Opa möchte einen Welpen einer großen Rasse. Alternativen?

  • Das Recht auf Selbstbestimmung schwindet gefühlt mit jedem Lebensjahr

    Das ist der Punkt: Selbstbestimmung. Hier geht es aber eben nicht nur um sich selbst.


    Mal abgesehen davon sollte man echt unterscheiden zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und dem Rechr, nicht kritisiert zu werden, egal was man tut. Erstes ist in diesem Fall völlig unangetastet und zweiten hat niemand, egal wie alt :ka:

  • grad bei alten Menschen erwartet man oft, dass sie zurückstecken, damit die Familie keinen Stress hat

    Umgekehrt ist es doch der Fall: Du erwartest in Deiner hypothetischen Planung, dass die Familie zurücksteckt, damit der alte Mensch keinen noch so kleinen Kompromiss eingehen muss. Warum eigentlich?


    Für den Mann um den es hier geht, geht es nicht darum, zurückzustecken, damit die Familie keinen Stress hat, sondern weil es mutmaßlich für ihn selber vernünftiger wäre. Natürlich ist er nicht zu Vernunft verpflichtet und kann morgen losziehen und sich eine Dogge kaufen, das bleibt ihm doch völlig unbenommen.

  • Ich glaube schon, dass mein Opa mit einem kleinen Hund Freude hätte. Meine Schwester hat einen Chihuahua und einen Papillon und er liebt die beiden. Er sagt zwar immer er möchte selbst keinen solchen Hund, aber er mag sie ja also denke ich warum nicht versuchen?

    Weil es seine Entscheidung ist.


    Ja, ihr dürft sagen, dass ihr nicht wollt, dass er sich einen großen Hund holt, mit der Aussicht, dass die arbeit in absehbarer zeit bei euch hängen bleibt, aber ebenso hat er das Recht zu sagen, dass er keinen kleinen Hund möchte.


    Da für ihn zu entscheiden, dass er das jetzt gefälligst mal versucht, ist einfach übergriffig.


    Ich finde auch die Kleinpudelmixe und die Bellties im Verein cool, aber wenn da einer auf die Idee käme, mir nach dem Tod meiner aktuellen Hunde einen zu schenken, weil man kann es ja mal versuchen, wär der Hund noch am selben Tag zurück beim Verkäufer (oder beim Tierschutz zur Vermittlung ausgeschrieben, wenn der Verkäufer wusste, dass es ein Überraschungsgeschenk sein soll und trotzdem verlauft hat).


    Und du sagst ja von dir selbst:

    Ich selbst mag Hunde schon, aber möchte eher keinen.


    Es ist auch dem Hund gegenüber nicht fair, ihn als Experiment einfach mal zu verschenken und zu hoffen, dass es schon passt. Da wird wesentlich mehr auf Kosten des Lebewesens Hund spekuliert, als beim großen Hund, der dann vielleicht in ein paar Jahren ein neues Zuhause braucht.

    Unterm Strich ist dein Großvater ein erwachsener, mündiger Mensch. Ja, ihr könnt argumentieren und mit ihm sprechen, ihr könnt und sollt auch eure Grenzen aufzeigen, wo ihr bereit seid zu unterstützen und zu helfen, aber am Ende steht es euch nicht zu, diese Entscheidung für ihn zu treffen

  • Meine Freundin hat einen Dackeljunghund - und meine Güte, wie oft bin ich über die gestolpert, weil mein Umgang mit so kleinen Hunden nicht geübt ist und weil der Hund natürlich auch selber erstmal lernen muss, wie man sich in Gegenwart von Menschen sicher bewegt. Ist jetzt auch nicht DAS Optimum für ältere Menschen finde ich. Ausserdem leben kleine Hunde im Schnitt einfach deutlich, deutlich länger, was natürlich schön ist, aber eben auch ein Risiko, wenn man selber schon alt ist. Will sagen: es gibt immer zwei Seiten der Medaille.


    Ich finde es aber wichtig, den Großvater als das zu betrachten, was er offensichtlich ist: mündig.


    Man kann Vorschläge machen (erwachsenen Hund kennenlernen finde ich zum Beispiel richtig gut), aber eben nix erzwingen. Statt sich selber Gedanken zu machen, wo der Hund im Worst Case hinsoll, den Großvater damit betrauen. Denn auch das ist ja seine Angelegenheit und Verantwortung.


    Ich verstehe auch, dass manche Aussagen und Sichtweisen unvernünftig sind - aber das ist ja kein Privileg der Alten. ;)


    Es gibt neben Tierheimen und Züchtenden ja auch noch andere Möglichkeiten. Privatvermittlungen bspw.

    Auf diesem Weg habe ich meine beiden Hündinnen bekommen und das waren richtige Glücksgriffe. Beim zweiten Hund ist es zudem so, dass wenn mir was passieren sollte oder ich mal krank / im Urlaub bin, die Hündin zur Vorbesitzerin zurückgeht - zumindest zeitweise. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber solche Konstellationen gibt es bei privater Hundeabgabe ja auch.

  • Generell schließe ich mich den meisten Vorrednern an. Es ist definitiv nicht in Ordnung jemandem einfach einen Hund zu schenken, von dem man ausgehen muss dass er ihn eigentlich nicht möchte. Im Zweifel würde er sich vielleicht arrangieren, aber wie reden hier immer noch von eigenständigen Lebewesen: Einem erwachsenen Mann & einem Hund.


    Ich kann den Mann durchaus verstehen, leider ist genau dieses Thema ein häufig auftretendes Problem. Man kann alle Tierheime und Züchter verstehen dass sie ihm keinen Hund mehr vermitteln, genauso aber auch ihn, der sich einfach nur nach einem netten Mitbewohner sehnt.


    Generell würde ich weiterhin offen das Gespräch suchen um ihm zu erklären dass ein kleinerer Hund in der Familie bleiben könnte, ein großer Hund im Zweifel aber einfach im Tierheim versauert wenn was mit ihm ist. Etwas anderes wird nicht großartig übrig bleiben.

  • ich denke, das ist echt immer schlecht abzuschätzen, wie so etwas funktioniert, oder nicht.

    Man steckt nicht drin, wie alt ein Mensch wird, und wie fit er bleibt.


    Mein Opa war Mitte 70, als sein letzter Kater starb, einen neuen wollte er nicht, Tiger war über 20 geworden, eine neue Katze würde alleine zurücklassen, wenn er stirbt.

    Mit 80 hat er die 7 Jährige Hündin meiner Tante übernommen, erst Nachmittags und Nachts, da die Hündin nicht mit dem Leben in/über einer Gaststätte zurechtkam, und später blieb sie ganz bei ihm, und starb mit 14.

    Ein neues Haustier war jetzt überhaupt keine Option mehr für meinen Opa... er widmete sich dann seinem Garten, und baute mit 94 noch einen Wintergarten... Da er aber doch ein wenig einsam war, schenkte ihm meine Tante 4 Hühner...

    Jetzt im Frühjahr ist Opa mit 97 relativ überraschend an einem Schlaganfall gestorben.... kurz vorher hat er noch gewitzelt, wenn er das gewusst hätte, das er so alt wird, hätte er sich auch noch einen Welpen holen können...



    Ein Mensch kann auch mit 60 versterben... man weiß es nie...

    Im Grunde finde ich die idee am besten, mit ihm darüber zu reden, ob nicht ein älterer Hund was wäre, es muss ja keiner sein, der selbst nicht mehr laufen kann... aber vielleicht einer mit 5/Jahren

  • Ich finde das Thema furchtbar, weil ich selbst aktuell betroffen bin, mit meinen Eltern. Klar, man wird nicht jünger. Aber nur, weil einer mal gestolpert ist, sämtliche Teppiche im Haus der Eltern wegzuräumen, ohne zu fragen, fremde Leut als Putzpersonal durchs Haus rennen zu lassen in Abwesenheit der Eltern ("da is voll dreckig, das ganze Haus!" Stimmt gar nicht, bei meinen Eltern kannste vom Boden essen!), ohne vorher die Erlaubnis einzuholen (damit die Eltern nicht so schuften müssen), solche Dinge laufen hier. Alle gut gemeint. Aber ganz ehrlich: das ist ein absolutes NoGo!!!! Meine Eltern sind volljährig, wenn nicht nicht was Elementares verpaßt hab, und voll und ganz im Besitz ihrer geistigen Kräfte, und derartige Aktionen sind nichts andres als - ÜBERGRIFFIG! Und genau DAS kommuniziere ich hier auch ständig und gebetsmühlenartig. Meine Eltern haben altersbedingt nicht die Kraft/Lust, zu kämpfen, das selbst entscheiden zu dürfen, oder werden dann halt einfach totgelabert von der betreffenden Person, bis sie nix mehr sagen, weil´s ihnen zu doof wird (und machen dann, wenn sie allein sind, doch, was sie wollen *hehe Das feier ich dann jedesmal.... *gg).


    Man kann Empfehlungen aussprechen: "Denk dran, wir haben schon drei Hunde, wenn mit Dir was ist, können wir den Hund nicht übernehmen! Du mußt Dir überlegen, was mit dem Hund passiert, wenn Du nicht mehr kannst." Oder, wie bei uns: "Ich hätte wen an der Hand, der würde Dich beim Hausputz unterstützen; wenn Du möchtest, kannst die Person mal kennenlernen, und sagen, ob Du Dir helfen lassen möchtest, wenigstens zum Fensterputzen, damit Du nicht auf die Leiter steigen mußt". Jederzeit. Aber doch nicht ENTSCHEIDEN oder BESTIMMEN, was das Elternteil sich für nen Hund anschaffen soll! (geschweige denn wie hier bei uns, fremde Leut dort einfach zum Putzen ins Haus lassen in Abwesenheit der Eltern!).


    Wenn also die Eltern einen Hund haben möchten: ich würde mich mit denen zusammen hinsetzen, und überlegen, WIE man das so arrangieren könnte, daß der Hund im Fall des Falles untergebracht ist. Klar - will ich keinen Hund, dann muß ich das auch so kommunizieren, daß ich den im Fall des Falles nicht übernehmen möchte. Aber man könnte auch Kompromisse eingehen: zweimal die Woche nehm ich den Hund mit beim Gassi, damit er ausreichend Bewegung kriegt, oder die Eltern mal ausspannen können. Oder man sucht sich wen, der mit dem Hund was machen möchte, weil er keinen eigenen halten kann. Ich hab in der Rettungshundestaffel eine Kollegin, die hat, bevor sie 18 wurde, den Dritthud einer Ausbilderin für die Arbeit übernommen. Leben tut er daheim - aber für das regelmäßige Training holt sie ihn ab, und arbeitet mit ihm, und wird auch mit ihm auf Einsätze gehen, nachdem sie inzwischen 18 geworden ist. Trotzdem hat sie im Alltag nicht die Verantwortung, kann sich auf Schule/Studium konzentrieren. Vielleicht findet man also einen Studenten, der Lust hat, die Basics aufm Hundeplatz zu trainieren mit dem Hund. Oder nen Trainer, der bereit ist, im Fall des Falles einzuspringen. Vielleicht findet sich ein Hundesitter in der Nähe, der im Krankheitsfall mal einspringen kann. Oder Ihr bringt es wenigstens über Euch, wenn der Vater mal krank sein sollte, den Hund zum Gassi mitzunehmen, da vergibt man sich ja nichts. Macht ihm die Vorschläge - er muß aber selbst entscheiden können, ob und wenn ja, welchen Hund er sich holt. Und ER muß sich darum kümmern, Vertretung zu finden für Krank-Zeiten, solltet Ihr dazu nicht bereit sein. Ideen könnt Ihr ihm unterbreiten - aber kümmern muß er sich selbst. Kommt man mit so nem Plan dann zum Züchter, möcht ich DEN sehen, der absagt. Noch besser kann man doch nicht zeigen, was man sich für Gedanken macht über die von ihm liebevoll großgezogenen Welpen!


    Es heißt hier immer, das menschliche Wohl soll nicht vor das Wohl des Tiers gestellt werden. Andererseits: ein Hund zwingt, rauszugehen, in Bewegung zu bleiben. Nichts ist wichtiger für ältere Menschen, als die Beweglichkeit zu behalten! Beweglichkeit bedeutet Selbständigkeit! Die Erziehung fordert Denkarbeit ein! Und das psychische Wohlergehen eines Menschen, der Hunde so liebt, wie es beim Vater zu sein scheint, läßt deutlich nach, wenn dieser diesen Wunsch nicht mehr umsetzen darf. Und wem es psychisch schlecht geht, der gibt auf, der fühlt sich alt, der fängt an, zu gehen. Der kümmert sich um nix mehr, hat keine Lust mehr zu irgendwas, hockt den ganzen Tag im Sessel und wartet drauf, zu sterben. Und wenn ich den ganzen Tag nur höre: "Da bist Du zu alt für" oder "Wenn Du stirbst, dann..." - sorry, aber HEY! Der Mann lebt noch!!! Und fühlt sich mit 83 in der Lage, nen Hund zu führen. Ja verdammt, warum soll ers dann nicht tun??? Statt vor sich hin zu siechen oder vor sich hin zu sterben? Wo steht denn im Gesetz, daß man ab 75 bitte nichts mehr anzufangen hat, sich nichts mehr anschaffen darf, weil "man stirbt ja eh bald"???


    Ich finde diesen Gedanken, und das Erleben dessen, daß ältere Menschen einfach nicht mehr "für voll" genommen werden, daß Entscheidungen über ihren Kopf hinweg getroffen werden, obwohl sie geistig noch da sind, daß sie einfach übergangen werden bei Entscheidungen, die IHR Leben betreffen, entsetzlich. Grauenhaft. Beängstigend. Auch ICH werde einmal alt sein. Aber so?? Ne. Echt nicht. :face_vomiting: Wenn mir das passieren sollte, mach ich selbst ein Ende, so möchte ich nicht leben. Ich habe Angst, wenn ich sowas lese. Ehrlich. Und ich bin noch n gutes Stück entfernt von den 83..... Vielleicht erschieß ich mich ja dann einfach mit Renteneintritt? Weil dann bin ich ja alt..... Ist zumindest sozialverträglich, freut sich die Rentenkasse :smiling_face_with_horns:


    Ich sage nichts gegen einen Züchter oder ein Tierheim, das NEIN sagt - solang man "einfach so" dort erscheint. Würde ich auch! Aber wenn jemand in dem Alter mit einem PLAN ankommt, mir jemand plausibel macht, was passiert, wenn derjenige mal krank oder verhindert ist, wer im Fall des Falles das Tier übernehmen wird, oder mich als Züchter gezielt fragt, ob ich den Hund dann zurücknehmen und gut vermitteln würde, wenn er stirbt - dann würde ich dem durchaus einen Hund anvertrauen. Und ich hoffe für den alten Herrn, daß sich irgendwo ein Züchter findet, der ihm diesen Traum noch erfüllt. Tragt Ihr einfach dazu bei, den Traum zu realisieren, indem Ihr mit ihm zusammen einen Plan aufstellt, wie es funktionieren wird. Respektiert den Menschen - egal, wie alt er ist. Man hat jedes Recht, auch mit 83 und älter noch glücklich zu sein. Und zu LEBEN.

  • Ich würde mir mal Zeit nehmen, den Opa schnappen und mit ihm in Ruhe einen Kaffee trinken, und reden. Ihn fragen, wie er sich das denn vorstellt, was mit dem Hund passieren soll, wenn er (und es möge noch lange hin sein) nicht mehr kann. Vielleicht hat Opa sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht, sondern ist in seiner Trauer, um Frau und Hund, und dem Alleinsein gefange.

    Ihm einfach einen Hund vorzusetzen finde auch ich nicht in Ordnung, keinem von Beiden gegenüber. Und klar soll Opa noch selbstbestimmt bleiben, er ist ja nicht senil, unmündig oder Gott weiß was. Wenn er jetzt eine Weltreise machen oder sich einen Maserati kaufen möchte - bitte! Aber, und das auch an euch als seine Familie, egal ob Welpe, großer/kleiner/alter oder junger Hund, habt bitte einen Masterplan! Es kann doch nicht sein, dass es dann heißt: so, der Opa kann nicht mehr, jetzt geht der Hund ins Heim! Das finde ich unfair einem Lebewesen gegenüber. Diese Gedanken würde ich auch ganz klar mit Opa kommunizieren.

    (Ja, man kann jetzt damit kommen, dass einem auch in jungen Jahren was passieren kann etc., pp…..und ja, das Leben ist nicht planbar, aber in diesem Fall wäre es dann schon von vorne herein einkalkuliert/besiegelt)

  • mal davon abgesehen, dass der Opa keinen kleinen Hund möchte, ist ein Havaneser oder Malteser sehr aufwendig in der Fellpflege und muss regelmäßig mit guten Pflegeprodukten gebadet werden. Das muss man wollen und auch die Lust dazu haben. Im Winter frieren sie schnell, so dass man oft ein Mäntelchen braucht, wenn man vorher eine Riesenrasse hat, dann ist das mit einem kleinen quirligen Hund etwas ganz anderes. Wenn schon ein kleiner Hund, dann würde ich eher eine Rasse wählen, die kaum Fellpflege benötigt.


    LG

    Sabine

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