Nun doch Hundehaltererlaubnis erhalten, nur nicht für Wunschrasse

  • Hüftgurt hab ich beim Canicrossen um weil so echt Geschwindigkeit entsteht. Entweder der Hund hört oder deine Beine bewegen sich einfach so schnell wie Roadrunnerbeine :zany_face:

  • Ich hab mich mit Hüftgurt auch mit 22 kg Hund und zwei Meter Leine auf die Nase gelegt - hatte in dem Moment einfach so absolut nicht damit gerechnet, dass sie plötzlich einen Satz nach vorne macht, und mich dann noch zwei Meter mitschleift. Schön direkt vor zwei anderen Hundehaltern. Mein Mann hat sich tot gelacht und ich bin im Erdboden versunken. :see_no_evil_monkey:

  • Einen Hinweis habe ich noch, der erfahrene Schlittenhundhalter geht grundsätzlich mit leicht gebeugten Knien und etwas nach hinten gelehnt und verwendet immer einen Ruckdämpfer plus Geschirr. Mit Hüftgurt, der auch abfedert, nimmt das wirklich eine Menge Energie raus.

  • Wenn man es vorher sieht, kann man sich drauf vorbereiten. Aber nicht an der 10m-Schlepp.

    Klar geht das .... schön ist halt anders ..... Moro war in seinem Leben zweimal an der Schlepp .... 20m übrigens ... und beim zweiten Mal hat er das DOWN überlaufen .... zum ersten und zum letzten Mal

    aber ich habe auch einige Junghengste für die Körung vorbereitet .... festhalten liegt mir unglaublich fest im Blut

  • Amarandh An der Stelle mag ich auch mal Danke dafür sagen, dass du von deinem Bogenschießen berichtest. Das klingt wahnsinnig interessant und spaßig, aber auch nach viel Arbeit und Training.

    Soll ich da mal noch was zum Bogen und zu den Pfeilen schreiben? Dürfte etwas länger werden und wäre OT.

  • Soll ich da mal noch was zum Bogen und zu den Pfeilen schreiben? Dürfte etwas länger werden und wäre OT.

    Also OT im Sinne des Threadtitels sind wir doch schon seit 50 Seiten, und es geht eher so allgemein um Sachen, die du beim zukünftigen Hundekauf vielleicht auf dem Radar haben solltest (oder auch nicht). :sweet: Meine Meinung ist da unmaßgeblich, aber erzähl doch gerne weiter davon, was du machst und wie. Eventuell fällt jemandem noch was dazu ein, was das in Bezug auf Hunde an Problemen oder Vorteilen bringen kann.

  • Prinzipiell besteht Bogenschießen aus mehreren Wissenschaften.


    Das einfachste dabei ist tatsächlich die Wahl des Bogen. Es gibt mehrere Arten von Bögen und um die zu finden, die für dich am Besten ist hilft nur probieren. Leih dir Bögen aus, das geht bei einigen Großhändlern, und teste sie ausgiebig. Und wenn du merkst, der Bogen liegt dir geh weiter in die Richtung. Das muss im Endeffekt jeder durchlaufen. Durchtesten und rausfinden was einen liegt. Und sobald man sich festgelegt hat weiterversuchen. Gerade die Hightechbögen bieten da viele Möglichkeiten. Da gehts über Visiere, Stabilisatoren, Seitenstabis bis hin zu verschiedenen Release Arten. Hier hilft tatsächlich nur ausprobieren. Try and Error.


    Wenn du dich festgelegt hast wird es schon etwas schwieriger. Der Bogen braucht die richtige Wurfkraft. Diese wird in der Regel auf einen Auszug von 28" angegeben. Für Anfänger empfehlen sich schwache Bögen, so um die 25 bis 30 Pfund. Das bedeutet, wenn du den Bogen auf 28" Länge ausziehst hast du 15 Kg in der Hand. Klingt erstmal nicht nach viel, aber mach das mal 40, 50, 60 Mal hintereinander. Da hast du nicht nur Muskelkater, da hast du vor allem Rücken. Die Kraft beim ziehen kommt vorwiegend nicht aus den Armen sondern dem oberen und auch dem unteren Rücken.


    Mein Bogen ist zB ein Primitivbogen (hatte ich schon erwähnt). Genau genommen ist es ein Nachbau eines englischen Langbogens victorianischer Art. Er ist entspannt knapp 2m lang, gespannt kommt er etwa auf 1,83m Länge. Er besteht aus einem einzigen Stück walisischer Eibe und ist handgefertig. Für so eine Art Bogen legst du bei einem guten Bogenbauer zwischen 600 und 1500 EUR auf den Tisch. Allerdings halten diese Bögen dein Leben lang, vorausgesetzt du behandelst sie pfleglich. Mein Bogen ist mittlerweile 20 Jahre alt, schießt wie am ersten Tag und ich habe sogar noch die original mitgelieferte Sehne drauf.


    Wenn du dich festgelegt hast, was du für einen Bogen willst und wieviel Pfund (also Wurfkraft) er haben soll geht die Suche nach dem richtigen Pfeil los. Hier kann ich tatsächlich nur von Holzpfeilen mitreden, weil Alu und Carbon schieße ich nicht. Man kann auf Langbögen auch Alu und Carbon schießen, wird aber auf Turnieren nicht unbedingt gern gesehen. Bei einigen Turnieren steht auch direkt drauf, dass man mit solchen Bögen nur Holzpfeile schießen darf.

    Bei Holzpfeilen hast du als erstes die Wahl des Materials vor dir. Die ist wichtig. Denn das Material beeinflusst das Flugverhalten, die Lebensdauer und auch die Widerstandskraft eines Pfeils. In unseren Breitengraden sind die üblichen Materialien Zeder, Kiefer, Fichte, Schierlingstanne und seit einer Weile auch bayrische Tanne. Gelegentlich findet man auch mal Bambus, aber den zu bestellen ist echt teuer. Ansonsten ist Zeder am teuersten, aber auch mit so in etwa das Beste was man nehmen. Zeder ist schwerer und dichter als die anderen, aber auch wesentlich stabiler. Und nichts riecht so gut wie Zeder (meine Meinung). Kiefer und Fichte sind leichter als Zeder, brechen aber auch schneller. Fliegen tun alle, aber halt alle mit unterschiedlichen Eigenschaften. Im Zweifelsfall ist es eine Preisfrage und du gewöhnst dich daran, wie du mit dem jeweiligen Material schießen musst.

    Hast du das Material gehts mit den Nocks weiter. Die meisten benutzen Nocks zum aufkleben. Traditionalisten schneiden die Nocks in den Schaft, das nennt man dann Selfnocks. Eine Nock ist das Ding, womit man den Pfeil auf die Sehne legt.

    Danach hast du die Wahl der Qual bei den Federn. Es gibt dutzende verschiedene Federformen, Farben und Farbkombinationen. Da kannst du dich frei nach deinem Geschmack austoben. Wichtig bei den Federn ist eigentlich die Länge. Da kannst du zwischen 4 oder 5 oder 6,5 Zoll auswählen. Je länger die Feder desto mehr wird der Pfeil abgebremst. Aber desto schneller stabilisiert er sich auch in der Luft. Die meisten kleben die Federn auch nicht gerade auf den Schaft sondern leicht gewunden. Hat den selben Effekt wie Züge in den Läufen von Schusswaffen. Das versetzt den Pfeil in Rotation und hilft dabei ihn zu stabilisieren.

    Die Länge und die Pfundzahl eines Pfeiles sind auch wichtig. Die Länge muss zu deinem Auszug passen. Das ergibt sich recht einfach aus deiner Auszugslänge. Die wird von der Pfeilauflage am Bogen bis zu deinem Ankerpunkt (siehe etwas weiter unten) gemessen. Die Pfundzahl des Pfeils bestimmt dessen grundlegende Härte und hat damit Einfluss darauf, wie schnell sich der Pfeil stabilisieren kann.

    Dann bleiben nur noch die Spitzen. Die gibts in Messing oder Stahl. Da spielt es allerdings keine große Rolle welche man nimmt, die sind genormt. Eine Spitze wählt man nach Gewicht. 80, 100 oder 120 grain. Hier nimmt man noch mal Einfluss auf die Stabilität und Geschwindigkeit des Pfeiles. Spitzen gibt es als Schraubspitzen mit parallel oder konischen Gewinde und Klebespitzen. Das hat auf die Spitze selbst an sich nicht viel Einfluss, da das Gewicht ja genormt ist. Da gehts nur darum, wie die Spitze befestigt wird. Ich bevorzuge hier das konische Schraubgewinde. Die Spitzen sind etwas länger und zentrieren sich dadurch besser. Damit minimiere ich die Möglichkeit die Spitze leicht schief aufzuziehen. Aber auch das ist Geschmackssache.


    Dann brauchst du noch Schutzausrüstung. Einen Schießhandschuh für die Hand mit der du die Sehne hälst, einen Armschutz für den Unterarm, mit dem du den Bogen hälst. Bei Frauen gibt es auch noch einen Brustschutz. Es ist wirklich recht schmerzhaft wenn die Sehne dich an der Brust erwischt. Allerdings ist es auch recht schmerzhaft, wenn die Sehne den Unterarm trifft und du keinen Armschutz hast. Das kann, wenn es richtig blöd läuft, mit einem riesigen Bluterguß enden. Dazu gehe ich persönlich nie ohne Messer, Thermoskanne und Erste Hilfe Paket auf ein Turnier. Immer griffbereit.

    Der Köcher ist reine Geschmackssache. Du kannst einen Bogenköcher nutzen (der wird direkt am Bogen befestigt), einen Seiten- oder Rückenköcher. Ganz wie du es willst. Bei Rückenköchern musst du aber aufpassen wenn du dich bückst. Dabei rutschen gern mal die Pfeile aus dem Köcher raus.


    Was die Technik des Schießens selbst angeht...da hat jeder seine eigene Technik im Endeffekt. Es gibt nur eine einzige Grundlage, die für alle gleich ist. Und das ist der Ankerpunkt. Der Ankerpunkt ist an sich die Stelle, bis wohin du die Sehne ausziehst. Der muss definitiv sitzen. Nur so kannst du sauber schießen. Du nimmst dir eine Stelle, einige ziehen unters Kinn, andere bis zur Wange, wieder andere bis zum Ohr. Egal welche Stelle du nimmst, du musst bei jedem Schuss exakt bis dahin ziehen. Das ist beim Bogenschießen das einzige, was wirklich zu 100% und absolut sitzen muss. Haltung, Fußstellung, Atmung....da hat jeder seine eigenen Ideen. Selbst wenn jemand sagt, du machst da was falsch, völlig egal. Wenn es für dich funktioniert dann mach es genau so weiter.


    Sorry wegen dem riesen Text und dem OT.

  • Verspätetes Edit: Und einerseits heißt es man soll den Hund nicht Hetzen lassen und sichern, und dann soll man die Leine loslassen, wenn der Hund grad dem Reh hinterher will, sodaß der Hetzen kann und womöglich vorm Zug endet? Ja was denn nun?

    Also ich lass weder los (Hab ich zumindest sicher nicht behauptet) noch geb ich ihm die Möglichkeit mit Anlauf in eine 10/15m schlepp zu rennen (das macht man nur einmal) ohne dass ich das gezielt abdämpfen kann.


    Hab ich n Hund der so impulsiv reagiert, dem geb ich sowieso keinen Spielraum an 15m ...

    und 5m Leine oder 15m sind n grosser Unterschied. Wenn der Hund hinter dir ist an dir vorbeirennt rennt, rennt er wenns dumm kommt 30m bevor er in die Leine donnert, ohne Rückdämpfer ne schlechte Idee.

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