Martin Rütter und seine Meinung zum Thema Schutzhundesport

  • Aber das ist doch immer so, dass ein gewisser Prozentsatz der Menschen in einem Hobby überambitioniert sind und ihre Hunde zu Sportgeräten degradieren, die zu funktioeren haben.

    Und das ist so mein persönlicher Punkt und ich würde mal raten auch der von Rütter
    In allen anderen Bereichen in die ich so reingeschnuppert habe gabs dann wirklich mal einen oder zwei kritische Kandidaten auf alle gesehen.

    Im Hundesportvereinswesen war es eher der Durchschnitt, mit einzelnen Menschen (meist jungen Frauen) die es anders machen wollten und eher dafür belächelt wurden.
    Deswegen würde mich da echt die realerer Einschätzung der Sporttreibenden interessieren.

    Ich hak das bei mir als persönliche Erfahrung ab und ich habe mich auch nicht tiefer und weiter damit beschäftigt.
    Aber rein von Gefühl her haben sehr viele Außenstehende halt eher meine Erfahrung geteilt. Und von dem Standpunkt kann ich es nicht so recht verübeln wenn man zu dem Schluss kommt, alle doof mit ganz wenigen guten Ausnahmen

    Und ich find da Wonder2009 Kommentar auch nochmal sehr spannend zu. Ich hatte in dem anderem Thread die Vermutung geäußert das Sportler und Außenstehende da teilweise auch einen ganz anderen Blick drauf haben können. (Das Beispiel mit dem Schweinehof) Und das was der Sportler als problematisch ansieht, sieht der Außenstehende schon jenseits von gut und böse.

    Das was der Außenstehende als kritisch sieht, sieht der Sportler als unproblematisch und nicht als Problem


    Das ist doch mal ein wirklich gutes Argument für den Sport. Wie ist da eure Erfahrung? Sind 90% der Hunde im Sport und für den Sport gezüchtet so nervlich stabil das sie problemlos führbar sind?

    Das meinte ich übrigens nicht für einzelne Hunde, sondern eher über die ganzen Hunde.

  • Und von dem Standpunkt kann ich es nicht so recht verübeln wenn man zu dem Schluss kommt, alle doof mit ganz wenigen guten Ausnahmen

    Aber auch dieser Standpunkt erklaert nicht seine Behauptung unsere Hunde seien gefaehrlich.

    Er meint, er wuerde mit Hunden arbeiten, die wegen SD gefaehrlich sind - also beissen. Tut er nicht. Keiner der mit gefaehrlichen Hunden arbeitet kennt ihn in diesem Bereich (man kennt ihn natuerlich..aber nicht im Bezug auf dieses Thema). Er erwaehnt nie auch nur einen solchen Hund der dann mal ein neues Zuhause sucht. Abgesehen davon frage ich mich wann der ueberhaupt noch Zeit haben will als Trainer wirklich am Hund zu sein..

    Er gibt einfach Bloedsinn von sich.


    Wegen seiner Unterstellung wie waeren ja eh alle nur zum trinken auf dem Platz:

    Ja, es gibt auch mal Alkohol am Platz. Ja, es gibt Plaetze da sitzen aeltere Herren mit ihren Bieren im Vereinsheim. Aber..ich kenne keinen einzigen Platz auf dem jemand trainieren darf, wenn er was getrunken hat. Unabhaengig von der Menge!

    Und er soll jetzt mal nicht so tun, als sei es ja so schlimm wenn jemand zum Geburtstag o.ae. einen Sekt ausgibt - nach dem Training!

  • Ich finde die Frage darf auch umgedreht werden. Zeigen Arbeitshunde denn ein erhöhtes Aggressions- bzw. Jagdverhalten (und womit vergleichen wir? Mit dem Wolf?) oder ist der Trend in der Familienhundezucht, Hunde von diesen Eigenschaften "befreien" zu wollen, damit der Mensch an der Leine es möglichst einfach hat? Profitieren Hunde denn davon, wenn ihnen natürliches Verhalten züchterisch genommen wird? Aggressionsverhalten ist ein Multifunktionswerkzeug und gibt es nicht grundlos.

    Ja, alles ebenso wichtige Fragen. Vor allem die Frage danach, ob es für die Hunde gut ist, wenn man auf "immer weniger Aggression" züchtet. Meine Sorge wäre da zB, dass Hunde immer mehr über sich ergehen lassen, weil viele Menschen eine kommunizierte Grenze nicht wahrnehmen, wenn sie nicht mit Knurren oder Abschnappen kommuniziert wird. Das könnte also zur Folge haben, dass immer mehr Stress für Hunde entsteht, weil immer häufiger ihre Grenzen überschritten werden...

    Die Frage nach der Zucht ist also äußerst komplex und einfache "Lösungen" und Forderungen werden dem mMn nicht gerecht.

  • Und das ist so mein persönlicher Punkt und ich würde mal raten auch der von Rütter

    Es wurde doch hier sogar zitiert, was der Rütter von hält. Und der sagt eben nicht, dass es in jedem Sport oder Bereich ein paar Idioten gibt und der Rest - sinnvoll angewandt und mit Fachwissen auftrainiert - eine tolle Beschäftigung für den Hund bietet, die dazu noch in kompetenten Händen geführt wird und wo mir jeder IGP Sportler 1000x lieber ist als jeder bissige Reiterjacky, der einem 1km nach Hause folgt.
    Er sagt genau das Gegenteil.

  • Ich denke man darf diszipliniertes, durchdachtes und konsequentes Training nicht mit "ist ein Sportgerät" verwechseln.

    Alle Sporthunde, die ich hier aktuell im Umfeld kenne, sind unterm Strich in erster Linie Familienhund. Die wenigsten werden noch im Zwinger gehalten und die paar, bei denen es so sind, werden trotzdem täglich mehrmals Gassi geführt, plus zusätzliche Trainingseinheiten, Ausflüge am Wochenende, Urlaub mit Halter, etc.


    Ja, ich kenne auch andere, wo der Hund Ware ist. Aber das sind Sportler, die von Hauptberuf dann Ausbilder und vor allem auch Händler sind. Im normalen IGP Sportlerfeld hat man diesen Typus "Hund ist Mittel zum zweck fürs eigene Ego" nicht öfter, als unter anderen Hobbysportlern oder auch dem normalen Hundehalter.


    Und zum Themadie jungen Frauen machen's anders... da hab ich leider ganz andere Erfahrungen machen müssen. Gerade in der Gruppe findet man sehr viele, die sich von Ausbildern mit sehr alten Methoden magisch angezogen fühlen und da so richtig "Kontrolle" ausüben wollen.

    Ich erinnere mich da immer noch mit Grausen an eine Unterhaltung mit Damen aus einem Land mit sehr strengem Tierschutzgesetz, die ganz stolz von einem Seminar eines bekannten Ausbilders erzählten mit den Worten "ja, da hat der Hund mal richtig geglüht" und wie "geil" das gewesen wäre.


    Man darf da nicht immer die alten Männer mit der Bierflasche in der Hand vor Augen haben. Missbrauch kommt in allen Altersstufen und bei HFs beiderlei Geschlechts vor. Nur hat die junge Generation gelernt, sich besser zu verkaufen und zu tarnen. Deshalb ist es auch schwer denen heutzutage bei zu kommen. Ich könnte hier jetzt aus dem FF ein halbes dutzend Namen aufzählen, von denen ich weiß, dass sie gesetzlich verbotene Methoden einsetzen. aber der einzige, der Ärger kriegen würde, wäre ich, weil ich es nur weiß und keine Beweise in der Hand habe.


    Es ist nicht mehr Alltag auf unseren Hundeplätzen. Auch große namhafte Ausbilder haben neue Wege gefunden, vertreten zeitgmäße Methoden gefunden und weiterentwickelt und sie haben sich verbreitet und zeigen auf breiter Ebene Erfolg. Es wäre einfach unfair, diese auf Grund ihres Erfolg auf die selbe Ebene zu stellen, wie die Anderen, aber man kann eben nicht mehr machen, als immer wieder aufklären, zeigen, dass es auch anders geht, aber es ist eben ermüdend, wenn am Ende wieder einer mit Starkzwang durch die Meiden geistert und die "wir wussten es, die sind alle heute noch so!" Welle wieder über allen zusammenschlägt.

    Man müsste meinen, die Unschuldsvermutung gilt auch für Hundesportler. Aber da ist leider in den Köpfen vieler Sippenschuld angesagt.

  • Also, beißen lernen müssen die nicht erst. Beißen tun die von alleine.

    Aber ist das nicht genau der Punkt auf dem Herr Rütter steht?
    Warum werden diese Hunde genau so zum großen Teil gezüchtet? Für den Spasssport.

    Dazu müssen die Hunde nich gezüchtet sein, also zum beissen. Beutefangverhalten steckt in JEDEM Hund.


    Beispiel:


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    1 Jahr alt, nie mit Beute gespielt, keinen Ball gejagt nichts.


    2. Tag IGP Seminar


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    Als ob sie “nie was anderes gemacht hätte.”

    Klar, die Technik ist nicht perfekt aber darum gehts nicht.


    Beute gezeigt bekommen, viel Lob, viel Erfolg und boom ist sie am zweiten Tag in den Ärmel gegangen. Was sich ihre Geschwister teilweise nicht getraut haben (nur mal so).


    Und Cali kommt aus keiner Sportzucht oder sowas.


    Klar, man kann Hunde selektieren und sie auf genau das züchten. Gar keine Frage. Was ich aber sagen will, auch Hunde die nicht explizit für den Sport gezüchtet werden können diesen tun, wenn die Vorraussetzungen da sind.




    Sehr wichtig finde ich noch zu sagen, das ja, wenn der Sport richtig gemacht wird, die Beteiligen klar in Kopf sind - werden die Hunde nicht “zur Waffe”. Ist aber all das nicht der Fall, dann wirds schon schwierig und das sehe ich schon kritisch. Denn es gibt vermutlich mehr schlechte als gute Ausbilder und Vereine. Aber dazu steck ich nicht tief genug im Thema..

  • Also ich hab mir hier damals einige Vereine angeguckt. Die Vereine die nicht infrage kamen waren nicht unbedingt aufgrund von gewissen Hilfsmitteln raus oder weil die Hunde dort gefährlich waren.

    IGP ist ein ziemlich anspruchsvoller Vielseitigkeitssport. Ich wollte nun auch gerne ein gewisses Vereinsleben, Vergleichsmöglichkeiten und ein Verein, welcher von einem bestimmten System gehört hat.


    Der ganz normale OG-Sportler hier in der Gegend hatte einen normalen Hund, hat mit viel Lob und Bestätigung gearbeitet. Aber auch das ist halt nicht immer zielführend.

  • Ich als Nichts-wisser könnte nichtmal sehen wer gut ist wer nicht.

    Ja, dafür hab ich ehrlich gesagt auch ganz lange gebraucht. Mitterweile sehe ich viele Unterschiede und weiß auch was ich möchte und was nicht. Damals als Anfänger war mein Kriterium aber tatsächlich in die Richtung, dass die Hunde keinen Stachel oder ERG tragen, denen kein Kanister drübergezogen wird und, dass ich ein gutes Bauchgefühl habe. So habe ich dann auch einen passenden Verein gefunden und der Helfer hat meine Hündin gut aufgebaut.

  • Und von dem Standpunkt kann ich es nicht so recht verübeln wenn man zu dem Schluss kommt, alle doof mit ganz wenigen guten Ausnahmen

    Aber auch dieser Standpunkt erklaert nicht seine Behauptung unsere Hunde seien gefaehrlich.

    Er meint, er wuerde mit Hunden arbeiten, die wegen SD gefaehrlich sind - also beissen. Tut er nicht. Keiner der mit gefaehrlichen Hunden arbeitet kennt ihn in diesem Bereich (man kennt ihn natuerlich..aber nicht im Bezug auf dieses Thema). Er erwaehnt nie auch nur einen solchen Hund der dann mal ein neues Zuhause sucht. Abgesehen davon frage ich mich wann der ueberhaupt noch Zeit haben will als Trainer wirklich am Hund zu sein..

    Er gibt einfach Bloedsinn von sich.

    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf den Podcast mit Wonder und hoffe wirklich das das klappt.
    Ich habe Herrn Rütter in seinem Podcast schon sehr stark zu wahrgenommen das er Sachen auch anders betrachten kann und offen für den Diskurs ist. Auch wenn er vielleicht nicht sofort einlenkt.

    Ich glaube er spricht viel von seiner aktiven Trainingszeit, wo er sein Haupteinkommen über seine Hundeschule und Training generiert hat. Müsste dann so 1990 bis 2004 grob sein.
    Natürlich ist er heute nicht mehr vordergründig Trainer und auch nicht mehr der 20 jährige Sportstudent aus prekären Verhältnissen wie er manchmal probiert zu vermitteln. Aber ich denke schon das er sehr viel gesehen und erlebt hat in seinem Leben und rein von seinem Podcastaussagen grundsätzlich Ahnung von Hunden hat.

    Ich denke mal der durchschnittliche Sportidiot wird wahrscheinlich auch von sich behaupten das das er Schutzhundesport macht, oder? Das dann zu unterscheiden wer den wirklichen richtigen macht und wer das nur sagt, dafür müsste man doch schon sehr tief drin stecken, oder?

    Und das ist so mein persönlicher Punkt und ich würde mal raten auch der von Rütter

    Es wurde doch hier sogar zitiert, was der Rütter von hält. Und der sagt eben nicht, dass es in jedem Sport oder Bereich ein paar Idioten gibt und der Rest - sinnvoll angewandt und mit Fachwissen auftrainiert - eine tolle Beschäftigung für den Hund bietet, die dazu noch in kompetenten Händen geführt wird und wo mir jeder IGP Sportler 1000x lieber ist als jeder bissige Reiterjacky, der einem 1km nach Hause folgt.
    Er sagt genau das Gegenteil.

    Das ist der springende Punkt.
    Sind es einzelne schwarze Schafe (dann sind seine Aussagen komplett drüber und verurteilen alle aufgrund von einzelnen) oder ist es eher die Masse mit Abstufungen an "nicht ok" und wenige die es richtig machen und wollen (dann sind seine Aussagen schon verständlicher)
    Meiner persönlichen Erfahrung nach und dem was ich im Forum so raus lese, sind es halt nicht die Einzelpersonen.
    Aber deswegen würde ich mich halt wirklich über die Einschätzung freuen wie Leute das sehen die 'drin' sind.
    Wie Helfstyna sagt. Sie könnte aus dem FF dutzenden nennen die alleine verbotene Methoden verwenden. Da ist ja noch nicht die dabei die erlaubten Murks machen.
    Aber vielleicht kennt sie auch einfach sehr sehr viele Sportler und nur deswegen fällt ihre Einschätzung hoch aus.

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