Kann jemand, der vom Hund gebissen wurde, Teilschuld bekommen?

  • Bei der Größe des Hundes käme er bei mir auch in eine geschlossene Tasche. Bei größerem/ großen Hund, würde ich an Maulkorb gewöhnen (egal ober er beißt oder nicht) und in engen Räumen diesen überziehen.


    Ich denke ein Hund von welchem man weiß, dass er im Zweifel zupackt sollte immer - unabhängig von seiner Körpergröße - mit einem Maulkorb gesichert sein in den jeweiligen brenzlichen Situationen. Wenn es z.B. nur im Aufzug ist, kann der Maulkorb danach ja eventuell auch wieder ab.


    Passender Maulkorb & gutes Maulkorbtraining sind natürlich Vorraussetzung.


    Zum Thema wurde ja schon vieles (Alles?) gesagt. Ja, eine Teilschuld für den Gebissenen ist generell möglich, aber als Hundehalter bekommst du und dein Hund sehr warscheinlich eben auch Probleme. Vermutlich sogar größere, als der Gebissene.

  • Ich denke sowas wie eine Teilschuld gibt es auch eher wenn der Geschädigte den Hund verletzt hat bevor er gebissen wurde. Ich denke für nur anfassen gibts da nichts aber ich bin kein Jurist also könnte es auch anders sein als ich es mir denke.

  • Hab ich mir schon fast gedacht, dass es nur in Ausnahmefällen möglich ist und da vom Richter abhängt ^^" Da frage ich mich dann teilweise, wie viele der Hundeangriffe von denen man so liest, eigentlich von den Menschen ausgingen, weil der Mensch einfach zu dämlich war.

    Flossi Ich versuche meine Hündin auch möglichst so zu führen, dass ich im Zweifel eingreifen kann. Wenn ich beim Spazierengehen angesprochen werde, dann blocke ich mittlerweile immer ab; wenn jemand in die Hocke geht, um meine Hündin zu streicheln, dann sag ich "nicht anfassen" und gehe weiter (am Anfang habe ich noch versucht, freundlich zu sein, aber ich wurde bei fast jedem Spaziergang mind. einmal angehalten und irgendwann war mir das zu viel). Aber so viel Mühe ich mir dabei auch gebe, manchmal sind einige Leute einfach schneller :/
    Die Situation mit dem Anbellen hatte ich auch schon. Bei mir waren es Kinder auf Fahrrädern ...


    Caissa Das mit dem Zettel wäre eine Überlegung. Wobei ich nicht weiß, ob es soo viel bringen wird. Diejenigen, die nachfragen und ein "Nein" bekommen, akzeptieren das in den meisten Fällen. Und diejenigen, die nicht fragen, denen ist grundsätzlich egal was ich sage. Der Frau gestern hatte ich gesagt, dass mein Hündin nicht angefasst werden mag und hab dann etwas wie "Aber sowas muss sie doch abkönnen" bekommen.

    Gassifan Ich wollte tatsächlich auch ein Maulkorb für meine Kleine kaufen, weil ich einerseits der Meinung bin, dass Hunde sowas kennen sollten. In öffentlichen Verkehrsmitteln ist schließlich Maulkorbpflicht (auch wenn sich die wenigsten daran halten) und ich glaube, falls ein Hund mal z.B. unter starken Schmerzen zum Tierarzt muss, ist es für alle Beteiligten sicherer, den Hund durch Maulkorb abzusichern (ich erinnere mich da an eine Situation mit meinem verstorbenen Kater; total lieber Kerl, freundlich, hat nie gebissen oder gekratzt und dann wurde er vergiftet und hat vollkommen um sich geschlagen :/). Und andererseits habe ich die Hoffnung, dass dann Leute einfach echt ihre Finger von meinem Hund lassen. Problem mit einem Maulkorb bei meiner Hündin ist nur: Ich hab bisher keinen gefunden, der ihr passt. Sie ist einfach echt klein. Vielleicht finde ich was, wenn sie ausgewachsen ist, aber ansonsten wird es wohl eine Maßanfertigung sein müssen :tropf:

    Runa-S Ich habe eine tragbare Box für meine Hündin, die ich nutze, wenn ich Zug fahre oder wenn ich meine Hündin in der Uni habe, aber ich würde die nicht jedes Mal, wenn ich mit meiner Hündin Fahrstuhl fahre, mitnehmen. Hauptsächlich, weil ich dem Problem dann nur aus dem Weg gehen und es aber nicht wirklich klären würde. Dann schnauze ich lieber jeden, der meine Hündin ungefragt anfasst, einmal an. Ich habe da ein bisschen Hoffnung, dass es vielleicht was bringen könnte. Und zumindest bei mir im Haus werde ich den Leuten ja öfter über den Weg laufen und wenn ich schon einmal "unfreundlich" (ein einfaches: "Fassen Sie meinen Hund nicht an!" gilt ja schon als unfreundlich) zu denen war, dann werden sie hoffentlich nicht nochmal versuchen, meine Hündin zu streicheln.

  • @Kaindo Ich finde es auch sehr anstrengend dass man für alles rundrum verantwortlich ist. Ein Hundespaziergang ist für mich im Moment eine einzige Achtsamkeitsübung.


    Hilft ja nichts dass man sich fragt wieso andere Menschen zum Teil so übergriffig und grenzüberschreitend agieren, eine forderte mich letzt auf ich solle meinen Hund sofort ableinen weil ihrer sich so aufregen würde.....ich ging nur ruhig wortlos weiter.


    Ich geh spazieren und nehme wahr dass es Menschen gibt die nichts verstehen.

  • Bei dieser Frage ist die „verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung“ zu berücksichtigen. Grundsätzlich haftet der Halter eines Hunds (sofern es sich um Hobbyhaltung handelt) für einen Schaden, den der Hund anrichtet, unabhängig davon, ob der Halter es schuldhaft verursacht hat. Das Gesetz geht davon aus, dass es (weil sich die Reaktionen eines Tiers nie z 100% vorhersagen oder kontrollieren lassen) eine allgemeine Tiergefahr gibt, due sich bei Eintritt eines Schadens verwirklicht hat. Diese Gefahr mutet der Halter in Ausübung seines Rechts auf freie Entfaltung seiner Umgebung zu, muss dafür aber damit rechnen, im Zweifelsfall zu haften. Er muss auch damit rechnen, dass die Umgebung nicht kundig über den angemessenem Umgang mit seinem Tier ist (so traurig es ist).


    Bei der Einschätzung der Gefährlichkeit greift die Gefahrenabwehr. Da gehts nicht um „Schuld“ oder „Teilschuld“. Jedenfalls in der Theorie. Dort wird „nur“ eingeschätzt, ob vom Hund eine erhöhte Gefahr für die Umwelt ausgeht und wie der Halter das handelt. Das Verhalten des Geschädigten spielt nur mittelbar eine Rolle, denn bei der Einstufung in der Praxis wird schon berücksichtigt, wie heftig der Hund provoziert wurde.


    Bei der Bemessung von ideellem Schadensersatz im zivilrechtlichem Prozess - wie Schmerzensgeld - kann das Verhalten des Geschädigten meines Wissens nach aber durchaus eine Rolle spielen.

  • @Kaindo : ist sie dein erster Hund?


    Ich frage deswegen, weil du die Hoffnung hast, Menschen durch Reden zu erreichen.

    Ich habe inzwischen nach 7 Hunden jegliches Erklären aufgegeben.


    Klingt genau so desillusioniert wie es gemeint ist.

  • ich habe es mittlerweile aufgegeben, in so einer Situation freundlich bleiben zu wollen. Die meisten bewegen sich noch im fragen auf den Hund zu. Und wenn Samson etwas hasst, dann Menschen, die seine individualdistanz unterschreiten. Deswegen kommt in einer solchen Situation sehr früh von mir ein "nicht anfassen". Er wird von mir so geführt, das jeder, der an ihn ran wollen würde erst mal an mir vorbei muss.


    Freundlichkeit hin oder her, auch wenn es jemand hundertmal gut meint, hat er deinen Hund nicht anzutatschen. DAS ist nämlich noch viel unfreundlicher wie ein deutliches "Finger weg". Notfalls sagst du es bei den entsprechenden Kandidaten einfach gleich beim betreten des fahrstuhles. Und ich würde es auch nicht begründen. Dein Hund, deine Regeln. Punkt.

  • Grundsätzlich haftet der Halter eines Hunds (sofern es sich um Hobbyhaltung handelt) für einen Schaden, den der Hund anrichtet, unabhängig davon, ob der Halter es schuldhaft verursacht hat.

    Ist das etwas anderes, wenn der Hund nicht in Hobbyhaltung ist? Also mir ist klar, dass der Halter nicht haften wird, wenn ein Wachhund einen Einbrecher stellt und löchert, auf dem eingezäunten Gelände zum Beispiel. Aber was ist mit Rettungsdiensthunden, Polizeihunden, Therapiehunden etc? Wird das da anders betrachtet? Weißt du dazu etwas?

  • ich hab einen mini Hund der aufgrund so übergriffiger Leute auf engen Raum das sofortige Abschnappen angefangen hat. Ich würde mich nicht darauf verlassen das der andere per Gesetz "selber Schuld" hat wenn er gebissen wird und darum kommt mein Hund in eine Tasche. Aus den Augen, aus dem Sinn: so hat dein Hund Ruhe vor Übergriffen und du musst dir über Bisse und deren Folgen keine Sorgen machen.

    edit: wenn ich den Leuten sage "nicht anfassen der beißt" interessiert das übrigens keinen weil die Leute dann denken und sagen "ach was nein der doch nicht, der ist doch so süß" oder "ich kenne mich aus, der merkt das ich Hundemensch bin und wird mich nicht beißen" . Man muss für diese Idioten mit denken, so traurig das ist.

  • Ich würde mir keine Gedanken um die "Schuldfrage " machen

    Das ist zu "theoretisch " und absolute zeitverschwendung

    Und ob nun teilschuld oder nicht, den Rest willst du sicher auch nicht ;)


    Kleiner Hund käme bei mir in eine entsprechende Tasche

    Da gibt es einen guten schutzraum auch gegen Verletzungen durch zb drauf treten

    Nicht nur der Hund kann verletzten,das Risiko verletzt zu werden ist vermutlich deutlich größer

    Nützlich für jedemenge Situationen, öpnv, Gastronomie etc


    Größerer Hund bekäme entsprechendes Maulkorb Training


    Und ich würde mir Gedanken machen wie ich den Hund besser abschirmen kann

    Wenn ich zb einen Hund in einem leeren Aufzug in die Ecke setze und mich davor stelle

    Wird mir vermutlich niemand durch die Beine greifen und den Hund anfassen

    Da würde ich das Problem anders lösen, so unter Menschen ;)


    Gerade bei Aufzügen im eigenen wohnbereich würde ich das Thema sehr sensibel und sicher behandeln

    Man kann durchaus sehr schnell von der Benutzung des Aufzugs ausgeschlossen werden

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