Wohin bloß mit gefährlichem Hund?

  • Erinnert mich an einen HSH Mix den ich mal im Tierheim kennen gelernt habe.

    Der wirkte zuerst immer ganz nett. Man konnte mit ihm spielen, in streicheln usw ohne dass man ( zumindest als Nicht-Profi) gedacht hätte dass irgendwas im Argen wäre.

    Aber ich wusste dass der Hund vorher mal recht plötzlich ein Mädchen gebissen hatte und auch nicht ohne war. Auch er wurde kastriert, war ähnlich alt und trug zeitweise Maulkorb.

    Einmal hab ich Kauartikel mitgenommen zum Spenden, und als der Hund gesehen hat wie ich Essbares in der Hand hatte, hat er mich angeknurrt. Jao, okay, lag offensichtlich am Futter.

    Also soweit so gut, das war noch relativ "harmlos".


    Und dann gab's irgendwann folgenden Moment :

    Ich hab mich auf einen Stuhl gesetzt, der Hund kam zu mir und wollte mir auf den Schoß klettern.

    Wollte ich nicht, hab ihn also wieder runter geschoben. In dem Moment is er sofort ausgetickt und hätte ohne Maulkorb dreimal hintereinander mit Beschädigungsabsicht in mein Bein gebissen.

    Eigentlich könnte man ja meinen der Hund hat doch ne Macke, im Nachhinein denk ich mir, dass das drauf klettern wahrscheinlich mehr eine Drohung ( ähnlich des Kopf auflegens von Hunden untereinander) war, und keine Aufforderung zu Körperkontakt.


    Aber tut nix zur Sache - Das war ein Hund, der so wie ich ihn kennen gelernt hab, deinem sehr ähnlich war.


    In dem Tierheim gab's außerdem noch einen Münsterländermix der sich ähnlich zeigte, allerdings nochmal ne Spur "feiner".

    Ein Tierpfleger hat den Hund aus dem Zwinger geholt. Alles nett, alles in Ordnung, Hund lief brav mit.

    Naja, bis der Hund merkte dass es nicht nach rechts Richtung Auslauf/Gassi ging, sondern nach links. Er ist ohne Vorwarnung ( bzw war diese wahrscheinlich minimalstes anspannen) hoch gesprungen und hat dem Mann das Handgelenk gelocht.


    Bei diesen beiden Hunden gab es keinen medizinischen Grund für dieses Verhalten.

    Und auch wenn das Verhalten aus Menschensicht evtl keinen Sinn ergibt, wirkten diese Hunde auf mich auch nicht grade völlig gaga, sondern so als ob sie schon sehr genau wussten was sie da tun.

    Und Rüde 1 war im Kern dennoch eher unsicher.

    Das war genau das, was MC Chris beschrieben hatte :

    Kleinste Dinge haben dafür gesorgt dass diese Hunde überdeutlichst klar gemacht haben DASS sie das stört und der Mensch garnicht erst dran denken braucht so etwas zu wagen.

    Prognose seitens Tierheim war übrigens auch :,, Mit dem richtigen Menschen kann es klappen. "

    Das muss jemand sein der wirklich weiß was er tut, die örtlichen Begebenheiten hat und total souverän und selbstsicher im Umgang ist, bzw vor allem eben wirklich mit so einem gelagerten Hund auch kann. Alles Andere ist brandgefährlich.


    Ich drücke euch die Daumen. Das ist so unfassbar schade...

    Bin echt erschrocken dass sich das bei euch so gewendet hat, ihr habt doch so tolle Fortschritte gemacht...

    Aber manchmal geht's einfach nicht, und ich finde auch bei Angst vorm eigenen Hund hörts auch echt auf.

    Fremdhunde oder Fremdmenschen angehen is nochmal ne andere Nummer als den eigenen Menschen antugehen. Und dann ist es nochmal was Anderes ob man jetzt weiß,, Okay, der Hund nützt mich als Blitzableiter. ", oder,, Okay, er hat Angst dass ich ihm eine Ressource streitig mache.", oä, als wenn man das selbst überhaupt nicht einordnen kann.

    Finde ich vollkommen verständlich und richtig dass ihr euch für die Abgabe entschieden habt. Wenn auch es auch sehr sehr traurig und schade ist...

  • Es ist halt bei ihm auch wirklich schwer zu erkennen was genau ihm nun nicht passt.


    Der Vorfall heute lief ja so ab, dass er gerade am schnüffeln war, ich hab nur auf ihn gewartet, dass er also weiter mitkommt. Dann kam er hinterher und dann gings los mit der Attacke.


    Und wie gesagt, Zu Hause - Hund wacht auf, geht erst mal in die Küche was trinken, kommt zurück und greift mich an.


    Wir hatten mit HSH und deren Mixen vorher nie zu tun (das "höchste" waren halt DSH), ist dadurch eben ziemlich schwer zu erkennen was diesen Hund nun stört wenn man selbst eigentlich gar nichts gemacht hat. Aus meiner Sicht jedenfalls.

    Manchmal wäre es doch schön, Hund und Mensch könnten die selbe Sprache sprechen.


    Auch weil es für uns eben völlig unklar ist, wo sein Problem liegt wenn er abgeht, kann er nicht bei uns bleiben. Das würde sich nur noch weiter steigern bis eben wirklich Blut fließt.

    Und es wäre schön, wenn es gar nicht erst so weit kommt.


    Was wir schon mal wissen ist, Ressourcen verteidigen tut er nicht. Man kann ihm sogar während des Fressens einfach den Napf wegnehmen ohne dass er einen irgendwie angeht, selbes mit Spielzeug.

    Nur wo seine Probleme liegen, ist eben für uns nicht zu erkennen.

  • Im Endeffekt steckt man im Hund halt auch nicht drin.

    Es kann sein dass du falsch geguckt hast, ihm im Weg warst, falsch gesessen hast, irgendein Geruch anders ist, oder was auch immer. Hunde können auf Dinge reagieren, die wir selbst garnicht registrieren können.


    Mir hing bspw auch schon ein Schäfermix in der Schulter, weil ich nen Krümel aufm Boden angeguckt hab. Glück für mich war, dass ich ne dicke Lederjacke an hatte. Da war zwar klar dass der Hund Ressourcen Themen hat, aber dass die Hündin auf sowas Banales reagiert hat, kam schon überraschend.

    Es kann aber auch genauso gut gewesen sein dass sie dachte jetzt passt grad keiner auf und sie könne mir mal kurz klar machen was sie von mir hält. Schlussendlich kann man nur versuchen Schlüsse zu ziehen aus dem was man weiß. Weder war in der Situation ein Fachmann dabei, noch lesen was im Hundehirn genau vor sich ging. Wie in deinen Situationen eben auch.

    Vielleicht kristallisiert sich das irgendwann raus, vielleicht nicht. Aber 1000 prozentig wissen was genau in dem Moment sein Problem war, wirst du wohl nur wenn sich heraus stellen sollte dass es tatsächlich körperliche Gründe haben sollte ( wovon ja wie gesagt nicht unbedingt auszugehen ist).

  • Mir fällt grad noch jemand weiteres ein, wo man es auch noch versuchen könnte. Ute heberer könnte vielleicht auch noch eine Idee haben, wo ein Plätzchen für Jimmy seien könnte

  • Das zum Beispiel ist evtl.schon ein Problem für ihn,dass ihr bisher nicht erkannt habt.

    Meine Bernhardiner x Ovtcharka Hündin war damals laut Vorbesitzern auch immer "ganz ruhig" wenn man ihn was weggenommen hat.Und weil es in manchen Hundebüchern so stand,haben sie das auch fleissig geübt.Napf hingestellt und wieder weggenommen,Spielzeug gegeben und weggenommen.Laut Vorbesitzern war sie anfangs dann unruhig aber das hätte sich total gebessert.

    Das Bild das ich gesehen hab war ein Hund der nach Wegnahme des Napfes im freeze stand ,kurz davor seiner Besitzerin ordentlich die Ohren langzuziehen.

    Es ist nur nichts passiert,weil die Besitzerin genau in diesem Moment den Napf wieder hinstellte weil der Hund ja so "brav" wartete

  • Was ein Mist! Hoffentlich habt ihr heute Erfolg und findet eine Sofortunterbringung für Jimmy.


    Gesundheitliche Probleme sollten natürlich dann ausgeschlossen werden, aber ehrlich gesagt klingt das für mich eher wie „normale“ (banale)Maßregelung eines eher durchsetzungsstarken Hundetyps.


    Solche Situationen (hochspringend rempeln und in den Arm schnappen) hatte ich mit meinem auch, da war er so gut ein Jahr alt- er hat‘s halt mal versucht.


    Viel Erfolg!

  • Was ein Mist! Hoffentlich habt ihr heute Erfolg und findet eine Sofortunterbringung für Jimmy.


    Gesundheitliche Probleme sollten natürlich dann ausgeschlossen werden, aber ehrlich gesagt klingt das für mich eher wie „normale“ (banale)Maßregelung eines eher durchsetzungsstarken Hundetyps.

    Danke und das denke ich auch, ansonsten hat er ja überhaupt keine Anzeichen von Schmerzen und HSH & deren Mixe sind eben wirklich schwer zu lesen.


    Dieser Hundetyp passt einfach nicht zu uns, während wir vorher mit 3 Schäferhunden keine Probleme hatten (okay da war ich noch ein Kind).

    HSH sind einfach noch mal ne andere Nummer, gerade mit ihrer Eigenständigkeit. Wenn sie was anderes wollen als Frauchen und man nie gelernt hat mit diesem Hundetyp umzugehen, ist das mehr als blöd. Keiner versteht den anderen richtig und dann knallt es irgendwann.


    Aktuell warten wir ja erst mal auf eine Meldung von einer die in einem Tierschutzverein arbeitet, wo meine Tante auch ihre Hündin her hat. (vermittelt wohl auch HSH-Mixe aus dem Ausland, der Hund meiner Tante ist aber ein anderer Straßenmix).

    Sollte das nichts werden, dann wird bei den Tierheimen gefragt die heute zu erreichen sind.

  • Ich denke es schadet nichts wenn ihr schon mal loslegt mit telefonischen Anfragen auch wenn ihr noch keine Rückmeldung aus dem Tierschutzverein habt. Keiner wird böse sein wenn ihr später nochmal aktiv anruft und sagt "es hat sich mittlerweile eine Lösung gefunden". Einen nach dem anderen abarbeiten wird unter Umständen Tage dauern weil vermutlich die meisten Kontakte erst mal checken müssen ob ein Platz frei geschaufelt werden kann, wie Transport organisiert werden kann etc.

  • Genau, nicht warten auf irgendwelche Rückmeldungen! Liste machen und in einer konzertierten Aktion alle möglichen Stellen abtelefonieren - ihr vertrödelt sonst nur Zeit.

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