Wir brauchen unsere Tierärzte!

  • ganz besonders in Kliniken sehr oft schon eher übertrieben

    In Kliniken findet sich meist eine höhere technische Ausstattung, zum Beispiel eigenes Labor, CT oder MRT, mehrere OPs, und eine höhere Personaldecke damit zB NotOPs auch zeitnah gemacht werden können ... das alles kostet richtig viel Geld und muss auch wieder reinkommen

    Was ich auch überhaupt nicht mag, ist der direkte Verkauf von Arzneimitteln.

    Ich bin dankbar, wenn ich nicht ggf. mit einem verletzten Hund durch die Weltgeschichte fahren muss um eine Apotheke zu finden, die ein apotheken oder verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel zufällig vorrätig hat.

    und bin auch dankbar dafür.

    Ich auch .... vor Allem dafür, eine Klinik mit Notdienst in der Nähe zu haben. Mit meinem TA bin ich zwar seit vielen Jahren auch privat befreundet, aber der ist so weit weg, in einem lebensbbedrohlichen Notfall müsste ich da wohl gar nicht mehr losfahren.

  • Ich mag es sowieso lieber, wenn Geld beim Beruf nicht die Hauptrolle einnimmt. Das gilt für alle Berufe.

    Naja, man arbeitet aber üblicherweise, um Geld zu verdienen, nicht aus Jux und Dollerei :beaming_face_with_smiling_eyes:


    Geld ist idealerweise die Nebenwirkung von guter Arbeit in einem Beruf, der nicht als reiner Brotberuf gewählt wurde. Davon sollte man eigentlich ausgehen dürfen, wenn jemand Arzt wird. Wen die fachliche Seite gar nicht interessiert, der kann ja auch Börsenzocker werden.

    Obwohl ich als Privatpatient Erfahrung mit hohen Rechnungen habe, finde ich die Preisgestaltung bei den TÄ und ganz besonders in Kliniken sehr oft schon eher übertrieben. In Kliniken habe ich sehr oft das Gefühl, ist also eine rein subjektive Empfindung, dass sie eher meine Brieftasche untersuchen als meinen Hund.

    Soll ja wirklich Tierärzte geben, die darauf achten, wie du angezogen bist und was du ggf. für ein Auto fährst, um abzuschätzen, wieviel sie verdienen können. Da sind Sätze wie "Geld spielt keine Rolle" und "Ich zahle gern Rechnungen" natürlich Musik in den Ohren.

    Aber wem als Tierhalter Geld wirklich egal ist, der sollte ruhig die notleidenden Tierärzte ein wenig unterstützen.^^

  • Das find ich is ne steile These.

    Ach. :nerd_face:


    Naja, man arbeitet aber üblicherweise, um Geld zu verdienen, nicht aus Jux und Dollerei :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Ein wenig Freude oder auch Berufung wäre wünschenswert, aber ja so ist es wohl.


    Soll ja wirklich Tierärzte geben, die darauf achten, wie du angezogen bist und was du ggf. für ein Auto fährst, um abzuschätzen, wieviel sie verdienen können.

    Ich dachte mir schon, dass der Lambo keine gute Idee war. Für den Hund war es auch suboptimal. Mit der Stretch-Limo komme ich aber nicht klar und mein Fahrer hatte seinen freien Tag.

  • Ich glaube die allermeisten Menschen gehen schlicht und ergreifend arbeiten, weil sie das Geld brauchen..

    Das heißt doch nicht zwangsläufig, das man den Beruf nicht mag oder keine Leidenschaft dafür hat.. ich selbst gehe auch arbeiten, weil ich das Geld brauche.. trotzdem mag ich meinen Job sehr und ja habe da auch eine gewisse Leidenschaft für..

    und ich glaube, wenn es jemandem NUR ums Geld geht, der macht einen Job, der weniger stressig und weniger belastend ist als (Tier)Medizin..


    Allein was den Studenten im Studium abverlangt wird, hält man nicht durch, wenn man nicht auch Leidenschaft für die Materie hat..


    Ich habe jedenfalls absolute Hochachtung für jeden, der sich jeden Tag dafür aufopfert Leben zu retten und all die „Unannehmlichkeiten“ auf sich nimmt, die diese Berufe mit sich bringen..


    Und hinsichtlich Fehlern: es sind Menschen, Menschen machen Fehler. Auch in solchen Berufen. Will man immer ungern hören, aber ist eben einfach so..

    Ich glaube, es wird so gut wie niemanden geben, der bei seiner Arbeit noch niemals einen Fehler gemacht hat.

  • Mein Chauffeur vergisst immer, die Stretch-Limo zwei Straßen weiter zu parken, obwohl ich ihm extra sage: Mein Mann beschwert sich, wenn er wir wieder das Zehnfache beim Tierarzt zahlen. Das neue Brillant-Halsband war schon teuer genug. Was soll's. Die armen Leute wollen schließlich auch leben. :D

  • Obwohl ich als Privatpatient Erfahrung mit hohen Rechnungen habe, finde ich die Preisgestaltung bei den TÄ und ganz besonders in Kliniken sehr oft schon eher übertrieben.

    Ich hatte ein paar Seiten vor deinem Beitrag die GOT für den Vet. Bereich verlinkt.

    Die Preisgestaltung ist bis zum 4 fachen Satz möglich und überwiegend kann man das für die umliegenden Kliniken ganz schnell googeln. Dazu kommen evt Zuschläge für den Notdienst.


    Und dann sollte jeder entscheiden, ob man seinem Tier teure apparate Medizin und/oder Notfallmedizin zukommen lassen möchte.

    Jeder kann durchrechnen, auch wenn noch gar keinen Hund gekauft ist, oder wenn man einen hat, der gesund ist, was eine Magendrehung, ein Beinbruch, eine Kastration, schwerster Durchfall oder Vergiftung und 3 Tage stationäre Behandlung, ein Kreuzbandriss und rassentypische Erkrankungen, in etwa in den umliegenden Kliniken/Praxen kosten.


    Das ist mit dem für jeden zugänglichen GOT einfach auszurechnen.

    Was ich auch überhaupt nicht mag, ist der direkte Verkauf von Arzneimitteln. Auch das ist eine subjektive Meinung.

    Das ist mir an sich wurscht. Ich würde mir Medis für den Hund auch aus der Apotheke holen und beim TA nur das Rezept. Einfacher ist es für mich bisher immer, wenn ich gleich das Medikament bekomme.


    Ich mag es sowieso lieber, wenn Geld beim Beruf nicht die Hauptrolle einnimmt. Das gilt für alle Berufe.

    Das hatte ich schon kommentiert.

    Aber dein Satz lässt mich nicht los.

    Da ja gestern die Humanmediziner in Berlin am Standort Charité für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen gestreikt haben, und ich letztes Jahr als Pflegekraft für genau das selbe meine Arbeit für lange Zeit niedergelegt habe, bin ich nah am Thema. Auch wenn hier von der Tierärzteschaft gesprochen wird.


    Unser aller Anspruch ist, dass unseren Tiere zu jeder Tag- und Nachtzeit als Notfall unter Umständen das Leben gerettet werden kann.

    Die höchsten Kosten für einen 24 Stunden Dienst, sind die Kosten für das Personal.

    Gibt man Menschen gutes Geld für gute Arbeit erhöht das die extrinsische Motivation. Gestaltet man (oder lässt gestalten) das Arbeitsumfeld gut, dann kommt in den ärztlichen und den Pflegeberufen noch die ursprüngliche internistische Motivation dazu.

    Wenn man jetzt noch dafür sorgt, dass den arbeitenden Menschen viel von der Belastung abgenommen wird mit zum Beispiel: Rechtsbeistand in Fällen, wo geklagt wird; Unterstützung nach Beleidigung und tätlichen Angriffen; ZEIT!! zum Nacharbeiten der behandelten Fälle, die echte Möglichkeit nach höchstens 6 Stunden mal Pause machen zu können und hier auch dafür zu sorgen, das diese realistisch FÜR ALLE umgesetzt werden kann und MUSS, halte ich sogar auf Dauer für die wirksamste Maßnahme gegen Burn Out und Ausstieg aus den Berufen.


    Wir stehen am Rande der Katastrophe bei der Humanmedizinischen Krankenversorgung und ich finde die Parallelen zu den Veterinärbereich sind absolut identisch.

    Wenn ich den Arbeitsalltag der mir bekannten Tierärzten in eigener Praxis ansehe, kann ich nicht verstehen, wieso Menschen sich das antun.

    Viel zu viel Arbeit bei ungenügender Bezahlung.


    Und dann stößt mir eben auf, dass, obwohl ich gar nicht Ärztin bin, dass dann noch an die „Berufung“ appelliert würd.

    Als wenn es unehrenhaft ist, genug zu verdienen. Und ich meine Genug! angemessen! Also weit entfernt von übermäßigem anhorten von Reichtum bei dem Gros der praktizierenden Tierärzte.

    Ich denke, ein/e TA/TA mit eigener Praxis, die am Ende des Jahres auf einen guten einen Urlaub zurückblicken kann, die den angestellten Tierpflegern oder Tierarzthelfern ein gutes Weihnachtsgeld auszahlen kann und alle Kosten inklusive Rentenabsicherung und nötigen Investitionen oder zumindest Bestanderhaltende Maßnahme für die Praxis locker bezahlen kann, diejenige hat genügend verdient.


    Und ich glaube nicht, dass das den allermeisten Tierärzten heute so gelingt, außer sie haben die Praxis samt Immobilie geerbt und nie Bafög benötigt.

  • Ach, die Preise - meine persönliche Meinung: die Abgabenquote ist in Deutschland einfach absurd hoch, deshalb sind es auch die Preise…sonst kannst als Leistungserbringer schlussendlich nicht davon leben.


    Das ist natürlich ein echtes Problem und es spitzt sich zu in letzter Zeit. Wenn man sein Tierchen hat versucht man in der Regel sein Bestes damit es ihm gutgeht, dazu gehört natürlich auch eine adäquate medizinische Betreuung. Erreicht nur langsam die Grenze der Unleistbarkeit.


    Jetzt z.B. steht eine Zahnreinigung an: kostet hier mit überwachter Inhalationsnarkose und Prä Blutbild 800-900€ - wenn nix gezogen werden muss, sonst wird’s teurer.


    Ist ne gute Praxis, der Hund braucht’s und ich werde das bezahlen, geht allerdings an die Substanz.

    Deshalb wird nach ihm kein Hund mehr einziehen, solange die inflationäre Entwicklung hier so bestehen bleibt. Leider!

  • Ich bin froh, dass ich momentan zwei TA-Praxen gefunden habe, wo ich nicht das Gefühl habe, dass man meine Lage dazu nutzen möchte, mich ausbluten zu lassen. Leider war es nicht immer so. Es ist zwar nur ein Gefühl, aber meine langjährige Erfahrung mit Arztrechnungen, gibt mir eine Vergleichsmöglichkeit. Wenn die HD-ED-Röntgenaufnahmen oder eine Granne im Ohr, die nach 5 Minuten draußen war, genauso viel oder kapp so viel wie der Chirurg bei einer 2-stündigen Schulter-OP kosten, stimmt etwas nicht. Für meinen Hund zahle ich es aber, denn ich wusste es vorher.


    Mehrhund


    Vielleicht habe ich mich wie so oft falsch ausgedrückt. Vielleicht sind wir aber unterschiedlicher Meinung. Ich finde, dass jeder für seine Arbeit Geld verdienen sollte und auch genug Geld verdienen sollte. Mein Problem ist, wenn die Lösung für ein Problem anhand der höheren Kosten gewählt wird und nicht weil es die bessere Lösung ist.

  • Semmi


    Kein direkter Medikamente Verkauf - woher beziehst du dann die Medis?


    Also wir kriegen die ausschliesslich beim TA und sonst nirgends. Kann sein, dass das in DE anders ist.


    Ich würde auch auf keinen Fall wollen, dass ich nach der Untersuchung oder Versorgung des Hundes zuerst noch irgendwo hin fahren müsste um die Medikamente zu bekommen.

    Was für ein Aufwand. Dann kann ich gleich vor Ort die Medis kaufen.

  • Ich bin froh, dass ich momentan zwei TA-Praxen gefunden habe, wo ich nicht das Gefühl habe, dass man meine Lage dazu nutzen möchte, mich ausbluten zu lassen. Leider war es nicht immer so. Es ist zwar nur ein Gefühl, aber meine langjährige Erfahrung mit Arztrechnungen, gibt mir eine Vergleichsmöglichkeit. Wenn die HD-ED-Röntgenaufnahmen oder eine Granne im Ohr, die nach 5 Minuten draußen war, genauso viel oder kapp so viel wie der Chirurg bei einer 2-stündigen Schulter-OP kosten, stimmt etwas nicht.

    Völliger Schwachsinn so ein Vergleich. Wann waren die Termine, wie teuer ist der Standort, welche Art der Betäubung wurde verwendet, auf wie vielen Ebenen wurde geröngt, wie lange wurde operiert, welchen Spezialisierungsgrad hatte der Chirurg usw. Mich würden da auch die nackten Zahlen interessieren. Welche Schulter OP hat genau wie viel gekostet und wie teuer war die Grannenentfernung?

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