Malinois-Herdenschutzhund-Mischling
- Hundebär
- Geschlossen
-
-
Allein bei dem Titel ist mir schon ganz schwindelig geworden.
Nicht falsch verstehen, ich habe selbst einen HSH mix und liebe alles schäferhundartige. Aber ein mix zwischen Mali und HSH? Renn! Renn so weit du kannst.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Mir fiel sofort good old Goethes "Faust" ein:
"Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust ..."
Will sagen: Beide Ausgangsrassen (sofern diese Angabe überhaupt stimmt) bringen jede auf ihre Art ein gerüttelt Maß an - ich nenne es mal "Wehrhaftigkeit" - mit; "Aggression" liest sich immer so negativ.
Und meiner Erfahrung nach besteht bei Kreuzungen konträrer Rassen die Gefahr, dass sich die Hunde quasi selber im Wege stehen von ihrer Genetik her.
Der Malinois soll, simpel gesagt, führig, halterbezogen, reaktionsschnell und beutetriebig sein, ein Herdenschutzhund eher mit langer Leitung ausgestattet (sofern es nicht um den Schutz des ihm anvertrauten Viehs geht) und abwägend sein, ob sich ein körperlicher Einsatz überhaupt lohnt.
Hier im Forum schrieb mal eine Userin namens Mathilda (sofern ich mich nicht täusche), die einen Kangal-Pitbull-Mix hatte und die genau vor diesem Problem stand: dass der Hund nämlich von beiden Rassen ein gerüttelt Maß an Misstrauen, Unverträglichkeit und Aggressionspotenzial mitbekommen hatte.
So musste sie z. B. den Zaun zum Nachbarn aufrüsten, weil der Hund den Nachbarn bei jeder Sichtung unverkennbar böse angiftete.
Das Einzige, was funktionierte, war die Verträglichkeit mit der Ersthündin - diese musste aber durch den ganzen Aufwand für den Neuzugang gewaltig zurückstecken.
Auch sie hatte den Hund als Notfall aufgenommen, hatte offensichtlich viel Hundeerfahrung und nahm ziemlich viele Einschränkungen auf sich.
Für mich käme der Hund schon alleine deswegen nicht in Frage, weil Du bereits eine Hündin hast und man sowohl beim Malinois als auch bei Herdenschutzhunden durchaus mit Geschlechtsgenossenunverträglichkeit rechnen muss.
Ich würde mal die Suchfunktion bemühen und nach "Mathilda" suchen, Du wirst viel Interessantes über eine so konträre Mischung aus ernsthaften Rassen erfahren.
-
Ich habe auch den Eindruck, du gehst da nicht ergebnisoffen hin, sondern hast den Hund quasi schon übernommen, vor allem, weil du dir zutraust, ihn mit 10 Monaten schon komplett beurteilen zu können. Und garantiert wird es ein sauhübscher, charmanter Knuddelbär sein.
Es gibt hier sehr viel rasseerfahrenere Leute, ich kann dir nur erzählen ,dass wir in vielen Jahren einiges an solchen Knuddelbären im Revier hatten, reizende, tapsige Teddys, die dann mit der Geschlechtsreife nie mehr gesehen wurden. Traf man die Besitzer anderswo, waren sie regelrecht verzweifelt, weil sich bei ihrem "so gut sozialisierten", netten, eher zurückhaltenden Hund plötzlich ein Schalter umgelegt hatte, und der Artgenossen in seinem Revier nur noch weg bzw tot sehen wollte. Sowas noch mit einem Schuß Malinois - da würde ich auch rennen, was ich kann.
Zum zweiten: in mehreren Fällen erstreckte sich dieses "weg oder tot" auch auf Konkurrenz im eigenen Haushalt. Zwei Hündinnen, die einander plötzlich nicht mehr aufs Fell gucken können, sind eh schon die Hölle, und dann dieser Mix....boah.
Ich würde diese spezielle Hündin also auf jeden Fall NUR dann überhaupt in Erwägung ziehen, wenn ich vorher sicher wüßte, wohin ich im Falle des Falles eine Hündin abgeben kann. Und zwar ganz schnell.
-
Ich schrieb, dass insbesondere Herdenschutz-Eigenschaften bei diesem durchgemischten Hund für dich mit zehn Monaten noch nicht erkennbar sein werden - und du antwortest
"doch das schon"
Das ist wirklich, schlicht und ergreifend falsch.
Jeder darf sein eigenes Unglück suchen - aber sei dir klar, dass du hier auf mittlerweile drei Seiten deutlich gewarnt worden bist. Natürlich kann man alle Warnungen in den Wind schlagen, weil man ja so lebt, dass der Hund keine Stadtsparziergänge machen muss - man könnte aber auch die maßlose Selbstüberschätzung "ich sehe beim Treffen, ob es passt" zur Seite legen und auf die Ratschläge, für die man hier ja aufgeschlagen ist, berücksichtigen.
-
Es gibt einfach Mischungen, die sollte es nicht geben.
Bei dieser Mischung würde ich, egal wie gut der Hundeführer ist, immer damit rechnen, dass ich diesen Hund evtl. nicht alt werden lassen kann, weil die Gefährdung der Gesellschaft nicht zu vertreten ist.
Natürlich kann es auch anders kommen ... vllt ... evtl ...
Aber in diesem Rassemix hast du den reizoffenen, beutegeile Mali, der Probleme tendenziell nach vorne löst und auf der anderen Seite den ernsthaft territorialen, selbstständig denkenden Herdenschützer. Hier reden wir nicht über tote Hühner oder Kaninchen ... -
-
Kann gut gehen, kann schief gehen. Das kann dir hier niemand beantworten, weil wir alle keine Hellseher sind.
Das Risiko wäre schon mal geringer, wenn du nicht schon eine Hündin hättest. Auch mit den beiden kann es harmonieren, eventuell kriegst du genug Zugriff auf den Hund, dass du es managen kannst oder es klappt nicht.
Ein Problem, das du bedenken solltest, falls es schief geht: du wirst sehr schwer einen neuen guten Platz für den Hund finden.
Wer nimmt dann einen HSH-Malimix aus zweiter oder Dritter Hand?
Wenn du den Hund nimmst, muss es also klappen. Wenn du dir ziemlich sicher bist, dass du alle Eventualitäten gebacken kriegst nur zu.
-
Les mal einige Threads hier, wo es um HS-Hunde geht. Über die Suche dürftest du die leicht finden.
Was mir aus einem Faden im Gedächtnis geblieben ist, ist eine Erklärung von McChris zum Thema Charakter. Ich dachte, HSH sind an ihr Territorium gebunden und verteidigen das dann halt, u.U. auch ernsthaft (Stichwort Besuch oder neuer Partner). Dann wurde mir erläutert, dass HSH personengebunden sind.
D.h., der Hund kann, wenn ihm das einfällt, wo du mit ihm gehst und stehst sich selbst als Wache deiner selbst entpuppen. Und da wird es dann wirklich einsam und gefährlich für andere, wenn man das nicht erkennt und nicht weiss, wie man gegensteuert, ohne den Hund gegen sich aufzubringen.
Denn du hast auch noch den leicht reizbaren Malinois im Hund stecken, der, wie ich vor kurzem in einem Faden gelesen habe, "mit geladener Waffe" durchs Leben geht. Stress geht der in der Regel nicht aus dem Weg.
Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand, der sich auskennt, einen Malinois gut führen kann, gibt ja einige im Forum hier, die das tun. Muss man halt wissen, was man tut.
Auch HSH, in den richtigen Händen, an der Herde, kann man sicher gut auslasten und hat entsprechend entspannte Hunde.
Sowas gemixt, mit der schlummernden Aggression, die in falsch geführten Hund steckt, und die hohen Ansprüche, die diese Mischung an den Halter stellt, würde ich im Leben nicht im Haus haben wollen.
Ich frage mich auch, warum jemand solche Hunde zieht. Für ein Leben in der hiesigen Zivilisation ist diese Mischung komplett fehl am Platz.
Mein Rat daher: Tu dir und deiner Umwelt einen Gefallen und tu dir diese Mischung nicht an.
-
Ich hab mit Aida einen Herdenschutzhund-Malinois-Mix.
Meine Antwort dazu fällt aber ziemlich einfach aus: Es kommt drauf an.
Herdenschutzhund ist nicht gleich Herdenschutzhund. Da gibt es auch noch starke Unterscheidungen in den Rassen an sich. Carpartin zum Beispiel sollen laut Rassestandart ohne Agression agieren. Sie ist auch ein wirklich freundlicher Hund. Bewacht ihren Grund und Boden und wenn ich dabei bin, kann jeder rein kommen. Ich kann sie auch überall mitnehmen und sie ist immer freundlich und sicher im Auftreten. Übrigens sowohl Menschen, als auch Hunden gegenüber. Everybodys Darling.
Ich hab mich damals bewusst auf den Mix eingelassen, weil auch schon Vorerfahrungen mit anderen HSH bestanden und eben mit Mali-(Mixen). Hätte mir bei dem Kennenlernen irgendetwas nicht gefallen, hätte ich den Hund nicht genommen.
Wenn soetwas aber schief läuft, kannst du auch einen Mali im Herdenschutzhundkörper haben. Und definitiv tendiert auch Aida dazu, dass sie extrem aufmerksam ist. Die Mischung aus Eigenständigkeit und Hinterfragen eines HSH und des Wahnsinns eines Malis erfordert definitiv etwas Fingerspitzengefühl, die geeignete Umgebung (Aida im Reihenhaus und ohne großen Garten wäre eine Kathatrophe).
Was einem hierbei im Kopf sein sollte: Die packen problematisches Verhalten auch gerne erst im Alter von zwei Jahren aus.
Hast du die Möglichkeit den Hund kennen zu lernen? Weißt du welcher HSH da drin steckt? Und die wichtigste Frage: Warum interessierst du dich für den Hund? Aus Mitleid mit den alten Leuten? Weil du den Hund hübsch findest? Oder weil du persönlich schon viel mit HSH zu tun und dich damit auseinander gesetzt hast?
Ich würde das keinesfalls unüberlegt oder ohne Backup-Plan machen. Du hast da halt einen Mix, der terretorial agiert und im Kopf trotzdem noch Auslastung braucht, dem das Wachen im Zweifelsfall allein auch nicht reicht. Und wenn der HSH-Anteil Unterordnung und Zusammenarbeit ziemlich scheiße findet, hast du Mühe darin den Hund darin zu motivieren. -
McChris und Mali Experte Murmelchen werden da bestimmt aus Erfahrung viel sagen können.
Nicht wirklich - ich kenn keinen HSH-Mali-Mix. Und ich glaube, ich möchte auch keinen kennenlernen, weil das einfach 2 völlig konträre Hundetypen sind, die konträrer kaum sein könnten und in dem, wofür sie da sind und wie sie sind, einfach überhaupt nicht zusammen passen.
Ähnlich wie eine Mixtur aus Vogel und Fisch. Man kann nicht Schwimmen und Fliegen gleichzeitig wollen.
Klar, man kann in der Gen-Lotterie immer ein Quentchen Glück haben und von beiden Seiten nur die positivsten aller positiven Eigenschaften in einem Hund versammelt bekommen, aber für einen Hund "einfach nur so"ist das ein etwas zu riskantes Roulette, finde ich.
Man kann schlichtweg nicht sagen, was da wie durchschlagen wird.
-
Ich wäre auch sehr vorsichtig, aber das haben ja schon genug Leute gesagt.
Ansonsten schließe ich mich Shyruka an, meine Hündin (aus Ungarn) hat eine ordentliche Portion Schäferhund drin und sicherlich auch HsH-Blut. Und ja, sie ist mit der Familie absolut safe, draussen total unerschrocken und null aggressiv. Wenn fremde Menschen das Grundstück mit meiner Erlaubnis betreten ist sie zwar achtsam, aber unter Kontrolle und wer zweimal da war und von mir abgesegnet ist, der wird freudig begrüßt.
Aber wehe dem, der ungefragt das Grundstück betritt! Unser Haus gleicht mittlerweile einem Hochsicherheitstrakt, denn es gibt auch Menschen, die abgeschlossene Grundstücke betreten.
Willst du das bzw würde dich das stören bzw. hast du die Möglichkeit dein Heim so abzusichern, dass nicht passieren kann? Denn das ist etwas womit du denke ich mit relativ hohe Wahrscheinlichkeit rechnen musst.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!