der Tiere „erpressbar“ und gerade, wenn es Lieblingstierarten oder spezielle einzelne Tiere sind, ist man einfach auch nur ein Mensch, der Tiere liebt und da fängt das Dilemma an.
Mein Chef und meine Kolleginnen - wir haben alle mehr Tiere, als wir eigentlich wollen, weil immer mal wieder ein tierisches Schicksal dabei ist, was uns nicht „kalt lässt“ und wir dann eine Übernahme verhandeln und mit eigenem Geld, Zeit, Energie und Sorgen auch nach Feierabend alles dafür tun, diesem Lebewesen die Chance zu geben, die es verdient.
Und es ist wahnsinnig deprimierend, dass es nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist und wir nicht alle retten können, auch wenn wir wollten.
Diese Problematik habe ich bisher so vergleichbar in keinem anderen Job erlebt.
Das ist das Ding. Wenn man da einfach den unmöglichen Menschen abservieren würde wäre das eine Sache. Aber da hängt ein Tier dran dem es schlecht geht und was sich diesen Menschen auch nicht ausgesucht hat.
Allerdings kenne ich auch Menschen in der Pflege, KH usw. die aus ähnlichen Gründen ihren Job nicht schmeißen, trotz unzähliger unbezahlter Ü- Stunden, unmöglichen Vorgesetzten, Kollegen und Angehörigen... die bleiben nur um ihre Patienten nicht im Stich zu lassen.
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In der Regel macht man einen Job in der Tiermedizin, weil man Tiere mag.
Und das ist der Haken an der Sache: man ist mit dem Leid der Tiere „erpressbar“ und gerade, wenn es Lieblingstierarten oder spezielle einzelne Tiere sind, ist man einfach auch nur ein Mensch, der Tiere liebt und da fängt das Dilemma an.
Mein Chef und meine Kolleginnen - wir haben alle mehr Tiere, als wir eigentlich wollen, weil immer mal wieder ein tierisches Schicksal dabei ist, was uns nicht „kalt lässt“ und wir dann eine Übernahme verhandeln und mit eigenem Geld, Zeit, Energie und Sorgen auch nach Feierabend alles dafür tun, diesem Lebewesen die Chance zu geben, die es verdient.
Und es ist wahnsinnig deprimierend, dass es nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist und wir nicht alle retten können, auch wenn wir wollten.
Diese Problematik habe ich bisher so vergleichbar in keinem anderen Job erlebt.
Das ist das Ding. Wenn man da einfach den unmöglichen Menschen abservieren würde wäre das eine Sache. Aber da hängt ein Tier dran dem es schlecht geht und was sich diesen Menschen auch nicht ausgesucht hat.
Allerdings kenne ich auch Menschen in der Pflege, KH usw. die aus ähnlichen Gründen ihren Job nicht schmeißen, trotz unzähliger unbezahlter Ü- Stunden, unmöglichen Vorgesetzten, Kollegen und Angehörigen... die bleiben nur um ihre Patienten nicht im Stich zu lassen.
Ja, ist oft so im sozialen Bereich- beschissene Arbeitsbedingungen aber man möchte die Wesen (Tiere, kranke oder alte Menschen) einfach nicht im Stich lassen.
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Ich schätze die Arbeit eines guten Tierarztes sehr und bin auch bereit dazu zu zahlen. Ich habe für meinen Hund einen neuen Tierarzt gefunden und den würde ich nicht mal für Gold wieder aufgeben.
Aber was ich erst gerade kürzlich zu einer Operation meines Hundes an Preisen mitbekommen habe, musste ich schon schwer schlucken und dann wundere ich mich auch nicht, wenn man sich über die Preise beschwert.
Es gibt gute Tierärzte, aber es gibt auch die andere Seite die den Leuten nur das Geld aus der Tasche zieht und ich finde es sehr bedenklich wenn man stillschweigend jeden Preis für die Behandlung des Tieres zahlen soll der verlangt wird, weil man sein Tier ja schliesslich liebt und sich nicht darüber aufzuregen hat.
"Ich weiss nicht was es sein könnte, aber hier, probieren Sie das hier und dann kommen Sie nächste Woche wieder", rechtfertigt für mich keine 300.- an der Kasse.
Ja, Tiere sind teuer - Hunde und Pferde besonders, aber manchmal sind das Preise und Behandlungsarten bei denen ich mir fast ein Loch in die Hosentasche graben würde, so tief wie ich da reingreifen müsste.
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Sowas kenne ich zB gar nicht. Hier wird in der Regel bei „Ich weiß nicht“ die kostengünstigste Möglichkeit gewählt und dann gesagt, wenn bis Tag x nicht besser, dann nochmal reinkommen und wir fangen mit anderer Diagnostik an.
Genauso hat der Chefarzt der Kardio sinnbildlich zu mir gesagt, als ich mich nach einer Opmöglichkeit erkundigt habe, die nur in Italien durchgeführt wird und ca 6-8000€ kostet: Mädchen, kauf dir dafür lieber 3 neue Hunde.
Und genau dieses Argument habe ich dann seinem Kollegen genannt, der vorschlug ggf ein anderes Medikament zu testen, was aber in unserer Gewichtsklasse ca 900€/monatlich gekostet hätte - hat er auch durchaus eingesehen und Gott sei Dank sind wir bisher nicht in die Verlegenheit gekommen, dass unser jetziges Medikament nicht mehr greift.
Ärzte sind auch nur Menschen, haben mal nen schlechten Tag, machen mal nen Fehler etc.
Den darf man auch mMn gerne ansprechen und/oder Dinge hinterfragen - jmd zu beschimpfen, bedrohen oder gar körperlich anzugehen geht allerdings GAR NICHT und ich denke jeder Tierbesitzer beobachtet ängstlich die weitere Entwicklung.
Die nächste Klinik mit 24h Notdienst ist von mir ca 20 Minuten entfernt. Ich arbeite aber zB 40km entfernt und da hat die nächstgelegene Klinik gerade am Wochenende ihren Notdienst eingestellt.
Leute die also dort in der Ecke wohnen haben ne Anfahrt von über 1h zu „meiner“ Klinik, die u.a. die nächstgelegene ist - die brauchen mit ner Magendrehung quasi fast nicht mehr losfahren… und auch ich kann das Pech haben, trotz nicht so weiter Anfahrt, dass ich ankomme und die Station/ der Op wg zu vieler Notfälle auf einmal geschlossen ist.
Das wird noch richtig bitter 😢
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Gute Tiermedizin kostet Geld.
Das unterschätzen viele Hundehalter bei der Anschaffung und wenn der Hund erst mal da ist und Hilfe braucht, kommt das große Erwachen und die Erkenntnis, dass das Geld schlicht nicht vorhanden ist.
Folglich meinen manche der TA sei zur unentgeltlichen Hilfe verpflichtet.
Eigentlich sehe ich in meinem Umfeld hauptsächlich Menschen, die dem TA klaglos bezahlen was die Behandlung kostet und dankbar für die Hilfe sind.
Angesichts der Kosten für einen chronisch kranken Hund, kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht von allen Hundehaltern geleistet werden kann.
Ich spende auch für die Kaffeekasse, nicht jedesmal, aber oft.
Zuckerzeug bringe ich nicht mit, auch keine Weihnachtsgeschenke.
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Bei uns werden die Besitzer nicht beim Bezahlen am Tresen vor vollendete Tatsachen gestellt.
Für größere Untersuchungen/OPs bieten wir im Vorfeld immer einen Kostenvoranschlag an bzw.zwingen den manchmal auch auf, wenn wir erwarten, dass es Diskussionen geben könnte. Dann sparen wir uns das „ich wusste ja nicht dass das SOO teuer ist“-Theater. Wir kalkulieren immer lieber etwas zu großzügig als zu knapp, sodass meist am Ende weniger als der KVA als Endrechnung steht.
Ebenso informieren wir innerhalb der (erst-)Untersuchung über die verschiedenen Optionen und die Kosten, die jetzt aktuell entstehen, auch wenn’s zb nur um Durchfall geht. Da kann es bei ausführlicher Diagnostik eben auch teuer werden (Kotprobe, Ultraschall, Blutwerte, ggf.Röntgen, allergietest, spezialfutter, Medikamente…) und dann kann der Besitzer entscheiden, was gemacht werden soll. Bzw.welche Reihenfolge man angeht die Ursache zu finden.
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Ich habe bei unserer Tierärztin nicht das Gefühl das wir ausgenommen werden. Die Tierärztin weiß um meine finanzielle Situation und versucht immer die finanziell günstigste Behandlung meiner Hündin zukommen zu lassen. Wenn dann doch mal eine etwas teurere Behandlung ansteht frage ich Sie wie teuer es ungefähr werden könnte und Sie versucht dann immer den ungefähren Preis zu ermitteln. Zum Abschluss habe ich immer nette Worte und wünsche Ihnen einen schönen Tag/ schönes Wochenende. Letzten habe ich die 1,50€ raus Geld für die Kaffeekasse da gelassen. Trotz kommendem Anstieg der Gebühren denke ich werden unsere Tierärztin und ich auch dafür einen Weg finden.
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Ich denke, es wird gerade in der kommenden Zeit - nach der GOT Erhöhung (die ich befürworte!) - eine ganze Menge Tiere geben, die nicht mehr ausreichend behandelt werden. Da werden sicherlich reihenweise Tiere eingeschläfert oder verrecken elendig, weil die Besitzer es sich nicht leisten können/wollen.
Kommende Woche wird einer meiner Hunde operiert, ich habe im Vorfeld gefragt, welche Kosten auf mich zukommen. Nach 10 Minuten kam der Rückruf mit der Info zu den ungefähren Kosten und ich hatte ehrlich gesagt mit mehr gerechnet.
Ich fahre ganz gut mit großzügiger Kalkulation und am Ende bin ich positiv überrascht, dass es doch günstiger war 😅
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Erstmal bei sich anfangen, dankbar sein, gute Worte dalassen, ich denke damit können wir ein klein wenig Positives einbringen, zumindest für den Moment 🥰
Das! Das möcht ich dicke unterstreichen. Eine freundliche Begrüßung, bisschen Smalltalk, nach dem Befinden des Personals fragen, ... damit kann man den Leuten schon ein paar schöne Momente bescheren.
Und wenn ich dran denke und grad die Möglichkeit dazu hab, dann bring ich auch mal ne Packung Merci, Milka oder sonstwas Süßes mit. Immer mit den Worten, dass das für die ganze Praxis ist - nicht nur für den Tierarzt oder die Tierärztin, die uns gerade behandelt.
Damit ändert man zwar nix an dem grundlegenden Problem, aber man kann den Leuten wenigstens ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. So a la "Faith in Humanity restored"...
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