Artgenossenaggression: Wie schätzt man ein, ob ein Hund wirklich "Ernst" machen würde?

  • Wenn ich das irgendwie so von euch höre finde ich es irgendwie sehr unheimlich, dass da bei so vielen Hunden so wirklich echte Beschädigungsabsicht da ist, das kenn ich hier so gar nicht.

    Vor allem scheint es ja oft so grundlos(?) zu sein, aka man trifft sich auf nem Spaziergang. Hier gibts eigentlich nur Ärger wenn man wirklich das Gebiet eines anderen Hundes betritt.

    Nun ja, zum einen begegnet man diesen Kandidaten idR nicht ungesichert, und gesichert ist es doch egal :ka: .


    Hunde einer z.B. Gebrauchshundrasse sind im adulten Alter oft Artgenossenunverträglich, und würden bei unkontrollierten Zufallsbegegnungen im Zweifel auch ernsthaft beißen. Aber es spielt halt keine Rolle, wenn sie verantwortungsbewusst geführt werden. Nur weil sie „würden“, heißt es nicht das sie es auch tun können.


    Ich hatte in 27 Jahren mit Hunden in meinem Leben einmal Mal das Erlebnis, das mein Hund mit Beschädigungsabsicht attackiert wurde, und umgekehrt kein Mal.


    Aber schon dreimal miterleben. Das ist beängstigend.

  • Es gibt genug Hunde mit ausreichend sozialkontakt (zb im mehrhundehaushalt), die trotzdem bei fremden Hunden kurzen Prozess mischen würden bzw.ernsthaft Schäden verursachen würden, wenn es Gelegenheit gäbe.


    Neben vielen Ursachen gibt es auch Hunde, die sich gerne mit sowas das Ego aufpolieren und „Spaß“ dran haben. Das klingt dämlich, aber ist leider manchmal Doch so.

    Das bezweifle ich ein bisschen.

    Woran machst du fest, dass der Hund kurzen Prozess machen würde?

    Hat man die Sache denn schon bis dahin laufen lassen?

    Ich verstehe diese Angst vor Aggressionsverhalten nicht ganz. Ich habe in über 30 Jahren Hundehaltung schon etliche Kampfbratzen getrennt und da war es bei den Rüden nie toternst.

    Bei den meisten toten (Klein-)Hunden, die ich aus eigener Anschauung mitgekriegt habe, würde ich sagen, es war fehlgeleitetes Jagdverhalten.

    Ich hab persönlich noch nie erlebt oder aus dem Bekanntenkreis erfahren, dass sich zwei etwa gleich große und schwere Hunde bis auf den Tod bekämpft haben.

  • Für fremde Hunden kann ich die Frage nicht zu 100% beantworten.

    Für meinen eigenen Hund weiß ich, dass dieser außerhalb des „Hunde-Familien- und Freundes-Kreises“ andere Hunde verletzt. Tötungsabsicht steht da nicht als vorderste Motivation, aber Verletzungen sind schon schlimm genug.

    Natürlich lasse ich meinen Hund nicht einfach unkontrolliert herumlaufen, um das herauszufinden. Aber manche Sachen weiß man leider, weil es nun mal passierte.

  • Ich verstehe diese Angst vor Aggressionsverhalten nicht ganz.

    Aeh? Was hat denn Angst damit zu tun, wenn man seinen Hund, der mit hoher Wahrscheinlichkeit verletzt, entsprechend fuehrt und sichert?

    Man koennte so einen Hund natuerlich auch einfach machen lassen. Das wird dann aber sehr schnell durch die zustaendigen Aemter beendet.



    Es ist schoen, wenn du so Hunde nicht kennst. Macht das Leben einfacher.

    Und das meine ich wirklich so!

    Das aendert aber nix daran, dass es Hunde gibt, die anders sind.

    Ich bin da bei Lara004 Verletzen ist schlimm genug. Und nein, damit meine ich keine Kratzer, sondern wirkliche Verletzungen, die dann beim TA behandelt werden muessen und zwar mit mehr als 'freischneiden, saeubern und ggf. AB geben".

  • Dem kann ich voll zustimmen.


    Würde mich trotzdem immer wieder für die Hunde entscheiden, die ich habe und wird für mich auch in Zukunft nicht zwangsläufig ein Grund sein, mich gegen einen Hund zu entscheiden.


    Es tut meinem Leben als Hundehalter aber definitiv gut auch einen Hund zu haben, der anders ist. Dann liegt es wenigstens nicht an mir ;)

  • Wenn du weisst, dass dein Hund ernsthaft verletzt, dann muss man doch nicht darüber diskutieren, dass du ihn sicherst. Das halte ich für selbstverständlich.

    Aber die Aussage war, dass viele Hunde, die angemessenes Sozialverhalten mit bekannten Hunden zeigen, bei Fremdhunden kurzen Prozess machen würde.

    Das habe ich bezweifelt, nicht mehr und nicht weniger.

    Und ich habe gefragt, woher man das weiß.

    Dass man den eigenen Hund kennt und dahingehend einschätzen kann, steht auf einem anderen Blatt.

    Und Aggressionsverhalten beginnt nicht da, wo man den anderen Hund alle machen will, was du sicher besser weißt als ich.

  • :???:

    Der Hund kann in der eigenen bzw. einer festen Gruppe total easy sein und fremde Hunde dennoch verletzen. Bekannte Hunde sind was anderes als Fremdhunde..




    Lara004 Ja sowas ist hier auch nix was eine Entscheidung beeinflusst.

    Ich meinte aber auch andere HH, nicht (nur) Halter von so Hunden.

    Sind in meinem Gebiet nur Hunde unterwegs, bei denen es max. zu einem Kommentkampf, kann ich als Halter eines netten Hundes anders unterwegs sein.

  • Aber die Aussage war, dass viele Hunde, die angemessenes Sozialverhalten mit bekannten Hunden zeigen, bei Fremdhunden kurzen Prozess machen würde

    Unverträglichkeit mit FREMDEN Artgenossen ist halt was Anderes als generelle Unverträglichkeit.


    Und für Ersteres gibt's ganz viele Rassen, deren genetische Veranlagung dafür eine Rolle spielt.

  • Murmelchen


    Ja, hab ich so rausgelesen, wie du es meinst.

    War von mir auch genau so noch mal unterstrichen, dass es mich für jeden freut, der keinen Hund hat, der in der Hinsicht auffällig sein kann/könnte.

  • Kurzer Prozess wäre Tötungsabsicht, soweit würde ich nicht gehen. Ich rede von Beschädigung, was schlimm genug ist.


    Aber mal umgekehrt betrachtet ist es vielleicht einfacher.


    Fast alle Hunde die ich kenne, die Fremdhunde ernsthaft beißen würden, haben Sozialkontakte mit den es gut klappt. Ob nun weitere Hunde im Haushalt oder vertraute Hundebekanntschaften. Und ich kenne mehr adulte Hunde die Fremdhunde nicht so geil finden, als solche die sich drüber freuen. Über Führung und Gehorsam kommt es aber nicht zu Konflikten.


    Aber ich denke das die Hunde denen man „draußen“ begegnet idR sozial verträglich sind. Den Unverträglichen begegnet man eher nicht im Gassigebiet das man mit vielen anderen teilt. Plus werden die wahrscheinlich so geführt das man gar nicht weiß ob oder nicht verträglich.


    Also ich mache da jedenfalls keine Umfrage und meide Kontakte generell, egal ob mit netten oder weniger netten Hund dabei. Und ich kann andere Huhd-Halter Gespanne zwar beobachten, aber auch nur bis vor den Kopf schauen. Da ich aber genügend Hunde kenne, die völlig neutral wirken, aber rasend schnell kippen, bilde ich mir da keine belastbare Meinung.

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