Junghund steckt mitten in Pubertät. Ein Albtraum, was tun?

  • Hallo @Pardon my French(ie) , erstmal auch von mir ein Drücker! :smiling_face_with_hearts: Klingt anstrengend bei Euch.


    Allerdings möchte ich im Gegensatz zu meinen Vorschreiben auch mal anmerken, dass es für mich nicht gleich nach Katastrophe klingt bei Euch. Vielleicht bin ich a aber auch kein Massstab, den mein Welpe/Junghund war auch *ehem..hust* sehr "anstrengend". Ich hatte nur kein entspanntes und ganz easy going Erstexemplar als Vergleich.


    Versteh mich nicht falsch, ich meine damit nicht, dass dein 2. Hund ganz ein normaler und lustiger Flausejunghund ist und das halt so sein muss und von selbst vorübergeht. Es liest sich aber für mich etwas so, als wärst du von deinem Ersthund etwas verwöhnt warst. Fies gesagt. Denn der hat ja, wie du selber schreibst nie einen Blödsinn gemacht und war ganz einfach. Das ist ja auch nicht einfach Standart. Damit will ich sagen: Selbst mit begrenzter Welpen- und Junghundeerfahrung habe ich schon früh erkannt (zum Beispiel in der Hundeschule oder bei Bekannten) dass Welpen und Junghunde auch derselben Rasse oder gar Geschwister sehr unterschiedlich sein können. Du hast ein ganz einfaches und ein offenbar ziemlich anstrengendes Exemplar bekommen.


    Auch deinem Post werde ich auch nicht ganz schlau, wie du zum Beispiel die einzelnen Probleme mit Cookie geübt hast. Das fiese und blöde Thema Ruhe scheint bei Euch zu kurz gekommen zu sein. Ich verstehe das, denn Ruheüben ist nervenaufreibend und macht wenig Spass, im Gegensatz zu zB Tricksen. Aber ich finde es persönlich total normal, dass ein Junghund nicht einfach so mit einem 8h- Arbeitstag im trübseligen Grossraumbüro zurechtkommt! Könnte Tara die doppelt so alt ist wie dein 2. Hund auch jetzt noch nicht. Jedes Fitzelchen Ruhe war mit ihr Schwerstarbeit und ist es z.T. noch immer. Was habe ich eifersüchtig auf die Hundebesitzer gelinst, die einen Hund wie deinen Ersthund erwischt hatten und bei denen immer alles so leicht ging, wie du selber schreibst. Ich verstehe dich also, es ist anstrengend.


    Wichtig finde ich bei euch drei Dinge, so spontan:

    - Gesundheit abchecken (das Gepinkel klingt nicht gesund, mach auch ein grosses Blutbild etc., schau die Verdauung an, hat er Schmerzen, Schilddrüse etc.)

    - Konsequente Erziehung

    -Akzeptanz, dass dein Zweithund nicht wie dein Ersthund ist und wohl nie sein wird. Das ist wohl der schwierigste Punkt und ich verstehe, dass dir der zu knabbern geben wird.


    Für dich persönlich empfehle ich Pausen vom Zweithund. Also Betreuung suchen, mal abgeben, nur mit dem entspannten Ersthund sein, geniessen. Und dann wieder mit Geduld und Elan dran.


    Alles Liebe von doodeliger Tara-Anstrengendkumpeline zu dir und deinen frenchies

  • Es gibt Hunde, die in sich ruhen und sich dadurch leicht an äußere Umstände anpassen. Und dann gibt es die Nervenbündel, die schnell überreizt sind, die schon nach einem normalen Spaziergang drüber sind, die nicht abschalten können und ihren Stress dann abreagieren durch schreien, zerstören, Stubenunreinheit.

    Natürlich gibt es auch die kleinen Axxxkrampen, die einfach ihr Ding machen und zwischendurch drauf pfeifen, was man selbst von ihnen will.


    Ich hab mit Bulldoggen nicht viel zu tun bisher, lese aber immer wieder, dass sie wie alle Rassen schon auch speziell sein können. Vielleicht hast du dich über die charakterlichen "Begleiterscheinungen" dieser Rasse nicht ausreichend informiert, weil dein erster Hund es dir so leicht gemacht hat.

    Es gibt schon Hunde, die brauchen deutliche Grenzen/Begrenzungen, die brauchen Erziehung und Training.

    Das ist harte Arbeit manchmal, besonders, weil man bei Frenchies, aus dem, was ich aus der Hundeschule kenne, auf eher gemäßigten Will to please trifft.

    Die bei uns haben manches schlicht ausgesessen, bis der Besitzer aufgegeben hat, keine Spur von "yey, wir machen was zusammen, juhu", was man bei einem jungen Hund erwarten würde. Die haben ihren Halter am langen Arm verhungern lassen, wenn der ein Sitz oder Platz eingefordert hat.


    Also, hier auch, Trainer, der sich eurer annimmt, und Betreuung, damit der Hund dir nicht den Arbeitsplatz kostet. Nicht jeder Hund ist dafür gemacht, ins Büro mitzukommen.


    Dann, lass dich beraten beim TA, was es mit dem häufigen markieren indoor auf sich hat. Ein Infekt? Zuviel Hormone? Da kann man zb mit Mönchspfeffer gegensteuern, wenn in der Pubertät die Hormone Achterbahn fahren, bis sich alles einpendelt. Vielleicht muss auch einfach öfter Gassi gegangen werden. Manche Hunde haben eine kleine Konfirmandenblase und müssen öfter raus.


    Nimm dir auch Zeit allein mit deinem easypeasy Hund. Der fällt sonst in dem ganzen Stress hinten runter und entwickelt vielleicht auch noch Sachen, die man nicht will.


    Ansonsten, mach dir einen Plan. Was möchtest du als erstes mit dem jungen Mann angehen? Leinenführigkeit? Stubenreinheit? Leinenpöbeln? Der Schritt zur Hundeschule ist gut, reicht aber da noch nicht aus, denke ich.


    Viel Erfolg 🍀

  • Huhu,


    In Teilen klingt es für mich einfach nach einem überdrehten, ggf überforderten Junghund. Nach einem Hund, der halt Ruhe lernen muss und der entweder zu viel oder zu wenig Action hat, um ausgeglichen zu sein.

    Dass Junghunde ab und zu überdrehen und anstrengende Tage haben ist auch bei perfekt ausgelasteten Hunden mit genug Ruhe und genug Action völlig normal, auch mal ne anstrengende Woche, aber ich kenne es so, dass sich während der Pubertät entspannte und anstrengende Phasen abwechseln.


    Wie ist denn euer Tagesablauf insgesamt? Wie lange geht ihr wann raus, wie ist das Umfeld (Hundewiese, einsamer Wald, Hauptstraße, …?). Welches Futter bekommt er? Manche Hunde drehen von sehr proteinreichem Futter oder von bestimmten Zusatzstoffen stark auf, und grade Frenchies haben ja auch gerne mal Unverträglichkeiten…manchmal äußern die sich auch über das Verhalten.


    Zusätzlich: kommt dein Jungspund aus VDH Zucht oder von privat? Auch daher können so Verhaltensweisen kommen, falls die Eltern keine wesensfesten Hunde waren kann sich das auch beim Nachwuchs zeigen.


    Legt hr zwischendurch Ruhetage ein? Jeden Tag unter so vielen Menschen und Geräuschen finde ich eine groe Leistung für einen so jungen Hund. Die Junghunde die ich bisher getroffen habe (und das sind einige), konnten meist einen Tag mit viel Action gut wegstecken, brauchten dann aber einen oder manchmal auch zwei Ruhetage, an denen sie in ruhiger Umgebung viel schlafen konnten und nur wenigen Reizen ausgesetzt waren. Vielleicht ist deiner auch so ein Exemplar, das mit den großen Runden deines erwachsenen Hundes und mit dem Büroalltag noch nicht gut klarkommt. Viele Hunde können das zB gut, wenn sie dann so 2-3 Jahre alt und insgesamt mehr ausgereift und in sich ruhend sind. Dazu braucht es aber auch genug Ruhe in der Welpen- und Junghundezeit, damit sich ein starkes Nervenkostüm entwickeln kann.


    Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück, Kraft und Geduld. Falls der Hund gut alleine bleiben kann, wäre es vielleicht super für alle wenn er zumindest alle 2 Tage einfach zu Hause chillen kann und mittags für eine Runde von einer Betreuung rausgeholt wird. Oder vielleicht findest du auch jemanden, der ihn tagsüber nimmt, wo es etwas ruhig ist und der Hund bisschen Entspannung bekommt.


    Finally: ich feiere sehr deinen Nutzernamen, hat mich zum Lachen gebracht 🤣

  • Hallöchen,


    also Hunde sind schon sehr unterschiedlich. Dein Ersthund hatte Dich und Deine Aufmerksamkeit halt auch exklusiv.

    Machst Du denn mit dem Junghund auch was alleine?

    Ich frage deswegen, weil ich meine beiden Hunde momentan noch zu 70% getrennt führe, einfach um beiden (10 Jahre und 14 Monate) gerecht zu werden. Das ist viel Arbeit, aber ich bereue keine Minute.


    Mein Junghund ist eigentlich ganz ok, aber als seine Hormone anfingen zu "arbeiten", war er auch nicht mehr wie vorher und weniger empfänglich für Erziehung ;-)

    Wenn ich mir vorstelle, ich hätte immer alles mit beiden zusammen gemacht, wäre mein Senior vermutlich eingegangen und der Junghund wäre mir erziehungstechnisch etwas zu kurz gekommen. Aber durch die teilweise separaten Gassigänge und Trainingseinheiten bekomme ich es ganz gut geregelt.


    Meinst Du mit "pisst die Wohnung voll" Markieren oder wirklich reinpinkeln? Das Markieren kommt bei manchen Rüden leider vor. Auch das Anpöbeln anderer Hunde, v.a. natürlich Rüden, kommt oft in der Pubertät.


    Wie arbeitet Deine Hundeschule? Was macht Ihr dort? Wie arbeiten sie? Wie viele Hunde sind dort?


    Es gibt sehr unterschiedliche Hundeschulen, vielleicht kannst Du Dir ja mal eine andere ansehen?

    Oder mal ein paar Einzelstunden nehmen?


    Die Zeit geht vorbei.

    Versuche auch, die positiven Dinge nicht zu übersehen, denn sicherlich sind nicht alle Tage schlecht! Wenn ein Tag blöd war, hak ihn ab und freu Dich, wenn mal wieder was gut läuft.

    Vergleiche ihn nicht so viel mit dem Ersthund. Meine beiden sind auch ähnlich von der Rasse her (Pudelmix und Pudel), aber haben seeeehr wenig Gemeinsamkeiten. Das muss man einfach akzeptieren und die Vorteile der Individualität sehen.


    Ganz zum Schluss: Ich kenne mittlerweile echt sehr, sehr viele Junghunde. Manche sind schwierig, manche sind sehr schwierig, aber komplett ohne Special Effects ist keiner, den ich kenne. Das ist halt eine blöde Zeit, aber die geht vorbei. Und sie ist auch wichtig. Es ist seine Entwicklung, er macht das alles nicht, um Dich zu ärgern.


    Was die Büro-Sache angeht: Dazu kann ich leider nichts sagen. Mit meinen Hunden wäre das vermutlich der Horror, weil sie beide tendenziell eher reizoffen sind. Aber Du hast ja dazu schon einige Tipps bekommen.

  • Es tut mir leid, dass du so gestresst bist. Verstehen kann ich das.


    Aber: es liegt mit Sicherheit auch an dir. Zu allererst solltest du akzeptieren, dass du sehr wohl mitverantwortlich bist für die Situation. Wenn du das verstehst, wird dir klar, dass du auch etwas verändern kannst.


    Ich würde auch schnell eine gute und geeignete Betreuung suchen, um die berufliche Situation zu entschärfen. Parallel dazu auch einen guten Hundetrainer, der dir zeigt, was du ändern kannst/musst.


    Im Laufe der Jahre hatte ich 5 Hunde. Davon über 10 Jahre 4 Dogs gleichzeitig. Jeder hatte seinen Charakter. Auf jeden musste ich mich einstellen. Was bei dem einen funktionierte, ging vielleicht bei dem anderen gar nicht. Das musst du dir bewusst machen. Du hattest scheinbar Glück mit deiner ersten Hündin in Sachen Pubertät und Ausgeglichenheit. Also stell dich darauf ein, dass die Situation nun eine andere ist. Zumal du eben nun zwei Hunde hast. Das allein ändert schon vieles.


    Gerade weil du schreibst, dass die Kleine schon als Welpe sehr aktiv war, ist es super wichtig, dass sie lernt zu entspannen, Pause zu haben. Sowas ist essentiell wenn du den Hund mit in die Arbeit nimmst. Das habe ich mit meinem "Pubertier" von Anfang an geübt, als sie mit 10 Wochen zu mir kam.


    Ich habe hier eine 14 Jahre alte Hündin, die nicht mehr sehr mobil ist und viel Ruhe braucht. Und seit Ende Mai lebt Emma mit uns. Sie ist ein Labrador und nun 7 Monate alt. Mir war von vorneherein klar, dass wenn ich eine solche Konstellation eingehe, ich auch die Verantwortung dafür habe, dass es uns allen dreien gut geht. Das braucht viel Energie und Management. Ich muss vieles getrennt (also doppelt) machen. Emma hat natürlich ganz andere Bedürfnisse als mein Ömchen. Aber wenn man sich auf einen zweiten Hund einlässt, dann gehört das dazu. Und auch wenn es manchmal echt anstrengend ist, ich könnte keine der Beiden abgeben. Die gehören sowas von zu mir!

  • Franzosen gibt es in 2 Werksausführungen. Einmal gechillt und ruhig und dann in wild und unruhig. Wir haben beide Versionen hier.


    Die zweite Sorte Franzosen sind kleine Arschbratzen die meinen der Grund auf dem sie laufen ist ihrer und überhaupt ist alles ihre Entscheidung und sie können es nicht ab, wenn sie die zweite Geige spielen müssen und keine Aufmerksamkeit bekommen.


    Das ist auf Dauer weder gut für ihre Gesundheit, noch für ihre Umwelt.


    Der Tipp mit dem Einzeltraining bei euch zu Hause wäre auch der meine.

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