Plötzliche Angst vor dem Garten (oder Treppenhaus?) - was tun?

Hej ihr Lieben,

Ich bin‘s, Momo - Momo und Lotte - dieser Account hier wird wieder gelöscht, sobald mein Rechner wieder läuft und ich mich wieder regulär einloggen kann. Bis dahin benutze ich diesen Ausweichaccount.

Alma ist jetzt seit etwas mehr als 2 Jahren bei mir und geht seit fast genauso langer Zeit gern in den Garten. Unser Garten ist ein Stockwerk höher in Mehrfamilienhaus, also müssen wir durch das Treppenhaus. Seit vier Tagen zeigt sie totales Meideverhalten wenn ich Anstalten mache, die Hunde in den Garten zu lassen. Sie züngelt, geht von mir weg in einen anderen Raum und verkrümelt sich.

Das ist völlig neu und ebenso unerwartet wie unpraktisch.

Sie hat das vorher nur ganz selten und nur bei meinem Freund gezeigt, wenn ich auch zuhause war. Wenn er sie also zum Gartenpipi gerufen hat, kam es manchmal vor, dass sie zu mir gekommen ist und sich bei mir versteckt hat, allerdings nur sporadisch. Sobald ich dann gesagt hab ‚los, auffi, Pipi machen‘ und mit zur Wohnungstür gegangen bin, gab es kein Problem mehr und sie ist freudig die Treppe hoch.

Nun zeigt sie das aber durchgehend.

Was ich bisher probiert habe, ist sie an der Leine mit nach oben zu nehmen, dann geht sie widerwillig mit. Im Garten und im Treppenhaus hab ich sie belohnt und motiviert. Aber so richtig nachhaltig kommt mir das nicht vor. Im Garten passieren jetzt tolle Sachen, ich lasse sie zum Beispiel jetzt gerade nicht absitzen und warten, sie darf direkt raus. Es gab gestern Blättermagen-Suppe im Garten und hemmungsloses Spiel mit dem Fuchsfelldummy. ich versuche also, den Garten wieder toll für sie zu machen. Aber es fruchtet irgendwie nicht.

Was würdet ihr tun? Den Garten erst mal komplett meiden? In den alten Routinen bleiben? Den Garten zum Weltbesten Ort machen?

Ohne Garten kommen wir hier einfach nicht klar, ich bin derzeit mit drei Hunden allein und muss irgendwie gewährleisten, dass alle Hunde sich lösen können, kann aber gerade keine 9 Einzelrunden schaffen, da ich uuuultraviel zu tun habe und körperlich nicht fit bin.

Vielleicht habt ihr den guten Ratschlag für mich?

Liebe Grüße

Momo

Danke euch!

Also, ich bin auch nicht weit entfernt davon, körperliche Probleme anzunehmen, denn ich empfinde ihr Verhalten insgesamt als ‚irgendwie Anders‘ Homers klar benennen zu können.

Wenn ich Alma trage, ist sie danach immer ziemlich verunsichert, das kommt einfach zu selten vor und führt eher nicht dazu, dass sie sich danach normal verhält, sondern eher irritiert und unsicher, unabhängig von Ort und Anlass.

Ich kann einige Umstände benennen, die in den Tagen vor ihrem plötzlichen Meideverhalten aufgetreten sind.

1.) eine sehr unschöne Konfrontation mit einem DSH, seit der Fremdhunde wieder auf größere Distanz kommentiert werden

2.) mein Freund hält es mit dem Garten leider anders als ich. Bei mir müssen alle Hunde oben auf der Treppe auf Freigabe warten, sowohl, wenn ich die Tür zum Garten öffne, als auch wenn wir gemeinsam die Treppe runter zur Wohnung gehen, da ich immer Sorge habe, jemand könnte in dem Moment die Haustür aufmachen. Mein Freund ist da nicht so streng, was dazu führt, dass das Warten oben an der Treppe auch bei mir etwas anfing zu bröckeln. Letztens kam es dadurch dazu, dass die Hunde schon zur Wohnungstür gelaufen sind. Ich hab sie wieder hochgerufen, wollte sie erneut an das Ritual erinnern. Elsa war als erste wieder oben und maßregelte Alma, die direkt hinter ihr war, woraufhin Alma wieder runterlief. Leider wiederholte sich das noch zwei Mal weil ich es einfach nicht hinbekommen habe und irgendwie blöd war. Sie hat also drei Mal von Elsa auf die Nase bekommen.

Allerdings muss man sagen, dass das in verschiedenen Situationen häufiger passiert ist, schon immer, und Alma sich davon eigentlich nicht einschüchtern lässt. Die Mädels sind schon mal rüpelhaft miteinander, ohne, dass eine davon einen Kratzer im Ego hätte. Gepaart mit dem Stress, den ich vielleicht durch mein Durchsetzen der Routine verursacht habe (denn ich war natürlich auch einfach genervt) kann das aber die Wirkung potenziert haben...

3. einen Tag nach dieser Aktion waren alle ganz normal im Garten, wo eine Nachbarin gerade mit so einem Brenneisen Unkraut verkokelt hat. Alma wollte an der Gerät schnuppern, was die Nachbarin sofort verhindert hat, indem sie Alma geblockt hat - allerdings sehr verhältnismäßig, Alma ist auf Abstand, wirkte aber nicht beeindruckt oder ängstlich und war einfach entspannt.

Und seit diesen drei Episoden ist sie, wie sie jetzt gerade ist.

Dazu kommt, dass Alma bei Spaziergängen etwas weniger orientiert an mir ist und auch, dass sie in letzter Zeit ihren Schlafplatz verlässt, sobald eine kleine Störung auftritt. Wenn ich z.B. einen Ordner aus dem Regal hinter dem Körbchen hole. Oder wenn Elsa an ihr schnuppert. Oder wenn ich ihr ein Wärmekissen hinlege. Bisher haben solche Sachen sie zwar kurz irritiert (sie ist immer schon ziemlich sensibel) aber nie dazu veranlasst, schnell einen anderen Ort aufzusuchen.

Das ist alles irgendwie komisch...

Zitat von CundC

Hast Du mal die Medikation überprüft? Vielleicht muss was angepasst werden? Ich könnte mir schon vorstellen, dass ihr vielleicht die Treppe aktuell komisch aussieht. Vielleicht auch die Augen? Der Gleichgewichtssinn?

Geht sie vielleicht lieber hoch (und runter), wenn auf jeder Stufe etwas tolles liegt?

Ach, das hatte ich übersehen!

Alma kriegt keine Medikamente, allerdings kriegt sie seit kurzem ein Nahrungsergänzungsmittelmit Baldrian... vielleicht sollte ich das weglassen?

Die Augen sind meiner Einschätzung nach in Ordnung (verifiziert allerdings nur durch Eichhörnchensichtungen)

Gleichgewichtssinn ist interessant! Wir machen zwischendurch immer mal kleine Balancierübungen, da war sie heute irgendwie nicht besonders auf Zack und ist immer vorher Vordermann Erhöhung gesprungen.

Und sie hatte letztens was am Ohr, da hat sie immer geschüttelt, das war allerdings nach wenigen Minuten wieder vorbei.

Der Stress im Flur ist gerade leider so hoch, dass sie Futter auf den Stufen nicht wahrnimmt. Mit Leberwursttube vor der Nase geht es. Aber man merkt trotzdem deutlich, dass sie, sobald wir die Wohnungstür verlassen, nach links zur Haustür will und auf keinen Fall nach rechts zur Gartentür.

Ich kann ja ängstliche Hunde eigentlich ganz gut. Aber dass es so plötzlich auftritt und das ausgerechnet bei etwas, was sie sonst geliebt hat wie verrückt, finde ich beunruhigend.