Boston Terrier. Unglückliche Umstände. Was muss man über die Rasse wissen? Gesundheit, Wesen, etc.

  • Naja, jetzt ist er da und er hat auch ein Zuhause verdient.


    Mögliche gesundheitliche Baustellen decken sich eigentlich mit denen von Mops und Frenchie.

    BOAS, Wirbelkörperanomalien, Allergien, Magendarmprobleme, Augenprobleme ...


    Wie stark betroffen jeder einzelne Hund ist, ist natürlich individuell unterschiedlich.

    Ich würde ihn einfach mal einem Tierarzt bzgl. BOAS vorstellen und abchecken, ob er z.B. von Nasenerweiterung etc. profitieren würde.


    Gerade bzgl. der Atmung kommen die Probleme meist erst mit der Zeit, da BOAS progressiv verläuft.

  • Auch wenn das nur eine Vermutung ist: Ich würde lieber com schlechteren Fall ausgehen, dass er nicht von einer Züchterauflösung stammt, sondern vermutlich von einer Vermehrerauflösung.

    Gerade weil du schreibst, dass dein Ex sich nicht auskennt. Für gewöhnlich geben vernünftige Züchter ihre Hunde nicht an Menschen, die sich überhaupt nicht mit den Tieren beschäftigt haben. Stünde jemand da um einen Hund als Geschenk zu kaufen, noch viel weniger. Auflösung hin oder her.

    Vom Züchter kosten die Hunde locker mal 1500€-2000€ aufwärts. Dein Ex klingt mir nicht danach als ob er das ausgeben würde. Der Verdacht liegt da echt verdammt nahe, dass das ein Vermehrerhund ist. Ausgemusterter Deckrüde, Inzestverpaarung. Irgendetwas in die Richtung.

    Wahrscheinlich sind dann noch mehr Risikofaktoren was die Gesundheit angeht.


    Auch wenn das hart ist, ist es vielleicht der richtige Moment deiner Tochter zu verklickern, dass Hunde retten nicht gleich Hunde retten ist, sondern die Maschine noch weiter ankurbelt.


    Wenn du einen Züchternamen etc. hast, und die Story stimmig ist, lieg ich natürlich falsch. Ich will es trotzdem mal reingeworfen haben.


    Ich würde aber auf jeden Fall nach dem Geschmack meiner Hunde entscheiden und nicht aus Mitleid oder in den Wünschen der pubertären Tochter.

  • Oh, das ist tatsächlich eine vertrackte Geschichte.

    Ich sage dir ganz ehrlich, daß ich so einen Hund nicht aufnehmen würde.

    Gerade aktuell, wo niemand weiß, wie sehr die Preise für alles Mögliche noch in den Himmel schießen werden.

    Man sollte sich da genau überlegen, ob man einen Hund aufnimmt, der zu den brachyzephalen Rassen zählt und somit höchstwahrscheinlich ein Geldgrab werden wird, damit er leidlich leidensfrei leben kann.


    Du bist nicht dafür zuständig, den Mist, den dein Ex verzapft hat, wieder geradezubiegen.

    Ich würde mich da ganz klar abgrenzen.

    Ihr habt 2 Hunde und fertig.

    Du hast diesen Hund nie erlaubt und hättest ihn freiwillig auch nicht gewählt.

    Warum sich jetzt so überrennen lassen?

  • Also damit mein Post nicht falsch rüber kommt :


    Ich fände es schön wenn die Kleine trotz der Art und Weise wie sie zu euch kam, bleiben darf.

    Mir gings nur darum drauf hinzuweisen dass da eine Menge Kosten ( und Arbeit) auf euch zu kommen können. Das muss man mMn auch erstmal leisten können und wollen, und ich kann es verstehen wenn man da sagen sollte :,, Nein, das können/wollen wir uns nicht aufbürden. "

    Weil du/die TE allerdings angeboten hatte einen Frenchie aus zweiter Hand aufzunehmen, gehe ich eher nicht davon aus dass sie ausziehen muss. ^^



    Es is echt auch ne Frage wo sie her kommt :


    Ich hab sowohl Hunde kennen gelernt die aus einer seriösen Zucht Auflösung kamen, als auch vom Vermehrer. Die waren überwiegend relativ normale Hunde, nur dass man letzteren angesehen hatte dass sie viele Welpen hatten.


    Allerdings hab ich auch zu meiner Gassigängerzeit ein ganz übles Extrem kennen gelernt :

    Zwei Chihuahuas, beschlagnahmt aus Käfighaltung, einzig dazu da Welpen zu produzieren. Die kannten nix. Also echt absolut gaaar nix. Die hatten wirklich Deprivationsschaden und mussten sich an ganz banale Umwelteindrücke erstmal gewöhnen. Die bloße Außenwelt hat die beiden komplett geplättet, die waren starr vor Angst, von einfach Allem...



    Das is das womit ich bzgl Trainer hinaus wollte. Es kann sein dass sich die bisherige Haltung psychischen Schäden verursacht hat ( muss natürlich nicht sein, und wenn muss es auch nicht so extrem sein wie im Chi-Beispiel).

    Ich kann mir - wie jemand anderes bereits geschrieben hat - allerdings nicht vorstellen dass es wirklich eine Zucht Auflösung war ( allein schon deshalb weil die eigentlich niemals in so einem schlechten Zustand vermittelt werden).

  • Durch meine Freundin durfte ich öfter mit einem Boston Terrier unterwegs sein, vorher hatte sie einen Boxer.

    Im Gegensatz zum Boxer war der Boston Terrier bei sommerlichen Temperaturen belastbarer, er war flott unterwegs, sehr

    neugierig, aufgeschlossen anderen Hunden gegenüber. Er hechelte aber, egal ob Sommer oder Winter, eindeutig mehr

    als mein Beagle oder mein Pflege-Shepherd. Auch schnufte er oft Sekret aus seiner Nase, einfach so zwischendurch, Niesen war´s

    nicht. Sie hatte sich nach 2 Jahren noch einen Rüden dazu geholt. Dieser leidet schon ziemlich lange an einer Hauterkrankung, Lupus

    war auch mal in Verdacht, er hat an der Schnauze ziemliche Rötungen und krustige Ohrränder, kratzt sich aber nicht. Ist bisher schon

    reichlich oft beim TA gewesen mit ihm, aber das war sie mit dem Boxer leider schon gewöhnt.

  • Wem gehört der Hund jetzt? Hast du einen Kaufvertrag in der Hand?

    Wenn nein, mach als allererstes das klar und lass ihn dir überschreiben. Sonst machst und tust du, versorgst ihn medizinisch usw und dann kommt dein Ex und will ihn wieder haben. Da müsst ihr als ersten Punkt tatsächlich nochmal reden. Du dürftest ihn auch nicht einfach so im Tierheim abgeben, selbst wenn du wolltest, wenn die Besitzverhältnisse nicht geklärt sind. Insbesondere, wenn man auch da nicht genau weiß, woher er denn ist usw. Nicht, dass Dritte da noch Ansprüche stellen.


    Ansonsten würde ich den Hund einfach so nehmen, wie er eben ist. Einem Arzt vorstellen, einen Checkup machen lassen und dann kommt, was kommt. Lerne ihn kennen, lass ihn eingewöhnen, probiere aus, worauf er Lust hat, ob er in euer Leben passt... Erziehe ihn dir zurecht, integriere ihn ins bestehende Rudel... Da du dir das nicht ausgesucht hast und der Hund nun wohl "kleben bleibt", bleibt einem ja nichts anderes übrig. Manchmal werden aus solchen Zufallsbekanntschaften ganz große Lieben :bindafür:


    Ich kenne übrigens einen Boston Terrier, der wirklich ganz fantastisch ist, keine sichtbaren Atemprobleme hat (hat auch den tiho test gemacht) keine Allergien, richtig geil im Hundesport ist (UO und Agi) und einfach eine richtig tolle Persönlichkeit. Und ich kenne genau das Gegenteil, eine ganz arme Kreatur, die kaum laufen kann, eine wandelnde Baustelle ist und sonst recht lethargisch dadurch, früher aber ein ziemlicher Draufgänger war in Bezug auf andere Hunde und Menschen.

  • Ein Hundekumpel meiner Mädels ist ein Bosti. Ja er ist ne Baustelle aber wirkt aufich trotzdem anders als Möpse und frenchis. Fitter und "gesünder" soweit eine Qualzucht fit sein kann. Bruno hat keine Allergien würde aber trotz seines jungen Alters von 2,5 Jahren schon diverse Male operiert. Nasenfalte steht noch an und vermutlich auch eine patella OP.


    Du musst dir überlegen was du möchtest und leisten kannst. Ich würde dem Zwerg vermutlich ein Zuhause geben aber klar kommunizieren dass ich die finanziellen Baustellen nicht alleine trage. Und auch mein Kind mit in die Verantwortung nehmen. Im Sinne von Ferien Job wie Zeitung austragen etc um sich an den Kosten zu beteiligen und den Ex!


    Wenn beide da nicht mitziehen, schwierig aber vermutlich würde ich da die Reißleine ziehen und ein anderes Zuhause suchen.

  • Danke für eure Antworten.


    Ich werde ihn gründlich durchchecken lassen. Mir macht das Schnarchen und hecheln schon Sorgen..


    Legal gesehen gehört der Hund immer noch meinem Ex. Er rückt ja den Vertrag nicht raus, da er mich seit 2 Wochen ignoriert :roll:


    Harry ist eigentlich ein recht aufgewecktes und selbstbewusstes Kerlchen, trotz der bescheidenen Umstände der letzten Monate. Er ist stubenrein und kann an der Leine laufen. Er ist null ängstlich. Er probiert alles aus. Ich musste ihn schon ein paar Mal vom Tisch pflücken. Er kennt wirklich keine Grenzen. Menschliche Ansagen lassen ihn kalt. Auf hündische Kommunikation achtet er hingegen sehr. Also denke ich, dass er halbwegs normal aufgewachsen ist. Aber an einen echten Züchter glaube ich auch nicht.


    Er kennt aber keine Kommandos. Klar, manchen Menschen ist das nicht wichtig. Aber ein Züchter, der seinem Hund nicht einmal Sitz beibringt?


    Wie auch immer. Ich bin sauer, aber Hund kann nix für menschliche Dummheit. Meine Tochter wird in die Haltung integriert, wenn auch eher widerwillig. Der Haussegen hängt schief. :muede:


    Harry ist so anders, als meine beiden Großen. Er scheint alles und jeden zu lieben. Möchte Besuchern auf den Schoß springen, freut sich über jeden Menschen. Er ist fast 3, kommt mir aber manchmal vor wie ein Welpe :tropf:


    Das wird eine Menge Erziehungsarbeit.


    Naja, mal sehen. Abchecken lasse ich ihn und sobald ich den Vertrag habe, überlege ich ob ich wirklich einen dritten Hund will. Das Problem ist, dass ich ihn schon in mein Herz geschlossen habe, obwohl ein Boston Terrier so gar nie auf meiner Liste gelandet wäre.

  • die beste Freundin meiner Hunde ist ein Boston Terrier.

    Fröhlich, stürmisch, liebt alles und jeden, sehr selbstbewusst und verspielt.


    Jetzt mit 3 Jahren fängt sie langsam an, mehr zu hecheln. Die Besitzerin hat ein Auge drauf u weiß, dass da ggf mal ne OP fällig ist.

    Ab ca 14 Grad rennt sie draußen noch viel, braucht aber was zum Trinken oder einen See zum Reinlegen u abkühlen.


    Sie hat eine extrem empfindliche Verdauung, verträgt keinen Reis etc.


    Im Winter braucht sie einen Mantel , wg fehlender Unterwolle.

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