Artgenossenaggression: Wie schätzt man ein, ob ein Hund wirklich "Ernst" machen würde?
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Ja, hab ich so rausgelesen, wie du es meinst.
War von mir auch genau so noch mal unterstrichen, dass es mich für jeden freut, der keinen Hund hat, der in der Hinsicht auffällig sein kann/könnte.
"Könnte" trifft doch auf fast jeden zu, oder nicht?
Und natürlich muss man es nicht bis zum letzten experimentell ausreizen, um herauszufinden, wie weit der eigene Hund bei anderen wirklich gehen würde.
Aber selbst mein Blümchen hatte eine Situation, wo sie auch auf "ernst" umgeschaltet hat. Zur Verteidigung, klar. Aber wenn ich da die beiden Hündinnen nicht getrennt hätte, hätte es sicher auch mehr als nur einen "Ratscher" gegeben.
Das ist einmal passiert in fast 6 Jahren.
Ich denke, hier sind wir wieder an dem Punkt, ob ich es auch mal riskieren will, dass es kippt oder ob ich meine, dass es besser ist Interaktionen zwischen Fremdhunden gänzlich zu vermeiden.
Das meine ich wertneutral. Da steht jeder auf seinem Standpunkt, ausgehend von seinem Hund, seinen Erfahrungen und den Gegebenheiten vor Ort.
Ich mag es halt nicht, wenn man pauschal davon ausgeht, dass Interaktionen zwischen Fremdhunden sofort in Beschädigungs- oder Tötungsabsicht münden, weil das zumindest meinen Erfahrungen eher widerspricht. Ich nehme da auch eher Hysterie bei anderen HH wahr als überbordendene Sorglosigkeit.
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Hi
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Den Unverträglichen begegnet man eher nicht im Gassigebiet das man mit vielen anderen teilt. Plus werden die wahrscheinlich so geführt das man gar nicht weiß ob oder nicht verträglich.
Genau das!
Ich fand in den ersten Jahren mit Ayu, als wir noch an einem Naherholungsgebiet lebten, kaum etwas so anstrengend wie HH die meinten daraus wie Ayu sich verhielt wenn ich ihn führte, Vermutungen ableiten zu können wie, dass er bestimmt nichts tun würde wenn sie ihre Hunde zu uns schick(t)en oder ich ihn eigentlich nur ableinen muesse und machen lassen. (Da kommt mir echt wieder die Galle hoch. Sorry, vielleicht ist es gut das hier mal zu teilen.) Ich sei halt ängstlich, Frauen seien ja meistens übervorsichtig, einfach nicht mehr nah genug an der wahren, raueren Natur.. Hunde würden das alles schon unter sich ausmachen, wenn wir sie nicht störten usw.
Eine Menge Hunde würden das so in Mitteleuropa nicht überleben, andere im Zwinger verbleiben, wieder andere würden schwer verletzt, traumatisiert und Menschen mit kleinen oder vorerkrankten Hunden könnten sich noch viel weniger frei bewegen.
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Ich finde die Fragestellung nicht beanwortbar. Jeder hier im Thread ist in der Lage einen anderen Menschen zu töten. Ob er das jemals tun wird ... hoffentlich eher nicht. Allerdings gäbe es sicher Extremsituationen, wo das passieren würde. Wollen wir die jetzt mal alle testen, um zu gucken, ob's geht?
Das ist in meinen Augen nämlich die Fragestellung hier.
Wenn ich in der Verhaltensberatung mit so was zu tun habe, muss ich mir das nicht bis zum exzessiven Ende anschauen. Mir reicht die Grundmotivation, warum der Hund "aggressiv" auftritt. (In Anführungszeichen, weil ja nicht selten auch Jagdverhalten dahinter steckt und das kein Aggressionsverhalten ist.) Damit arbeite ich mit dem Ziel, dass der Hund es nicht mehr nötig hat überhaupt zu beginnen zu eskalieren.
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Darf ich hier mal reinschauen reingrätschen......
Ich bin über einen Vorfall gestern ziemlich geschockt, Olli ebenfalls.
Vermutlich habe ich zu spät eingegriffen, ich habe es tatsächlich nicht in dem Ausmaß kommen sehen:
Olli hat gestern mit dem Bulli meiner Schwester gespielt (die kennen sich, haben auch schon öfter gespielt, bisher immer unauffällig, wenn es dem Collie zu bollerig wurde hat er sich zurückgezogen, wenn das vom Bulli nicht akzeptiert wurde, haben wir geblockt und dann wars auch gut).
Also erst war alles gut, sie sind gerannt, haben auch Pausen gemacht, haben in anderen Ecken des Gartens geschnüffelt, soweit ok. Dann hat der Bulli Olli bestiegen und bevor ich eingreifen konnte, hat Olli deutlich gemacht, dass er das nicht will (versucht rauszuwinden und dann gebrummt und Zähne gezeigt).
Dann ging es ziemlich schnell, der Bulli hat ihn an der Kehle gepackt, runtergedrückt und nicht mehr losgelassen. Olli ist liegen geblieben, ich dachte er lässt ihn los, hat er aber nicht. Ich wollte den Bulli nicht wegziehen (wusste ja nicht, ob die Zähne vllt irgendwo drinhängen). Als Olli dann nur noch sehr leise gefiepst hat, habe ich doch zugepackt, da hat der Bulli dann doch losgelassen. Wir reden hier insgesamt von einem Zeitraum von ca. 20-30 Sekunden.....
Beides intakte Rüden, 12 und 14 Monate.
Da ich bisher nur sehr soziale Hunde hatte und glücklicherweise noch in keiner solchen Situation war, bin ich unsicher wie das zu bewerten ist. Mein Gefühl sagt der Bulli hätte loslassen müssen, als Olli sich auf dem Rücken liegend nicht mehr bewegt hat, allerspätestens als er angefangen hat zu fiepsen. Ich werde die Beiden nicht mehr spielen lassen, so viel ist mal klar.
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Das ist "das Erbe" dieses Hundtyps. Wenn ein Bulli ins Jagdverhalten kippt, dann zieht er durch. Im Jagdverhalten ist der Hund für keine Kommunikaton mehr empfänglich. Dieser Hundetyp kann leider halt auch in völlig unspektakulären Situationen ins Jagdverhalten kippen. Das ist hochgefährlich für andere Hunde, weil tot machen das Ziel ist.
Das liegt an der Genetik. Je nachdem wofür diese Hunde genutzt wurden, wollte man das so - dass der Schalter schnell umgelegt wird und der Hund dann in dem Tunnel bleibt.
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Danke dir flying-paws, dann war mein Gefühl ja richtig und erst recht richtig, dass ich eingegriffen habe
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Das ist "das Erbe" dieses Hundtyps. Wenn ein Bulli ins Jagdverhalten kippt, dann zieht er durch. Im Jagdverhalten ist der Hund für keine Kommunikaton mehr empfänglich. Dieser Hundetyp kann leider halt auch in völlig unspektakulären Situationen ins Jagdverhalten kippen. Das ist hochgefährlich für andere Hunde, weil tot machen das Ziel ist.
Das liegt an der Genetik. Je nachdem wofür diese Hunde genutzt wurden, wollte man das so - dass der Schalter schnell umgelegt wird und der Hund dann in dem Tunnel bleibt.
Doch noch eine Frage: Warum hat er weder gebissen, noch geschüttelt? Olli war nicht verletzt, aber ich glaube er hat ihm den Hals zugedrückt. Er war danach auch ängstlich und auch als wir uns zufällig abends beim Gassi getroffen haben ist Olli direkt hinter mich und wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben. Er hat also deutlich gemerkt und gezeigt, dass er das Verhalten des Bullis besorgniserregend fand.
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Panini13 Auch wenn dir das zur konkreten Situation nichts hilft: Aber ich kenne kaum eine Konstellation von gleichaltrigen intakten Rüden von ähnlicher Größe, die als Welpen spielten und in erwachsenem Alter gut klar kamen.
Ich weiß nicht, woran das liegt, aber ich kenne mehr Feindschaften zwischen ehemals besten Junghundkumpeln als andauernde Freundschaften.
Ich hoffe bei dir und deiner Schwester entwickelt sich das anders.
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Ich finde es völlig normal wenn sich adulte Hunde, oder adult werdene Junghunde, nicht (mehr) grün sind. Aber das Ziel ist es, das sie andere Hunde tolerieren und ihnen neutral begegnen, wenn sie es sollen. Dieses "ich mag dich nicht und zeige es dir indem ich dir die Fresse poliere" geht halt nicht.
Ich möchte mit meinen Hunden auch in kleineren Hundegruppen z.B. wandern gehen können und das war in Vergangenheit immer möglich, obwohl der Letzte nicht unbedingt artgenossenverträglich war. Dennoch habe ich das einige Jahre mit ihm, mit vielen, teilweise abwechselnden DFlern aus dem Norden, regelmässig gemacht. Mit immer mal wieder neu dazukommenden Hunden jeden Alters, Geschlecht, intakt, nicht intakt, etc.
Da muss sich keiner mögen, auch wenn es natürlich schön ist wenn es so ist. Aber es ist auch ein bissl Socialwalk > alle Hunden müssen sich gegenseitig zumindest tolerieren und in Ruhe lassen wenn es nicht passt. Und alle Hundehalter die mitgehen müssen vorab mit den Regeln einverstanden sein. Regel Nr. 1 - die Hunde regeln "nichts unter sich".
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Wenn Sie sich nicht grün sind, alles kein Thema, aber klar erwarte/wünsche ich mir, dass die Grenzen des jeweils Anderen gewahrt werden, egal ob Hunde innerhalb der Familie mit häufigem Kontakt oder Fremdhund im Wald. Meine Hunde kommunizieren sehr klar und weichen auch, wenn ein anderer Hund sagt, dass er keinen Kontakt wünscht.
Meine Beiden haben auch schonmal Ansagen untereinander oder draussen eingesackt, aber das war dann eben genau das: eine Ansage, sich trollen und ein paar Minuten später wieder zusammen liegen oder spielen.
Gersi Der Bulli hat ja eh Leinenpflicht, gemeinsamen Spaziergängen steht also nichts im Weg. Denke Olli wird nicht für ewig Angst vor ihm haben.....
Aber ausprobieren in Bezug auf Spielen werde ich nichts mehr. Der Drops ist gelutscht!
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Hallo
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