Wir brauchen unsere Tierärzte!

  • Ich finde ein TA muss sich nicht verteidigen weil er kein Geld verleiht. Kein Handwerker, kein sonstiger Dienstleister sieht sich in diesem Erklärungszwang- nur Menschen in sozialen Berufen sollen der Robin Hood in allen Lebenslagen sein.


    Der TA soll Raten gewähren und streunende Kater und Katzen kostenlos kastrieren, die Krankenschwester soll bis zur Bewusstlosigkeit die Patienten versorgen, der Landarzt soll nach der Sprechstunde noch 2 Stunden mit Hausbesuchen verbringen die er nicht gerade fürstlich bezahlt kriegt. Da gurkt ein 75-jähriger durch die Walachhei, würde gern in Rente gehen, schafft es aber nicht weil er seine Patienten nicht im Stich lassen will.


    Klar machen die Berufe auch Spass- und da viele mit der Zeit kein Privatleben mehr haben muss man sich auch keine Sorgen um die Familie machen die zuhause auf einen wartet.

  • Tierärzte bieten doch Ratenzahlungen oftmals an,

    über externe Anbieter...

    Aber auch das ist durchaus eine Belastung für die Praxen und bedeutet Mehraufwand und Personalkosten und am Ende ist es auch keine Garantie sein Geld zu bekommen.


    Hatte ich weiter vorne ausführlicher beschrieben.

  • Ich komme auch aus dem sozialen Bereich, irgendwann ist es zermürbend, wenn man es gerne jedem Recht machen möchte, es aber faktisch nicht kann (und auch nicht muss oder sollte!).


    Klar wäre es leichter, wenn man bei einer 5000€ Rechnung auch in Raten zahlen könnte. Ich will gar nicht sagen, dass ich es nicht vielleicht auch in Anspruch nehmen würde (bei einer derart hohen Summe/Engpässen in den eigenen Finanzen/...).

    Aber das zur Voraussetzung zu machen? Ganz sicher nicht!

    Viel mehr sollte man doch einen Plan B haben. Und am besten auch C und D.

    Kredit aufnehmen, Geld von Freunden/Verwandten leihen, den Hund versichern und was es nicht noch alles für Möglichkeiten gibt.

    Jeder kann in einem finanziellen Engpass rutschen, gerade in den aktuellen Zeiten, dann sind wir aber wieder bei den Alternativen...

  • Gute Tiermedizin kostet Geld.

    Nicht unbedingt. Meiner Erfahrung nach eher das Gegenteil. Ich bin auch ein Anhänger der TÄ der alten Schule. Je teurer der TA, desto inkompetenter. Soweit jedenfalls meine eigenen Erfahrungen.

    Kliniken sind da ausgenommen, die sind dazu da mit ihrem teuren Equpment die Spezialfälle zu betreuen. (Wobei die auch nicht alle gleich gut sind, und der Preis ist hier defintiv kein Kriterium und die Qualität abzuschätzen.)

    Ich hatte an die Tierkliniken gedacht.

    Meine Erfahrungen sind da eh begrenzt, doch die Apparate kosten ziemlich viel.

  • Ich habe für eine Not OP auch schon viel Geld gelassen. Aber insgesamt für kleinere Geschichten denke ich oft wie billig Tierärzte sind. Vor allem im Gegensatz zur Humanmedizin - mir hat letztens mein Arzt (also Human) erzählt was meine Behandlung im Jahr kostet :shocked: So viel verdiene ich nicht ansatzweise im Jahr. Tierarztpraxen müssen auch finanziert werden. Und ich finde sie haben im Gegensatz zur Hausarztpraxen lange Öffnungszeiten und man muss nicht 8 Monate auf einen Termin beim Spezialisten warten. Ich habe letztens beim Tierarzt für eine Kortisonspritze und Tabletten für 2 Wochen 22 Euro bezahlt, da ist meine Zuzahlung in der Apotheke für meine Medis im Monat mehr . Und nö mir fällt es auch nicht leicht das zu zahlen, weder meine Medis noch die für den Hund. Aber hilft ja nichts.


    Unsere Tierklinik bietet Ratenzahlung an. Die Praxen glaube ich nicht, aber es steht ja jedem frei sich eine Praxis zu suchen die das anbietet.


    Ansonsten werden die Leute insgesamt aggressiver. Ich arbeite in einem Job wo ich fast die halbe Schicht angemeckert, angebrüllt und beleidigt werde :fear: Vielleicht einmal die Woche bedankt sich jemand :ka: . Ich glaube gut und gerne das Tierärzte sich auch einiges anhören dürfen. In Arztpraxen der Humanmedis habe ich auch schon einiges erlebt. Deshalb will auch niemand mehr diese Berufe ergreifen, verstehen kann man es.

  • Erschreckend die Erwartungshaltung mancher Hundehalter, und was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht/ziehen kann...

    Bei FB gerade was gelesen... nur weil man seit zig Jahren Stammkunde ist, der TA den Notfall aber gerade nicht annehmen kann (aus welchen Gründen auch immer, ist ja keine Rechenschaft schuldig) und auf eine andere Klinik verweist, hauen jetzt alle die dort posten, auf den Tierarzt drauf ein, man müsste ihn anzeigen, bei der Kammer melden, usw usf...


    Man sollte immer einen Plan B haben, finde ich...

  • Dass der Tonfall aggressiver und oft unverschämt bis hin zu Drohungen geworden ist, ist leider überall zu hören.


    Ich hab vorletztes Jahr in der TA-Praxis

    einer Freundin am Empfang ausgeholfen, dort gab es die unmöglichsten

    Dinge zu hören, von Beleidigung, Rassismus bis hin zu versteckten

    Drohungen (diese Gottseidank nur einmal persönlich mitbekommen),

    aber meine Freundin erzählt, dass es seit einigen Monaten gehäufter auftritt.


    Ich erlebe es beim Einkaufen an der Kasse, in öffentlichen Verkehrsmitteln ect.

  • Eine schwierige Diskussion, da sie natürlich auch an viel Emotion gekoppelt ist.


    Ich kann verstehen, wenn Tierkliniken keine Ratenzahlung anbieten. Die Zahlungsmoral vieler Menschen wird immer schlechter und das Eintreiben von Schulden ist extrem zeitaufwändig und verursacht weitere Kosten.


    Gleichzeitig ist die aktuelle Situation auch für viele sonst sehr bemühte Tierbesitzer hart - die Pandemie und die Inflation haben da schon ordentlich was aufgewirbelt, und es sind viel mehr Menschen als früher auf finanzielle Unterstützungsleistungen angewiesen und können sich den Alltag kaum mehr leisten, selbst wenn dies früher gut möglich war. Mich persönlich macht es schon betroffen, wenn dann auch in solchen Fällen die Behandlung des geliebten Haustiers zum unlösbaren Drama wird.


    Oft gibt es tatsächlich die Möglichkeit eines kleinen Kredits, ich als eher Wenigverdienende hätte vor einigen Monaten aucch einen in mittlerer vierstelliger Höhe bei meinem Bankinstitut aufnehmen können, das ist also durchaus eine Option, wenn auch bestimmt nicht für alle Menschen...



    Ich habe selbst im Freundeskreis erlebt, wie schnell Lebensumstände sich durch externe Faktoren ändern können. Eine Freundin, selbstständig als Tänzerin udn Tanzlehrerin, verlor während der Pandemie drastisch an Einnahmen. Schon davor hatte sie kein großes Einkommen, kam aber immer zurecht. Und genau in der finanziell schwierigsten Zeit wurde bei ihrem Hund von Tierklinik A eine "Not-OP" am nicht nüchternen Hund durchgeführt, die, wie Tierklinik B feststellte, von vornherein nicht nötig gewesen wäre, dem Hund aber fast das Leben gekostet hätte. Meine Freundin musste Tierklinik A den vollen Betrag zahlen und natürlich auch Klinik B, die Kosten beliefen sich mWn auf über 6000 Euro. Irgendwann hatte sie einfach kein Geld mehr übrig, Tierklinik B, welche übrigens zu so einer Klinik-Kette gehört, bietet aber Ratenzahlung an und auf diese Möglichkeit konnte meine Freundin dann auch zurückgreifen.

  • Wir können nicht auf der einen Seite billig haben wollen aber auf der anderen Seite beklagen daß es immer weniger Kliniken gibt. Das beißt sich in den Schwanz.

    Ich bin auch nicht scharf darauf mehr zu zahlen, und besonders nicht in der Situation da alles teurer wird. Und für so einige wird es schwierig sich Haustiere zu leisten. Und das ist Mist.

    Aber das ist nicht die Schuld unserer Tierärzte, und die sollen es auch nicht ausbaden müssen.

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