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Hallo,
ich bin ganz neu hier und habe mich für diese Frage angemeldet, nachdem ich schon viele Beiträge gelesen habe. Es geht um Folgendes:
Ich werde mir ca. ab April einen Golden Retriever Welpen holen. Ich habe bereits eine Züchterin der AL (ohne Welpen) besucht, der Kontakt war sehr positiv. Sie meint, dass eine AL schon in mein Leben passen könnte. Es handelt sich hierbei um eine Zucht, die tauglich für spezielle jagdliche Leistungszucht ist. Eine andere AL-Züchterin meinte am Telefon, ich sei mit dieser Linie überfordert. Ich soll mir doch lieber eine Showlinie anschaffen. Auch im Internet (und hier) lese ich heiße Diskussionen zu dem Thema. Ich würde gerne eure Erfahrungen und Einschätzungen hören. Eigentlich würde ich die AL bevorzugen, aber nicht, wenn ich nicht (durch andauerndes Training) folgende Dinge erreichen könnte:
- ich möchte mit dem Hund im Rahmen der tiergestützten Pädagogik in der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten (Begleithundeprüfung, Schulbegleithund oder Therapiehund)
- Der Hund wäre folglich recht wenig allein
- Der Hund würde unter der Woche 2,5 Stunden draußen sein (gerne baue ich hier Übungen, Dummy etc. ein). Am Wochenende dann auf jeden Fall länger.
- Ich würde den Hund auch gerne mal frei laufen lassen (Ausprägung Jagdtrieb? Händelbar?)
- Ich habe Lust das Hundesportangebot des DRC zu nutzen. Wettkämpfe sind zumindest momentan aber nicht von Interesse.
- Ich lebe in der Stadt 20min zu Fuß von meinem Garten entfernt. (Soziale Verträglichkeit mit anderen Hunden?)
- gerne mal mit dem Hund zusammen Fahrrad fahren und wandern
Wie schätzt ihr das ein? Wozu würdet ihr mir raten? Die besuchte Züchterin war mir sehr sympathisch, ich möchte mich jedoch nicht überfordern. Gebt mir sonst gerne auch Ratschläge zu guten Züchter*innen in Nord- oder Mitteldeutschland.
Viele Grüße
Mara
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Hi
hast du hier Arbeitslinie oder Showlinie Golden Retriever* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Warum möchtest du denn eine Arbeitslinie? Das lese ich überhaupt nicht raus.
Die sportlichen ‚Anforderungen‘ kann auch jeder Showliniengolden.
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Das Problem bei Arbeitslinien ist, dass sie reizoffener sind und daher mehr Ruhe und Routine brauchen. Bei dem Pensum was Du vor hast, würde ich Dir daher zu einer Standard-Linie raten, damit Dir der Hund nicht um die Ohren fliegt und wegen chronischem Stress krank wird.
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Hi, ich habe eine halb und halb Maus, Mutter Showlinie, Vater Arbeitslinie.
Ich habe zwar keinen direkten Vergleich, da ich vorher nie einen Golden hatte.... ich kannte immer nur die schlaffen Viecher, die hauptberuflich im Weg lagen...
Jeanne ist jetzt 6 Jahre alt, und überhaupt nicht das, was ich mir unter einem Goldy vorgestellt habe(zum Glück)
Sie läuft viel an Pferd und Kutsche mit, liebt es zu schwimmen, und zu apportieren.
Ich habe sie ursprünglich als Diabetes Begleithund ausgebildet, frage es die letzten 2 Jahre aber sehr selten ab, da sie sich in diese Aufgabe total reinsteigert, und sich dann 24h Stunden selber stresst, sie kommt dann erst wieder zur Ruhe, wenn sie mehrere Tage bei meinen Eltern ist.
Und dieses gestresst sein, und nicht zur Ruhe kommen, ist ein großes Thema, erwartet sie viel aktion, und Ausflüge, kommt sie einfach nicht zur Ruhe.
Lässt man sie aber 2 Tage ohne Reiz im Haus, fällt sie wie ein typischer Goldy in sich zusammen, und schläft den ganzen Tag vor Erschöpfung.
Wie gesagt, ich hab keinen vergleich zu anderen Goldys, aber wir brauchen hier eine konsequente Mischung aus Bewegung, Beschäftigung und erzwungener Ruhe
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Das heiße Thema Show- und Arbeitslinie
Ich habe einen AL Labrador und kann dir folgendes berichten:
Ich finde ihn im Alltag sehr führig und unkompliziert. Er ist sozialverträglich und sein Jagdtrieb ist bislang mit Training händelbar (er ist aber noch sehr jung und somit nicht am Ende der Entwicklung, da gibt es durchaus auch Kandidaten, die in Puncto Jagdtrieb ziemlich auslegen - ich würde sagen, hier sollte man sich auf ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten gefasst machen).
Aber: er ist schnell mal aufgeregt, braucht einen Rahmen und er braucht fremde Menschen nicht unbedingt. Er ist freundlich und frei von aggressiven Verhalten, hat er aber die Wahl, so hält er Abstand. Er ist sehr sensibel und ist dankbar für Routinen und Ruhezeiten. Ich kenne mich mit tiergestützt. Pädagogik nicht aus, aber ich würde mich da an deiner Stelle mit erfahrenen Personen austauschen, wo und wie sie Ruhezeiten für den Hund sicherstellen.
Meine Hunde sind sehr froh darum, jeden Vormittag alleine zu sein
2,5 Stunden jeden Tag unterwegs zu sein und am WE sogar länger plus die Beschäftigung als Therapiehund können - je nach Alter, Phase und Umgebung - zu viel sein.
Da gilt eher Qualität vor Quantität und dem Hund neben zielgerichteter Beschäftigung (wie zB Dummy, was du ja auch vorhast ) ausreichend Möglichkeit für Ruhe zu bieten.
In Summe hört es sich finde ich sehr gut an, aber der Punkt mit der tiergestützten Pädagogik ist noch mal einen Blick wert (zB: wie sieht dein Plan B aus, wenn der Hund - und sei es nur phasenweise - nicht in dem Umfang dabei sein kann?)
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Wir haben im Team bei uns im Besuchshundedienst mehrere Golden und Labradore, alle bis auf einen sind aus Standardlinie. Der einzige aus Arbeitslinie macht das nur nebenbei sonst beschäftigen sie den Hund noch anders, und war nicht mehr der jüngste Hund bei Beginn der Ausbildung.
In Hinblick auf tiergestütze Arbeit würde ich eher keinen Wusel nehmen, der schlechter zur Ruhe kommt, sondern einen gefestigten entspannten Charakter nehmen. Die Ausbildung kostet sonst deutlich mehr Zeit, der Hund muss länger reifen und es erfordert mehr Fingerspitzengefühl bei der Ausbildung und mehr Auge auf die Grenzen des Hundes. Gerade wenn man damit anfängt und noch eine ganze Klasse in Schach halten muss, sich auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes fokussieren muss usw., fällt es leichter, wenn der Fokus nicht auf dem Feintuning des Hundes liegt.
Außerdem finde ich persönlich, dass Hunde aus jagdlicher Leistungszucht doch dort glücklich werden, wofür sie gemacht sind. Ich finde es aus Züchtersicht komisch, diese Hunde dann in Hände zu geben, die in dieser Richtung überhaupt kein Interesse zeigen. Du wärst da gar nicht mein Zielpublikum... Zumal es ja viele Retrieverzüchter gibt, die sich nette Familien- und Tberapiehunde auf die Fahne geschrieben haben. So viele wie bei keiner anderen Hundegruppe...
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Ist zwar jetzt kein Golden sondern ein Labbi, aber das hier ist eine Großcousine von meinem SL Labbi: AKC.TV : 2019 ACE Award for Service Dog - Polly the Labrador Retriever
Ist entsprechend auch "nur" SL, aber leistet noch mehr als ein reiner Besuchs- oder Therapiehund und macht dazu noch erfolgreich Hundesport. Was ich sagen will: Ich denke, dass für deine Ansprüche eine arbeitswillige SL auch absolut geeignet ist. Man muss sich halt ein bisschen die Vorfahren anschauen, aber das muss man so oder so. -
Ich habe mal 2 AL Goldies kennengelernt. Meine erste Wahl als Therapiehunde wäre es offen gestanden nicht, bräuchte doch recht viel Management. Ich persönlich würde Showlinie nehmen.
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Ich kann leider nichts direkt zur Frage einsteuern aber ich kann mir vorstellen, dass es verwirrend ist von der Züchterin das Eine zu hören und hier im Forum das Gegenteil.
Gibt es da nicht vielleicht irgendwo die Möglichkeit, sich mal persönlich die Unterschiede der Hunde anzugucken? zB in so einer Art Goldie Verein?
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- Vor einem Moment
- Neu
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