Opa möchte einen Welpen einer großen Rasse. Alternativen?

  • Ich habe vor einigen Jahren von meiner Schwiegermama einen Hund "geerbt".


    Jimmy, ein Rauhaardackel, war 15 Jahre alt als meine Schwiegermama mit nicht ganz 72 Jahren an Krebs erkrankte und leider kurz nach der Diagnose starb.


    Ich weiß noch gut, wie furchtbar sie besorgt war wegen Jimmy und wie oft wir ihr versprochen hatten, dass Jimmydackel selbstverständlich bei uns unterkommen wird...


    Jimmy wurde fast 17 Jahre alt und es war mir eine Freude, ihn bei uns zu haben.


    Aber: als Schwiemu ihn als Welpen gekauft hat, da hatte sie schon gesagt, es würde ihr letzter Welpe sein und da war sie erst 58 Jahre alt. Und niemand hätte gedacht, dass Jimmy sie überlebt. Sie selber am allerwenigsten.


    Ich selbst bin 52 Jahre alt und ich denke, dass Ben mein letzter großer Junghund ist....wenn er irgendwann mal als (hoffentlich) uralter Senior über die Brücke geht und ich dann noch fit genug für einen Hund bin, wird es ein kleinerer Senior werden, der hier bei mir und mit mir seinen Lebensabend verbringt.


    Und das auch nur, weil ich weiß, dass meine Kinder ohne weiteres ebenfalls einspringen würden und könnten (!!) , sollte ich vorher gehen müssen.


    Ich wünsch deinem Opa noch viele gesunde Jahre und die Vernunft, die Sache noch mal zu überdenken. Vor allem das "was wäre wenn"....

  • Also wenn Opa einen großen Hund will, ist halt die Frage, ob er sich umstimmen lässt.

    Bei meinen Eltern ist es dasselbe: Es steht bald ein neuer Hund an, sie sind zwar erst Mitte 60, aber nicht die Fittesten.

    Sie kennen ja meine kleinen Hunde gut und mögen sie auch sehr. Aber "sowas" käme ihnen nicht ins Haus, weil das ja "keine richtigen Hunde sind". Diese Meinung werden sie wohl nie ändern...

  • Opa will...

    Was soll man dazu sagen?

    Er denkt nicht an den Hund, er denkt nicht an seine Familie, er denkt nur an sich.


    Traurig.


    Da wird weder vorher gefragt "was ist, wenn...", da wird einfach gefordert.


    Als Familie würde ich mich da klar abgrenzen und das Ganze weder mit großem noch mit kleinem Hund unterstützen.

  • Meine Nachbarn waren auch um die 80, als ihr Berner Sennen Rüde mit 6 viel zu früh verstarb.

    Sie hatten immer Berner Sennenhunde und haben auch lange überlegt.

    Auch sie sind noch fit und große Runden kein Problem.


    Sie bekamen von ihrem Züchter trotz des Alters noch einen Welpen, aber es war von Anfang an klar, dass der Hund im Falle von Krankheit oder Tod in der Familie bei den Kindern unterkommen würde.


    Eine andere Dorfbewohnerin bekam auch mit 84 noch einen kleinen jungen Tierschutzhund vermittelt. Auch hier geht der Hund an die Familie, sollte mit der Frau etwas passieren.


    In dem hohen Alter finde ich tatsächlich die Frage nach der Versorgung im Krankheits- oder Todesfall als mit die wichtigste.


    Ich würde mit dem Opa und der ganzen Familie nochmal ins Gespräch gehen und klären, ob eine andere Größe in Frage käme, ob ein anderes Alter ok wäre und was mit dem Hund passieren soll, wenn es dann nicht mehr klappt.

  • Andere Familienmitglieder halten das für eine Schnapsidee. Was denkt ihr?

    Einen Hund einfach schenken?

    Das IST eine Schnappsidee.


    Vor allem, was soll ein junger kleiner Hund dann davon haben? Der lebt mit Glück 5, 6 Jahre länger als ein sehr großer Hund und hat auch Bedürfnisse, ist flinker und oftmals weniger gemütlich.


    Ich würde auch einen älteren Hund einer großen Rasse nehmen. Vielleicht auch bei Not-Rasseseiten gucken.

    Und auf keinen Fall einfach so irgendeinen Hund schenken.

  • Es muss ja auch eigentlich kein so krasser Schritt sein von bisher sehr großen Rassen zu zwergenrassen.


    Ein Labrador zb ist jetzt kein sehr großer Hund, aber deutlich näher an dem, was der Opa sich vorstellt.

  • Ich sollte das vielleicht noch ein wenig ausführen.


    Ich habe mehrfach erlebt, was geschieht, wenn die Familien sich dort nicht klar abgrenzen.


    Da vegetiert dann ein junger DSH über Monate km Zwinger, weil die Oma völlig vergessen hatte, daß ein junger Schäferhund Arbeit macht.

    Niemand durfte ihn anfassen, weil "das ist MEIN Hund"

    Das eskalierte bis hin zum Einsatz des Vet Amtes.


    Da wurde überlegt, einen Hund bei einer Hundeleihagentur zu leihen, um ihn dann beim Tod der Mutter ohne jede Rührung zurückzugeben. (anderer Fall)

    Weil "Mama will einen Hund".

    Was mit dem Hund ist - egal.


    Hier gab es einen Mann weit jenseits der 80 mit einem großen aggressiven GR. Er stürzte mehrfach, weil er den Hund nicht halten konnte. Der Hund biss mehrfach andere Hunde. An Vernunft war nicht zu denken, der Mann hatte schon immer große Hunde und fertig.


    Wenn man diese Fälle selbst erlebt hat, dann sieht man das vermutlich anders.

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    Und jetzt die Frage - halst man sich selbst die doppelte Belastung auf?

    Täglich (evtl. unauffällig) zum Opa fahren und gucken, ob er das tatsächlich gewuppt bekommt?

    Oder täglich hinfahren und Gassirunden übernehmen? Über Jahre?

    Vielleicht noch immer die Sorge, daß der Opa den Hund nicht halten kann und dadurch jemand zu Schaden kommt?

    Später dann einen Hund übernehmen, den man sich so nie ausgesucht hätte?


    Und das alles nur, weil ein egoistischer Wunsch durchgesetzt wurde?

  • Danke für eure tollen Vorschläge!


    Tierheime sind leider wirklich schwierig, da sie nicht an Menschen über 80 vermitteln. Zumindest die in unserer Gegend nicht. Wir haben uns erkundigt.


    Ich glaube schon, dass mein Opa mit einem kleinen Hund Freude hätte. Meine Schwester hat einen Chihuahua und einen Papillon und er liebt die beiden. Er sagt zwar immer er möchte selbst keinen solchen Hund, aber er mag sie ja also denke ich warum nicht versuchen?


    Ich verstehe aber eure Bedenken. Die Idee ein paar kleinere, ältere Hunde im Netz zu suchen und gemeinsam mit ihm kennenlernen ist gut.


    Meine Schwester würde einen kleineren Hund übernehmen, aber keinen Großen. Ich selbst mag Hunde schon, aber möchte eher keinen.


    Es gibt in der Familie niemanden, der einen großen Hund übernehmen würde.


    Mein Opa ist so sicher, dass er noch mindestens 10 Jahre fit ist. Es fällt ihm schwer zu akzeptieren, dass er in einem Alter ist wo es auch anders kommen kann.


    Er ist so festgefahren und stur, deshalb dachte ich, dass ihn zu überrumpeln und überraschen die einzige Möglichkeit ist.


    Aber ja, ein großer Hund im höheren Alter wäre vielleicht eine Alternative.


    Wir werden nochmal das Gespräch mit ihm suchen.

  • Nun haben mein Mann und ich überlegt ob wir ihn einfach etwas "überrumpeln" und ihm einen kleinen, etwas älteren Hund schenken. Er liebt Hunde und ich weiß einfach, dass er auch einen kleinen Hund schnell lieb gewinnen würde.


    Andere Familienmitglieder halten das für eine Schnapsidee. Was denkt ihr? Wir dachten in Richtung Malteser/Havaneser etc.

    Ich liebe auch alle Hunde, wäre aber trotzdem gar nicht begeistert wenn mir jemand einen Leonberger schenken würde weil ich kleine Hunde bevorzuge. Der Hund würde bei mir bleiben aber ich hätte immer das Gefühl, dass kleine Hunde besser in mein Leben passen und dass ich mir einen so großen Hund nicht bewusst ausgesucht hätte.


    So würde ich daher eindeutig nicht vorgehen.


    Der Einzug eines Welpen kann funktionieren wenn es einen absolut zuverlässigen Plan B gibt der den Hund aufnimmt wenn der Opa sich nicht mehr um den Hund kümmern kann.


    Bei mir im Dorf hatte jemand immer Galgos aus dem Tierschutz und im höheren Alter ist ein Galgo-Junghund eingezogen. Der ältere Mann konnte aber kurze Zeit nach Einzug des Hundes gesundheitsbedingt nicht mehr mit dem Hund Gassi gehen und man sieht nur noch die Kinder mit dem Hund. So kann es auch mit einem Welpen bzw. in diesem Fall Junghund aus dem Tierschutz funktionieren.

  • Es gibt ja noch andere Vermittlungsmöglichkeiten als Tierheime. Abgesehen davon, dass nicht jedes Tierheim dieselbe Regelung hat...

    Vielleicht müsste man dann auch die Umkreissuche ein bisschen erweitern.

    Wie gesagt, ein älterer Hund aus einer Rsssenot-Seite wäre eine Idee. Oder ein aussortierter Zuchthund.


    Meine Schwester hat einen Chihuahua und einen Papillon und er liebt die beiden. Er sagt zwar immer er möchte selbst keinen solchen Hund, aber er mag sie ja also denke ich warum nicht versuchen?

    Ich mag auch vieles, aber möchte es nicht selbst haben und erst recht nicht den ganzen Tag um mich haben.


    Entscheidend ist die Frage, was ist, wenn Opa spontan ins Krankenhaus muss, wenn er aus gesundheitlichen Gründen ganz schnell nicht mehr fit ist, wenn er das Tier plötzlich nicht mehr versorgen kann.

    Seid ihr dann da? Kann sich jemand täglich (zusätzlich vielleicht zur Pflege des Menschen) mehrere Stunden um den Hund kümmern? Was passiert mit dem Hund, wenn er nicht mehr versorgt werden kann? Wer nimmt den dann?

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