Kleinkind in etwas spezielles Rudel integrieren?


  • Es ist doch überhaupt nicht gesagt, dass er seine Partnerin verliert?? Der ganze Thread hier sucht doch nach Ideen, wie es klappen kann sodass die Partnerschsft bestehen bleibt und trotzdem Hunde und Kind sicher und entspannt den Alltag leben können. Das geht halt nicht im gleichen Haushalt, aber das heißt doch nicht, dass es nicht geht?

    Wenn er zB eine Wohnung in der Nähe findet, kann man das prima hinbekommen. Klar, ein bisschen Abstriche wird dann jeder machen müssen. Aber je nach Job dem man nachgeht sind zB auch Zeiten möglich wo man sich morgens sieht, wenn das Kond in der Krippe/im Kindergarten ist, man kann sich ggf zum gemeinsamen Mittagessen treffen falls es der Job zulässt, man kann sich abends sehen. Man kann am Wochenende eine große Runde mit den Hunden drehen und sie arbeiten, danach schlafen sie und man hat Zeit mit Mann und Kind. Oder das Kind geht zB einen Tag am Wochenende regelmäßig zu den Großeltern, und man verbringt den Tag dann gemeinsam miteinander und mit den Hunden.

    Das ist alles machbar, wenn man will. Wir haben zB auch in unserer Beziehung schon lange Phasen Fernbeziehung gehabt, auch 2 Jahre am Stück wo man sich teilweise nur alle 2 Wochen sieht. Oder wo man nur telefonieren kann, weil man sich auf unterschiedlichen Kontinenten befindet. Das geht alles, ist nicht bilderbuchmäßig ideal und zusammenwohnen ist schöner, aber es geht. Und es kommen auch wieder andere Zeiten: Kind wird größer, Hunde werden älter und es sind irgendwann nicht mehr vier von dem Kaliber (außer es kommen neue dazu, natürlich), und damit wird es dann irgendwann wieder möglich zusammenzuleben. Wenn man das wirklich will miteinander, kann man das schaffen.

    Wenn man so nicht leben möchte, ist das ja ebenfalls in Ordnung, dann lässt man es halt. Beide Varianten haben einen Preis, beide sind aber möglich.

  • Es muss also eine andere Lösung her. Eines möchte ich noch zu bedenken geben. Wenn du dich jetzt dem Druck beugst, deine Hunde weggibst oder in den Garten susquartierst, dann wird das auch etwas mit deiner Beziehung zu deinem Freund und seinem Kind machen. Es wird für immer zwischen euch stehen und das kann auf lange Sicht auch das Aus der Beziehung bedeuten, weil es ein unterschwelliger Schmerz, gar Vorwurf, ist. Dann hättest du keinen Partner, kein Stiefkind UND keine Hunde mehr.

    Oh, das kann ich mehr als absolut bestätigen. Sowas bleibt dazwischen stehen.


    Bei uns war es der Hund, der Aggression gegen das Kleinkind entwickelte, den ich zum Schutz von Kind und Hund abgegeben habe. (Was verdammt schwer war, eine gute Lösung zu finden, bei einem 9 Jahre alten Listenhund). Ich bin bis heute überzeugt, es wäre nicht nötig gewesen und relativ schnell lösbar, wären die Umstände andere gewesen und die beteiligten Personen.

    Da war kein Druck von außen, nur Vernunft. Ich musste mein Kind schützen und den Hund vor sich selbst. Spritze für "Besitzer können ne relative Kleinigkeit, die das Problem auslöst, nicht lösen" wäre mein Horrorende für so einen tollen Hund gewesen. Das stand genauso wenig dafür, wie ein verletztes Kind.

    Aber das "Ich habe den Hund abgeben müssen, weil Du ihn nicht händeln kannst und ich nicht 24/7 aufpassen kann. Wärst Du anders, wär es nie nötig gewesen", hui, das saß tief und nagte, nagte, nagte und führte zu heftigen Krisen.


    Auch, dass das Gegenüber eben nicht den Zwiespalt empfand, sowohl Kind, als auch Hund zu lieben, auf manchen Ebenen durchaus auch gleichwertig, und dass Hund abgeben nicht nach 1er Woche in meiner emotionalen Bedeutungslosigkeit verschwand. Nicht, dass er sie nicht gemocht hätte, aber für den einen waren und sind Hunde mehr so bewegliche Möbel mit Haaren, mit denen man halt lebt, die manchmal auch im Weg stehen, aber so lang man nicht selber putzen muss, kommt man auch mit dem Einrichtungsstil zurecht, weil sie zur Partnerin gehören, die halt alle paar Jahre Möbel umstellt.

    Für den anderen sind sie essentieller Teil des Lebens, der eigenen Identität und Selbstwahrnehmung, fast schon externer Körperteil, auf jeden Fall aber Beziehungspartner anderer Ordnung.

    Das geht so lang zusammen, bis die Möbel Probleme machen. Oder das Möbelbild des einen, den anderen schwer verletzt, obwohl es sonst im Alltag kein Problem ist, nur dort, wo es um Bindung und Zuneigung geht.

    Ja, verdammt, ich habe sehr lange wegen dieser Entscheidung getrauert, auch wenn sie vernünftig war und meine eigene. Aber "Hättest Du nicht....Wärst Du nicht...Könntest Du es doch anders sehen...und nein, das ist nicht nach ein paar Tagen eh egal, is halt wieder mehr Platz in der Bude oder kauf Dir halt neue Möbel".

    Das ging sehr tief ins Persönliche.


    Hätte der Hund nicht so einen tollen Platz gefunden, mit dem ich meinen Frieden fand, ich weiß nicht, ob es die Menschenbeziehung noch gäbe. Oder könnt ich es nicht doch immer wieder rational aufdröseln, was das damals mit mir gemacht hat. Ich hätte den Hund nie abgegeben, wär der Partner ein Hundeversteher, der am selben Strang gezogen hätte. Is der nicht, wird der nie. Kann man auch nicht reinzwingen.


    Es wird auch der ewige Kompromiss bleiben, dass eine Menge Hunde die für mich allein in Frage kämen, nie in Frage kommen werden, weil es immer zu riskant bliebe, in einem gemeinsamen Zusammenleben. Allein schon wegen der Schwiegermutter, die muss auch immer mitgerechnet werden in Sachen Hundehandling.

    (Oh und ob 3 Hunde ein guter Kompromiss ist, darüber herrscht seit Jahren auch Uneinigkeit. Ich finde ja schon. Der Lebenspartner fühlt sich seinerseits da bisweilen übervorteilt. Null bis 1,5 täten ihm auch reichen. Das ist aber mehr so auf Niveau "Wer schraubt die Zahnpastatube nicht zu?".


    Hund abgeben "für" oder eher "wegen Dir", das hatte eine völlig andere Dimension.)

  • Aber ich finde pinkelpirscher hat es sehr schön beschrieben. Natürlich muss sein Kind für ihn über meinen Hunden stehen. Aber warum muss sein Kind für mich über meinen Hunden stehen?

    Das muss es nicht.


    Wichtig finde ich: Die Frage muss nicht er beantworten, sondern du. Ob dein Partner deine Entscheidung und deine Prioritäten akzeptiert, ist der nächste Schritt.


    Die Frage in Bezug auf die Hunde ist ja vielfach beantwortet. Ich sehe es genauso. Eine "Integration" geht nicht, wenn, dann wäre das Leben mit strikter Trennung und begründeter Sorge - andauernd. Und das mit unzuerverlässigen anderen Erwachsenen im Spiel (Vater, Opa...) .. NEIN.


    Ich glaube, die Hundefrage überdeckt aber völlig die eigentliche Frage, nämlich ob du diese Rolle im Leben eines Kindes annehmen möchtest? Ob du eine Familie gründen und ein Kind annehmen möchtest? Das ist ein wahnsinnig großer Schritt, der dein Leben vollkommen umkrempeln würde. Und mit einem Kleinkind leben, aber auf emotionaler distanz bleiben - das geht nicht, wäre auch nicht gut für das Kind. Also (nur für dich, geht uns nicht an) - ist es das, was du willst?


    Das wäre erst mal meien Überlegung, bevor die Gedanken an die Umsetzung kommen.

  • Ich möchte der TE viel Glück wünschen. Es wurde ja schon alles geschrieben, die Situation aus allen Perspektiven beleuchtet.


    Manchmal hält das Leben interessante Aufgaben für einen bereit. Wobei- ich seh da eigentlich keine Aufgabe, die Lösung ist schon vorgegeben wenn man daran interessiert ist Katastrophen zu vermeiden.

  • ich hab kein Mitleid weil er ganzzeitpapa wird, sondern weil er sein zu Hause verliert und die Hoffnung mit der partnerin das Kind gemeinsam groß zu ziehen.

    Ich hab auch mitleid mit der te, die jetzt Druck bekommt, ein leben zu führen, dass sie gar nicht will.

    Ich finde in der situation hat niemand recht oder unrecht. Es sind einfach 2 menschen mit unterschiedlichen prioritäten im leben und beide sind legitim.

  • Ich hab da nur bedingt Mitleid. Ohne zu urteilen, liest sich der Sachverhalt aber einfach wenig nach gemeinsamen Kompromiss suchen als nach "ich will, spring". Am meisten Leid Tür mir gerade das Kind, dessen leben völlig auf den Kopf gestellt wird. Das sollte aber auch auf der selben Stufe stehen wie die Hunde. Es muss ein Kompromiss gefunden werden, der für alle "Kinder" machbar ist. Und auch allen "Kinder" ein sicheres Leben ermöglicht.

  • Noch einmal der Hinweis, dass Unterstellungen gegenüber dem Partner der TS "bitte" unterbleiben sollen.

    Dieser Thread schrammt haarscharf an einer Schliessung lang.


    Bleibt sachlich, lasst Spekulationen weg, das hier ist kein Couch-Gespräch unter BFs, sondern findet in einem öffentlichen Forum statt, da müssen andere Regeln gelten, als im komplett privaten Bereich.

  • aber das sollte nicht das Problem der TE sein. Davon ab gibt es scheinbar Großeltern die sich auch mit kümmern.

  • pinkelpirscher danke, das hab ich gemeint. Sowas nagt an einer Beziehung.


    Eben auch abgesehen davon, dass man "solche" Hunde aktuell auch gar nicht "einfach so" vermitteln KANN, wie dankenswerterweise eben von einer anderen userin erwähnt.


    Letztendlich ist es, glaube ich, so: Man kann ja eigentlich nur sagen, man arbeitet jetzt mit der Situation, wie sie ist. Keiner geht über "Verzicht" als Verlierer raus, keiner drängt irgendwen zu irgendwas. Jeder will ja im Grunde für alle Beteiligten nur das Beste. Jeder schaut auf sich und seine Schützlinge, und so ist auf jeden geschaut.


    Der Mann hat sich die Hunde nicht angeschafft, die TE nicht das Kind. Aber die zwei verbindet offensichtlich etwas, und diese Verbindung kann aus dieser Sache auch gestärkt hervorgehen, ohne, dass jemand gewissermaßen einen Teil seiner selbst aufgibt.


    Tut mir leid, das hatte jetzt reichlich wenig mit Hunden zu tun. Aber es ist halt so, selbst wollte man sie abgeben - an wen denn bitte, in der aktuellen Zeit. Und selbst wenn man es tut, schafft man damit nur neue emotionale Probleme, um ein organisatorisches zu lösen.


    Ich hoffe, das war sachlich genug. :)


    Edit: also, ja, mein weg wären wohl getrennte Wohnverhältnisse)

  • Ich sehe da auch keine Jetzt-auf-gleich Lösung.


    Das aus dem Wochenendpapa nun ein Vollzeitpapa wird ist auch ohne Hunde erstmal eine einschneidende Veränderung für alle. Kinder fordern in dem Alter enorm viel Aufmerksamkeit. Dann noch getrennt von der ursprünglichen Bezugsperson hin zur Teilzeitbezugsperson, das muss auch noch verkraftet werden. Das Ganze ist auch ohne Hunde erstmal eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Dass der Vater dabei Unterstützung bei seiner Partnerin sucht ist verständlich. Auch er wird nun viel Veränderung in seinem Leben haben und sich wohl erstmal überwältigt von der neuen Verantwortung fühlen. Und natürlich möchte man das mit der Frau zusammen durchstehen, die man liebt. Immer noch die Hunde außen vor gelassen, ist es dann als neue Bonusmutter auch eine Hausnummer, sich da reinzufinden. Als Bonuselternteil versucht man doch irgendwie eine Verbundenheit zu dem Kind aufzubauen. Auch wenn es nicht das eigene ist. Vor allem wen es noch so klein ist, hat man da doch ungeahnte Möglichkeiten eine wundervolle kleine Patchworkfamilie zu werden, wenn man sich darauf einläßt.


    Aber, all das braucht Zeit und Entwicklung und alle müssen sicher erstmal neu sortieren und schauen ob die Liebe denn diese ganzen Veränderungen überhaupt übersteht. Sind schon genug Paare, die in einer glücklichen Beziehung waren an dem Thema (gemeinsames) Kind gescheitert, weil das nun mal eine einschneidende Veränderung ist.


    Nun kommen die 4 Hunde dazu.


    Da würde ich derzeit mal gar nichts machen. Ich würde noch keine Häuser umbauen oder neue Häuser bauen/kaufen, ich würde auch keine Zwinger im Garten aufstellen oder sonstwas machen. Ich würde in zwei Wohnungen bleiben, da wo man jetzt ist und die ganze Situation erstmal sacken lassen. Ich nehme doch bei der Masse an (im Moment noch vorhandenen) Problemen keine neuen Kredite auf oder baue alles um. Dann funktioniert es nicht und man hat nicht nur eine zerbrochene Beziehung sondern auch noch Schulden.


    Erstmal würde ich gucken, ob denn überhaupt alle mit der neuen Situation klarkommen. Ob die Liebe trotzdem Bestand hat. Und wenn man dann nach einiger Zeit sagt: ja, wir wollen das, wir wollen das zusammen irgendwie schaffen, wir wollen eine große Familie mit Kind UND Hunden werden, wir sind bereit Kompromisse einzugehen, mit denen jeder leben kann. Das beinhaltet alles, Hausaufteilung, Arbeitsverteilung, Urlaub, Freizeitgestaltung etc. pp.

    Dann setzt man sich hin und macht Pläne wie das zu verwirklichen ist. Dann hat man vielleicht auch einen anderen Blick auf das Ganze und kennt die Baustellen, die man zu bewältigen hat viel besser. Man weiß besser wie das Kind tickt, wie die Hunde auf das Kind reagieren, wenn es mal zu Besuch ist etc. pp.

    Und dann wird sich auch ein Weg finden, mit dem alle klarkommen. Vielleicht kein Idealer, aber einer mit dem alle leben können und der niemanden gefährdet.


    Im Moment sehe ich hier noch 2 Menschen, die vor einem riesen Berg an Veränderungen stehen, die eine Liebe erstmal bewältigen muss.

    Entweder wächst sie dran oder scheitert...

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