Arbeitslinie oder Showlinie Golden Retriever

  • @Mara123456789 ich kann dir nur empfehlen, dir verschiedene Hundetypen ganz genau anzuschauen und auch mit den Züchtern da ehrlich drüber zu sprechen.


    Aus meiner eigenen Erfahrung

    Ich habe hier zwei Labbis, eine AL und eine SL (auch ausgebildeter Therapiehund, wenn auch nicht aktiv im Einsatz). Meine SL erfüllt alles, was du beschreibst (er macht auch Hundesport), meine AL mag keine fremden Menschen, ist eher zurückhaltend und wäre in der tiergestützten Arbeit völlig überfordert.

    Das sind jetzt natürlich Einzelfallbeispiele (obwohl ich sie als durchschnittliche Vertreter ihrer Linie einschätzen würde) und niemand kann dir garantieren, wie sich ein Hund entwickelt, aber wenn dein Hauptaugenmerk auf der tiergestützten Arbeit liegt, denke ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund sich darin wohlfühlt, mit einer SL einfach größer ist bzw. es einfacher wird für dich zu erkennen.


    Die Gewichtung musst du entscheiden.

  • Ich empfehle Mara123456789 unbedingt, sich viel Zeit zu lassen und mit unterschiedlichen Typen Hund spazieren zu gehen. Frag Züchter ob du sie besuchen darfst.

    Dazu würde ich auch raten. Man muss das live erleben. Und bitte die Hunde auch im Trubel "anschauen". Nicht nur in der Pampa und daheim.

  • Kleine neugierige Zwischenfrage:

    Hier geht es ja um Golden Retriever, AL oder SL.

    Einige User schildern aber ihre Erfahrungen mit Labradoren und geben Empfehlungen.

    Golden Retriever und Labrador waren doch als Rassen schon lange getrennt, bevor eine Zucht in AL oder SL innerhalb der Rassen auftrat. Ist diese Trennung in beiden Rassen parallel verlaufen? Wie ist es dazu gekommen?

  • Ich habe hier zwei Labbis, eine AL und eine SL (auch ausgebildeter Therapiehund, wenn auch nicht aktiv im Einsatz). Meine SL erfüllt alles, was du beschreibst (er macht auch Hundesport), meine AL mag keine fremden Menschen, ist eher zurückhaltend und wäre in der tiergestützten Arbeit völlig überfordert.

    Das sind jetzt natürlich Einzelfallbeispiele (obwohl ich sie als durchschnittliche Vertreter ihrer Linie einschätzen würde)

    Beim Labrador sehe ich das in der Tat auch mehr oder weniger so. Aber hier geht es um einen Golden. Und auch wenn es da Linien gibt, die echt mit Vorsicht zu genießen sind, muss man doch sagen, dass es sehr viele Hunde gibt, die sehr menschenfreundlich und menschenbezogen sind.

    Trotzdem gebe ich dir natürlich Recht, es kommt auf jeden Fall darauf an wie wichtig einem der Sport ist :nicken:

  • Hm, aber warum dann SL empfehlen, wenn die Person nicht wissen kann, womit sie glücklich ist? Weil's bei ner SL nicht so wild ist, wenn es doch nicht passt?

    Ich würde sowieso nix empfehlen.


    Hier geht es v.a. darum, dass der Hund mit zur Arbeit soll und in der tiergestützten Therapie eingesetzt werden soll.

    Da würde ich keinen sehr reaktiven Hund wollen, der den Ausknopf nicht so einfach selbst findet ("großer Arbeitswille")


    Außerdem ist Hundesport angedacht, wurde aber bisher nicht betrieben, also alles neu, auch für den Hundeführer.

    Auch dafür würde ich mir (wenn ich mir einen Hund aussuchen würde) einen Hund wünschen, der ziemlich nervenstark ist, eher ruhig und nicht zu schnell lernt, zu fein ist - denn man macht als Anfänger in JEDEM Sport unweigerlich Fehler, da ist ein Hund, der einen Fehler auch mal aussitzen kann, sehr viel besser. Ist immer blöd, wenn der Hund schneller, sensibler, feiner ist als man es bedienen kann.

    Es ist ja auch noch gar nicht klar, ob der TE Dummysport überhaupt Spaß macht, ob es gute Vereine gibt usw.


    Warum man für Anfänger im Hundesport und Therapiehund nun ausgerechnet eine ausgesprochene Arbeitslinie bzw. einen jagdlich gezogenen Hund empfehlen sollte, weiß ich auch nicht.

  • Ich persönlich denke auch an die Gebrauchshundeigenschaften. Ich kenne mich mit GR der AL nicht gut aus, was jetzt Dummy betrifft (kannte früher 2, 3, die waren jagdlich einfach zu interessiert, konnten nach einem Auslöser nicht mehr frei laufen - wäre für mich der Supergau).

    Aber was Ersthundehalter häufig unterschätzen ist die Reizoffenheit und ihren Einfluss auf den Alltag. Ist der Hund noch jung, muss schon genau darauf geachtet werden, was tagsüber passiert. Nicht zuviel, nicht zu wenig. Was für den Kopf (Alltagsreize aushalten), aber auch genug Ruhe. Hier würde mir als allererstes das städtische Umfeld Sorgen machen. Man muss so häufig mit dem kleinen Hund raus, und dann passiert jedesmal gleich "Stadt". Das kann sich auf die Stubenreinheit auswirken, aber auch auf den ganzen Lernprozess, einfach ein zusätzlicher Stressfaktor. Der Garten in 20min Entfernung ist quasi in einer anderen Welt, für einen jungen Hund dieses Schlags. Bis der 20min durch "Stadt" läuft, ohne sich abzuschießen, dauert es ne Weile. (Abschießen = zuviel Stress, Kopf voll, Lernen nicht mehr möglich -> mehrere Reaktionen möglich - rumzappeln, schnelle Übersprungshandlungen wie Blätter/Stöcke jagen, Reaktion auf Fahrrad/Jogger/andere Hunde, Lärm etc ODER zumachen, Kooperation einstellen, in sich zusammenfallen, heim wollen).

    Genauso "ruhige Spaziergänge zur Entspannung". Im Wald? Mit Wild? Wahrscheinlich schwierig. Wo findest du jetzt die Umgebung, in der sich der Hund, eben an der Schleppe, ohne Jagdreize mal einfach ne Weile bewegen kann, um den Stadtstress loszuwerden? Kannst du irgendwohin rausfahren? Möglichst mit dem Auto (da Öffis und Fahrrad mit jungem Hund ja wieder anderen Stress bedeuten).

    Das braucht es neben der Arbeit im Bereich Dummy meiner Meinung nach schon.

    Grüßle

    Silvia

  • was ich bei der ganzen Diskussion nicht verstehe: die TE braucht einen Hund der 5 Tage die woche auf keine reize sofort reagiert, selbst zu Ruhe findet, Menschen und Hunde super findet. Aber für das Dummy training 1x die woche muss eine AL sein, die im schlimmsten Fall die Fähigkeiten gar nicht hat oder mühselig erst beibringen muss. Da frage ich mich, was ist fairer für den Hund?

    Es geht mir gar nicht darum, dass die TE das nicht schafft, sondern mehr was sinn macht.

  • braucht einen Hund der 5 Tage die woche auf keine reize sofort reagiert

    warum denn das? Die Jugendlichen brauchen doch das Feedback vom Hund auf ihr tun ....

    Ich schrieb sofort reagieren und nicht gar nicht. Und ich kann mir auch keinen vorstellen, der gar nicht reagiert weder al noch sl.

    Aber es gibt situationen wo es lauter wird und der Hund sich zurücknehmen muss.und da finde ich es fairer und auch leichter einen Hund zu nehmen, dem das vom naturell mehr liegt. Lernen müssen es beide. Und ich sag nicht, dass es ein al nicht kann.

    Ich verstehe hier die logik nicht. Warum ein al, für die wochenendbespaßung wo noch nicht mal interesse an wettbewerben besteht? Ich würde eher einen Hund nehmen, der gelassener ist und den man eventuell beim training am we mehr Arbeit hat als einen Hund der beim sport glänzt aber mit dem man unter der woche mehr Arbeit hat.

    Und es hängt ja viel an der Arbeit, wenn der Hund sich nicht für den sport eignet, dann ist es enttäuschend aber kein beinbruch. Aber wenn es mit der Arbeit nicht klappt, dann hat man schon mehr probleme. Und das risiko besteht bei jedem Hund.

    Und als Hundeanfänger ist einem ja vieles gar nicht bewusst.

    Soll sie eine Al nehmen, verstehen tue ich das nicht so ganz

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