Lilly ist gestorben und hinterlässt verzweiflung
-
-
Hey
ich verstehe Dich, ich kann's nachfühlen und es ist einfach nur scheisse.
Jeder trauert anders, das ist individuell.
Hast Du jemanden der zu Dir gucken kann? Ganz unabhängig warum es Dir nicht gut geht?Mein Beileid von ganzem Herzen
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Hier nochmal die wichtigen Telefonnummern
Tel.: +49 800 111 0 111, +49 800 111 0 222 oder +49 116 123 die sind kostenfrei und bitte bitte nutze das Angebot!
Die ersten Tage sind schlimm, aber du brauchst jemanden zum Reden und eigentlich brauchst du auch Freunde die dich ablenken, denn so schlimm wie es klingt, die Welt dreht sich weiter und das macht es nicht leichter. Aber es ist so und auch du musst da durch. Hast du denn gar niemanden der dich mal in den Arm nehmen kann und einfach nur neben dir hockt?
-
Wenn die Leute in der Klinik und co einigermaßen kompetent und empathisch sind, dann plappern die nicht einfach nur irgendwas aus dem Lehrbuch nach, sondern sind ehrlich bemüht dir individuell zu helfen und können vieles auch nachempfinden. Kann ich dir so genau sagen, weil ich eine von denen bin und zusätzlich recht viele privat kenne. Nebenbei hatten (ich meine) ca 65% der Psychotherapeuten in Ausbildung schon mal selbst auf irgendeine Weise Erfahrung mit Psychotherapie. Finde ich eine recht hohe Zahl, also die Chance ist groß, dass jemand den Ausnahmezustand nachempfinden kann.
Ich glaube es gibt aber sogar Selbsthilfegruppen für um Tiere trauernde Besitzer. Vielleicht kannst du dich in nächster Zeit danach mal umschauen.
-
Ja, sie können einem alles bedeuten.
Meine Hündin Cassidy, als ich sie verlor, trotz Mann, Kinder, anderer Hunde, die Welt war und ist nicht mehr die Selbe und ich brauchte lange, bis ich sie wieder für mich fühlen konnte, ohne diesen eisigen Schmerz zu fühlen, ihren Tod wiederzuerleben und ich musste wieder ... neu lernen mit Hunden umzugehen, sie war so lange meine Ratgeberin und Hundetherapeutin. Ich war komplett hilflos ohne ihre Expertise. Sie war mein Partner, Lehrerin, beste Freundin ... bis ich verstanden habe, das unter meiner Panik sie immer noch an meiner Seite war und auch immer sein wird. Solange ich weitergebe, was ich von ihr geschenkt bekommen habe, ist sie noch da und berührt weiter Menschen und Tiere.
Was würde Lilly für dich wollen?
Du hast deinen ersten Hund verloren und dein Herz wieder für sie geöffnet. Du hast dich hingebungsvoll gekümmert bei einem ganz schwierigen Krankheitsbild.
Die Welt ist voller Hunde, die genau diese Stärke brauchen, die niemanden haben, der ihnen zur Seite steht, komme was da wolle. Ja, sie leben nicht so lange, aber überlege mal, warum sind Hunde in dein Leben gekommen? Du bist jetzt erwachsen und konntest dich der Gewissheit stellen, dass deine Hündin nicht ewig leben konnte. Du bist nicht weggelaufen, du hast den Tierarzt aufgesucht, du warst bei ihr.
Dass! du so stark fühlen kannst, zeigt deine Stärke.
Ich hoffe, du kannst die Stärke für einen weiteren Hund finden, der da draußen ganz sicher auf dich wartet. Ich bin da ganz sicher, dass deine Lilly wollen würde, dass du deine Liebe wieder für ein Wesen aufwendest, dass dich braucht und das ganz sicher wieder ein Hund für dich dasein möchte. Auf eine neue einzigartige Weise. Du bist in ein Hundeforum gekommen, wo die meisten diesen Verlust schon erlebt haben und sich dennoch weiter mit Hunden umgeben und über sie reden wollen. Du hast dich also schon unbewusst dafür entschieden, dich an Menschen zu wenden, die dir zeigen, das Leben als Hundemensch bedeutet mehr als einen Hund lieben zu können und das man diesen Schmerz überleben kann und dass die meisten Verlust und Neuanfang in ihrem Herzen vereinen können.
Gerade in der heutigen Zeit mangelt es an Menschen, die den Mut haben einen Hund aufzunehmen, der ein Zuhause braucht.
Es gibt den schönen Gedanken, dass der vorangegangene Hund Sternenstaub schickt, einen Hund auf besondere Weise auswählt, der seinen Menschen tröstet in seinem Verlust und Leben wieder einziehen lässt, wo sie nicht bleiben konnten. Und ich glaube, du brauchst ihn jetzt ganz besonders dringend und deshalb hat es dich in ein Hundeforum verschlagen. Lausche, halt Ausschau. Du wirst ganz, ganz sicher gebraucht! Diese Stärke hat Lilly in die gefestigt und das hatte sicher einen Sinn. Hunde schenken uns so viel mehr als ihre ganze Liebe und ihre ganze Zeit, sie schenken und Wachstum und einen anderen Blick auf uns selbst! Es ist so frisch, der Schmerz so tief, aber das zeigt nur, wie groß das Geschenk war für dich.
Ich wünsch dir, dass du es schnell wiederfindest.
-
Ist schon gut, ich ziehe meine Frage zurück.
Ich bin niemanden hier böse oder enttäuscht. Wirklich nicht, ihr schreibt ja mit mir hier und antwortet schnell.
Aber könnt ihr auch bitte verstehen das ich traurig bin, aber nicht geistig entrückt. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte diese Seelsorgen Telefone oder Krankenwagen können mir helfen, dann hätte ich diese gewählt bevor ich mir Hilfe in einem Forum suche, mit den ganzen Anmeldeprozessen u.s.w.
Es gibt einen Unterschied dazu: Seelsorge, Arzt etc. Sind "professionell" die sagen dir was iwo im Buch steht, aber KEINER hat wirklich das durchlebt. Es gibt Menschen denen gehen Hunde am A. vorbei. Es wäre reiner Zufall wenn nicht. Und genau DAS erkenne ich heraus. Da wird dann jaja blabla und dann wirst ins Zimmer geschickt, vorher noch bürokratische Fragen, Krankenkasse etc. die mir nur auf den Senkel gehen.
Ich hatte die Hoffnung, hier weiß JEDER aber genau was ich durchmache UND hier wird man nicht lächerlich gemacht " war doch nur ein Hund".
Deshalb....aber ich muss das Respektieren und tue das auch. Ich ziehe meine Frage zurück.
Liebe Grobi, ich kann dir auch nur wärmstens empfehlen, eine der dir genannten Nummern anzurufen. Wenn du in/um Berlin bist vielleicht auch den Berliner Krisendienst. Ich habe selber gute Freunde, die bei so etwas schon gearbeitet haben, und das sind sehr liebe Menschen, die das sicher nicht nach Buch machen, sondern die selbst Katzen oder Hunde haben und auch selbst wissen, wie sich Tod und Verlust anfühlt, und die genau deshalb dort arbeiten, um anderen mit diesem Gefühl zu helfen.
Ich habe mal auf sehr tragische Weise meinen Partner verloren, und zehn Jahre später eine Therapie gemacht. Ich bin da auch auf sehr viel Empathie gestoßen, und hatte nie den Eindruck, dass jemand jetzt denkt, was will die denn hier, zehn Jahre später.
-
-
Das war wirklich ein ganz toller Text den du mir geschrieben hast, auch wenn ich das Display in einer Tour sauberwischen musste weil es so getropft hat.
Info über mich:
Ich heiße Michael und bin ein Mann. Ich wohne im norddeutschen Raum zwischen Bremen und Hamburg.
Ich weiß eure Ratschläge zu schätzen, ich bin euch dankbar. Ich habe keine Freunde oder Bekannte, wurde viel enttäuscht und falsche Freunde wollte ich nicht mehr. Beziehung ging 2020 in die Brüche. Dann kam Lilly fest zu mir, ich bin so froh das ich sie danach hatte. Meine Nachbarin ist die Einzige Person mit der ich noch einen Bezug habe. Die hat das laute Weinen gehört und ist rüber gekommen. Hat mir 1000 Geschichten erzählt. Kaum war sie weg, ging das geweine wieder los.
Das schlimme ist, das ich mich 0,0% besser fühle als vor 24 Std. Das war bei Jenny meinem Hovawart noch anders. Da habe ich mich schneller gefangen nach dem ersten Schock und etwas ruhiger getrauert. Tief aber nicht so am Ende. Da hatte ich noch Menschen um mich. Das war alles zu viel für mich jetzt. Wie der berühmte Tropfen. Nur das auf ein volles Fass nochmal ein größeres geschüttet wurde. Jetzt kommt nämlich auf einmal nachträglich auch noch Jenny dazu.
Ich will Mischka Lilly einfach nur bei mir haben.
Wisst ihr bei meiner "Bitte" ging es eher darum das mir auch mal jemand zuhört. Dafür braucht man m.W. keine Ausbildung. Nicht mehr, nicht weniger.
Deshalb tippe ich jetzt alles hier ein. Nach und nach.
Eure Anteilnahme ist herzens gut und ich sehe das die Menscheit noch nicht in Gänze verkommen ist und mitfühlend empathie für etwas empfinden kann.
Ich möchte euch jetzt noch etwas schönes erzählen. Das ist für mich peinlich und persönlich aber ich öffne jetzt alles.
Ich hatte mit Lilly immer ein Ritual. Eigentlich immer wenn sie bei mir war. Ich nannte es Nachtschicht. Ich hatte feste Runden die ich dann nach plan abgelaufen bin. Die ganze Nacht. By the way, ich arbeite nicht weil ich depressionen und eine schwere Krankheit habe die mir keine Belastung einer Arbeit mehr erlaubt. Davor war ich Workaholic mit schlussendlich Burnout.
Die Nachtschicht war so:
23 Uhr erster Gang große Runde. Ihr glaubt ja nicht, wie schön es ist mit einem Hund wenn es Nacht ist und alles still und leer und keinem Hundehasser und gemeckere zu begegnen..."Vorsicht der Kackt hier gleich hin, gehen sie weg hier". Nur ich und Lilly auf diesem Planeten.
Nach dem Gang, gabs ein Knochen zur Belohnung. Wie glücklich und zufrieden die den gefressen hat. Ich hab sie immer dabei gestreichelt und die hat beim Fressen mit dem Schwanz gewedelt. Nachdem sie fertig war hat sie mich aus liebe und Dankbarkeit abgeschleckt. Dann ist sie glücklich und zufrieden ihren Verdauungsschlaf mit dem Kopf auf meinem Schoß eingepennt.
Um 2 Uhr zweiter Gang. Die wurde schon pünktlich wach. Mittlere Strecke. Pipi, Kaka wie schön, keine drückende Blase am Morgen. So spannend. Überall Gerüche der Nachttierwelt an Büschen. In mir das pure innere Glück, einfach nur zuzuschauen, wie dieses Tier sich gefreut hat. Bei allem nie auch nur ein Stimmenkomando. Die wusste automatisch wo lang usw. Dann zuhause, nächstes Leckerlie Pedigree Pal mit Huhn und Lamm. In der Packung waren immer 2.
Dann wieder Danke auf Schoß gelegt und schnarch.
5 Uhr letzter Gang. Kleine Strecke.
Dann ihr lieblings Futter eingeweicht, die Schale festgehalten. Damit sie schön im Liegen gemütlich schlabbern konnte. Dann wieder pennen gelegt. 11 Uhr zum See gefahren und so ging es im 4 Std. Takt.
So extrem war ich für das Tier und dies mit mir....wie eineiige Zwillinge.
-
Du erzählst so voller Liebe
Es gibt Verluste die brennen ewig. Mit der Zeit etwas weniger aber die Momente sind da, ich für mich akzeptiere das als den Preis, den ich für die Freundschaft bezahlen muss.
Weinen ist okay. Traurig sein ist okay, Du machst nichts falsch wenn Du Dich richtig richtig besch...ssen fühlst und am Boden bist. Nichts wofür man sich schämen müsste.
Wenn man jemanden pflegt, entsteht manchmal eine ganz andere Art von Bindung, es ist wesentlich mehr weil man ausser der Pflege manchmal gar nicht mehr so viel Raum hat für anderes, für sich. Und wenn dieser Teil des Lebens dann wegbricht, ist der Verlust ein ganz anderer, enorm viel heftigerer.
Ich kenne das auch.
Ich kenn's von meiner Mom, einer Freundin oder auch von drei...Diese Gefühle sind krass.
Ich bin froh dass Du niederschreibst und uns teilhaben lässt.
-
Hi Tröti,
exakt so ist es. Tut gut das da jemand ist, der haar genau erkennt, das es hier um mehr geht als Trauer um einen Hund.
Ich möchte euch noch zum Gedenken erzählen, wie sie in unsere Familie gekommen ist. Es war ein Zuchtlabrador mix, die berühmte braune Sorte. Doch sie hatte ein nicht gut geeignetes Wesen für einen Jagdhund. Die hat vor alles Angst gehabt, als kleiner Welpe schon. Wasser, gezittert vor Angst, kommando auf den Rücken vor Angst obwohl die lernen sollte zu apportieren. Der Jäger war sauer über seine "Investition". Obwohl er ihr doch so schön den Schwanz gekürzt hatte zur Zierde. Erschüttert mich heute noch. Dann stellte sich heraus das sie einen Geburtsfehler hatte, iwas mit Speiseröhrenverengung. Der Jäger wollte sie als unbrauchbar einschläfern. Mein Bruder kannte diesen "Jäger". Der kam aus Reederwiedenbrück. Er hat ihn angefleht alle Kosten zu bezahlen welche er hatte und möchte sie dafür adoptieren. Das war natürlich ok für den. Die war gerade 5 Monate. Wie ein Baby hat sie sich an meinen Bruder geklammert. Wollte sich keine 10cm von ihm entfernen. Etwas später kamen berufliche Schwierigkeiten und wir hatten die Liebe auf den ersten Blick als ich sie kennen lernte um sie regelmäßig zu mir zu nehmen. Sowieso Hunde mögen mich alle, iwas scheinen die in mir zu erkennen. Später als ich sie immer mal wieder abholte hat sie immer riesige Pinkelfützen auf dem Laminat gemacht, und dieses freudige Gefiepe und Gebelle. Dann schnell in den Wald und diese Zunge und Freude...auf mich zugerannt usw.
So wurde das dann eine Art Gemeinschaftshund mit viel Abwechslung. Meinen Bruder hat sie aber auch geliebt. Weil erinnerung an Reederwiedenbrück.
Achja, es stellte sich heraus, das der Tierarzt mit der Verengung totalen Bullshit erzählt hatte. Auch das gibt es.
-
Sie und Ihre Vorgängerin hatten sicherlich ein schönes, erfülltes Leben bei dir und wünschen sich bestimmt, dass es dir eines Tages wieder besser geht.
Hunde leben nicht so lange wie wir Menschen, leider.
Anfang des Jahres ist unsere Westie Hündin gestorben. Es war grausig und wir hatten eine prägende, unvergessliche, lange Zeit zusammen. Mittlerweile lebt hier ihr Nachfolger, und es hilft dass er da ist, aber gleichzeitig weiß man auch dass die Zeit die einst war nicht wieder zurück kommt.
Ich kann es verstehen wenn man sagt,, Ich will das nicht wieder! Ich kann das nicht wieder! ".
Allerdings gibt es ganz viele Menschen die diese Meinung eines Tages wieder ändern. Dann, wenn sie mit ihren Verlusten umgehen können und feststellen dass es einfach einen Hund in ihrem Leben braucht.
Wie es dir geht kann ich ein Stück weit verstehen, weil ich ebenfalls Depressionen hatte und Hunde ebenfalls eine extrem große Rolle in meinem Leben spielen. Nur ein Stück weit deshalb, weil jeder Mensch, jeder Hund, jede Beziehung und jede Geschichte einzigartig ist.
Ich kann auch die Vorbehalte ggü Hilfe verstehen. Und dennoch : Wenn du Hilfe annehmen kannst, nimm sie bitte an.
Im Moment ist der Zustand nicht tragbar, aber es kann wieder besser werden. Selbst dann, wenn man nicht daran glaubt.
Wenn man Depressionen hat, denkt man oft es geht nicht mehr weiter, aber wie oft belehrt man sich dann doch eines Besseren?
Es kann wieder bergauf gehen, auch wenn es verdammt schwer ist. Manchmal so schwer dass es alleine nicht geht...
Dass es gehen kann, haben dir deine beiden Hündinnen gezeigt.
Denk nochmal in Ruhe über Hilfe nach ( insofern es geht), die Beiden wären stolz auf dich, und deine Nachbarin zeigt dass auch nicht alles schlecht ist ( auch wenns nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist... Ich weiß).
-
Hi grobi1212,
Wie geht es Dir heute?
Hast Du jemanden gefunden, mit dem Du Dich austauschen kannst?
Du wirktest gestern ein wenig enttäuscht, weil sich (zunächst?) niemand gemeldet hat.
Dazu würde ich Dir gerne etwas schreiben: Mich hat Deine Verzweiflung z.B. sehr gerührt, und so ging es den Anderen hier sicherlich auch. Aber jemandem am Telefon zu helfen, das liegt nicht jedem. Ich bin z.B. die absolute Vollkatastrophe, was sowas angeht, deswegen würde ich es niemandem anbieten, weil es demjenigen überhaupt nicht helfen würde.
So geht es bestimmt anderen Usern hier auch. Deswegen war es keine Ablehnung.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!