Martin Rütter und seine Meinung zum Thema Schutzhundesport

  • ein Hund einer privaten Sicherheitsfirma...also nix DH

    Leistet so eine Firma denn keinen Dienst? Wird die nicht bezahlt?


    Einer der denkbar erfahrensten Trainer meint, dass ein Hund oder Tier niemals ein Spielzeug sein kann und darf. Ich habe von Hund und Stellenwert oder Augenhöhe gelesen. Ein Hund als Spielzeug oder Sportgerät erscheint mir immer als Herabwürdigung und auch Versklavung.


    Ich wurde vor sehr langer Zeit vor der Anschaffung eines Schäferhundes gewarnt, weil die im Kriegsfall eingezogen werden. Im Zweiten Weltkrieg 30.000 Hunde in Deutschland und 200.000 insgesamt. Die bekommen Sprengstoff mit Fernzünder und werden mit Kamera in feindliche Stellungen geschickt. Ein (hoher) Offizier sagte mir: "Besser ein Hund als ein Rekrut."


    Werden Leistungsprüfungen im Hundesport zentral erfasst?

  • Der Unterschied ist für alle anderen Sportarten ist die Agresssionsbereitschaft keine Vorraussetzung. Also bringt man vermehrt reaktionsschnelle, agressionsbereite, durchsetzungsstarke Hunde in Umlauf. Weil es einem Spass macht damit zu arbeiten.
    Habe ich ja oben geschrieben. Das muss jeder für sich entscheiden. Kann ein valider Grund sein.

    Ja, es macht echt mega Spass. Das kann ich dir jetzt so aus eigener Erfahrung sagen. Es macht wirklich mega viel Spass mit solchen Hunden zu arbeiten, sie auszubilden, sie zu führen. Auch wenn sie eine hohe Aggressionsbereitschaft mitbringen. Das müssen Andere nicht verstehen, die damit nichts zu tun haben wollen. Das ist auch ok.


    Ich finde das ist eine Frage vom Typ. Vom Mensch selber. Ich kenne jetzt nicht viele denen mein Kampfsport Spass macht. Die finden es auch absurd das wir uns die Köpfe einschlagen und danach zusammen ein Bier trinken und darüber lachen wer wen fast k.o gehauen hat. Aber mir macht das Spass, das ist das was ich als Ventil brauche und darum werde ich auch immer damit weitermachen. Es ist, wie die IGP, ein geschützter Rahmen in denen ich meine Aggressionen kontrolliert kanalisieren kann. Im Alltag bin ich aber ein ganz lieber Mensch, hab 'nen Helferkomplex und bin sehr belastbar, weil sich der Frust irgendwo entladen kann. ;)


    Zu Rütters Aussage finde ich halt einfach, das man sich nicht den Schuh anziehen sollte wenn er nicht passt. Es ist halt typisch Rütter. Im Endeffekt hat er wiedermal mächtig Werbung für sich gemacht, da gefühlt die halbe HH-Welt Deutschlands wieder über ihn spricht. :ka:

  • Aber diese Pfosten bedeuten eben NICHT das IGP-Hunde gefaehrlich sind! Diese Hunde (von den Idioten) betreiben kein IGP, im Gegenteil!

    Und ja, mich persoenlich kotzt es an, wenn ein Ruetter mit seiner Reichweite mich mit diesen Pfosten in einen Topf wirft, mich beschimpft (weil ich diesen Sport macheund eben ALLE in diesem Bereich xyz sind), meine Hunde als Waffen oder sonstwas bezeichnet werden

    Ich stimme dir da vollkommen zu, muss aber dennoch schmunzeln. Dass man Menschen allesamt in einen Topf wirft, weil ein paar Assis sich daneben benehmen und den ganzen Ruf ruinieren, das ist ja nun wirklich nichts neues. Auch in der Hundehaltung nicht. Dass dann jemand mit großer Reichweite kommt, von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, aber Stammtischparolen raushaut, auf die die Fanbase jubelnd reagiert, auch nicht. Ob nun Hundetrainer, Tierarzt-Blogger, Peta-Vertreter oder TV-Sternchen...


    Ich steh auch mit meinen Hunden zum Fährten auf den Acker oder zum Training auf den Hundeplatz, muss aber mit meinen neuen Qualzuchten unter Generalverdacht zur Veterinärkontrolle und muss mir anhören von irgendwelchen Passanten, die überhaupt keine Ahnung haben, dass "es die absolute Höhe sein, dass sowas wie diese Qualzucht noch erlaubt sei" und "ob die sich denn niemals schmutzig machen dürfen oder überhaupt normal Gassi gehen".

    Das ist seit Jahren mein Alltag, denn die Leute sehen ja immer nur einen ganz winzigen kleinen Ausschnitt aus unserem Leben oder eben nur das Äußerliche. Und die allermeisten Menschen da draußen haben sich auch nie mit dieser ganzen Thematik beschäftigt. Es ist eben viel einfacher, Stammtischparolen vom heimischen Sofa aus zu verbreiten, um seine Reichweite hoch zu halten. So kann man komplexe Themen, in die man sich reinarbeiten müsste, auf eine flache Ebene quetschen und schön mit Schwarz-Weiß-Denken polarisieren. Selbst der Rütter sitzt eben auf dem Sofa bei sich zuhause und kommentiert bei Facebook. Im Zweifel, um Content zu generieren und das geht eben bei bestimmten Themen immer, denn da springen die Leute direkt an. Nun ist es eben wieder mal der Schutzdienst. Irgendwann ist es wieder die farbige Rutenspitze eines Hundes oder die affigen Frisuren. Oder sonstwas, was man eben regelmäßig hervorkramt und wo die Fanbase jubelt.


    Er hat noch nie einen Hund ausgebildet, hat auch wirklich überhaupt keine Ahnung von Rassen oder bestimmten Hundetypen, wendet seit 20 Jahren die gleichen Erziehungsmethoden an und man hat das Gefühl, er will einfach ein bisschen rumflamen und im Gespräch bleiben. Immerhin lebt er davon. Es ist ärgerlich, aber ich denke nicht, dass man such da persönlich angegriffen fühlen muss, wenn man mit allen in einen Topf geworfen wird.

  • Aeh? Es beseht ein riesen Unterschied zw. einem echten Diensthund (Polizei, Zoll, Militaer) und dem, was private Sicherheitsfirmen da so haben.


    Was hat Sport nun mit Versklavung zu tun?

    Soso, man zieht also Privathunde ein. Macht Sinn...nicht!


    Nein werden sie nicht. Wozu auch?






    Wieso ich mir den Schuh anziehe:

    Mal ein Bsp. aus unserem Sportalltag. Keiner unserer Hunde traegt einen Stachel o.ae. (sind seit Jahren bei uns verboten). Vor dem Platz geht aber jemand mit Herdern und DSH Gassi die welche tragen (die Person trainiert nicht bei uns!!) und irgendwer der da wohnt erstattet Anzeige und erzaehlt es rum. Es stehen also regelmaessig Passanten da und kontrollieren unsere Anhaenger/Autos und das Vetamt kommt regelmaessig vorbei.

    Uns passiert nix, weil wir nix verbotenes machen. Aber WIR haben das Theater.

    Wenn also ein Ruetter poebelt hat das sehr wohl Auswirkungen. Nicht auf jeden Sportler/Platz, klar. Aber es geht nicht spurlos an allen vorbei.

  • die wenigsten Molosser oder Terrier werden heute noch in der breiten Masse auf ihre Agressionsbereitschaft aktiv selektiert.

    Ändert nix daran, dass sie vorhanden ist und sich bei den Rassen ja sehr schön zeigt, dass dieses weg vom Gebrauchszweck und seinen benötigen Eigenschaften züchten nicht so einfach ist und da am Ende nach wie vor knackige Hunde mit massivem Problemverhalten für unpassende Halter rauskommen können, auch wenn man schon seit zig Generationen auf "Familienhund" züchtet.

    Man muss sich da nur mal die breite Masse an Jack Russel Varianten anschauen, die es in den Kleinanzeigen zu Hauf gibt. Da wird keiner gezielt auf Aggression und Jagdtrieb gezüchtet haben (die wenigstens dürften da ohnehin gezüchtet sondern eher vermehrt worden sein). Massenhaft Hunde mit hohem Aggressionspotential, die keine Hemmungen haben, bei mangelnder Führung ordentlich die Zähne auszupacken.


    Die Selektion auf diese Eigenschaften stellt sicher, dass auch das restliche psychische Ressourcenset des Hundes dazu passt, damit die Aggressionsbereitschaft entsprechend eingebettet und problemlos führbar bleibt. Man sieht es immer und immer und immer wieder, wenn man versucht aus Arbeitshunden Familienrassen zu machen, ist das erste was auf breiter Basis auf der Strecke bleibt das Nervenkostüm. Gerade beim DSH hat man das Spiel doch mit dem Weißen Schweizer einmal durchexerziert.

    Das passiert, wenn man versucht die Aggression und Arbeitsbereitschaft aus Arbeitsrassen herauszuzüchten. Die Nerven und das ganze Wesen schwinden schneller als alles andere und dann hat man erst recht ein Problem. Dann hat man zwar einen Hund, der im Sport und Dienst nicht mehr taugt, im Alltag in unfähigen Händen aber noch "gefährlicher" ist als vorher, weil er einfach charakterschwach ist.


    Aus einem Mähdrescher wird kein Familienauto nur weil man das Mähwerk abtrennt und aus Gebrauchshunden werden keine easygoing Familienhunde nur weil man nicht mehr aktiv auf Arbeitseigenschaften selektiert.

  • Und noch was zum Thema, warum man sich nen Mali holen muss, wenn die doch so krass drauf sind, warum ein Privatmensch so nen Hund haben muss.

    Ich glaube keiner hier hat den Mali, weil die so krass aggressiv sind, wirklich keiner.

    Aber man mags kaum glauben, auch Malis haben positive Eigenschaften.


    Ich hab ja nun mitm Schnauzer und nem Mali zwei völlig unterschiedliche Rssen hier sitzen, aber beide Gebrauchshunde mit gewissem Potenzial.

    Beide brennen für die Arbeit. Da unterscheiden sie sich nicht.

    Aber was den Mali (bzw. Schäferhundartige) von anderen abhebt, ist meiner Ansicht nach nicht der Arbeistwille.

    Für mich ist es die Treue.

    Ich habe noch nie bei mir oder in meinem Umfeld Hunde kennen gelernt, die so absolut treu waren, wie DSH und Mali.

    Mein Schnauzer würde mich spätestens für jeden ball verkaufen und auch bei anderen Menschen sofort glücklich leben können.

    Wir haben eine enge Beziehung zueinander. Beim Menschen würde ich sagen, man führt eine offene Beziehung, wo man sich liebt und vertraut, aber auch mal nebennaus schauen geht und Spaß hat ^^ Ihr wisst was ich meine.

    Mein Mali würde sein Leben für mich geben.

    Mein Schnauzer würde mich auch verteidigen, aber ich denke nicht, wenns nicht unbedingt sein muss.

    Mein Schnauzer hat auch eigentlich nur ein Interesse: seinen Spaß bedienen. Wir leben gut zusammen, weil das, was Arielle Spaß macht, mir Spaß macht.

    Bei Ambi hat man den Eindruck, sie lebt für mich, sie arbeitet für mich und sie würde durchs Feuer gehen für mich.

    Ambi versucht mir im Alltag alles recht zu machen. Ich könnte sie überall frei laufen lassen, weil sie sich von mir garnicht wegbewegen will.

    Sollte ich nur den Anschein von Angst zeigen, ist sie da.

    Ihr größtes Gut ist Körperkontakt zu mir.

    Ich war 6 Wochen krank. Da wollte mein Mali 6 Wochen nur bei mir auf der Couch liegen und hat sich schon versteckt wenn mein Kumpel kam und sie mit ihm Gassi gehen sollte.


    Nun werden viele sagen: mein Goldi, Aussi ... ist auch so. Leute glaubt es, Malis sind (wie in allem) auch da etwas extremer. Und das liebe ich einfach so sehr an der Ambi.

    Da nehme ich die anderen Eigenschaften halt in Kauf.

  • Wieso ich mir den Schuh anziehe:

    Mal ein Bsp. aus unserem Sportalltag. Keiner unserer Hunde traegt einen Stachel o.ae. (sind seit Jahren bei uns verboten). Vor dem Platz geht aber jemand mit Herdern und DSH Gassi die welche tragen (die Person trainiert nicht bei uns!!) und irgendwer der da wohnt erstattet Anzeige und erzaehlt es rum. Es stehen also regelmaessig Passanten da und kontrollieren unsere Anhaenger/Autos und das Vetamt kommt regelmaessig vorbei.

    Uns passiert nix, weil wir nix verbotenes machen. Aber WIR haben das Theater.

    Wenn also ein Ruetter poebelt hat das sehr wohl Auswirkungen. Nicht auf jeden Sportler/Platz, klar. Aber es geht nicht spurlos an allen vorbei.

    Das ist ärgerlich, aber das ist halt auch nicht Rütters Schuld. Nix ist einfacher als mal schnell Gerüchte zu verbreiten, da kann der jetzt auch nichts dafür. Stachler und Teletakt waren schon vor seiner inkompetenten Aussage ein Grund warum Menschen ganz allergisch darauf reagiert haben und mal schnell VetAmt und Co darüber informieren.


    Ich würd mich da halt nicht zu sehr reinsteigern. Es ist Rütter, der lebt von seiner Werbung. Genau so wie er jeden Monat ein neues Format rausbringt und sich an den Problemen von Mensch-Hund-Teams eine goldene Nase verdient.


    Das einzige was man tun kann ist zu zeigen, das es NICHT so ist wie er denkt.

  • Tatuzita

    Und genau das ist das Problem er verurteilt nicht die Vollidioten sondern alle.. Und das ist einfach doof

    Also was ich hier im Forum raus lesen seit es einen wirklichen Austausch und auch offene Kritik gibt, das es eben nicht einzelne schwarze Schafe sind wie gerne der Eindruck entsteht.
    Das es eben doch große Probleme gibt und viele Vereine denen nicht dran gelegen ist einen sauberen fairen Sport nach neusten Erkenntnissen aufzubauen.
    Für mich hat sich bis jetzt halt nie meine persönliche real life Erfahrung mit dem für mich vermittelten Eindruck gedeckt, das alle Sportler schon viel weiter sind und es vielleicht pro Verein noch einen ewig gestrigen gibt, der aber Gegenwind bekommt.
    Wie gesagt für mich hat die Diskussionskultur bis jetzt hier im Forum und bei Facebook eher dazu geführt alles was mit dem Sport zu tun hat als graue Masse zu sehen bei der alles super läuft und wer Probleme sieht versteht es einfach nicht.


    Wie würdet ihr von eurer Warte das einschätzen. Wie viele Sportler teilen eure Meinung und sind damit auf einer Linie und wie viele sind eher problematisch zu betrachten. Grobe Prozent. Ich werde niemand darauf fest nageln. Nur damit man mal eine konkrete Einschätzung hat

    Die Selektion auf diese Eigenschaften stellt sicher, dass auch das restliche psychische Ressourcenset des Hundes dazu passt, damit die Aggressionsbereitschaft entsprechend eingebettet und problemlos führbar bleibt.

    Das ist doch mal ein wirklich gutes Argument für den Sport. Wie ist da eure Erfahrung? Sind 90% der Hunde im Sport und für den Sport gezüchtet so nervlich stabil das sie problemlos führbar sind?

  • Wieso ich mir den Schuh anziehe:

    Mal ein Bsp. aus unserem Sportalltag. Keiner unserer Hunde traegt einen Stachel o.ae. (sind seit Jahren bei uns verboten). Vor dem Platz geht aber jemand mit Herdern und DSH Gassi die welche tragen (die Person trainiert nicht bei uns!!) und irgendwer der da wohnt erstattet Anzeige und erzaehlt es rum. Es stehen also regelmaessig Passanten da und kontrollieren unsere Anhaenger/Autos und das Vetamt kommt regelmaessig vorbei.

    Uns passiert nix, weil wir nix verbotenes machen. Aber WIR haben das Theater.

    Wenn also ein Ruetter poebelt hat das sehr wohl Auswirkungen. Nicht auf jeden Sportler/Platz, klar. Aber es geht nicht spurlos an allen vorbei.

    Genau so bei uns. Man wird halt dünnhäutig durch fortwährende Unterstellungen und übergriffiges Verhalten.

    Und ich pers. glaube auch, dass sich viele dieser Leute in ihrem blinden Aktionismus bestätigt sehen durch vermeintlich qualifizierte Aussagen prominenter Personen in der Öffentlichkeit.

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